Vancouver Island ist der Stoff, aus dem die Kaltwasserträume eines Surfers sind! Die Wellen sind zwar eisig-kalt und launisch, aber dafür einsam und umgeben von unberührter Natur. Wenn du dir hier mit anderen Salzwasser-Verrückten den Hintern abfrierst, schafft das gleich ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und garantiert eine „coole“ Session. Du bist noch in der zivilisierten Welt, obwohl du dich in den dichten Nadelwäldern zwischen Bären und Wölfen durchaus verlaufen kannst. Kanadas westlichste Provinz ist außerdem sehr stark von der Kultur der First Nations geprägt und versprüht indianischen Spirit. Ist es da ein Wunder, dass mir dieses Fleckchen Erde fehlt?
Ganz im Ernst: Kanada ist das Land, in das ich auswandern würde! Es war Start- und gleichzeitig Endpunkt meiner Weltreise und nirgendwo sonst fühlte ich mich wohler. Sowohl im Osten in Quebec als auch im Westen in British Columbia – und die Provinzen dazwischen stehen bereits auf meiner Bucket List. Bis zum nächsten Trip denke ich an den letzten Surf in Kanada zurück und reflektiere hier, was gerade an Vancouver Island so besonders ist. Dabei helfen natürlich die schönen Bilder, die vor allem der Surffotograf Sebastian von SD Fotografie beigesteuert hat 🙂
1. Du kommst vom Big City Life in die einsame Natur
Vancouver Island. Das klingt, als hätte sich die Metropole Vancouver in British Columbia vom Land gelöst und wäre aufs Meer geschippert. Zum Glück hat Nordamerikas größte Pazifikinsel mit der (unserer Meinung nach) überschätzten Stadt rein gar nichts zu tun. Im Gegenteil, beide könnten unterschiedlicher nicht sein: Vancouver versus Vancouver Island, das ist wie Großstadt und Natur, Hektik und Stille, grauer Beton mit buntem Graffiti statt grünen Wäldern und rot-schwarzen Indianer-Totems. Genau diese Gegensätze machen den Reiz an der Gegend aus, und darum bleiben wir immer ein paar Tage in Vancouver, bevor wir von hier nach Vancouver Island weiterreisen.
Big City Life: (1) Vancouver Pride (Foto: Min-Kuang Lee), (2) Skyline am Hafen, (3) Micro-Brewery Tap & Barrel
In Vancouver holen wir uns die volle Dröhnung Big City Life. Treiben auf einer Welle von Menschen durch die Häuserschluchten, warten vor hippen Restaurants und verlaufen uns auf der Suche nach Galerien in China-Town. Wir finden schulterzuckend neue Trends in Boutiquen, die zu teuer für uns sind. Tanzen auf verrückten Events wie der glitzernden Gay Pride und haschen Sonnenstrahlen an Stadtstränden, umgeben von Grill-Duft und Ghettoblaster-Sound. Gerade im Sommer ist in Vancouver so viel los, dass die Stadt förmlich brummt! Doch beim Blick in die Ferne siehst du schneebedeckte Berge und das weite Meer. Vancouver Island, eine andere Welt.
Schon die Fährüberfahrt nach Vancouver Island wirkt wie eine Frischzellenkur. Die Luft wird unglaublich klar, je weiter wir von der lärmenden Großstadt wegfahren. Während das Wasser gegen das Boot klatscht, sonnen sich Passagiere auf dem Oberdeck oder starren. Auf das Meer, weil vielleicht gleich eine Walflosse zu sehen ist, die majestätischen Gebirgszüge oder die zerklüftete Küste mit ihren Wäldern und Sumpfgebieten (Sounds), wo Papa Bär auf Fischfang ist. Sobald der Anker in Nanaimo oder der Schwartz Bay fällt, geht die Entdeckungstour auf Vancouver Island richtig los.
2. Vancouver Island hat eine kleine aber feine Surfszene
Auf Vancouver Island leben durchschnittlich nur 20 Einwohner pro Quadratkilometer, wobei sich die Bevölkerung am südöstlichen Zipfel zwischen Nainamo und Victoria ballt. Deutlich einsamer wird es, je weiter du gen Nordwesten bzw. Inland fährst. Gelegentlich reisen Radio- und Handy-Empfang ab und oft trifft man keine Menschenseele. Darum sind die Autos der Insulaner für alle Eventualitäten ausgestattet. An der langen Küstenlinie frönen zwar einige Kanadier dem Surfsport, aber eine echte „Szene“ gibt es an der wellenreichen Südwestküste nur an wenigen Orten. Und die ziehen sogar abenteuerlustige Surftouristen an:
- Auf einem Stopp in Victoria kannst du die charmante Stadt erkunden und durch die ersten Surfshops (z.B. Coastline Surf) stolpern. Hier gibt’s öfters gute Schnäppchen und lokale Brands.
- Surfer aus Victoria finden bei Jordan River, einem Umschlagplatz der Holzindustrie, neben Baumstämmen die nächsten, aber leider inkonsistenten Spots. Die Riffe sind rau, steinig und können gerade im Winter gut knallen – dann sind unbedingt Respekt vor den ausgehungerten Locals und Kenntnisse der Surf Etikette angebracht!
- Ebenfalls Glück und Swell haben musst du in Port Renfrew, einer höchstens bei Wanderern und Kanu-Fans bekannten Siedlung. Im Reservat der First Nations liegen ein paar Beachbreaks, wo es mehr Bären und Jaguare als Menschen gibt. Also lieber nicht allein auf Wellenmission gehen…
- Spätestens in Ucluelet und Tofino bist du im Herzen der Surfszene auf Vancouver Island angekommen. Zwischen den beiden Surf Towns reiht sich ein Surf Spot an den nächsten, wodurch die Line Ups im „warmen“ Sommer (15 °C Wassertemperatur) schon voller sind. Achtung: Du bist hier im Pacific Rim Nationalpark, wo die Ranger bei Scherzen wie liegen gelassenem Müll und Parken ohne Ticket völlig zu Recht keinen Spaß verstehen. Mehr Tipps findest du in meinem Tofino und Ukee Artikel.
Spot-Vielfalt: (1) Schöne Wall fürs Shortboard, (2) Longboard-Welle, (3) Vom Wald ins Meer (Fotos: Sebastian Drews)
3. Secret Spots sind wirklich geheim
Geheimer als auf Vancouver Island können Secret Spots nicht sein! Auf Nootka Island, der Hesquiat Peninsula und im Gebiet der Ahousat soll es angeblich viele geben. Wo genau ist aber nur wenigen Eingeweihten wie der lokalen Surfgarde um Pete Devries & Co. bekannt. Geheime Spots verstecken sich hinter Bergen und unwegsamen Gelände und sind nur per Boot, Helikopter oder Wasserflugzeug erreichbar. Sie sind kalt und launisch, so dass sich niemand auf den langen Weg machen würde, ohne vorher ihr Potenzial abzuschätzen. Und das können nur Local-Crews mit dem passenden Fahrzeug und sauer erarbeitetem Surfwissen wirklich gut. Wie so eine Entdeckungstour aussieht, zeigt die folgende Doku vom Surf-Filmer Ben Gulliver, der auf Vancouver Island nach den einsamsten Wellen suchte.
Ralph Bruhwiler, der erste kanadische Pro-Surfer, kennt die wilden Surfareale vom Pacific Nordwest mit all ihren Gefahren besonders gut. Er weiß: Du kommst schwer hin, weil neben der langen Anfahrt noch mehrstündige Wanderungen anstehen. Wer auf Vancouver Island an entlegenen Orten surfen will, sollte also auch sehr gut zu Fuß sein. Verletzen solltest du dich unterwegs möglichst nicht, denn das nächste Krankenhaus oder die Wasserrettung sind weit weg. Und zieht ein Sturm auf, hängst du bis zu einer Woche zwischen Wäldern und Meer fest. In solchen Situationen hast du also besser jemanden dabei, der Fische fangen kann und weiß, wie man in der Natur Unterschlupf findet.
4. Berge und Meer liegen auf Vancouver Island nebeneinander
Heute Surf, morgen Schneesport. Das geht nur an wenigen Orten auf der Welt und Vancouver Island gehört dazu! Für Work & Traveller aus der ganzen Welt sind Saisonjobs hier ein Lebensmodell: In der einen Hälfte des Jahres verdienen sie ihr Geld am Meer, in der anderen auf dem Berg in Skiresorts oder der Gastronomie. Im Sommer ist bei „milden“ Wassertemperaturen – die nur einen 4/3er Wetsuit erfordern – Surfen an der Südwestküste angesagt. Das geht auch im Herbst noch gut, aber spätestens mit den ersten Winterstürmen motten viele ihr Surfboard ein und Sliden lieber auf ihrem Snowboard.
Das geht super auf dem Mount Washington, der niedriger und beschaulicher als das Wintersport-Mekka Whistler ist sowie wegen der Distanz zu Vancouver deutlich leerer. Mit seinen 1.600 Metern ist er eines der schneereichsten Gebiete in ganz Kanada und hat 60 Pistenkilometer! Von Anfang Dezember bis Anfang Mai läuft die Saison und endet mit dem legendären Triple Plank – einem Surf, Skate und Snowboard Festival auf Vancouver Island. Hier kann jeder in 3 Tagen 3 verschiedene Bretter shredden und Meister aller Klassen werden. Noch besser: Alle Umsätze vom Event gehen an die Central Westcoast Forest Society, die sich für den Schutz der Wälder und seiner Bewohner einsetzt.
5. Du triffst Meister Petz und seine Freunde
„An einem Tag ohne Wellen wanderten wir durch den Wald zu einer einsamen Bucht und machten dort mehrere Stunden Bilder. Nach einem grandiosen Sonnenuntergang – inklusive der für Fotografen wichtigen blauen Stunde – traten wir spät den Rückweg an. Wir waren völlig alleine und sahen im Wald die Hand vor Augen nicht – zum Glück hatten wir Stirnleuchten dabei! Mit dem Bewusstsein, dass uns Bären und Wölfe über den Weg laufen können, zogen wir unser Tempo deutlich an. Vor lauter Entdeckergeist vergisst man auf Vancouver Island manchmal die Tierwelt um sich herum, gerade wenn du sonst nur mitteleuropäische Wälder kennst.“ (Sebastian Drews, Surffotograf)
Mir sind auf Vancouver Island tatsächlich Wildtiere begegnet, die man sonst nie in freier Natur sieht. Freudig-geschockt und mit aufgerissenen Augen kamen mir dann nur noch einzelne Worte (Adler! Bär! Wolf! Wal!) über die Lippen. Auf dem Weg zum Surf Spot trottete ein dicker Schwarzbär über den Highway und verschwand popo-wackelnd im Gebüsch. Ein paar Tage später trafen wir eine Bären-Mama mit Jungen im Schlepptau. Cool und beängstigend zugleich war eine Wal-Fontäne, die nicht weit vom Line Up entfernt vor uns hoch spritzte. So richtig ging mir die Düse, als abends im Wald ein Wolf vor uns stand.
In dem Moment ging ich panisch im Kopf durch, was ich über „Wildlife Encounters“ auf den vielen Warnschildern und im Internet gelesen hatte. Wolf… hmmm… Ah genau! Nicht in die Augen schauen und langsam den Rückzug nach hinten antreten. Hat funktioniert! Ähnliche Verhaltensregeln gelten für Bären, die von Essen angelockt werden und für ein leeres Schokopapier bereits Autos aufknacken. Einer der wichtigsten Tipps ist, nicht alleine zu wandern und sich (z.B. durch Reden) bemerkbar zu machen – denn Überraschungen mögen Meister Petz & Co. gar nicht. Auf Vancouver Island sind auch geführte Wildlife Touren in Kleingruppen beliebt – doch auch hier ist gebührender Abstand ein Muss.
6. Jede Jahreszeit hat auf Vancouver Island ihren Reiz
Die beste Zeit für Vancouver Island ist immer bzw. richtet sich danach, was du machen willst. Surfen geht ganzjährig, ist im Sommer aber natürlich am angenehmsten – während die riesigen Winterwellen nur etwas für die ganz Harten sind. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz:
Im Frühling erwacht die Natur aus dem Winterschlaf, die Bäume blühen und die Tiere sind wieder unterwegs. Es ist der Beginn der Wal-Saison: Unzählige Orcas, Grauwale und Buckelwale schwimmen auf dem Weg nach Alaska an der kanadischen Westcoast vorbei. Ihnen zu Ehren findet im März sogar das Pacific Rim Whale Festival statt!
Sobald Sommer ist – also das Thermometer 15 °C oder mehr erreicht – packen die Kanadier die Flipflops aus. So auch auf Vancouver Island! Es wird gezeltet, bis nach 21 Uhr gesurft und viel gefeiert. Denn die warme Jahreszeit wird mit allerlei Festivals, BBQ-Parties und Strandfeuern zelebriert! Die größten Events sind das Tall Tree Music Festival in Port Renfrew und das Rock the Shores bei Victoria.
Sommerfreuden: (1) Surfen ohne Haube, (2) Paddeln mit den Buddies, (3) Ritt bei Mondaufgang (Fotos: Sebastian Drews)
Im Herbst reisen die meisten Touristen von Vancouver Island schon wieder ab. Dabei hat das Meer dann noch die „Wärme“ vom Sommer, aber bei konsistenteren Wellen. Die Laubbäume strahlen in den schönsten Rottönen und es finden viele „Harvesting Festivals“ statt. Käse aus Qualicum, Wein aus Kelowna und Seafood vom Fischer nebenan: Schlemmen geht dann besonders gut!
Winter ist die Zeit von Mistwetter, großen Stürmen und Monsterswell – und zieht überraschenderweise einige Touristen an. Sie kommen zum „Storm Watching“ z.B. ins Wickaninnish Inn nach Tofino und stellen sich in wasserfester Montur an die Küste, um den Riesenwellen beim Toben zuzusehen. Die werfen sogar Baumstämme wie Streichhölzer umher! Vom Sturm durchgepustet geht's dann in die Sauna, vor den Kamin oder zum Dinner im Westcoast Style. Und weil die Kanadier gern feiern, gibt’s sogar im Winter ein fettes Event auf Vancouver Island – das Song & Surf Festival!
Winter-Spaß: (1) Gummistiefel sind Pflicht, (2) Monsterwellen und Treibholz, (3) Surfbare und einsame Schönheit (Fotos: Jeremy Koreski, Adrian Dorst & Marcus Paladino / Wickaninnish Inn)
7. Nadelbäume sind die neuen Palmen
Früher dachte ich, mein persönliches Surf-Paradies würde irgendwo in den warmen Tropen liegt, umgeben von Palmen. Ist ja auch schön. Doch deutlich atemberaubender sind die dichten Wälder auf Vancouver Island mit den berühmten Big Trees – Fichten, Tannen, Zedern, Pinien, Ahorn und anderen haushohen Laub- und Nadelbäumen. Ihre Stämme sind mit Moosen und Farnen überzogen und sie spannen als Herz des Regenwaldes ein dichtes Blätterdach, das alles in Zwielicht taucht. Selbst kurze Spaziergänge im Wald werden zum Erlebnis, und beim Surfen kannst du vom Meer aus den Nebel beobachten, wie er an den Baumkronen entlang kriecht. Ein mystisch-schönes Schauspiel!
Als Lebensader von Vancouver Island wurden die Nadelbäume schon immer zum Bau von Holzhütten, indigener Kunst und Kanus verwendet, mit denen die Fischer aufs Meer fuhren. Heute setzen sich Organisationen wie die Ancient Forest Alliance dafür ein, der wachsenden Forstwirtschaft Einhalt zu gebieten und alte Riesen wie „Big Lonely Doug“ in Port Renfrew zu schützen. Sie sind über 80m hoch, mehr als 3m Meter dick und bis zu 1.000 Jahre alt! Du kannst sie auf Wanderungen (z.B. dem Big Tree Trail auf Meares Island) entdecken oder im Free Spirit Spheres Baumhotel sogar drin schlafen. Nun zeig mir nur eine Palme, die das auch kann!
8. Du wirst zum abgehärteten Outdoor-Freund
Kanadier stellt man sich ja gerne als robuste Holzfäller-Typen mit gesund geröteten Bäckchen vor, die nichts umhaut. Genauso ist es! Obwohl Vancouver Island im Land der Karohemden als milde Klimazone gilt, so hat das Wasser im Winter nur wenige Grad. Trotzdem zeigen die Locals im fettesten Wetsuit Tricks, die andere in den Tropen nicht hinbekommen. Selbst im Sommer machen die Wellen beim Wipe Out noch Eiscreme-Kopfschmerzen. Vor allem wenn du stolz im 4/3er Neoprenanzug im 15 °C warmen Wasser sitzt, und dann ein Typ in Boardshorts vorbei gepaddelt kommt. Seine müde lächelnden Augen sagen: Weichei!
Ja, in Kanada härtet dich das Wasser ab, und die viele Zeit in der freien Natur. Wandern, Kayak Fahren, Radeln, Skateboarden. Mit dem Pick Up Truck durch die Gegend cruisen, Algen und Seegetier zum Abendessen ernten, Brennholz sammeln – Kanadier sind immer draußen, und stecken dich mit ihrer Naturverbundenheit an! Bald wirst du fette Fleece-Jacken, wasserfeste Boots und Norweger-Pullis mehr lieben als deine funktionsfreien Stylo-Stofffetzen aus Bali. Ein gutes Fichtennadel-Pale Ale besser finden als fruchtige Tropical-Drinks. Und anfangen, Künstler wie Henry Roy Vickers, Mark Hobson, Martha Thirsk und Deanna Lankin für ihre aus der Natur geborenen Spiritualität zu feiern.
9. Nebelsurfen ist eine echte Erfahrung
Was gehört zu Vancouver Island dazu wie Nadelbäume, Treibholz am Strand und Otter zwischen den Betten an Bull Kelp, der am schnellsten wachsenden Alge der Welt? Natürlich der Nebel! „What the fog“ oder „Fogust“ gehören hier zum täglichen Sprachgebrauch und ohne die Nebelschwaden, die sanft die Täler und Baumspitzen entlang gleiten, würde etwas fehlen. Sie entstehen, weil die sehr feuchte Luft über dem Regenwald den Taupunkt erreicht und von Hochdruckgebieten wie unter eine Glocke gefangen gehalten wird.
An besonders nebeligen Tagen siehst du selbst am Surf Spot die Hand vor Augen nicht mehr. Hartgesottene, die Überraschungsmomente lieben, gehen trotzdem ins Wasser. Nebelsurfen ist in etwa wie Nachtsurfen, nur mit feuchter Sichtsuppe statt Dunkelheit. Öfters wird dich eine Welle von hinten völlig überrumpeln, aber die Gaudi ist umso größer, wenn du sie kriegst. Achtung: Mache dich an solchen Tagen mit Rufen bemerkbar, damit die anderen Verrückten im Wasser dich nicht aus Versehen rammen…
10. Vancouver Island hat eine große Frauen-Surfszene
An vielen Surf Spots sind Frauen immer noch in der Unterzahl. Nur nicht auf Vancouver Island und gerade in der Gegend um Tofino! Es wimmelt im Wasser vor Lady Sliders und mit Surf Sister sitzt hier die größte All-Female-Surfschule der Welt! Chefin und „Surf Momma“ Krissy pusht die Women Surf Community und hat mit dem Queen of the Peak einen renommierten Surf Contest für alle Altersklassen gegründet. Damit gab sie weiblichen Talenten eine Bühne, die in der sexistischen und diskriminierenden Welt des Pro-Surfens oft nur Nebendarsteller sind. Denn auf vielen Wettbewerben erhalten Frauen nur einen Bruchteil des Preisgelds der Männer erhalten und müssen an schlechteren Tagen ins Wasser.
Tofino has such a unique women surfing culture. There is almost as many women than men in the water, which keeps the vibe very fun. The community is very strong and supportive! (Lydia, Tofino Local)
Women Power: (1) Die Gewinnerin wird gefeiert (2) Fokussierte Shortboarderin, (3) Gemeinsamer Weg ins Line Up (Fotos: Queen of the Peak / Bryanna Bradley)
Beim Queen of the Peak messen sich Surferinnen aus Kanada und den USA auf dem Shortboard oder Longboard. Der Contest ist eine Mischung aus Wettkampf, großem Klassentreffen, Chill-out-Paket und Party, denn die feiern die Mädels natürlich auch! Auf einige Top-Talente ist sogar die WSL schon aufmerksam geworden. Und auch sonst surft es sich mit einem ausgewogenen Mix der Geschlechter echt entspannt. Die Kanadier wissen eben, wie’s geht!
Wir danken vor allem Sebastian Drews, von dem auch das Titelbild stammt, für seine freundliche Unterstützung! Mehr von seiner Kunst kannst du übrigens auf meerdavon in seinem Island-Artikel sehen.