Surfboard gebraucht kaufen: So erkennst du gute Bretter und alte Gurken

by Heidi

Mit Surfboards ist es ein bisschen wie mit Autos: Natürlich sind die neusten Modelle besonders schick und auf dem höchsten Stand der Technik, aber du kannst sie dir nicht unbedingt leisten. Mit einem knappen Budget neigt man dazu, den Wagen oder das Surfboard gebraucht zu kaufen. Doch ist das wirklich eine gute Idee?

Ja, wenn dich der Händler nicht übers Ohr haut und du vor dem Kauf eine ordentliche Inspektion vornimmst! Kommen dabei keine versteckten Mängel zum Vorschein, dann kannst du vielleicht wirklich ein gutes Schnäppchen schlagen, an dem du lange Freude hast. In diesem Beitrag geht es um die wichtigsten Dinge, die man beim Surfboard gebraucht kaufen beachten sollte.

Dafür habe ich mir Unterstützung von Daniel von Soulmush geholt, der gern Road Trips im Campervan unternimmt. Er jagt schon über 15 Jahre den Wellen hinterher und hat einige Secondhand-Boards durchgerockt. Hier kommt unsere Checkliste, mit der du beim Surfboard Gebraucht-Kauf keine bösen Überraschungen erlebst!

1. Secondhand statt neu: Wann macht ein gebrauchtes Surfboard Sinn?

Sobald ich durch Surfshops ziehe, lachen mich immer die neusten Surfboards an. Bis ich auf das Preisschild schaue: Für ein gutes Surfbrett kann man mindestens 600 Euro aufwärts einplanen. Und bei dem Preis reden wir wirklich nur vom Surfboard selbst, der je nach Marke oder technischem Schnickschnack noch wesentlich höher ausfällt. Finnen, Leash, vielleicht ein Tailpad und eine Tasche fehlen ja noch! Dafür fallen insgesamt nochmal mindestens 200 Euro an. Schnell kommt so ein kleines Vermögen zusammen. Das kann oder will sich nicht jeder leisten. Ein gebrauchtes Surfboard ist je nach Zustand deutlich günstiger.

Surfboards - Neu oder Gebraucht?

Neue Surfboards sehen super aus, aber nicht jeder kann sie sich leisten

Daneben kann es noch weitere Gründe geben, warum ein Surfboard gebraucht zu kaufen interessant sein kann. Vielleicht suchst du ja ein ganz bestimmtes Surfboard (Marke, Modell und Länge) und findest es einfach nicht mehr neu, sondern nur aus zweiter Hand. Oder bei einem höllischen Wipe Out geht dein eigenes Surfboard unterwegs kaputt und du benötigst schnell günstigen Ersatz – ein Fall der häufiger eintritt, als man denkt.

Viele Leute gehen aus rein ökonomischen Gründen während ihres Surfurlaubs ein Surfboard gebraucht kaufen, weil es günstiger als Leihmaterial ist. Das lohnt sich, wenn man lange an einem Ort ist. Pro Tag fallen für ein geliehenes Surfbrett z.B. in Indonesien um die 10 Euro an – in anderen Ländern wie in Kanada oder in den USA ist es teurer. In einem mehrwöchigen Urlaub kostet das ganz schön viel Kohle. Ein Secondhand Surfboard kann wesentlich günstiger sein.


2. Shopping Tipps: Wo man Surfboards gebraucht kaufen kann

Allein im Internet locken sagenhafte und teilweise unglaubliche Schnäppchen. Wir sind allerdings der Meinung, dass man Secondhand Surfboards niemals ungesehen kaufen sollte. Vor allem wenn man nicht genau weiß, was man sucht und ob der Anbieter vertrauenswürdig ist. Die Beschreibung des gebrauchten Surfboards allein verleiht keine Sicherheit, zumal fast jeder Verkäufer mit Standardfloskeln um sich wirft:

„Kaum gesurft, wenig repariert und kein Wasser gezogen.“ Klingt gut! Doch meistens bedeutet es „geritten bis zum Umfallen, dilettantisch mit Solarez geflickt, Schäden unklar“ und der Verkäufer ist froh, wenn die alte Planke weg ist.

Natürlich kann man trotzdem in Online Börsen stöbern, z.B. bei Ebay (Kleinanzeigen) oder in Facebook Gruppen wie Second Surf bzw. Second Hand D-A-CH. Vergleichbare Gruppen gibt es weltweit in jeder nennenswerten Surfer-Gegend. Falls du z.B. auf Bali surfen und dort ein Surfboard gebraucht kaufen willst, ist Bali Surfboard Buy and Sell eine gute Anlaufstelle. Suche immer nach lokalen Angeboten in deiner Nähe, die du vor dem Kauf persönlich auf Macken prüfen kannst. Dieser Bitte wird jeder verlässliche Verkäufer nachkommen.

Besser als Online Gruppen sind Surf Shops, die neben neuen Surfboards meistens auch Secondhand Bretter anbieten. Es gibt sie sowohl in Surfer-Orten in aller Welt als auch in deutschsprachigen Großstädten. Der Vorteil gegenüber einem Privatverkäufer ist, dass sich der Anbieter besser mit Surfboards auskennen sollte und dich ggf. beraten kann. Natürlich will auch er verkaufen, weswegen du unbedingt einen Blick auf die folgende Checkliste werfen solltest!

Viele Surfshops bieten neue und gebrauchte Surfboards an

Viele Surfshops bieten neben neuen Surfboards auch gebrauchte Bretter an


3. Surfboard gebraucht kaufen: Diese Punkte sind zu beachten

Sobald du das Secondhand Surfboard in den Händen hast, solltest du die folgenden Punkte kritisch überprüfen. Stelle dem Verkäufer dabei ruhig Hintergrundfragen: Woher kommt das Surfboard? Wie alt ist es? Welche Reparaturen wurden bereits vorgenommen? Und hat es Dings, also offene Macken, die du selbst reparieren lassen musst? Falls der Verkäufer dir nix dazu sagen kann, ist er das Surfboard vermutlich selbst nicht viel gesurft und will es einfach nur loswerden.

3.1 Der Surfboard Shape passt zu deinem Surf Level

Wer ein Surfboard gebraucht kaufen und möglichst etwas Gescheites erwischen will, der sollte sich nicht von Äußerlichkeiten wie dem Design und Coolness-Faktor blenden lassen. Natürlich wäre ein Secondhand Board in deiner Lieblingsfarbe toll und kürzere Bretter sehen besonders schnittig aus. Aber was nutzt dir das, wenn du mit so einem Surfbrett nicht umgehen kannst? Viel wichtiger ist ein passender Shape, der zu deinem Surf Level passt.

Du solltest also relativ genau wissen was du suchst, bevor du ein Surfboard gebraucht kaufen gehst. Mach deine Hausaufgaben und gehe die folgenden Fragen durch, um zu wissen welcher Shape für richtig ist. Dann kann dich ein gerissener Verkäufer auch nicht bequatschen!

Wie erfahren bist du im Surfen?

Schätze dein Surf Level selber ehrlich ein! Bist du noch Anfänger, hast wenig Paddel Power und lernst erst, wie man grüne Wellen surft? Hast du als Intermediate bereits ausreichend Surf-Erfahrung und willst an deinem Style arbeiten? Oder bist du schon so fortgeschritten, dass du große und schnelle Wellen wunderbar meisterst?

Surfboard gebraucht kaufen: Fühlen, Testen, Checken!

Weißt du, was du suchst? Dann wirst du schneller fündig!

Welches Volumen und welche Länge soll dein Surfboard haben?

Als Beginner oder nicht ganz so fitter Mensch muss dein Surfboard verhältnismäßig viel Volumen haben. Dadurch hat es ordentlich Auftrieb, paddelt sich leicht und du bekommst viele Wellen. Es bringt nichts, ein Surfboard gebraucht in der vermeintlich richtigen Länge zu kaufen, wenn es dafür viel zu dünn ist und zu wenig Volumen hat. Umgekehrt gibt es auch kurze Bretter für kleine bis mittelgroße Wellen, die aufgrund ihrer Dicke sehr viel Volumen haben. Intermediates entscheiden sich meistens für etwas weniger Volumen zugunsten der Wendigkeit des Surfboards. Denn „zu viel“ Volumen kann sich ab einem gewissen Level wie ein Floßunter den Füßen anfühlen – spaßig, aber schwerer zu drehen.

Bei der Ermittlung des nötigen Volumens können Volumen-Rechner helfen. Sie sind aber meistens sehr allgemein und haben zumindest bei mir noch nie das „Wohlfühl-Volumen“ angezeigt. Lass dich besser von einer Surfschule beraten und notiere dir die Maße (Länge x Breite x Dicke und Volumen) von Surfboards, mit denen du gut klargekommen bist. Sie stehen meistens am Stringer auf der Unterseite oder Oberseite des Surfboards!

Drei Shapes, drei Längen (6'2 - 5'10 - 6'6), aber dasselbe Volumen

Drei Shapes, drei Längen (6'2 – 5'10 – 6'6), aber dasselbe Volumen

Suchst du nach einem Fun, Hybrid oder Performance Shape?

Soft Top, Mini Malibu, Fish, Gun und Longboard… Es gibt unglaublich viele Surfboard-Arten! Jede kann nochmal unzählige Shapes haben. Suchst du einen etwas längeren, breiteren Fun-Shape mit eine runderen Nose? Er ist paddelfreudig, gleitet schnell an und bringt vor allem Anfängern Spaß. Oder ein Hybrid zwischen Fun- und Performance-Board? So ein Brett verzeiht noch Fahrfehler, hat aber etwas mehr Rocker, eine Pointed Nose und eine schnittige Form – also ordentlich Spice. Exzellente Surfer lieben Performance und kleine flotte Shortboards für schnelle Manöver. Wenn man noch nicht so gut ist, lösen so kleine „Bügelbretter“ aber eher Frust aus, da man weniger Wellen bekommt.

Achtung bei Special Shapes: Lange schmale Bretter jenseits von 7’0 sind keine „freundlichen“ Shortboards, sondern Guns für Big Wave Surfer! So etwas ist für normale Wellenreiter und Wellen ungeeignet. Longboards um 9’0 sehen nur auf den ersten Blick anfängerfreundlich aus – sie setzen ganz bestimmte Skills voraus und surfen sich als Single Fin anders als normale Boards. Über Shapes könnte man wirklich ganze Romane schreiben. Wer mehr darüber erfahren will, kann z.B. The Surfing Handbook – How Design Affects Performance lesen oder den Shaper seines Vertrauens löchern.

Single Fins (Longboards) fahren sich sehr speziell - kaufe sie nur gebraucht, wenn du dich damit auskennst

Single Fins (Longboards) fahren sich sehr speziell – kaufe sie nur gebraucht, wenn du dich damit auskennst


3.2 Bauweise und Alter des Surfboards sind klar

Die Bauweise eines Surfboards sieht im Prinzip immer ähnlich aus: Vereinfacht gesagt wird auf einen Schaumstoffkern („Blank“) mit Holz-Stringer eine mehrschichtige Laminierung („Resin“) aus Glasfasermatten und Harz aufgebracht. Wichtig zu wissen ist, woraus Schaumstoffkern und Harz sind. Das beeinflusst nicht nur das Fahr-Feeling sondern ebenfalls, wie das Board bei einem Schaden zu reparieren ist. Denn je nach Bauweise musst du zu einem bestimmten Solarez Repair Kit greifen. Frag den Verkäufer daher unbedingt, um welches Material es sich handelt!

  • Bei den günstigeren Poly-Surfboards wird Polyurethanschaum (PU) und Polyester-Harz eingesetzt. Sie haben einen guten Flex und liegen gefühlt etwas „tiefer“ in der Welle. Leider sind sie anfälliger für Schäden, lassen sich dafür schnell und leicht reparieren. Mit der Zeit verfärben sie sich durch die Sonneneinstrahlung von weiß zu gelb.
  • Epoxy-Surfboards bestehen aus einem Epoxy/EPS-Kern und Epoxid-Harz. Sie sind oft leichter als Poly-Boards, haben einen stärkeren Auftrieb und eine gute Flex-Memory. Doch Dings ziehen schneller Wasser, müssen länger trocknen und unbedingt mit Epoxy- Solarez durchgeführt werden. Poly-Solarez frisst sich in das Board und vergrößert den Schaden.
  • Im Anfängerbereich gibt es außerdem Surfboards aus Vollkunststoff, die häufig eine weiche Soft-Top Oberfläche haben. Sie sind extrem robust, aber relativ schwer und große „Planken“ ohne Flex und Wendigkeit. Nimm von solchen Brettern Abstand, sobald du erfolgreich über die ersten Surfkurse hinaus bist.

Nur weil das Surfboard gebraucht ist, solltest du dir kein Uralt-Brett andrehen lassen. Die Färbung lässt in gewisser Weise auf das Alter schließen: Ein völlig vergilbtes Surfboard hat vermutlich schon viele Jahre auf dem Buckel. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber sollte als Argument in die Preisverhandlung mit einfließen. Etwas für die Ewigkeit, aber wieder komplett anders zu reparieren, sind übrigens die umweltfreundlichen Holz Surfboards – die immer beliebter werden.

Gelbes PU-Board? Dann ist es nicht mehr das Jüngste...

Gelbes PU-Board? Dann ist es nicht mehr das Jüngste…


3.3 Das Surfboard ist in einem annehmbaren Zustand

Natürlich darf ein Surfboard gebraucht sein, aber dennoch darfst du einen ordentlichen Zustand erwarten. Das bedeutet: Kleinere Reparaturen und Macken sind okay, sofern sie fachkundig ausgeführt wurden und das Brett noch nicht gebrochen war oder extrem Wasser gezogen hat.

Wachs, Sticker und Tape sind entfernt

Falls dir der Verkäufer das Brett mit Wachs, Stickern und Tape zeigt, sollten bei dir die Alarmglocken angehen. Darunter sind eventuell Schäden versteckt und du kannst den Zustand des Surfboards so kaum einschätzen. Mit Wachs kann man Druckstellen komplett verschleiern und Sticker oder Tape werden gern genutzt, um dilettantisch geflickte Dings zu kaschieren. Bestehe darum unbedingt darauf, das Surfboard entwachst und ohne Aufkleber anschauen zu dürfen!

Bitte nackig machen: Tape und Sticker müssen weg

Bitte nackig machen: Tape und Sticker müssen weg

Kleinere Dings: Behoben, leicht zu reparieren oder vernachlässigbar

Ist ein Surfboard gebraucht, dann kannst du mit Dings rechnen. Diese Schäden reichen von Dellen bis zu Rissen und Löchern. Überprüfe besonders die empfindlichsten Stellen des Surfboards auf andersfarbige Auffälligkeiten und mit den Händen fühlbare Unebenheiten: Nose, Tail, Rails und das Unterwasserschiff.

Unproblematisch sind Pressure Bumps. Die kleinen Dellen holt man sich nach einer Weile automatisch, entweder durch den eigenen Körpereinsatz (Auflegen von Ellenbogen und Knien, Fußarbeit beim Take Off) oder wegen Stürzen. Dellen sind nicht hübsch, aber vernachlässigbar.

Behandlungsbedürftig sind Risse, die z.B. aus Kollisionen mit anderen Boards oder dem Boden resultieren. Idealerweise hat der Verkäufer das schon erledigt. Andernfalls kann man mit Solarez kleinere Risse easy selbst flicken. Bei größeren Rissen muss eine professionelle Ding Repair ran, die je nach Ausmaß des Schadens zu Mehrkosten führt. Plane diese beim Kauf mit ein!

Pressure Bumps (links) sind okay, Verfärbungen (rechts) können auf einen Wasserschaden hindeuten

Pressure Bumps (links) sind okay, Verfärbungen (rechts) können auf einen Wasserschaden hindeuten

Große Macken: Wasserschäden & Brüche sind Dealbreaker!

Sobald ein tieferes Ding nicht richtig repariert oder zu spät erkannt wird, zieht der Schaumkern des Surfboards Wasser. Durch so einen Wasserschaden wird das Brett nahezu unbrauchbar, da sich Schwerpunkt und Fahrverhalten maßgeblich ändern. Bei Polyester-Boards erkennst du an gelb bis bräunlichen Verfärbungen, ob es Wasser gezogen hat. Leider lässt sich das bei Epoxy-Boards schwerer feststellen. Ein weiteres eindeutiges Signal sind Beulen, die sich aufgrund des aufgequollenen Schaumkerns unter dem Glassing nach außen wölben! Bei so was heißt es Finger weg, egal wie billig das Surfboard gebraucht angeboten wird.

Ebenfalls ein Dealbreaker für den Kauf von Secondhand-Boards sind Brüche. Obwohl gebrochene Boards häufig repariert und von vielen Leuten weiter gesurft werden, stellt dieser Schaden die Königsdisziplin der Ding-Repair dar – die kaum jemand richtig beherrscht. Das größte Problem ist dabei der Stringer, den man nicht wieder richtig hinbekommt. Indizien für einen Bruch sind neben Defekten am Stringer auch großflächig überlackierte Stellen oder ein hohes Gewicht des Boards.

Gebrochene Boards kann man sich buchstäblich schenken

Gebrochene Boards kann man sich buchstäblich schenken


3.4 Das Finnen-System ist heil und kein seltener Exot

Verzeih mir dir erneute Parallele zum Automobilhandel, aber ein Surfboard gebraucht zu kaufen hat viel mit einem Oldtimer gemeinsam: Exoten haben vielleicht Sammlerwert, doch du kommst nur wahnsinnig schwer an Ersatzteile heran. Eine kaputte Leash ist easy ausgetauscht, aber anders kann es bei den Finnen aussehen.  Halte deswegen nach einem Standard Finnen-System wie FCS Ausschau, das weit verbreitet ist. FCS I oder FCS II Finnen findest du weltweit in jedem Surfshop. Ebenfalls immer beliebter werden Future Fins, die man in neueren und teureren Bretter findet.

Schwieriger wird es mit Exoten wie Softboards und manchen Anfänger-Boards. Hier wird manchmal ein eigenes Finnensystem verwendet, für das nicht überall Ersatzfinnen oder neue Finnen-Plugs erhältlich sind. Ebenfalls tricky sind Surfboards mit fest verbauten Finnen, da man sie bei Schäden nicht einfach auswechseln kann. Sie sehen oft schön aus, aber sind unpraktisch.

(1) Hübsche festverbaute Finnen vs. (2) FCS I Finnen-System

Grundsätzlich solltest du nur ein Surfboard gebraucht kaufen, das Standard-Finnenplugs in einem guten Zustand hat. Denn kaputte Finnen-Plugs kann nur ein Fachmann reparieren – je nach Land für 10 bis 30 Euro pro Plug! Kontrolliere sie darum auf Bruchstellen und ihre Funktionsweise. Falls die Finnen im Secondhand-Brett fehlen, lass dir welche vom Verkäufer geben oder  bringe eigene mit! Stecke sie in die Finnen-Plugs und kontrolliere, ob alles ordentlich sitzt. Greifen die Schrauben ohne durchzudrehen, und halten die Finnen im Gewinde? Dann ist alles im Lack.


3.5 Preis und Ausstattung des Surfboards stimmen

Natürlich bestimmt immer der Zustand, was ein Surfboard gebraucht noch kosten darf. Wurde es so gut wie nie gefahren oder komplett abgerockt? Weitere Preisfaktoren sind zum Beispiel Material und Marke. Poly-Boards sind meistens günstiger als Epoxy-Bretter, dafür aber empfindlicher; und innovative Bauarten wie z.B. umweltfreundliche Sandwich-Konstruktionen aus Holz kosten mehr. Außerdem sind manche Bretter stärker nachgefragt als andere und entsprechend wertstabil. Darum werden z.B. die „unkaputtbaren“ Boards von NSP und BIC in anfängertauglichen Größen hoch gehandelt, ebenso wie Kult-Modelle von bekannten Shapern wie Matt Biolos von LOST oder den Experten von Firewire.

Je nachdem wird der Verkäufer seinen Startpreis festlegen, den du unbedingt weiter verhandeln solltest. Für ein Brett in Topzustand sollte ein Preisnachlass von 30% gegenüber dem Neupreis drin sein; für die meisten Bretter sind tendenziell 50% vom Neupreis angemessen.

Ein wichtiger Punkt in Preisverhandlungen: Ist Surfzubehör inklusive? Für ein neues Set Finnen fallen je nach Land zwischen 60 Euro und 120 Euro an; und für eine Boardbag (check unseren Boardbag-Guide nach guten Modellen) kannst du mit 80 Euro aufwärts rechnen. Sind sie mit im Preis inbegriffen, dann kann sich das schnell lohnen. Vom Gebrauchtkauf einer Leash ist eher abzuraten, da sie relativ schnell spröde wird. Golde Regel: Neues Surfboard, neue Leash!

Alle Punkte erfüllt? Dann steht dir und deinem "neuen" Secondhand Surfboard nichts mehr im Weg!

Alle Punkte erfüllt? Dann steht dir und deinem „neuen“ Secondhand Surfboard nichts mehr im Weg!


4. Surfboard gebraucht kaufen: Die Checkliste im Überblick

Hier kommen die wichtigsten Punkte für deinen Secondhand-Surfboard Kauf nochmal in der Zusammenfassung:

  • Der Verkäufer scheint verlässlich zu sein und lässt dich das Board vor Ort begutachten
  • Du weißt genau, welchen Shape (Länge und Volumen) du für dein Surf Level suchst
  • Die Bauweise des Surfboards (PU vs. Epoxy) ist klar und es ist nicht uralt
  • Das Surfboard hat keine oder nur kleine Dings, die schon behoben sind oder die du easy reparieren kannst
  • Es deutet nichts auf einen Wasserschaden oder einen Bruch hin
  • Das Finnen-System ist intakt und entspricht einem aktuellen Standard
  • Der Preis für das Surfboard passt zum Zustand und deinem Budget

Sind alle diese Punkte in Ordnung? Dann steht deinem Surfboard gebraucht Kauf theoretisch nichts mehr im Weg! Falls du weitere wichtige Ergänzungen oder Fragen hast, dann schreibe uns gern einen Kommentar oder eine Mail!

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