Hallo, ich bin Constantin aus Leipzig, Gründer vom Onlineshop Surfer-World.com und sehr oft in Kapstadt! Mein Faible für die südafrikanische Metropole liegt wohl daran, dass ich mit Leib und Seele Surfer bin. Schon als kleiner Junge zog mich Wasser magisch an, und als ich das Surfbrett entdeckte, war es komplett um mich geschehen. Ich nutzte jede freie Minute, um mein Hobby auszuleben – wer einmal die perfekte Welle erlebt, muss das Gefühl wieder und wieder haben. Es ist eine Sucht! Mit der Zeit wurde ich immer besser, nahm an internationalen Surf Contests teil, und wurde mehrmals Deutscher Meister.
Dass ich dem Wassersport treu bleibe, war eigentlich klar. Ich wurde zertifizierter Surflehrer und Kitesurflehrer, und eröffnete meinen Onlineshop. Als passionierter Surfer kenne ich die Hürden im Erlernen dieser wunderbaren Sportart und möchte andere dafür begeistern: Der beste Augenblick ist, wenn ich dieselbe Leidenschaft bei meinen Schülern aufflammen sehe. Auch persönlich schalte ich am besten auf dem Brett ab, und hier kommt wieder mein Lieblingsort Kapstadt ins Spiel.
In meinem Surferleben habe ich den Fuß mittlerweile in jeden Ozean gesteckt und ich muss sagen, dass mein Herz in Kapstadt hängen geblieben ist. Mindestens einmal im Jahr zieht es mich dorthin an die Küste. Die Wellen sind unvergleichlich, die Winde äußerst unterschiedlich, das Zusammenspiel beider grandios und die Sonne auf der Haut ein unvergleichliches Erlebnis.
In diesem Artikel möchte ich euch mit meiner Begeisterung für Südafrikas bekannteste Stadt anstecken. Da es diesem wunderbaren Fleckchen Erde aber nicht gerecht werden würde, nur mit dem Auge eines Surfers hinzuschauen, soll es auch um das Drumherum gehen.
1. Kapstadt: Immer eine Reise wert
Kapstadt liegt ca. 45 Kilometer nördlich vom Kap der guten Hoffnung und ist die Hauptstadt der westlichen Provinz „Western Cape“ in Südafrika. Eine wirklich magische Stadt mit etwa 430.000 Einwohnern und dem majestätischen Tafelberg als markantem Wahrzeichen. Zwar beträgt die Flugzeit aus Deutschland 11,5 Stunden, aber das macht die nicht vorhandene Zeitverschiebung wieder wett. Nach Kapstadt reisen heißt: Du kannst vor Ort direkt loslegen, weil du keinen Jetlag hast! Für Aktive wie mich ein unschlagbarer Vorteil. Doch es gibt noch weitere Argumente, die für einen Trip nach Kapstadt sprechen.
1.1 Endless Summer: Dem Winter entfliehen
Ja, Südafrika hat im Kult-Surffilm „Endless Summer“ eine wichtige Rolle gespielt. Tatsächlich sorge ich mit regelmäßigen Kapstadt-Trips immer dafür, dass sich mein Sommer verlängert: In der Hauptreisezeit von Dezember bis April herrschen genau meine Temperaturen, angenehme 25 bis 30 Grad. Spätestens im Juli, wenn es nasskalt in Kapstadt wird, verziehe ich mich wieder nach Deutschland oder in den Mittelmeerraum. So kann ich fast ganzjährig im Warmen unterwegs sein. Dazu passen die Visa-Bestimmungen in Südafrika perfekt: Mit dem Touristenvisum, das bei Ankunft ausgestellt wird, kannst du für maximal 90 Tage bleiben.
Immer wenn ich in Kapstadt bin, erlebe ich die Magie jedes Mal aufs Neue: Ich liege bei Sonnenuntergang alleine am Strand von Big Bay, genieße den Blick auf den Tafelberg und träume davon, am nächsten Tag wieder aufs Brett zu steigen. Für mich gibt es keinen perfekteren Augenblick!
Nirgendwo sonst dürfte es ein Gebiet geben, in dem sich Surfspots dermaßen häufen wie an diesem Fleck. Wo wirklich alle Anforderungen, die im Surfsport relevant ist, komplett erfüllt werden. Den einen Spot könnte ich gar nicht empfehlen, denn es kommt darauf an, ob du als blanker Anfänger an den Start gehst oder die Herausforderung suchst. Mein ganz persönlicher Favorit ist die Big Bay, weil ich dort die gigantische Silhouette des Tafelbergs vor Augen habe und ganz oft perfekte Surfbedingungen herrschen.
1.2 Eine besondere, entspannte Stimmung
Südafrika ist atemberaubend und so beliebt, dass die Besucherzahlen jährlich steigen. Gerade die Großregion Kapstadt bis runter zum Kap der Guten Hoffnung ist mit kaum einem anderen Ort vergleichbar: Oft als eine der schönsten Städte der Welt bezeichnet haut die Natur hier selbst erfahrene Reisende um und du findest einfach alles. Du kannst die über 1000 Meter hohe, atemberaubende Bergkette mit der Seilbahn ansteuern. Dich in kulturellen Trubel einer riesigen Stadt stürzen. Oder einen Sommertag an einem der vielen perfekten Strände genießen – mein Favorit ist Noordhoek wegen dem wahnsinnigen Klippenpanorama. In Kapstadt ist das alles binnen Tagen möglich!
Wenn ich in Kapstadt unterwegs bin, liebe ich es am meisten, einfach durch die Straßen zu schlendern, den verschiedensten Menschen zu begegnen, und die Eindrücke aufzusaugen. Die Kapstädter sind freundlich und offen, weil sie es gewohnt sind, Gäste aus der ganzen Welt zu haben. Und genau die trifft du eben auch beim Bummeln.
Kapstadt Impressionen: (1) Street Life, (2) Street Food, (3) Table Mountain National Park, (4) Lions Head und 12 Apostel, (5) Noordhoek Beach, (6) Sunset Views
In Kapstadt triffst du außerdem viele interessante Menschen mit bunten Geschichten. Ich weiß noch, wie ich in einer Bar auf einen lustigen Wandervogel traf, der 3 bis 4 Mal die Woche in die Berge zieht, aber das Surfbrett meidet, weil ihm das Wasser am Kap zu kalt ist. Wir haben uns bestens unterhalten. Gold wert sind auch die meisten Taxifahrer: Sie blühen in den Sommermonaten regelrecht auf, weil sie dann mit Touristen gutes Geld verdienen. Das sorgt dafür, dass sie schnell in Plauderlaune kommen und gute Tipps auf Lager haben.
1.3 Überschaubares Preis-Niveau
Natürlich muss man erst einmal hinkommen. Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Kapstadt kosten je nach Fluglinie und Jahreszeit zwischen 600 und 800 Euro. Doch sieht man von den Reisekosten ab, bekommt man hier mehr für sein Geld als Zuhause. Bezahlt wird in Rand, der lokalen Währung (1 Euro = ca. 16 Rand), und Kreditkarten werden überwiegend akzeptiert. Für die Unterkunft z.B. auf AirBnB oder Booking.com komme ich je nach Anspruch und Region bereits mit 25 Euro pro Nacht aus.
Nach Abzug von Flug und Unterkunft reichen mir dann im Schnitt 30 Euro am Tag. Die Preise für Lebensmittel sind moderat; und auch Dienstleistungen sind in Südafrika deutlich günstiger als in Deutschland. Wenn ich essen gehe, zahle ich für ein gutes Menü in der Regel 15 Euro – aber das hängt auch ein bisschen vom eigenen Lebensstandard ab. Als Surfer und Naturbursche brauche ich vielleicht ein bisschen weniger, als jemand der zum ersten Mal vor Ort ist und noch alles ausprobiert.
Insgesamt gehört Südafrika für deutsche Touristen zu den eher preiswerten Urlaubsländern. Und ein Surfurlaub in Kapstadt ist auch etwas für den nicht so reichlich gefüllten Geldbeutel!
2. In Kapstadt surfen: Saison, Spots und wichtige Tipps
Es gibt viele Gründe, Südafrika zu besuchen. Für mich als ambitionierten Surfer sind es die unzähligen Wahnsinnsstrände, die mit den weltbesten Surfspots problemlos mithalten. Kapstadt ist ein Zentrum des Surfsports dank der geographischen Lage: Die Kap-Halbinsel liegt zwischen Atlantik und Indischem Ozean, und ist im Westen, Süden und Osten umgeben von Wasser. Darum können die relevanten Surfbedingungen – Wellenhöhe, Wellenrichtung, Windstärke, Windrichtung usw. – zur selben Zeit an verschiedenen Spots völlig unterschiedlich sein. An den meisten Tagen findet in Kapstadt also jeder seine ideale Welle, egal ob Anfänger, Intermediate oder Profi. Das gibt es sicher nicht überall!
2.1 Beste Reisezeit für Surfer
Hier scheiden sich die Geister: Wer lieber angenehme 25 bis 30 Grad hat und keinen Regen mag, sollte im südafrikanischen Sommer hinreisen, also zwischen Dezember und Februar. Wer die besseren und größeren Wellen möchte, ist hingegen zwischen Juni und August richtig, also im südafrikanischen Winter, wenn die großen Swells anrollen. Sie entstehen wegen der „Roaring Forties“ – einem der mächtigsten und im Winter aktivsten Sturmsystem der Welt. Aber auch in den anderen Jahreszeiten sorgt es für genügend Wind und Wellen.
Ich persönlich meide die Hochsaison in Kapstadt. Mir ist dann einfach zu viel los. Ich bin am liebsten in den Schultermonaten zwischen März und Mai (Herbst) oder zwischen September und November (Frühling) da. Dann ist die große Hektik vorbei und die Menschen sind nach einer guten Saison entspannt drauf. Es ist noch warm genug und regnet kaum, die Winde stehen meist günstig, und die Wellen sind immer noch gut.
Wegen der Roaring Forties ist die Halbinsel am südlichen Zipfel Afrikas, von Kapstadt bis zum Kap der guten Hoffnung, sogar eine der windigsten Lagen weltweit. Das macht die Region auch bei Kitesurfern und Windsurfern sehr beliebt. Gerade im südafrikanischen Winter sind die Winde sehr dominant, treten breitflächig auf und halte lange an. Bei optimalen Windbedingungen entstehen Windgeschwindigkeiten zwischen 45 und 55 km/h!
Übrigens solltest du ungeachtet deiner Reisezeit bedenken, dass das Wasser in Kapstadt nie wärmer als ca. 19 °C und im Winter auf der Südhalbkugel sogar noch ein paar Grad kälter wird. Mit einem 4/3er Neoprenanzug machst du also nichts falsch.
2.2 Surfspots in Kapstadt: Ein paar Favoriten
Überragend an der Region rund um Kapstadt sind für mich die Vielzahl interessanter, kleiner und namenloser Strände, die selbst in der absoluten Hochsaison nicht überlaufen sind. Solche schönen Plätze und Secrets sind nicht schwer ausfindig zu machen – fragt sonst bei eurer Surfschule oder im Surfshop nach. Ich persönlich lasse Wind und Wellen entscheiden, sowie meine momentane Befindlichkeit. Suche ich eine Herausforderung, gehe ich natürlich woanders hin, als wenn ich auf dem Brett ein wenig die Seele baumeln lassen möchte. So ähnlich solltet ihr es auch angehen.
Ansonsten kann ich dir einige bekannte Surfspots für die verschiedensten Schwierigkeitsgrade empfehlen. Hier eine kurze Auflistung der wichtigsten Spots in Kapstadt und Umgebung:
- Anfänger: Muizenberg (False Bay) und Big Bay (Table Bay)
- Fortgeschrittene: Long Beach, Landudno, Kalk Bay
- Profis: Glen Beach, Dungeons (Hout Bay), Platboom Beach
Zur Einstimmung möchte ich nun einige herausragende Surfspots aus der Region Kapstadt genauer schildern, die ich ich als Ausgangspunkte wärmstens empfehlen kann: Muizenberg, Big Bay und Long Beach. Alle sind für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet.
Muizenberg (False Bay / Surfers Corner)
Hört der Kenner den Namen Muizenberg, hat er sofort die herrlich bunten Holzbadehäuschen („Edwardian Beach Houses“ – siehe Foto oben) vor Augen, die sich zwischenzeitlich zu einer Art Wahrzeichen des Ortes gemausert haben. Und denkt vielleicht daran, dass es sich hier nach Auffassung der Zeitschrift National Geographic um einen der 20 Top Surfspots der Welt handelt – ist ja mal ein Wort! Tatsächlich erhalten Surfer in Muizenberg alles, was das Herz begehrt: Bei Nord-West-Wind herrscht Offshore und es entstehen die saubersten Wellen, ideal zum Einfahren!
Muizenberg liegt 25 km südlich von Kapstadt an der False Bay. Die Anreise ist einfach: Per Bahn fährt man in weniger als einer Stunde und für gerade mal 2 Euro in Richtung Simons Town. Etwas schneller geht’s binnen 25 Minuten mit dem Taxi (25 bis 30 Euro) oder mit Uber (16 Euro).
Muizenberg: (1) Volles Line Up, (2) Bunte Badehäuschen, Blick auf die False Bay
Was erwartet dich in Muizenberg? Zunächst einmal der gigantische, 32 Kilometer lange Strand, der sehr behutsam ins Meer abfällt. Damit ist er sehr familienfreundlich, sodass auch Kinder ihre ersten Stehversuche auf dem Brett absolvieren können. Die Wellen verlaufen gleichmäßig, ihre Höhe ist zu keiner Zeit extrem. Außerdem warten vor Ort eine Vielzahl guter Surfshops, Surfschulen und Surftreffs. Selbstverständlich sind an der Promenade auch Duschen, Toiletten und Umkleideräume vorhanden.
Selbst Unterkünfte gibt es in Muizenberg in Hülle und Fülle, vom kleinen Privatzimmer über Surfhostels bis hin zu Hotels aller Kategorien. Die Preise beginnen auf den einschlägigen Portalen wie AirBnB oder Booking.com bei etwa 25 € pro Nacht und Person. Auch kulinarisch bleiben keine Wünsche offen: Hervorzuheben ist der immer freitags stattfindende BlueBird Market – ein Himmel für Street Food Fans, der sich lohnt.
Big Bay (Table Bay)
Dieser Traumstrand liegt nördlich von Kapstadt zwischen Bloubergstrand und Melkbosstrand. Mit dem Taxi fährst du über 20 Minuten für 26 Euro hin. Das wirklich besondere an diesem Spot ist die grandiose Sicht auf den Tafelberg: Es ist beeindruckend, vor dieser Kulisse aufs Board zu steigen und Richtung Strand zu gleiten. Von der Entfernung und der Erreichbarkeit her ist Big Bay mit Muizenberg vergleichbar, sodass du für genug Abwechslung mal zum einen, mal zum anderen Spot pendeln kannst.
Auch in Sachen Umgebung ähnelt Big Bay dem Spot Muizenberg, obwohl alles ein wenig kleiner und übersichtlicher daherkommt. Familien mit Kindern und Surfanfänger mögen die Bucht, denn der Strand fällt nur allmählich und flach ins Wasser ab und produziert recht softe Wellen. Das freut Surfanfänger, die auch wegen der ansässigen Surfschule kommen. Doch auch fortgeschrittene Surfer sind hier unterwegs, denn es gibt einige Abschnitte, die bei entsprechenden Winden mit höheren Brechern aufwarten und damit für höhere Surflevel interessant sind.
Big Bay: (1) Weitläufigkeit, (2) Schöne Welle, (3) Paddle Out
Was die Big Bay ansonsten auszeichnet ist ihre Weitläufigkeit, durch die sich die Strandnutzer verteilen, was im Ergebnis eine entspannte Atmosphäre schafft. Auch den Einwohnern wird eine erkennbare Entspanntheit nachgesagt. Ich fühle mich dort jedenfalls ab der ersten Minute wohl. Auch bei Kite-Surfern ist die Big Bay sehr beliebt.
Long Beach (Kommetjie)
Long Beach ist wie die beiden oben beschriebenen Spots ein ausgedehnter, acht Kilometer langer Strand in der Nähe des beschaulichen Ortes Kommetjie, rund 40 Kilometer von Kapstadt entfernt. Mit dem Zug (12-17 Euro) dauert die Fahrt etwa eine Stunde, mit dem Bus (35-45 Euro) etwas länger. Wer deutlich schneller da sein will, nimmt sich ein Taxi (35-50 Euro) oder ein Uber (ca. 25 Euro). Eine kleine Reise ist es also schon!
Kommetjie empfinde ich als einen ruhigen, malerischen Ort, der ebenfalls alles bietet, was ich für mein wohliges „Kapstadt-Bauchgefühl“ brauche.
Eine Besonderheit am Long Beach ist seine Eignung für Rechts- und Links-Füßer (Regular und Goofy), da die Wellen sowohl nach rechts als auch nach links ablaufen. Die Ansprüche ans surferische Können sind hier allerdings etwas höher als bei Big Bay und Muizenberg.
Long Beach / Kommetjie: (1) Panorama, (2) anspruchsvolle Wellen, (3) kleiner Tag
2.3 Gut zu wissen: Board Rental, Haie und Sonnenschutz…
Ein paar der schönsten Spots in Kapstadt und Umgebung kennst du nun schon. Darüber hinaus gibt es aber noch ein paar andere Fragen, die dir vor der Reise sicher durch den Kopf gehen – hier gibt's hoffentlich Anworten.
Surfboard mitnehmen oder nicht?
Neben der normalen Urlaubskleidung stellt sich natürlich die Frage nach der Mitnahme des Surfboards – soweit vorhanden. Nach Rücksprache mit den Fluglinien ist das normalerweise unproblematisch und teils ist das Boardbag sogar im Freigepäck mit drin. Schwieriger wird's vor Ort beim Transport deines Bretts in öffentlichen Verkehrsmitteln, und selbst Mietwagen sind in der Regel nicht darauf eingerichtet.
Deshalb und angesichts der geringen Leihgebühren (Surfboard und Neoprenanzug kosten für 2 Stunden umgerechnet ca. 8 Euro) würde ich eher von einer Mitnahme des Surfequipments abraten. Auf der anderen Seite: Wer sein Board liebt… Es gibt kommt sicherlich drauf an, was für ein Surftyp du bist. Ich gehe ohne mein Brett nirgendwohin. Wenn du aber Anfänger bist oder nicht nur surfst, sondern auch anders urlaubst, ist es nicht unbedingt nötig, dein Surfbrett bis nach Südafrika mitzuschleppen.
Wie geht man mit den Haien um?
Es wäre fatal zu behaupten, dass es in Kapstadt keine Haie gibt. Denn die Metropole zählt nun einmal zu den Küstengebieten, wo es von Natur aus einige gibt, genau wie etwa Australien oder die bekannte Insel La Reunion. Vor Ort in Kapstadt gibt es an den großen, überwachten Stränden Hai-Warnsysteme mit Flaggen und Sirenen, professionelle Shark Spotters und sogar Apps, auf denen man den jeweiligen Beach Status checken kann.
Meine persönliche Erfahrung ist jedoch, dass Haie im täglichen Leben keine große Rolle spielen. Mir ist zumindest noch keiner begegnet und ich bin wirklich viel auf dem Wasser. Dazu passt der Fakt, dass Wissenschaftler von einer Abnahme der Hai-Population in Kapstadt berichten. Generell sind Haie menschenscheue Wesen, die mit uns nichts zu tun haben wollen. Sie stellen deswegen (meistens) auch keine übergeordnete Gefahr dar.
Crowds und Localism: (K)ein Problem?
Nach meiner Erfahrung ergänzen sich die Touristen und Einheimischen ohne nennenswerte Probleme. Die Locals mögen es, die Welt im eigenen Land zu Gast zu haben und verdienen damit größtenteils ihr Geld. Natürlich habe auch ich schon unschöne Szenen gesehen, aber das sind Ausnahmen. Allerdings kenne ich mich in und um Kapstadt mittlerweile ganz gut aus. Ich weiß also, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten muss, und welche Plätze ich zu bestimmten Zeiten ganz meide.
Solltest du zum ersten Mal Urlaub in Kapstadt machen, gebe ich dir den Rat, dich nicht völlig unbeschwert und nicht alleine ins volle Leben zu stürzen. Mit der Kriminalität ist es viel besser geworden, aber achtsam sollte man sich auf jeden Fall verhalten. So würde ich beispielsweise nicht per Anhalter fahren, sondern immer mit dem Taxi eines seriösen Unternehmens, meine Wertgegenstände nicht offen zur Schau tragen und allzu einsame Plätze generell meiden.
Unterschätz die Sonne nicht!
Im Gegensatz zu Haien gibt es in Kapstadt und Umgebung eine weitaus größere Gefahr: Sonne! Die ist gefährlich. Selbst wer bereits eine wirklich gut sonnengewöhnte Haut hat, sollte großen Wert auf einen hohen Sonnenschutzfaktor legen. Denn die UV-Werte sind in Südafrika überdurchschnittlich hoch – und damit auch dass Risiko von sonnenbedingten Schädigungen der Haut.
3. Mehr als Surfen: Was du in Kapstadt noch unternehmen kannst
Es gibt mal keine Wellen oder du brauchst einen Tag Pause? Kein Problem: In Kapstadt und im Umland gibt es schier endlose Angebote an alternativer Unterhaltung und Aktivitäten. Wozu du Lust hast musst du natürlich selbst herausfinden. Ich muss ja gestehen, dass mein Fokus hier (mit kleinen Ausnahmen) auch eher auf der sportlichen Seite liegt:
- Wandern: Zum Beispiel durch den Table Mountain National Park zu Fuß auf den Tafelberg, das ist ein ganz besonderes Erlebnis! Mein Favorit für Anfänger ist hier der Pick Track, ca. 7 km lang und nicht übermäßig anstrengend.
- Radfahren: Alleine im Cape Point National Park gibt es über 10 ausgewiesene Fahrradstrecken mit Entfernungen von 15 bis 70 Kilometern. Ich nutze die weitläufigen Rad- und Laufwege gern ausgiebig, um an meiner Kondition zu arbeiten.
- Paragliding: Es wird in Kapstadt als Tandem Paragliding angeboten und ist wirklich unglaublich. Die Aussicht und diese Schwerelosigkeit in der Luft werde ich so schnell nicht vergessen! Bei meinen Tandem-Flügen habe ich mich dank freundlicher und kompetenter Guides stets sicher gefühlt.
- Walewatching: Mein Hauptaugenmerk liegt immer darauf, dass die Tiere so wenig wie möglich gestört und provoziert werden. Beste Chancen, Wale vor die Linse zu bekommen, hat man in Hermanus. Das liegt zwar fast zwei Stunden von Kapstadt entfernt, aber dort sieht man aber eigentlich immer welche.
- Weinverkostung: Südafrika ist ein weltweit anerkanntes Weingebiet. Darum empfiehlt sich eine Weinprobe auf einem der vielen riesigen Weingüter. Die Auswahl ist groß: Vom Luxuserlebnis bis hin zum Picknick mitten im Grünen war bei mir alles schon dabei.
Freizeit in Kapstadt: (1) Paragliding, (2) Weinprobe, (3) Wale Watching, (4) und (5) Wandern
An meinen Tipps siehst du, dass ich das Zeitalter der Sehenswürdigkeiten eher hinter mir habe. Doch wer neu in Kapstadt ist, findet das volle Programm. Gut in Erinnerung habe ich den Besuch einer Straußenfarm: Dort konnte ich die majestätischen Tiere füttern und mein erstes Straußenei verzehren. Ansonsten treibe ich mich regelmäßig in Mzolis herum, was zwar gern als Partybase beschrieben wird, aber gar nicht so heftig ist. Ich bin gern dort, weil es gutes Essen gibt, man auf unterschiedlichste Menschen trifft, und einfach eine gute Zeit hat.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Erfahrungsbericht Lust auf Kapstadt machen. Diese Stadt ist eine Reise wert und einmal im Leben gehört sie auf die Bucket-List – als Surfer sowieso!