Pura Vida: Warum in Costa Rica surfen ein Abenteuer ist

by Heidi

Tropische Strände, verwunschener Regenwald, exotische Tiere. Wellen, die man sich mit wenigen bis gar keinen Leuten teilen muss. Chillen als Lebensgefühl… Wer in Costa Rica surfen darf, lebt den Traum eines jeden Wellenreiters. Mein erster Trip in dieses paradiesische Land hat mich zumindest so verzaubert, dass ich unbedingt wieder hin will. In diesem Beitrag verrate ich dir sieben Gründe, warum auch du unbedingt in Costa Rica surfen und Abenteuer erleben solltest.

1. Die Anreise nach Costa Rica ist ein Abenteuer

Ich hatte einen Schnäppchenflug nach Costa Rica (ca. 500 Euro hin und zurück, z.B. via flüge.de) gefunden und reiste mit der Airline Iberica vom Hamburg nach San José. Im Flugzeug traf ich tiefenentspannte Latinos: Ein Mob netter Herren in wild-gemusterten Hemden und Magnum-Gedächtnisbrillen versammelte sich mit ihren Señoras im Gang und ließ mich sofort wissen, wann es Drinks und Snacks abzustauben gab.

Zum Glück sind mir die Augen nicht zum falschen Zeitpunkt zugefallen, denn die spektakuläre Sicht beim Flug über Grönland hätte ich nicht verpassen wollen: Weiße Zuckerberge aus Schnee und Eis sieht man nicht jeden Tag.

Bei der nächtlichen Ankunft in San José wurde es abenteuerlich, als man den Flughafen hinter uns zusperrte. Ein hilfsbereiter Tico (so nennen sich die Locals) vom Sicherheitsdienst fuhr uns mit ein paar anderen gestrandeten Surfern in das nahgelegene American Diner Dennys, wo wir mit frittierten Köstlichkeiten und Free Refills bis zur Weiterfahrt am frühen Morgen ausharrten. Mit dem Cobano-Bus ging es über holprige Straßen und auf die Fähre, um nach ca. 6 Stunden in Santa Teresa auf der Nicoya Halbinsel anzukommen. Mehrfache Kleiderwechsel inklusive, denn das Temperaturgefälle – mild in der Hauptstadt im Landesinneren bis zu brüllend heiß an der Pazifikküste – ist krass!

Costa Rica surfen - Beach
Für so einen Anblick nimmt man die lange Anreise gern in Kauf

Zwischenfazit: In Costa Rica surfen bedeutet, eine seeehr lange Anreise zu meistern. Von Tür zu Tür habe ich über 27 Stunden gebraucht, was sich aber mehr als lohnt!

2. Surf, Eat, Sleep, Repeat – das Motto wird hier gelebt

Endstation unserer langen Anreise war die Nicoya-Halbinsel, das Mekka des Surfens auf Costa Rica. Wahrscheinlich, weil sie dem Pazifik besonders zugeneigt ist. Entspannte Orte am Meer gibt es hier einige (siehe Kapitel 4), doch meine Wahl war auf Santa Teresa gefallen. An der Küstenstrasse, mit kleinen Surf Shops, Supermärkten, Hotels und Restaurants – alles da.

Strände wie hier hatte ich vorher noch nie gesehen: Endlos lang, eingerahmt von üppigem Dschungel, an manchen Stellen weiß, an anderen schwarz. So unberührt und wild! Perfekt zum Surfen und Chillen. In der Trockenzeit (Dezember bis April) tickten die Uhren sehr langsam. Denn dann ist es so heiß, dass die leicht bekleideten Surf Dudes und Dudettes gemächlich durch die Gegend schlurfen und sich jeden Schritt gut überlegen! Hippie statt hip, das war hier das Motto.

Santa Teresa - Costa Rica Surfen
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Surfalltag in Costa Rica: (1) Wilder Strand, (2) Mit den Mädels morgens zum Spot, (3) + (4) Chill Area im Camp, (5) Lesen im Schatten, (6) Infinity Pool, (7) Sunset Farben

Mein typischer Tag sah so aus: Morgens mit der Sonne aufstehen und surfen, dann mit viel frischem Obst und Cereals frühstücken und erstmal ab in die Hängematte. Sobald der Glutball am Himmel etwas seiner Power verliert, wieder surfen. Danach locken zur stilsicheren Entspannung mit netter Gesellschaft Strandbars (z.B. Banana Beach Bar) mit lauschigen Schattenplätzen, die abends sogar Musik und Beach Parties veranstaltet.

Abends genießen Urlauber gern das Panorama. Ich werde den Sundowner im Infinity Pool aus mit Cocktail in der Hand (z.B. Vista de Olas Hotel auf dem Hügel von Mal Pais) nicht vergessen! Essen gehen kannst du in den Surfer Orten auf der Nicoya-Halbinsel auch sehr gut: An den Küstenstraßen sind kleine Cafés, Taco Restaurants, eine Saftbars und Ceviche Läden! Unser Favorit war z.B. ein Sushi-Restaurant mit sündhaft gutem, fangfrischer Fisch!

3. In Costa Rica surfen klappt dank ganzjähriger Wellen!

Zum ersten Mal in Costa Rica surfen und ich konnte meinen Augen nicht trauen. Obwohl das Land besonders bei den Amerikanern (dank sehr günstiger Flüge) extrem beliebt ist, hatte ich so leere Line Ups bis dahin nicht gesehen! Im Vergleich zu den Surf Hotspots auf Bali oder in Portugal war verhältnismäßig wenig los. Keine Armadas an Surfschulen, nie zu viele Leute im Wasser und keiner, der mir in den Wellen die Vorfahrt nahm. Wozu auch der Stress, wenn es genug Wellen und Platz für jeden gibt?

Einen schönen Eindruck bekommst du im folgenden Video, in dem zwei US-Boys zum ersten Mal in Costa Rica surfen und die besten Wellen entdecken.

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3.1 Surf Spots in Costa Rica in der Übersicht

Costa Rica („reiche Küste“) hat seinen Namen schon wegen der Fülle an Surfspots verdient. Eine grobe Übersicht über die Spots findest du weiter unten. Achtung: Doppelte Ortsnamen kommen in Costa Rica mehrfach vor, z.B. Manzanillo und Playa Negra (Nicoya vs. Karibik) sowie Playa Hermosa (Santa Teresa vs. Jacó). Am besten vorher checken, um Verwechslungen auszuschließen! Denn:

In Costa Rica ist es besser, sich für eine Home Base entscheiden, von der aus du Surftrips startest. Zum Herumreisen ist es meistens zu heiß! Und Mietwagen oder Quads sind auf Dauer einfach zu teuer – und die Straßen (staubig in der Trockenzeit, schlammig in der Regenzeit) auch nicht ungefährlich.

Die folgende Überblickskarte verschafft dir einen kleinen Eindruck, wohin es gehen kann. Ausführlichere Surf Spot Maps findest du z.B. online bei WannaSurf, Surfing Waves und Surf Forecast.

In Costa Rica Surfen: Surf Spot Übersicht
Surf Map mit freundlicher Genehmigung von Anywhere Costarica.com

An der Pazifikküste macht ein Gezeitenkalender (z.B. Online oder vom lokalen Surfshop) Sinn, da Ebbe und Flut zu stark schwankenden Surfbedingungen führen. An der Karibikküste fallen die Unterschiede nicht ganz so groß aus.

3.2 Surfsaison in Costa Rica

Kein Witz: Man kann das ganze Jahr in Costa Rica surfen! Je nach Reisezeit wählst du deine Surfregion an der Pazifik- oder Karibikseite. Eine läuft immer, aber Schwankungen in den Seasons sind natürlich nicht auszuschließen. Nur die Semana Santa über Ostern, die teuerste Hauptferienzeit, sollte man meiden. Ansonsten findet hier jeder seine Wellen!

Costa Ricas Pazifikküste

Im pazifischen Norden (einschließlich der Nicoya Halbinsel) ist im Sommer Hauptsurfsaison, aber auch sonst läuft immer etwas. Es gibt ganzjährig Gründe zum Surfen: Dicken Swell und besonders konsistente Wellen (Mai bis August), günstige Preise und leere Line Ups (September bis November) und die Clean Surf Season mit Offshore Wind (Dezember bis April). In dieser Zeit waren wir da und hatten jeden Tag Wellen, manchmal mit spürbarem Wind. Die Surfspots sind ein Mix aus Beachbreaks und Reefbreaks, geeignet für verschiedene Surflevel. Bekannt sind z.B. Santa Teresa bei Mal Pais oder Playa Guiones bei Nosara. Tamarindo ist sehr beliebt, und Witch’s Rock / Roca Bruja sind bekannt aus dem Surffilm Endless Summer II!

Im pazifischen Süden (Punta Arenas bis Pavones) ähneln die Bedingungen dem Norden, das Haupt-Swellfenster (April bis September) ist aber angeblich etwas größer. Das soll daran liegen, dass der für die Surfspots relevante Südswell mehr Power mitbringt. Die Surfspots sind hier ebenfalls ein Mix aus Beachbreaks, Reefbreaks und Pointbreaks, geeignet für verschiedene Surflevel. Bekannt sind z.B. Pavones als eine der längsten Wellen der Welt, Dominical und Hermosa.

Costa Rica surfen - Surf SaisonCosta Ricas Karibikküste

An der Karibikküste von Costa Rica verläuft die Surfsaison umgekehrt zur Pazifikseite, sie ist allerdings kürzer und weniger konsistent. Die besten Wellen laufen zwischen November und März; außerdem können die oft im Juli und August auftretenden Tropenstürme fetten Swell mitbringen. Hier bestehen die Surfspots aus vielen zackigen Reefbreaks und schnell laufenden Beachbreaks, die sehr groß werden können. Wer als Anfänger in Costa Rica surfen will, meidet die Karibikseite also lieber. Unter Surf Cracks bekannt sind z.B. Salsa Brava, Cocles und Manzanillo bei Puerto Viejo.

3.3 Surfzubehör für Costa Rica

In Sachen Surfzubehör brauchst du auf Costa Rica nicht viel: Surf Bikini & Boardshorts, und für Sonnenempfindliche noch etwas mehr Stoff wie Lycra und Surf Leggings. Damit bist du gut ausgestattet, aber die Mittagsstunden solltest zum Surfen trotzdem meiden – neben Sonnenbrand droht sonst auch Hitzschlag. Außerdem ist eine gute Sonnencreme (mindestens LSF 50) und Zinkpaste Pflicht, die du am besten von Zuhause mitbringst.

Falls du dein Surfboard nicht mitnehmen willst, kannst du es in den Surf Towns in Costa Rica vor Ort ohne Probleme leihen. Allerdings kann die Auswahl sehr begrenzt sein und du wirst schon etwas Geld dafür lassen. Wer ein eigenes Board hat, ruhig einpacken, mit einer Ersatz-Leash und Ersatz-Finnen. Die Wellen haben auf jeden Fall genug Power! Und wer Surfen lernen will: Bitte zieh nicht auf eigene Faust los. Nimm dir einen Surflehrer, den du z.B. im Surfcamp oder in privaten Surfschulen findest. Er weist dich in die Surftechnik, Spots und eventuellen Gefahren ein!

Costa Rica surfen - Manual AntonioSurfer am Manual Antonio Beach (foto „surfs's up“ by Bernal Saborio, used under Bernal Saborio)

4. Dschungel-Unterkünfte machen in Costa Rica surfen zum Erlebnis

Dass man fantastisch in Costa Rica surfen kann, ist kein Geheimnis mehr. Trotzdem ist der Surftourismus nicht auf demselben Level, wie man es beispielsweise vom Extrem Bali kennt. Natürlich gibt es Surfcamps in Costa Rica, aber sie sind rarer gesät und setzen auf Individualismus anstelle Massenabfertigung.

Für mich war in Costa Rica surfen dank des organisierten Aufenthalts im Surfcamp viel mit Chillen verbunden. In der extrem heißen Trockenzeit bin ich morgens vor dem Frühstück und abends vor der Dämmerung ins Wasser – zwischendurch erholt man sich am besten in der wunderschönen Natur. Doch natürlich war auch Zeit für Ausflüge!

Im Land mit den verstreuten Spots, heißen Temperaturen und staubigen Strassen ist es deutlich bequemer, auf „All Inclusive“ zu setzen. Wir beschränken uns bei den folgenden Tipps auf Surfcamps und surftaugliche Unterkünfte für jeden Geldbeutel auf der gut erschlossenen Nicoya-Halbinsel mit den Hauptorten Santa Teresa, Nosara, und Tamarindo.

Costa Rica surfen - Zopilote Surfcamp
Organisierte Surfari (Foto: Blue Juice Surfcamp)

4.1 Santa Teresa – Surfcamps & Surfunterkünfte

Meine Wahl war das Zopilote Surfcamp, nur 100 Meter vom Meer entfernt. Luftig gebaute Holzhäuschen mit separaten Cabanas. Nicht viel Schnick Schnack, dafür ein lauschiger Garten, super freundliche Betreiber und eine selbstgezimmerte Beach Bar aus Treibholz. Mit maximal 16 Gästen blieb das Camp immer gemütlich und so familiär, dass man dem Koch in den Topf gucken konnte und sich beim Lagerfeuer mit der Crew bis in die Morgenstunden verquatschte! Heute ist das Camp ein paar Meter weiter gezogen, das Konzept aber dasselbe: In mitten tropischer Natur, einen Steinwurf vom Meer entfernt (am westlichen, ruhigen Ende vom Playa Hermosa) und mit Unterkünften in Holzoptik. Jeden Tag gehts zu den Surfspots der Umgebung, und abends gibt es gemütliche Camp Romantik.

Eine bekannte Adresse mitten in Santa Teresa ist das Ranchos Itauna, ein BnB aus kleinen Bungalows, das ebenfalls durch direkten Strandzugang punktet. Hier sind Feierfreudige besonders gut aufgehoben, da mehrmals pro Woche Parties stattfinden, und das Unterhaltungsangebot in Santa Teresa gut fußläufig erreichbar ist.

Costa Rica surfen - Rancho Itauna und Blue Sanctuary
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Costa Rica surfen - Rancho Itauna und Blue Sanctuary
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Santa Teresa: (1) + (2) Zopilote – Außenansicht, Surfer am Beach; (3) + (4) Ranchos Itauna -Strandzugang, Bungalow; (5) + (6) Blue Surf Sanctuary – Villa mit Pool, Interieur (7) + (8) Mal Pais Surfcamp – Lage, Cabana

In Santa Teresa, wie in vielen gut erschlossenen Surferorten in Costa Rica, findest du eine Bandbreite an Budget- bis Luxusunterkünften. Zur Hostel-Kategorie zählt etwa das Mal Pais Surfcamp, gelegen am Playa Carmen, der sich östlich an den Playa Hermosa anschließt. Backpacker und Sparfüchse kommen ab ca. 40 Euro pro Nacht in einer Schlafsaal-Cabana unter, gegen Aufpreis gibt's auch eine eigene Hütte. Wahrscheinlich wirst du bei den Temperaturen sowieso viel im Garten, Pool, oder Meer sein 😉

Wer nicht Kleingeld, sondern ordentlich Scheine mitbringt und in Costa Rica surfen mit Luxus verbinden will, sollte sich das Blue Surf Sanctuary mitten im Dschungel anschauen. In diesem Boutique Hotel wohnst du ihn schicken, sehr geräumigen privaten Bungalows, und kommst in den Genuss von Yoga, Massagen und allem Pipapo, plus einer von Billabong gesponsorten Surfschule!

4.2 Nosara & Samara – Surfunterkünfte

Etwas weiter nördlich auf der Nicoya Halbinsel liegt Nosara. Spätestens seit dem Titel als eine der schönsten Surf Cities der Welt ist der Ort mit den vielen Boutique Unterkünften natürlich kein Geheimnis mehr, aber aus gutem Grund beliebt. Trotz entsprechender Preise locken Traumstrände, Wellen, Yoga und internationales Healthy Food. Super, wenn man nicht immer Lust auf das vor Kohlenhydraten strotzende Landesgericht „Arroz con Frijoles y Platanos Fritos“ (Reis mit Bohnen und frittierten Kochbananen) hat.

Das Villa Mango BnB ist für Nosara ein kleines, bezahlbares Juwel, geführt von einem freundlichen Besitzer-Paar. Hübsch im grünen und ruhigen Dschungel mit seinen tropischen Tieren gelegen, Meerblick und 10 Minuten zum Strand, gemütlicher Landhausstil mit nur wenigen Zimmern – und das Doppelzimmer inkl. Frühstück gibt es ab ca. 98 Euro. Surfen kannst du am nächsten Beach auf eigene Faust, abseits vom volleren Playa Guiones, brauchst aber Transport. Dank Preis-Leistungs-Verhältnis ist das kleine Haus beliebt, daher ist frühbuchen angesagt 😉

Das Living Hotel ist zu Fuß nur 5 Minuten vom langen Playa Guiones entfernt. Hier haben sich einige Surfschulen und Surfshops inkl. Verleih sowie eine gute Auswahl an Restaurants angesiedelt – du bist also mitten im Geschehen. Trotzdem ist das tropische Hotel mit Pool und Juice Bar ruhig und gemütlich, hilft beim Organisieren von Surfkursen und Ausflügen, und das Doppelzimmer gibt's ab 84 Euro!

Nosara Costa Rica Surfen
Nosara Costa Rica Surfen
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Nosara: (1) + (2) Beach Views; (3) + (4) Villa Mango BnB – Außenansicht, Zimmer; (5) + (6) Living Hotel – Frischer Snack, Abendstimmung

Tipp: Nicht weit entfernt von Nosara, gen Süden, findest du den kleineren Surf Ort Samara, ebenfalls mit schönem Strand und (noch) relativ chillig dank Mix aus Ticos & Touristen. Eine Super-Budget-Option ist hier z.B. das Sandy Toes Hostel (Schlafsaal ab ca. 10 Euro); wenn du mit Kind und Kegel reist, ist das komfortable Hide Away Hotel mit gemütlichem Zimmern ab ca. 100 Euro eine super Option!

4.3 Tamarindo & Playa Negra – Surfcamps und Surfunterkünfte

Im Norden der Nicoya-Halbinsel ist der mit 6.000 Einwohnern recht große Ort Tamarindo vielen ein Begriff. Hier geht es trubelig zu, das kulinarische Angebot und die Surf-Infrastruktur zum Lernen sind aber auch breiter bzw. auf… ähem… kontinentalere Ansprüche eingestellt. Nachtleben gibt es hier definitiv auch!

Mittendrin statt nur dabei: Das Zulu Surf Hotel bezirzt mit Bestlage am Strand, direkt in Tamarindo. Modern, freundlich, und mit einem schönen Doppelzimmer ab ca. 82 Euro absolut bezahlbar. Es werden Yoga, Surf, und Salsa Stunden organisiert, wobei Free Surfer in den Shops vor Ort mehr Auswahl zum Leihen finden.

Das Playa Grande Surf Camp liegt am gleichnamigen Strand, auf der anderen Seite und ruhigeren des Tamarindo River. Nach Tamarindo kannst du mit dem Boot übersetzen. Camptypisch werden Surfstunden und Rentals direkt vor Ort angeboten. Die Basic-Zweibettzimmer gibt's ab 50 Euro, für etwa doppelt so viel wohnst du im geräumigen Bungalow.

Costa Rica - Tamarindo
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Tamarindo & Co: (1) Tamarindo Beach; (2) + (3) Zulu Surf Hotel – Abhängen, Zimmer; (4) + (5) Playa Grande Surfcamp – Anlage, Spotcheck; (6) + (7) Hotel Playa Negra – Lage am Meer, Surf

Wenn du es ruhiger magst und auf Costa Rica's Surfspots für Fortgeschrittene aus bist, dann musst du dich in der weiteren Umgebung von Tamarindo umsehen. Am Playa Negra etwa erwartet dich ein kräftiges Riff bzw. ein Point Break, das sehr konsistent ist und auch barreln kann. Hier bekommst du z.B. im Hotel Playa Negra (ab ca. 100 Euro) komfortable Bungalows im Grünen und bist nur einen Steinwurf vom Strandidyll entfernt.

5. Die Lebensfreude der Ticos ist ansteckend

Wenn du in Costa Rica surfen willst, solltest du die Redewendung „Pura Vida“ in deinen Wortschatz aufnehmen. Sie steht für das Lebensgefühl der Ticos – den Moment genießen und alles gemütlich angehen – und ist gleichzeitig eine Grußformel. Als Antwort auf die Frage wie es dir geht, als Dankeschön, oder einfach weil alles super ist – ein grinsendes „Pura Vida“ ist immer angebracht.

Dass die Ticos nette Menschen sind und „Pura Vida“ leben, wirst du schnell merken. Ein paar meiner Eindrücke: Auf der Fährfahrt auf die Nicoya-Halbinsel plärrte „Modern Talking“ aus den Lautsprechern, und der Putzmann tanzte mit viel Rhythmusgefühl mit dem Wischmopp. Jeder Taxifahrer freute sich diebisch über mein eingerostetes Schulspanisch und packte Insider Tipps – z.B. für die besten Kaffeeplantagen und den Lieblings Ceviche-Laden – aus.

Costa Rica surfen - Pura Vida
Musizieren am Strand – auch das ist Pura Vida!

Sogar der Surflehrer, der mir die ersten Tage den Spot erklärte, legte mehr Wert auf den richtigen Mindset als auf korrekte Technik. Er sah mir nach einem fettem Wipe Out die Panik im Gesicht genauso an, wie den verbissenen Ehrgeiz. Sein Rezept? „Denk einfach an deinen Lieblingssong und genieß den schönen Tag.“ Gesagt, getan. Mit den Tunes von Rancid im Ohr hat's dann irgendwie funktioniert – und wir beiden entdeckten die gemeinsame Liebe zum Punkrock.

6. Nebelwald, Affen & Co(libris)– die Natur ist super vielfältig

Costa Rica hat durch die Lage zwischen zwei Küsten und große Höhenunterschiede diverse Klima- und Mikroklimazonen. An der Pazifikküste ist es heiß-feucht, im Landesinneren um San José mild, in den Nebelwäldern kühl-feucht und in den Bergregionen kann das Thermometer auf unter 10°C fallen. Die Natur ist so vielfältig wie nirgendwo sonst und wird dich in Staunen versetzen!

6.1 Jeden Tag Safari von früh bis spät

Schon im Surfcamp in Santa Teresa fühlte ich mich wie auf Safari. Kein Wunder: Wer in Costa Rica surfen will, wohnt eigentlich immer im Dschungel, selbst an der Küste! Morgens toben die Lüfte mit seltsamen Lauten bunter Vögel, Camp-Hunde laufen mit zum Surfspot und verscheuchen die Zopilotes, die bekannten schwarzen Strandhühner. Über das Meer kreisen immer wieder Pelikane auf Futtersuche, Affen schwingen in den Bäumen. Und abends klackern am Strand Kolonien von Krebsen in ihren Muschelhäusern entlang…

Wir hatten sogar Glück, Zeuge eines seltenen Naturphänomens zu werden, als kleine Mikroorganismen das Meer im Dunkeln zum Leuchten brachten. Für alle Ungläubigen: Biolumineszenz gibt es wirklich, und es finden sogar nächtliche Bioillumineszenz-Kayaktouren statt. Sie lässt sich nur mit einer guten Kamera festhalten. Die hatte ich leider nicht dabei, und sowieso war ich viel zu sehr damit beschäftigt, nackig im Schutz der Nacht in die funkelnden Fluten zu springen. Am Körper beginnt das Wasser sogar noch mehr zu Leuchten! Ungefähr wie auf dem folgenden Bild sah das Ganze aus aus.

Costa Rica - BioluminescenceDas Meer kann grün oder blau leuchten (Bioluminescence by Timothy M Roberts, CC BY-SA 2.0)

6.2 Nationalparks laden zum Staunen ein

Exotische Pflanzen und Tiere warten in den zahlreichen Nationalparks von Costa Rica. Bekannt ist der Cloud Forrest von Monteverde & Santa Elena – er kam wegen den Nebelwolken zu seinem Namen, die über die üppig-grüne Vegetation wabern. Hier verstecken sich z.B. Brüllaffen, Nasenbären, Faultiere und seltene Vogelarten wie Papageien, Tukane, Kolibris und der farbenprächtige Quetzal. Packe zum Wandern dickere und wasserfeste Klamotten ein, denn hier wird es nass-kühl!

Ebenfalls eine gute Adresse ist der Tortuguero Nationalpark an der Karibikküste. In diesem Labyrinth aus Wasserstraßen durch Sumpf und Dschungel leben z.B. grüne Meeresschildkröten, Kaimane und Manatees.

Wild Life: (1) Manuel Antonio Nationalpark, (2) Waschbären, (3) Pelikane über dem Meer, (4) Tucan

Du willst in Costa Rica surfen mit Dschungel verbinden? Dann ist der Manuel Antonio Nationalpark an der Pazifikküste deine Wahl, denn neben guten Wellen bietet er eine extrem große Artenvielfalt! Eine Tour durch die Wildnis kann man hier mit Baden und Surfen kombinieren, da der Dschungel direkt in weiße Traumstrände übergeht.

Und falls Schnorcheln eher dein Ding ist, dann checke den kleinen Cahuita Nationalpark aus. Er liegt zwischen dichten Mangrovenwäldern und besteht zum Großteil aus Lagunen und Korallenriff. Unter Wasser trifft man allerlei bunte Meeresgeschöpfe, vom Barracuda bis zum Rochen, und in der gleichnamigen Stadt auf entspannte Rastafaris.

7. Costa Rica ist ein Land für Abenteurer

In Costa Rica surfen ist mega, aber das Land bietet noch mehr! Nämlich Spannung, Spiel und Schokolade. Obwohl ich bei meinem ersten Trip nur drei Wochen dort war, hab ich jede Menge Action und Abenteuer erlebt:

  • Gummi geben mit dem Quad. Schön vermummt gegen den Straßenstaub bringt das Ungetüm auf vier Rädern dich überall hin, an verlassene Strände, auf Berge und ins nächste Dorf. Wobei das Ziel fast egal ist…
  • Vulkanier werden. Ein Ausflug zum „El Arenal“ ist echter Nervenkitzel, da er zu den aktivsten Vulkanen der Welt gehört. Eine Besteigung, auch wenn Locals sie anbieten, ist nicht unbedingt eine gute Idee. Wandern durch den nahen Nationalpark am Fuße des Kraters aber schon!
  • An der Zipline durch den Dschungel. In vielen Nationalparks kann man in luftiger Höhe eingehängt an Drahtseilen durch die Baumkronen sausen. Ein echter Adrenalinkick, wenn auch nicht ganz billig.
  • Klippenspringer am Wasserfall (beobachten). In Costa Rica gibt es jede Menge Wasserfälle (z.B. Nauyaca oder Gravita Falls bei Fortuna). Von Santa Teresa aus erreichbar sind die Wasserfälle beim Hippieort Montezuma, wo Mutige von Lianen oder Klippen in Felsenpools springen. Einfach planschen und zuschauen geht natürlich auch.
  • Insel Barbecue! Mit kleinen Booten kann man z.B. von Punta Arenas oder Tambor zur Schildkröteninseln Tortuga übersetzen. Und dort nach ein bisschen Schnorcheln Hummer und Meeresfrüchte von Fischern kaufen und selbst am Lagerfeuer zubereiten.
  • Kaffee und Kakao Bauern besuchen! In den zentralen Bergregionen Costa Ricas liegen Kaffee- und Kakaoplantagen, die man besuchen kann (z.B. Don Juan in Monteverde). Unbedingt chocolierte Kaffeebohnen und Kakao-Nibs (zerstoßene Kakaobohnen) probieren – lecker!
Costa Rica Sights: (1) Vulkan Arenal, (2) Quad-Tour am Beach, (3) Kaffeeplantage

In Costa Rica surfen: Was du sonst noch wissen musst

Bevor du nun die Koffer packst und in den Wellen von Costa Rica surfen gehst, will ich dir noch ein paar Infos mit auf den Weg geben. Bei aller Euphorie musst du wissen:

  • Costa Rica ist die „Schweiz Lateinamerikas“ – und damit relativ sicher, aber noch lange nicht mit Europa vergleichbar. Im Gegensatz zu anderen latein- und südamerikanischen Ländern wird man weniger mit Drogenhandel, Bandenkriminalität, Raubüberfällen und Unruhen konfrontiert. Trotzdem ist in großen Städten (z.B. San José, Limón und Jacó) und Touristen-Gegenden Vorsicht angebracht: Keine Ausflüge in den Abendstunden (vor allem nicht alleine), wertvollen Besitz zu Hause lassen und nicht auf Ablenkungsmanöver von Trickdieben reinfallen.
  • Costa Rica ist relativ teuer. Die Sicherheit und der hohe Lebensstandard gehen einher mit einem spürbar amerikanischen Einfluss, der sich z.B. in Fast-Food-Ketten und Warenangebot widerspiegelt, und vergleichsweise hohen Lebenshaltungskosten. Die Nachbarländer Nicaragua und Panama sind günstiger und gute Ziele für die Weiterreise, wenn du etwas mehr Zeit hast.
  • Costa Ricas Klima muss man zu nehmen wissen. Die brütenden Hitze in der Trockenzeit kann auf den Kreislauf schlagen – einfach einen Gang runterschalten und tagsüber Schatten suchen. In der Regenzeit werden die ohnehin maroden Straßen schwer passierbar. Das solltest du bei der Planung deines Trips berücksichtigen.

Sofern diese drei Punkte für dich kein No Go sind, solltest du in Costa Rica surfen auf deine Reiseliste schreiben. Ich hoffe, ich konnte dich für dieses Land begeistern – und werde spätestens bei meinem nächsten Besuch bei den Ticos und Ticas wieder davon berichten.

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6 comments

Saskia 26. Oktober 2016 - 20:31

Hallo Heidi,
der Bericht ist echt super und lässt meine Vorfreude für Costa Rica steigen. 🙂
Ich fliege im Februar für ca. 1 Monat.
Wie lange warst du in CR und wie sah deine Reiseroute aus ?
Bist du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut vorangekommen?

Ich freue mich auf Antwort.
Grüße
Saskia

Reply
Heidi 31. Oktober 2016 - 8:08

Liebe Saskia,
Ich freue mich sehr über dein Lob und bin mir sicher, dass du eine tolle Zeit in Costa Rica haben wirst 🙂
Damals war ich im März für 3 Wochen dort und die meiste Zeit in Santa Teresa (Mal Pais) auf der Nicoya Halbinsel im Wasser. Dort ist es wunderschön und nicht ganz so überlaufen wie z.B. in Jaco oder Tamarindo. Außerdem habe ich mir das wunderschöne Landesinnere rund um Monteverde sowie z.B. die genannten Orte im Beitrag angesehen. Öffentliche Verkehrsmittel – also die Busse – sind in der Regel zuverlässig und du kommst prima voran. Nur an den Busterminals in San José solltest du etwas achtsam sein und auf dein Hab & Gut achten.
Gute Reise & hab tolle Wellen!

Reply
Surfen im Winter – Hier findest du die besten Wellen - Soulmush 16. November 2016 - 8:26

[…] es an der Pazifikküste brütend heiß und jeder trägt nur das absolute Minimum an Klamotten. In Costa Rica surfen funktioniert zwar ganzjährig, aber im deutschen Winter kommen z.B. auf der Nicoya-Halbinsel zwei […]

Reply
Lena 6. März 2017 - 13:55

Hi,

ich habe mal eine Frage: Was war dein Tagesbudget in Costa Rica? Und wenn ich Low Budget reise, wie viel denkst du wird es sein? Und vielleicht weißt du auch, wie viel es kostet ein Surfbrett zu mieten?

Liebstes und danke!!!!

Lena

Reply
Heidi 15. März 2017 - 5:57

Hallo Lena,

Puh, das ist nicht so leicht zu beantworten. Mein Trip nach Costa Rica ist mittlerweile auch schon 2 Jahre her.
Wir haben damals relativ viel gezahlt: Eine Woche Surfcamp mit DZ, allen Mahlzeiten und Boards inklusive hat ca. 700 Euro gekostet, wenn ich mich richtig erinnere. Die reine Unterkunft geht auf jeden Fall günstiger, wenn du z.B. ein Hostel wählst. Dann musst du dich aber halt selber um die Verpflegung kümmern – ich war damals zu faul dafür und wollte einfach nur surfen 😉
Nach Santa Teresa (Mal Pais) kommt noch ein bisschen was für Busfahrt und Fähre dazu, schätzungsweise 35 Dollar pro Richtung. Einkaufen und essen gehen kostet mehr als in Asien, aber immer noch etwas weniger als in Deutschland. Je mehr du auf Local Food zurückgreifst und Touristenbuden meidest, um so mehr kannst du sparen.
Ein Surfboard kannst du in Santa Teresa an jeder Ecke leihen, es kostet ca. 15 – 20 Dollar pro Tag und ungefähr 100 Dollar die Woche. In anderen Orten wie Nosara, Samara oder Tamarindo wird das ähnlich aussehen.
Hier noch ein guter Artikel zum Thema Budget, der aktuelle Infos aufgreift: https://expertvagabond.com/costa-rica-travel-budget/

Ich hoffe, das hilft dir weiter!

Liebe Grüße
Heidi

Reply
Doreen 6. Oktober 2021 - 16:33

Hallo Ihr lieben, würdet Ihr unanbhängig vom surfen (das haben wir nicht vor) eher Tamarindo oder die Santa Teresa (samana etc) empfehlen? Wir haben leider zum Ende hin nicht mehr Tage, sodass wir weder Uvita, noch den Corcovado Nationalpark auslassen wollen. Danke euch 🙂

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