Kaiola: Wie eine Gründerin mit ihren Surf Caps die Wassersportwelt eroberte

by Barbara
Surf Cap - Surf Hat - Kaiola - Gründer Story

Oh Mist, ich brauch‘ eine Surf Cap. Eine Art wassersporttaugliche Baseball Cap… Die spanische Sonne knallt einfach zu hart, dann bekomme ich beim Surfen direkt wieder verblitzte Augen und Migräne…

Dachte ich, stöberte online, und wurde beim Surf Label Kaiola fündig. Neben der klassischen Surf Cap gibt es hier auch die bekannten Bucket Hats und sogar Visors. Kurzerhand schrieb ich der Gründerin Barbara, und ein netter Austausch begann. Schnell war meine allererste Surf Cap bei mir, und ist seitdem im Dauereinsatz! Selbst in Schottland surfe ich damit an sonnigen Tagen entspannter – ohne Blinzeln und Kopfweh, und das Teil ist sogar tauchtauglich.

Ich war begeistert – endlich ein Surf Hat, der sitzt und nicht stört – und wollte mehr über Kaiola wissen. Interview verriet mir Barbara, warum Surfen ihr Leben verändert hat, und wie sie auf die Idee für ihr Surf Startup kam.

1. Hi Barbara! Erzähl‘ doch mal – wie hat dein Faible für Wassersport dazu geführt, dass du dein eigenes Unternehmen für Surf Caps bzw. Surf Hats gegründet hast?

Kaiola, Entrepreneurship, Surfen, Sonne, Costa Rica, Portugal… Das ist mein neues Leben. Denn früher war alles anders: Nach dem Abi ging ich zum Studieren nach London und entschied mich dann für ein klassisches Londoner Berufsleben. Viel arbeiten, viel feiern, Stadtleben halt. Als Unternehmensberaterin hatte ich nicht wirklich Zeit, das Leben zu genießen. Auch der Wechsel zu einer Bank in der Londoner Canary Wharf änderte daran nichts. Und der einzige Sport, den ich jede Woche trieb, war 1x Spinning und 1x Yoga.

Plötzlich war die Luft raus. Ich musste raus aus dem Hamsterrad.

Also legte ich für 6 Monate ein Sabbatical ein, um zu reisen und Surfen zu lernen. Ich wollte einfach was Verrücktes machen und ich liebte das Meer. Es war die beste Entscheidung meines Lebens – alleine durch Brasilien, Panama, Costa Rica reisen. Irgendwann rief aber wieder mein alter Job und ich musste zurück. Allerdings hatte sich etwas verändert. Nach 3 Monaten stellte ich fest, dass das so nicht mehr geht, ich Surfen und leben will.

Kaiola - Surf Caps - Surf Hats
Kaiola Surf Hats
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Barbara von Kaiola: (1) Happy in der Sonne, (2) Surfen und Tüfteln am eigenen Surf Startup (3) Surf Hat Modelle: Surf Cap, Surf Visor, Bucket Hat

Und so kündigte ich, brach meine Londoner Zelte ab, bunkerte mein Hab und Gut bei meinen Eltern in Deutschland im Keller und zog nach Costa Rica. Dort kam dann die Idee mit den Kaiola Surf Hats, und mein neues Leben begann. Zwischendrin war ich 2 Jahre in Portugal, um dort meine Firma aufzuziehen und die Produktion zu starten.

Kurz gesagt: Surfen hat mein Leben geändert. Ansonsten würde ich wahrscheinlich jetzt noch in einem Büro Tower in London sitzen, auf meinen ersten Burnout zusteuern, ungesund leben und mich von einem Urlaub zum anderen hangeln…. Nun brenne ich fürs Surfen, aber bitte mit Sonnenschutz ☺ Da gibt es nichts Besseres als eine richtig gute Surf Cap. 

2. Wie bist du auf eigentlich auf die Idee zur Entwicklung deiner Surf Caps gekommen?

Ich hatte einfach zu oft Sonnenbrand, entzündete Augen und wusste nicht weiter. Sunblocker war mir nie genug, und die ganzen Surf Caps, die ich bis dahin gekauft hatte, taugten nichts und sahen halt echt bekloppt aus!

Zudem musste ich mir ja einen neuen Job suchen. Zurück in ein Büro wollte ich nicht und hatte definitiv vor, etwas Eigenes zu starten. Ich stellte ein paar Business Models auf die Beine und dachte daraufhin, dass großes Potenzial in einer Surf Kappen Marke stecken sollte. Bis zum Launch von Kaiola in 2020 gab es nur eine Handvoll von Surf Cap Anbietern, und die meisten Modelle waren nur Nebenprodukte großer Marken. Das heißt, da steckte keine wirkliche Produktentwicklung drin, und das Ergebnis waren 08/15-Produkte.

Also sagte ich, komm, ich mache das – und baute Kaiola dann Schritt für Schritt alleine auf. Das war nicht leicht. So viele Fragen und man weiß nicht, wo man anfangen soll. Wo und wie gründe ich eine Firma? Wie finde ich heraus, wer meine Surf Caps entwickeln und herstellen kann? Was muss man rechtlich bedenken hinsichtlich Trademarks & Co? Und so weiter. Ich war teilweise total verzweifelt, konnte nicht schlafen und dachte, dass das alles ein totaler Reinfall wird.

Kaiola Surf Caps - Surf Hats - Entwicklung
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Herzensprodukt, die Kaiola Surf Cap: (1) Close Up mit Chin Strap, (2) Testsurfen, (3) Testpaddeln

Ich habe fast 2 Jahre mit der Produktentwicklung verbracht: viele Materialien getestet, Dutzende Prototypen erstellt, getestet, verbessert, wieder getestet. Mehrmals pro Monat stand ich in der Fabrik und nervte die Leute, hier und dort noch was zu verbessern. Bis wir letztlich das Produkt hatten, das wirklich alles kann und perfekt sitzt, sodass man vergisst, dass man überhaupt etwas auf dem Kopf trägt. So dass du länger im Wasser bleiben, das Hautkrebsrisiko einschränken, besser sehen und ungestört einen Duckdive und Wipeout nach dem anderen machen kannst 😉

Heute betreibe ich Kaiola Surf Hats bewusst von Portugal aus. Ericeira, meine Base, ist als World Surfing Reserve anerkannt, im nahen Lissabon tummeln sich Experten der Szene, und im Norden rund um Porto sind die besten Textilfabriken Europas ansäßig. Seit mehr als 5 Jahren ist mein Start Up nun am Markt, und seit der Indie Gogo Kampagne in 2019 sowie der Onlineshop-Eröffnung in 2020 (ja, genau zu Covid-Zeiten…) ist viel passiert. Seitdem ist Kaiola organisch gewachsen, wir verkaufen Surf Hats in alle Welt, und erweitern stetig das Portfolio.

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3. In unseren Gesprächen hattest erwähnt, eine Erfahrung mit Hautkrebs gemacht zu haben. War das letztlich auch ein Grund, eine vernünftige Surf Cap zu entwickeln?

Ja, stimmt. Eigentlich erzähle ich das nicht so gerne, denn ich will, dass Kaiola bzw. Surf Hats mit Spaß beim Surfen assoziiert werden, und nicht aus Angst vor der Sonne getragen werden.

Aber ja, wir Surfer tragen ein exponentiell höheres Hautkrebsrisiko: Während der vielen Stunden im Meer, ohne Schatten, bekommen wir eine extra Portion UV-Strahlung ab, die vom Wasser obendrein noch reflektiert wird. Tatsächlich bekam ich das am eigenen Körper zu spüren und man stellte leider eine Krebsvorstufe an meiner Unterlippe fest. Es folgte eine sehr unangenehme Operation, denn die gesamte Unterlippe musste per Laser abgeschält werden. Eine Woche konnte ich kaum essen und reden, weil die Lippe so geschwollen war und blutete. Und einen Monat ging ich nicht aus dem Haus.

Zum Glück ist das jetzt erstmal wieder in Ordnung, aber kann sein, dass ich in ein paar Jahren nochmal unters Messer muss. Diese Erfahrung will ich anderen gerne ersparen.

Kaiola - Surf Caps - Surf Hats - Sonnenschutz beim Surfen
Neben dem Surfers Ear tragen Surfer auch ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken

Ich bin voll für Sunblocker, aber das alleine reicht als Sonnenschutz einfach nicht aus. Erstens waschen sich die meisten Sunblocker vom Gesicht ab, oder man selbst verwischt sie versehentlich. Das ist halt so ein Reflex im Wasser, dass man sich Nase, Augen & Co. abwischt, wenn sie nass sind. Und dann landet der Sunblocker vom Gesicht in der Hand. Zweitens kann man viele Stellen nicht so gut mit Sunblocker oder Creme abdecken: Den Bereich um die Augen, den Haaransatz oder den Scheitel.

Drittens geht nichts über Schatten. Mit einer Surf Kappe ist der Kopf komplett bedeckt und das Gesicht im Schatten. Da fühlt man sich so viel besser, entspannt und geschützt. Noch ein Vorteil: Die Augen sehen im Schatten vom Schirm einer Surf Cap besser, und du musst sie trotz Sonnenstrahlung von oben nicht so sehr zusammenkneifen. Dies reduziert ein weiteres gesundheitliches Risiko von Surfern: Das sogenannte Surfers Eye (Pterygium), auch „Flügelfell“ genannt, rote Verwachsungen auf der Bindehaut. Die kommen von der Sonne und müssen im schlimmsten Fall auch operiert werden. 

4. Stichwort Qualität und Funktionalität: Was macht ein gutes Surf Cap Modell aus?

Eine gute Surf Kappe muss 3 Dinge können:

1. Sonnenschutz. Den bekommen die meisten Kappen tatsächlich hin. Dennoch gibt es Unterschiede, z.B. wie viel Schatten das Schild oder die Krempe wirft, und was für einen UPF-Schutz es besitzt. Denn nicht jedes Material ist gleich gut. „UPV“ steht für den „Ultraviolet Protection Factor“ und damit den Faktor, um den man die Eigenschutz-Zeit der Haut in der Sonne verlängern kann. Hierbei ist Kleidung z.B. Sonnencremes deutlich überlegen. Kaiola Kappen sind die einzigen mit UPF 80 Schutz, und bieten mehr Schatten als andere Surf Caps, Surf Hats oder Bucket Hats.

2. Surftauglichkeit. Es ist recht einfach, Sonnenschutz zu bieten, aber eine Kappe zu entwickeln, so dass sie fürs Surfen geeignet ist, ist eine andere Sache. Da versprechen die meisten Surf Caps mehr, als sie liefern können – sie sitzen nicht gut, blockieren die Sicht, rutschen hin und her, erwürgen dich, oder fallen runter. Wenn man surft, darf aber nichts stören. Du musst dich konzentrieren und willst nicht aufpassen müssen, dass die Mütze auf dem Kopf bleibt. Eine gute Passform ist daher das A und O einer guten Surf Kappe.

3. Special Features. Wo fange ich da an? Erstmal: Eine Surf Cap sollte für mich den Kook-Faktor vermeiden. Wir wollen doch Surfen gehen und nicht Reiten, oder? Dann gibt’s noch viele kleine Extras, die uns Surfern das Leben erleichtern: Ein hochklappbares Flip Up Schild, um beim Paddeln besser zu sehen. Ein wegsteckbarer Kinnriemen, damit die Kappe auch an Land tragbar ist. Und natürlich gute Qualität, damit das Ding nachhaltig ist und ein paar Jahre hält.

Kaiola - Surf Caps - Surf Hats - Merkmale
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Surf Hats dürfen… (1) nicht beim Surfen stören, (2) gern funktional sein, z.B. dank Flip Up Schild, (3) gut aussehen

Heute gibt es mehrere kleine Surf Kappen Marken, aber die fokussieren sich eher auf das Ästhetische, nicht das Funktionale. Meine Meinung: Wenn es gut aussieht, aber dich stört und dein Surfen einschränkt, dann ist es nicht Surf Gear, sondern Trash.


Vielen Dank für das Interview, liebe Barbara! Und wenn du noch nach einer Surf Cap, einem Surf Visor oder einem Bucket Hat suchst, dann schau doch mal online bei Kaiola Surf Hats vorbei.

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