„Wow, Vancouver! Es ist sooo schön dort!“ So oder ähnlich reagierte mein Umfeld, als ich vom geplanten Trip in die größte Stadt im Westen Kanadas berichtete. Nicht umsonst zählen British Columbia und Vancouver zu den beliebtesten Work & Travel Zielen der Deutschen. Natürlich glaubte ich nicht nur Freunden und Bekannten, sondern auch meinem Kumpel Google – der tolle Bilder von grünen Wäldern und hippen Plätzen ausspuckte. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an Vancouver… vielleicht einfach zu hoch.
Achtung, du ahnst es vielleicht schon: Es folgt ein kontroverser Beitrag, in dem es nicht nur um die schönen Seiten von Vancouver geht. Diese gibt es zweifelsohne, aber ich musste sie etwas suchen. Nicht erwartet hatte ich Van-Citys dunkle Seite, die mir häufiger ihr Antlitz zeigte. Ich habe versucht, diese Stadt zu verstehen und mit vielen Locals gesprochen. Und ich musste diesen Artikel einfach schreiben: Denn ein Trip nach Vancouver kann wundervoll werden, wenn man weiß worauf man sich einlässt und welche Orte man ansteuern sollte.
1. Sonnenseiten von Vancouver: Da lacht das (Surfer) Herz!
Vancouver gilt unter Reisenden aus aller Welt als ein Traumziel und ist in Rankings zu den lebenswertesten Städten der Welt regelmäßig ganz vorn dabei. Dieser Ehrenplatz basiert auf Faktoren wie Wirtschaftskraft, Sicherheit, Umweltbewusstsein und Freizeitmöglichkeiten. Irgendetwas muss also an Vancouver dran sein! Insgesamt einen Monat habe ich dort im Rahmen meiner Weltreise verbracht und durchaus gute Momente erlebt. Hier kommen meine Top Argumente, die für Vancouver sprechen!
1.1 Surfen und Skifahren sind am selben Tag möglich
Es gibt viele coole Metropolen auf der Welt, die entweder durch die Nähe zum Ozean oder durch atemberaubende Gebirgszüge beeindrucken. Aber nur wenige sind von den Bergen und vom Meer umgeben. Vancouver ist eine dieser Städte, die beides bietet – so dass man theoretisch am selben Tag Surfen und Skifahren könnte. In der City gibt es eine kleine Surfer Community und sogar ein gutes Shaper Studio.
An stürmischen Tagen im späten Herbst und Winter kann man mit etwas Glück direkt in Vancouver surfen! Und zwar an den Stränden, die unmittelbar dem Ozean ausgesetzt sind: Zum Beispiel am wilden Wreck Beach am westlichen Zipfel von Kitsilano oder am Ambleside Park direkt an der Lions Gate Bridge in West Vancouver. Und es gibt sogar noch weitere Surf Spots in der Stadt. Von der City aus erreicht man diese Orte mit einem Auto in maximal 45 Minuten. Einen 5/4er Neoprenanzug, Booties, Handschuhe und Haube sollte man dabei haben. Wer zum fahren zu faul ist, kann demnächst mitten in Downtown Vancouver surfen – aktuell wird dort ein Wave Park gebaut.
Ganzjährig surfbar sind die Spots von Vancouver Island, allen voran das kanadische Surf Mekka Tofino. Details dazu findest du in meinem ausführlichen Tofino Guide. Ebenfalls einen Versuch wert sind die Breaks in der Gegend von Victoria (z.B. Jordan River). Vancouver Island erreicht man von der City aus mit der Fähre und dem Auto binnen wenigen Stunden. Viele Locals fahren hier z.B. für verlängerte Wochenenden oder im Urlaub hin.
Ansonsten ist ein schneller Besuch in den USA ebenfalls ein Klassiker für Surfer an der Westküste Kanadas. Mit Auto, Bus oder Bahn überquert man binnen 3 Stunden die Grenze und gelangt zu den ersten Surf Spots. Washington lockt mit rauen Wellen wie z.B. die Makah Bay oder La Push, der aus Twilight bekannte Surf Spot. Etwas weiter südlich geht im Fischerörtchen Westport öfters was.
Doch nicht allein der leichte Zugang zum Meer sprechen für Vancouver, sondern auch die spezielle Kulisse. Beim Surfen in Vancouver und auf Vancouver Island hat man stets majestätische Berge und immergrüne Wälder im Blick, was jedem Surftrip etwas Mystisches verleiht. Abwechslung zum Wellenreiten ist dadurch kein Problem: Nicht weit von Vancouver entfernt sind die Ski-Ressorts Cypress Mountain, Grouse Mountain oder Mount Seymour. Am bekanntesten ist der Skiort Whistler, ehemals Schauplatz der olympischen Winterspiele. Noch weiter nördlich und leerer ist Sun Peaks. Surfen, Skifahren oder Wandern – im Winter geht das alles in Vancouver am selben Tag! Eine Übersicht über die schönsten Ausflugsziele findest du oben in der interaktiven Karte.
1.2 Stadtstrände und Parks laden zum Relaxen ein
Tagsüber arbeiten, abends die Sachen packen und schnell noch mal an den Strand. Oder direkt das ganze Wochenende am Meer liegen oder Boot fahren, ohne groß planen und die City verlassen zu müssen. Genauso machen es echte Vancouverites! Denn ihre Stadt ist vom Meer umgeben und an der schier endlosen Küstenlinie sind viele tolle Beaches versteckt, die sogar vom öffentlichen Nahverkehr angesteuert werden. Zum Beispiel die entspannten Spanish Banks, wo man prima Skimboarden kann, oder die schicke English Bay mit Skyline im Hintergrund. Jericho Beach ist beliebt bei Locals und super für ein Barbecue. Der hippe Kitsilano Beach ist gut für ein Feierabend Getränk und am Wreck Beach ist Swimwear optional, so dass du mit anderen Nackedeis nahtlos bräunen kannst.
Wem statt Sand eher nach einem Ausflug ins Grüne ist, der muss in Vancouver auch nicht weit fahren. Der irrsinnig große Stanley Park ist die grüne Lunge der Stadt und bedeckt nördlich von der City eine ganze Halbinsel. Seine über 13 km lange Küste („Seawall“) zieht Jogger, Inline-Skater und Radfahrer an. Oder Romantiker, die sich zum Sonnenuntergang an den Beaches (1st, 2nd und 3rd Beach) vom Stanley Park ein Picknick schmecken lassen. Besonders schön fand ich North & West Vancouver, die ebenfalls sehr grün sind und kleine Parks oder Strände mit Blick aufs azurblaue Wasser haben.
1.3 Kulinarische Freuden aus allen Ländern Asiens
Hättest du gedacht, dass Vancouver weltweit die Stadt mit dem höchsten asiatischen Bevölkerungsanteil außerhalb Asien ist? Das klingt nach keiner Sensation, aber für Freunde fernöstlicher Kultur ist es das durchaus! Besonders Chinatown ist der Schmelztiegel für die asiatische Community: An verschiedenen Ecken findet man sich z.B. in China, Korea oder Japan wieder. Dort kannst du dich durch wunderliche Waren stöbern und leckere Gerichte essen, z.B. das Butter Beef oder Moo-Moo-Drinks im kambodschanischen Restaurant Pnom Penh.
Vor allem Japan Fans kommen in Vancouver voll auf ihre Kosten: Überall gibt es supergünstiges und gutes Sushi, leckere Ramen Nudelbars und verrückte importierte Mode ( z.B. bei Blim in Chinatown). Ein Erlebnis ist das jährlich im August stattfindende Powell Street Fest, bei dem alle japanischen Organisationen von Vancouver kochen, zusammen feiern und ein buntes Programm auf die Beine stellen. Fun Fact: Der starken asiatischen Community sind einige witzige Sitten in Vancouver zu verdanken, z.B. das Anstellen am Bus in geordneten Zweierreihen 🙂
1.4 Die Lebenshaltungskosten sind zu stemmen
Über die Lebenshaltungskosten in Vancouver hörte ich vor der Reise Schreckliches: Scheissteuer bis unerschwinglich lautete das Urteil. Bei den Mieten stimmt das auch. Ich wohnte wie immer in einem AirBnB-Apartment und schlackerte beim stolzen Monatspreis von weit über 1.000 Euro – für ein Kellerapartment, immerhin mit Garten – mit den Ohren. Die meisten Hausbesitzer wohnen selbst auf kleiner Fläche und vermieten mehrere Zimmer bis Etagen unter, um sich den Traum vom eigenen Heim überhaupt leisten zu können. Vergleicht man die Mietpreise allerdings mit der Westküste der USA oder Australien und Neuseeland, dann steht man kostentechnisch in Vancouver noch ganz gut da.
Positiv überrascht haben mich die Kosten für Lebensmittel, die mit Deutschland vergleichbar waren. Sowohl die großen, amerikanisch anmutenden Supermärkte als auch die koreanischen Mini-Marts haben frische und günstige Produkte im Angebot. Einkaufen war in Montreal zwar schöner, in Vancouver dafür entgegen aller Unkenrufe billiger. Und im Restaurant kann man dank dem im Vergleich zum Euro günstigen Wechselkurs ruhig mal schlemmen.
2. Schattenseiten von Vancouver: Nachteile, die du wissen musst
Vancouver zählt zwar zu den beliebtesten Städten der Welt, aber offenbar sind die Locals dort nicht gerade happy: Laut einer aktuellen Studie zu den 33 größten Städten in Kanada und der Zufriedenheit ihrer Einwohner landete Vancouver auf dem vorletzten Platz. Ich habe dort zwar nicht nur Trauerklöße gesehen, aber eines war doch auffällig: Nach Ausflugstipps gefragt schickte mich jeder Local lieber ins Umland. Dort wollen sie scheinbar selbst hin: Ständig steigende Preise für Miete oder Wohnungskauf, vergleichsweise geringe Löhne, generelle Langeweile und soziale Anonymität treiben seit einigen Jahren viele zur Flucht aus Vancouver. Ob in der gelobten City von British Columbia doch nicht alles eitel Sonnenschein ist?
Neben aller Lobhudelei gibt es durchaus kritische Stimmen zur angeblichen Traumstadt: Von Menschen, die mit Vancouver einfach nicht warm wurden. Oder sie nach langen Jahren als gefühlskalt und teuer empfinden und die Schnauze voll haben. Obwohl ich insgesamt eine gute Zeit in Vancouver hatte, so gab es auch für mich einige negative Überraschungen…
2.1 Obdachlosigkeit & Drogen sind allgegenwärtig
Ich bin kein Weichei und habe einige Großstädte mit ihren Schattenseiten und sozialen Problemen gesehen. Doch was sich in Downtown und East Vancouver abspielt, ist schockierend. Nirgendwo sonst waren die Löcher im sozialen Netz für mich so sichtbar, denn der Anteil an obdachlosen und drogensüchtigen Menschen ist erschreckend hoch. Ein Blogger zog den politisch vielleicht unkorrekten, aber leider irgendwie wahren Vergleich zu The Walking Dead – verlorene Seelen, die ohne Hoffnung durch die Straßen ziehen. Ich habe herzzerreißende Szenen gesehen: Die hochschwangere Jugendliche, die auf einer vielbefahrenen Hauptstraße bettelt und sich entblößt, wenn ein Spender an der Echtheit des Babybauchs zweifelt. Menschen, die sich im Dreck liegend gegenseitig Drogen spritzen. Oder verwirrt schimpfend durch die Gegend laufen und mit Stromkästen sprechen.
Diese Zustände liegen zum einen daran, dass das soziale Netz in Vancouver nicht sonderlich stark ist. Bedürftige Menschen erhalten kaum finanzielle Hilfe vom Staat, die in keinem Vergleich zu den Lebenshaltungskosten in der Stadt steht und viele auf die Straße treibt. Das Problem verschärfte sich, als vor wenigen Jahren eine der größten Heilanstalten für Sucht- und Geisteskrankheiten schloss und mangels eines echten „Transferplans“ ihre Patienten förmlich auf die Straße setzte. Außerdem munkelt man, dass die im Winter extrem kalten Provinzen Kanadas ihre Obdachlosen mit One-Way-Bustickets ausstatten und nach British Columbia schicken, wo es draußen ganzjährig mild ist und man besser campieren kann… Eine krasse Geschichte, die aus einem Hollywood Film stammen könnte! Das darin mehr als ein Körnchen Wahrheit steckt, sieht man auf Vancouvers Straßen sehr schnell.
2.2 Freundschaften schließt man schwerer
Es ist natürlich ein subjektives Gefühl und basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Doch im Vergleich zu anderen Städten in fremden Kulturkreisen – wie Dublin, Tokyo, Montreal oder San Diego – kam ich an die Menschen in Vancouver schwerer heran. Freundliches Anquasseln funktionierte schon, aber es blieb eher bei einem kurzen Plausch und oberflächlichen Floskeln. Irgendwie hielten die Leute ihr persönliches Schutzschild immer aktiviert. Anderswo quatsche ich mir in lustigen bis tiefgründigen Gesprächen den Mund fusselig, ziehe mit den Leuten um die Häuser und schließe teils echte Freundschaften. Ähnlich schätzt das eine Journalistin ein, der die ganzjährig milden Temperaturen in Vancouver nicht mehr genug sind:
„I watched my friends on the east coast. Sure, they shovel snow, but they also trade gardening tips with the elders living next door. Their children play in the backyard. They are happy and connected. In Vancouver I’m lucky to get a hello in an elevator.“
Manche sagen Vancouver sogar nach, eine unfreundliche Stadt zu sein. Klar, das mag dem Tourist, der die Stadt schnell besichtigen und wieder verlassen will, nicht relevant erscheinen. Ich besuche Orte zwar war auch nur für wenige Monate, aber der persönliche Draht zu Locals ist mir echt wichtig, um mich dort wohl zu fühlen. Schade, dass es auf dieser Ebene in Vancouver bisher nicht so gefunkt hat.
2.3 Kultur- und Architekturfans ziehen ein langes Gesicht
Mit den wesentlichen Sehenswürdigkeiten von Vancouver City selbst ist man schnell durch. Klar, ein Ausflug an den Hafen, zum Food Market von Granville Island und durch den Stanley Park mit der schönen Sea Wall dürfen nicht fehlen. Danach wird’s aber schon dünn. Die berühmten Pfastersteinstraßen von Gastown sind letztlich nur eine Shoppingmeile mit Souvenirläden und Pubs. Dort steht eine der bekanntesten Attraktionen von Vancouver: Die Steam Clock, eine dampfbetriebene Standuhr. Sie trötet und qualmt einmal pro Stunde und die Touristen rasten aus. Hurra! Und nun?
Durch Vancouver kann man nicht ziellos spazieren und an jeder Ecke auf kleine Wunder stoßen. Aus historischer Sicht ist die Stadt jung, mit einer funktionalen Architektur und vielen Konsummöglichkeiten. Doch wo sind die Ecken und Kanten? Kleine Viertel mit ihrem ganz speziellen Vibe? Historische Bauten mit Charakter? Eine lebendige Kunstszene? Einzigartige Ausgehmöglichkeiten? Von der Summer City Montreal wurde ich mit kulturellen Highlights wie Musik- und Kunstfestivals und bezaubernden Nachbarschaften förmlich verwöhnt, in Vancouver hingegen auf den gentrifizierten Boden der Tatsachen geholt. Was aber zum Beispiel in Montreal fehlt – der direkte Zugang zu Surfspots, Beaches und hohen Bergen – findet man dafür in Van-City. Man kann eben nicht alles auf einmal haben.
2.4 Beliebte Ausflugziele sind voll & teuer
Vancouvers beliebteste Ausflugsziele liegen im Grünen und versprechen eine idyllische Flucht vom Alltag. Zu dumm, wenn sie dann so gar nichts mit dem Wunschbild zu tun haben, sondern einfach nur teuer und überlaufen sind. Zum Beispiel die Capilano Suspension Bridge, eine lange Hängebrücke mit Park im Norden der Stadt: 40 Dollar pro Person muss man berappen, um sich dann mit Dutzenden Menschen durchzuschieben. Selbst die kostenlose Alternative, der bisher als „Geheimtipp“ gehandelte Lynn Canyon, platzt am Wochenende aus allen Nähten. Da wird die Hängebrücke über der 40 Meter hohen Schlucht schon mal so voll, dass es weder vor noch zurückgeht.
Foto „Capilano Suspension Bridge“ from -JvL- used under CC BY 2.0 (size cropped and filter used).
Ebenfalls eine Massenveranstaltung ist im Sommer der Grouse Mountain, wo man ab 44 Dollar eine Gondelfahrt auf den Berg genießen und dort z.B. Tiershows beiwohnen kann. Entspanntes Erleben geht anders… Wie verrate ich dir jetzt!
3. So wird deine Reise nach Vancouver trotzdem wunderschön!
Zunächst einmal: Schraube deine Erwartungen etwas herunter. Egal wie sehr jeder schwärmt: Vancouver ist kein perfektes Luftschloss auf Zuckerwattewolken, von denen es Feenstaub regnet. Sondern eine Stadt mit Vor- und Nachteilen wie viele andere Städte auch. Dort ist vielleicht nicht alles golden, aber auch nicht düster. Den Spitznamen „No Fun City“, den Vancouver seit Jahren mit sich herumschleppt, finde ich daher etwas übertrieben.
Herrlich ironische Parodie über Vancouver und kategorische Nörgler
Einfach nur Herumnörgeln bringt keinem etwas – Eigeninitiative ist gefragt. Denn an den richtigen Ecken zur richtigen Zeit ist Vancouver durchaus eine Reise wert! Ich habe mir meinen Aufenthalt in Vancouver angenehm gestaltet und ein paar Anregungen für dich gesammelt, wie du die Stadt zu deiner Fun-City machst.
3.1 Halte Ausschau nach Insider Tipps
Laut den ärgsten Kritikern soll Vancouver regelrecht langweilig sein: Zahmes Nachtleben, nur wenige Musikclubs und überholte Alkoholgesetze. Zugegeben, es geht hier etwas gezügelter zu als beispielsweise im Osten von Kanada. Aber trotzdem kann man in Van-City viel Spaß haben, wenn man bereit ist etwas Recherche-Aufwand zu investieren. Ich habe es einfach als Challenge sehen, die kulturellen Perlen und Insider Adressen von Vancouver herauszufinden. Indem ich Leute anquatsche, die Augen nach Plakaten offenhalte und kleine Stadtmagazine checke – die an jeder Bushaltestelle ausliegen. Und bin zum Beispiel auf folgende Highlights gestoßen:
Food Truck Festivals sind sehr beliebt. Die bekanntesten Venues wie der Richmond Food Market kosten aber Eintritt und sind rettungslos überlaufen. Ein kleines Geheimnis ist der Shipyards Nightmarket in North Vancouver am Hafen, wo dich der Seabus von Downtown aus hinbringt. Dort trifft sich Jung und Alt, man tanzt zu lustiger Musik oder schlendert an den liebevollen Ständen vorbei. Der Sundowner am Pier ist wunderschön!
Vancouver ist die kanadische Hauptstadt der Stand Up Comedy! Einige bekannte Schauspieler wie z.B. Eric Andre (2 Broke Girls) haben so ihre Karriere begonnen. Toll sind z.B. die Laugh Gallery im Havanna, die Improvisationskünstler der Vancouver Theatre Sports League oder die verrückten The Fictionals.
Der mit Abstand schönste Stadtteil von Vancouver zum Abhängen ist Kitsilano. Dort findest du lauschig grüne Straßen, entspannte Yogis und bezahlbare Restaurants. Und das alles nur einen Steinwurf entfernt vom Kitsilano Beach!
Man kann in Vancouver prima feiern, wenn man sich abseits der Standard Pubs bewegt. Toll für Live Musik ist der Commodore Ballroom, wo internationale Größen auftreten. Und wenn du deinen Trip nach Vancouver in den Juli legst, dann besuche unbedingt die Vancouver Pride: Abtanzen am Sunset Beach mit verrückten, extrovertierten und liebenswerten Menschen. Ein gepflegtes Bierchen zapfen die vielen Micro Breweries der Stadt, z.B. Granville Island Brewing, Brassneck in Mount Pleasant oder Tap & Barrel in North Vancouver. Dort kannst du sogar große Zylinder („Gowlers“) abfüllen und mit nach Hause nehmen.
3.2 Nutze Randzeiten für Ausflüge und sei kreativ
Eigentlich ein No Brainer, aber trotzdem gehört diese Empfehlung noch einmal hier her: Alle beliebten Ausflugsziele von Vancouver sind am Wochenende mindestens doppelt so voll wie in der Woche. Versuche, sie unter der Woche zu besuchen! So kannst du dir Wartezeiten sparen und hast etwas mehr Ruhe zum Entdecken. Teilweise kann man Tickets online kaufen und so nochmal etwas Zeit an der Kasse sparen.
Bei Day oder Weekend Trips kann etwas Kreativität sehr lohnenswert sein, indem man nach Destinationen abseits der bekannten Pfade Ausschau hält. Mit den vielen Wasserflugzeugen in Vancouver kommt man z.B. auf das malerische Salt Spring Island und mit der Fähre in unberührte Buchten der Sunshine Coast. Oder du mietest dir ein Auto und gehst selbst auf Entdeckungsreise. Der Sea-to-Sky Highway in Richtung Whistler ist so atemberaubend, dass man an jeder Ecke anhalten will (und kann) und der Weg zu den Weinbergen von Kelowna bietet nochmal eine völlig neue Szenerie.
3.3 Besuche North & West Vancouver und Vancouver Island
Wahrscheinlich schwärmen so viele Leute von Vancouver, weil sie die Stadtgrenzen zu weit fassen. Denn Vancouver (City) sollte man nicht mit den fast eigenständigen Bezirken North und West Vancouver verwechseln, wo die Mieten noch einen Tick teurer sind – die Wohnungen dafür aber meistens doppelt so groß. Und Vancouver Island ist noch mal etwas ganz Anderes. Diese Orte haben nichts mit der City zu tun, sondern sind wunderbar grün und laden zum Verweilen ein.
Ins gepflegte North Vancouver gelangt man mit dem (Sea) Bus und plant am besten etwas Zeit ein. Im Cates Park finden beispielsweise im Sommer jedes Wochenende kostenlose Open Air Konzerte Stadt, zu denen man gleichzeitig picknicken kann. Etwas weiter entfernt liegt das Kleinstadt-Idyll Deep Cove zum Wandern, Bötchen-Fahren und Bummeln.
West Vancouver wird von Locals mit Beverly Hills verglichen. Mich hat es an Blankenese in Hamburg erinnert. Dörflicher Charakter, sehr viel Grün und einen Stopp auf dem Sea-to-Sky Highway (z.B. nach Whistler) wert.
Das verwunschene Outdoor- und Surfer Paradies Vancouver Island erreichst du mit Fähre und Auto von Nord Vancouver aus. Für mich ist das Surfer Mekka Tofino der beste Grund, an die Westküste von Kanada zu reisen! Lies hier meinen kompletten Tofino Guide und lass dich verzaubern 🙂
3.4 Lock die Menschen aus ihrer Reserve!
Ich habe mir auf Reisen angewöhnt, mutig zu sein und nicht darauf zu warten, dass mich jemand anspricht. In Vancouver kann man die Leute aus der Reserve locken, wenn man sie freundlich anquatscht: Vielleicht findet man nicht sofort Freunde, aber kann doch die ein oder andere Insider Info abgreifen und lernt die City besser zu verstehen. Auf diese Weise bin ich mitten im Sommer im Wintersportort Whistler gelandet um die dortigen Bergseen zu genießen und habe von einem lokalen Shaper ein paar Secrets über die hiesige Surfszene erfahren. Und ein Plausch mit einer Tattoo-Künstlerin hat mich in eine versteckte Gallerie nach Chinatown geführt. Kleine Abenteuer gibt es überall!
Kleine Empfehlung am Rande: Du kannst etwas Gutes tun, wenn du nicht benötigte Klamotten in Second Hand Shops spendest. Diese haben meistens Kleiderboxen für Obdachlose, die sich darüber sehr freuen.
4. Der Hype um Vancouver – was sagst du?
Mit diesem Beitrag will ich Vancouver weder glorifizieren noch schlechtreden, sondern einfach den Hype um diese Stadt etwas entschlüsseln. Die geschilderten Vorteile und Nachteile habe ich auf meiner Reise so erlebt und mit den Erfahrungen anderer Menschen gespiegelt. Ich hoffe, dass du auf diese Art und Weise ein persönliches und rundes Bild von Vancouver bekommst. Falls du Vancouver schon kennst und zauberhaft findest, dann freut mich das ebenfalls 🙂
Natürlich bin ich gespannt auf eure Reaktionen! Ist Vancouver eine deiner Lieblingsstädte und du hast weitere Tipps bzw. Infos, die hier hingehören? Oder hast du Van City so wie ich eher von zwei Seiten gesehen? Zögere nicht, mir zu schreiben oder hier deinen Kommentar zu hinterlassen.
Title Picture: „Vancouver“ by Nick Kenrick, used under CC BY 2.0 (cropped for size & filter used)
17 comments
Hi,
ich wohne seit 5 Monaten in Vancouver und muss dir in vielen Punkten zustimmen. Ich habe bereits fuer laengere Zeit in anderen Staedten in Neuseeland, Australien und natuerlich in Deutschland gelebt und muss trotz aller Schoenheit des Umlandes zugeben – Vancouver ist kein sympathischer Ort. Fuer kurze Aufenthalte lohnt sich die Stadt dennoch, vorallem im Sommer. Insgesamt empfinde ich die Menschen als zwar hoeflich aber sehr oberflaechlich und manchmal als ‚passive aggressive‘ (klar – Idioten gibts ueberall). Sogar Locals beschreiben ihre Stadt als ‚the city with no soul’…
Hallo Nami,
Danke für deinen Kommentar! Ich weiß genau was du meinst. Vancouver hat mich etwas desillusioniert, weil meine Erwartungen einfach sehr hoch waren. Trotzdem habe ich auch nette Ecken gefunden und werde sicherlich dort wieder einen Zwischenstopp – allein schon, um nach Vancouver Island weiterzureisen. Für uns geht es auch bald weiter nach Neuseeland und ich bin sehr gespannt auf die Kiwis 😉
Liebe Grüße und mach dir deine Zeit in Vancouver so nett wie möglich!
Heidi
Great post, we Google translated it but all the info was awesome!
Hi Steve,
Thank you, I am happy that you enjoyed the post with the help of Google translate 🙂
Maybe meerdavon will add an English corner in the near feature. Stay tuned!
Best, Heidi
Great post, we Google translated it but all the info was very informative.
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Hi Heidi,
Ich besuche die Stadt nun seit 7 Jahren für mindestens 4 Wochen und habe auch für 5 Monate dort gelebt. Sicherlich ist es dein persönlicher Eindruck, aber ich musste mich mehr als einmal fragen ob du wirklich in Vancouver warst, genauso wie diejenigen, die dir zu gestimmt haben. Diese Stadt hat mehr Seele und Freundlichkeit als im gesamten Deutschland. Obdachlose und Drogenabhängige gibt es überall, überteuerte Attraktionen ebenso. Das sind für mich Schattenseiten die alle Städte gleich haben, vielleicht nicht Saarbrücken aber dieser Vergleich wäre auch an den Haaren herbei gezogen. In Vancouver kann jeder so leben wie es ihm gefällt, das habe ich so noch nie in einer anderen Stadt beobachtet, erst recht nicht in Deutschland. Jeder ist darauf bedacht freundlich zu sein und der Umgangston ist immer herzlich und offen. Der übliche Grumpy-Ton aus Europa irritiert die Menschen in Vancouver. Am meisten hat mich der Vergleich zur Ostküste verwundert, denn ich würde wirklich nur die Westküste als Traum-Ziel mit wundervollen Menschen bezeichnen. An der Ostküste habe ich mich wie in Europa gefühlt und das ist sicher nicht als Kompliment gemeint.
Ich muss immer ein wenig grinsen, wenn ich in Vancouver auf Deutsche treffe, denn bis heute habe ich keinen einzigen getroffen, der nichts zu meckern hatte. Das fällt uns wohl immer noch schwer.
Hallo Sarah,
Danke für deinen Kommentar! Und ja, wie die Bilder und der persönliche Artikel zeigen, war ich wirklich in Vancouver und bin zu diesem Schluss gekommen. Wie einem eine Stadt gefällt, ist ja immer eine persönlich Sache – da muss man nicht sofort das Klischee vom meckernden Deutschen auspacken 😉
Vancouver war nicht meins und wird’s auch nicht werden, bei Tofino und Vancouver Island sah das ganz anders aus. An den meisten Orten dieser Welt habe ich mich sehr wohl gefühlt, und in Kanada hat es mir vor allem die Ostküste sehr angetan. Dir scheint es ja genau umgekehrt gegangen zu sein. Ich bin schon oft auf Menschen getroffen, die das eine (Vancouver oder Montreal) mochten, das andere gar nicht. Selbst Kanadier, die deswegen auch von Küste zu Küste gezogen sind. Ist doch toll, dass wir nicht alle dasselbe mögen – sonst wär’s doch langweilig und alle würden sich nur an den einen Ort drängen.
Viele Grüße
Heidi
Hallo heidi, ich war gerade für einen monat in alberta und BC.
Davon 2 wochen in vancouver. Du bringst es voll auf den punkt und bin mit dir 100% einig. Supet blog. Danke dir! Es gibt schöne orte in Vancouver, die kann man aber an einer hand abzählen. Gastown und andere sehenswüedigkeiten sind meiner meinung nach „lächerlich“. Geschockt hat mich auf jedenfall die krasse fentanyl drogenszene. Sowas habe ich noch in keiner anderen stadt gesehen. Obwohl ich viel reise und auch oft an die abgelegene orte gehe. Das was in downtown abgeht ist echt krass. Wobei angst haben muss man nicht.
Auch die unglaubliche anzahl an asiaten war für mich überhaupt nicht authentisch (ich habe überhaupt nichts gegen asiaten). Aber zusätzlich die unterdrückung der first nation finde ich sehr schade und traurig.
Ebenfalls einig mit dir bin ich mit der kulturszene, da ist ja gaaaaar nix vorhanden. Echt eine schlafstadt. Jede andere stadt oder städtchen in kanada hat viel.mehr zu bieten. Also um vancouver gibt es den hype, den ich nicht verstehe. Geht in BC nach tofino oder victoria oder whistler, da fand ich es auf jedenfall viel geiler als in van-City. Nicht mal eishockey intressiert jemand in dieser stadt….say whaaat?
Hallo Heidi,
in Kapitel 2 „der Schattenseiten“ sprichst Du von der Hauptstadt British Columbias – aber die heißt Victoria und befindet sich auf Vancouver Island! 😉
Da hast du natürlich Recht, danke für den Hinweis zum Fehlerteufel! Wurde korrigiert 🙂
Hallo, ich war mit meinem Orchester nun schon das zweite Mal in Vancouver und in Victoria (2015 und 2019) und ich kann Vieles aus den Berichten überhaupt gar nicht verstehen! Für mich sind die Menschen in beiden Städten die freundlichsten und interessiertesten Menschen, die ich kennenlernen durfte! Ich behaupte mal, dass ich mir dieses Urteil erlauben darf. Ich habe bereits in mehreren Gegenden in Deutschland gelebt und gearbeitet und bin schon in 10 Ländern gewesen. Was ich meine ist das ehrliche Interessen. In Amerika findet man schnell Freunde, aber diese Freundlichkeit ist oberflächlich und das Interesse lediglich kurz und lange nicht so nachhaltig. Ich bin überall mit Menschen ins Gespräch gekommen (Bus, Skytrain, an der Ampel, Restaurants…) und die Gespräche sind meistens von den Kanadiern ausgegangen. Über das ist mir auch aufgefallen, dass Sätze eher positiv formuliert werden. Z.B. wird gesagt, was man möchte und nicht, was man nicht möchte oder wofür man ist und nicht wogegen. Woran man sich als Deutscher gewöhnen sollte, denn wir Deutschen Jammern und Meckern echt viel und sind grundsätzlich erstmal gegen alles, bzw. haben Bedenken. Nun möchte ich aber auch eine Lanze für Indien und Japan brechen. Denn in dieses Ländern habe ich sehr freundliche und hilfsbereite Menschen wahrgenommen. In Japan eher distanzierter, jedoch wenn man nach dem Weg fragt, wirst du bis zur Haustür gebracht.
Da ich ja mit meinem Orchester in Kanada war, kann ich zur Kulturszene eine Menge sagen. Zuerst einmal: es gibt eine! Wie man die nicht entdecken kann, verstehe ich überhaupt nicht! Die Musikszene ist riesig und es gibt jede Menge junge Künstler und Bands. Auch die Kunst- und Theaterwelt ist von Laienausstellungen bis zur Profiszene präsent! Sicherlich ist die Barszene britisch angelegt, d.h. ab um 23 Uhr oder 1 Uhr am Wochenende ist Schluss, aber dafür kann man wenigstens auch schon um 7 irgendwo hingehen und hat keine gähnende Leere in den Bars.
Mit den Obdachlosen und Drogenabhängigen habt ihr natürlich recht! Aber: ward ich schon mal in Berlin, Frankfurt oder Hamburg??? London, Paris oder Venezuela? Leider gehört das Bild auch in eine Großstadt. Selbst in Japan hat sich der Zustand verschlimmert. Auf jeden Fall hat man die Legalisierung von Cannabis in Vancouver deutlich gerochen! Ich bin mit einer Freundin abends losgezogen, habe Lebensmittel und anderes gekauft und damit sind wir durch die Straßen und haben einigen Obdachlosen damit eine Freude machen können. Angst hatten wir nicht, wäre auch nicht begründet gewesen. Ist ja immer nur ein Tropfen auf dem sehr, sehr heißen Stein, aber ich kann da so schlecht NUR hingucken. Unterkünfte und Ehrenamtliche, die sich um die Szene kümmern gibt es dort, genau wie bei uns, aber natürlich nie genug.
Zu den Asiaten: das ist natürlich geschichtlich begründet. Zu uns nach Deutschland sind in den 60er Jahren viele türkische und italienische Mitbürger gekommen, um hier zu arbeiten. Die Zuwanderung der Asiaten nach Kanada geht noch viel weiter zurück ins 19 Jahrhundert. Ob es zum Goldschürfen, zum Bau von Eisenbahnstrecken oder aus Gründen der politischen Verfolgung: die asiatischen Menschen haben dort eine Zukunft gesehen. Geografisch sind Asien und Kanada ja auch Nachbarn, da wundert das doch keinen. Auch viele Deutsche haben im und nach dem zweiten Weltkrieg in Kanada eine neue Heimat gefunden. Es gibt jede Menge deutschstämmige und britische Menschen in Kanada! Die fallen uns natürlich optisch nicht auf.
Ob einem eine Stadt, ein Land gefällt, ob man sich wohlfühlt ist letztendlich individuell. Ist ja auch gut so!
Jetzt stellt euch doch nur vor: allen würde Deutschland so gut gefallen, dass sie hier bleiben und leben möchten…kaum auszudenken!! ACHTUNG: DAS IST SAKASMUS!! Mir ist das total schnurz, wer wo lebt. Auf Toleranz, Akzeptanz und ein gutes Miteinander kommt es an!
Ich wünsche euch allen weiterhin viele tolle Reisen mit schönen Eindrücken und Erlebnissen!!
Hi Anja,
Danke für deinen umfangreichen Kommentar und das Schildern deiner Eindrücke!
Wir sind ebenfalls viel herum gekommen in der Welt, lieben Kanada – und ich besonders auch Japan, so wie du 🙂
Um mal bei Kanada zu bleiben: Im Gegensatz zu Montreal und Vancouver Island war unser persönlicher (und längerer) Eindruck von Vancouver eben nicht der Beste. Auch gespiegelt zu anderen Großstädten, die natürlich immer ihre Probleme mit sich bringen. Wie die Kommentare unter diesem Text zeigen, scheint aber gerade Vancouver zu polarisieren, hat gleichermaßen seine Fans und Kritiker. Doch das ist ok, es wäre ja schlimm, wenn jeder dasselbe mag. Dennoch würde ich Vancouver wieder eine Chance geben!
Liebe Grüße
Heidi
Liebe Heidi,
Du sprichst mir mit Deinem reflektierten Bericht regelrecht aus dem Herzen. Ich wünschte, ich hätte ihn vor meiner Vancouver-Reise (über Weihnachten und Neujahr) gelesen. Beim Nachsinnen über das Erlebte und dem Versuch, nun nachträglich die doch auch zum Teil ernüchternden Eindrücke einzuordnen, habe ich gezielt nach auch kritischen Reiseberichten gesucht und bin Dir sehr dankbar für Deine in meinen Augen faire Darstellung. Ich hatte jetzt irgendwie schon Selbstzweifel, wenn ich im Umfeld zu meinen Reiseeindrücken befragt wurde.
Und ohne auf weitere Einzelheiten zum Thema Obdachlosigkeit/Drogen einzugehen: Diese derart drastischen Bilder werde auch ich für immer mit mir tragen, meine 16- und 18-jährigen Töchter haben ihrem Wesen entsprechend das ganze unterschiedlich verarbeitet =´> darauf waren wir trotz kritischer Hinweise aus im Vorfeld studierten Reiseführern nicht vorbereitet. Sicherlich gibt es überall auf der Welt „verlorene Seelen“, aber ich danke unzähligen Ehrenamtlichen und caritativen Einrichtungen in meiner Heimat, dass es Angebote und geschützte Räume gibt, die für ein Mindestmaß an Menschenwürde sorgen (auch wenn ich weiß, dass dieses Thema komplex ist). Ich finde nach dieser Reise mehr denn je, darauf können wir sehr sehr stolz sein, sagt dies doch auch einiges über unsere Menschlichkeit aus.
Ich wünsche Dir auch weiterhin einen offenen Blick auf Deinen Reisen!
Liebe Grüße
Sylvia
Hallo Heidi,
danke für deinen Beitrag und deine persönlichen Gedanken zu Vancouver. Wir können viele Ansichten von dir absolut teilen, zum Beispiel ist North Vancouver einer der schönsten Stadtteile Vancouvers! Da darf man die Stadt auf keinen Fall auf Vancouver an sich reduzieren… 🙂
Die Schattenseiten haben natürlich auch wir wahrgenommen, allerdings nicht die Unfreundlichkeit und „Seelenlosigkeit“. So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein, das ist doch immer wieder faszinierend 🙂
Wir werden sicher nochmal nach Vancouver reisen und wünschen dir auf deinen Reisen alles Gute!
Viele Grüße
Krissi & Michi
Hallo Krissi und Michi,
Danke für euren Kommentar! Unsere letzte Erfahrung war wirklich recht dramatisch, aber vielleicht sähe es beim nächsten Besuch auch anders aus – weil die Stadt und wir uns verändert haben? Wer weiß 😉
Beim nächsten Trip nach Vancouver Island würden auf jeden Fall auch noch mal kurz in Vancouver halten, um den bisherigen Eindruck auf den Prüfstand zu stellen.
Liebe Grüße und alles Gute
Heidi
Hallo Heidi und Christian,
ich stoße erst jetzt zufällig auf Euren Beitrag und hab länger drüber nachgedacht. Auch ich hab 2014/ 15 fast ein Jahr lang in Vancouver gelebt und hatte persönlich eine tolle Zeit dort. Was mir aber auch damals schon auffiel, war die weitgehende Abwesenheit von Subkultur. Ich finde auch, dass die Stadt wenige Ecken und Kanten hat (die Obdachlosigkeit und Drogenprobleme der Stadt meine ich damit selbstverständlich nicht, die stehen auf einem ganz anderen Blatt). Insofern muss ich Euch recht geben: Es war doch alles (ich denke jetzt vor allem an das Nachtleben) eher konventionell. Als „No Fun City“ habe ich die Stadt dann wiederum auch nicht erlebt, ich hab mich dort nie gelangweilt und fand es großartig, sowohl Stadtleben zu haben, als auch superschnell am Strand sein zu können. So viel draußen unterwegs war ich noch nirgends. Unfreundlichkeit habe ich dort auch überhaupt nicht erlebt, sondern das Gegenteil. Und North Vancouver ist in der Tat traumhaft. Vielleicht komme ich ja eines Tages auch noch mal zurück nach Vancouver. Falls Ihr dort mal wieder hinreist, bin ich auf Euer Update gespannt. Susanne
Hallo Heidi,
auch ich kann Dir in vielen Punkten zustimmen. Während mir daheim nahezu alle Bekannten von der Schönheit Vancouvers vorschwärmten, war mein allererster Eindruck beim Erreichen der Stadt ein Gefühl von Distanz. Nichtsdestotrotz gibt es dort sehr schöne Ecken und wir hatten bei unserem Tagestrip auch nicht das beste Wetter, was evtl auch nochmal etwas in das Gefühl hineingespielt hat. Da die Schwester einer Freundin dort dauerhaft wohnt, hatten wir den Vorteil kulinarische Insidertips zu bekommen, die mich wiederum sehr zufrieden gestimmt haben und mit den richtigen Menschen ist ja fast jedes Reiseziel letztendlich schön. Ich selbst habe mir nach dem Tagestrip jedoch eingestanden eher Landei als Stadtmensch zu sein und umso glücklicher bin ich aktuell in Vancouver Island zu studieren und jeden Tag einen neuen Wandertrail/Strand/ oder eine weitere Tierart entdecken zu können. Für mich bleibt definitiv Vancouver Island das Paradies auf Erden. Auch die Menschen empfinde ich hier als viel offener, mittlerweile kenne ich selbst die ein oder andere Lebensgeschichte der Busfahrer. Ich möchte noch gar nicht daran denken diese Insel bald wieder verlassen zu müssen und werde auf jeden Fall wiederkommen. Vancouver selbst gebe ich mit Sicherheit noch eine zweite Chance 🙂