Mal kurz den nächsten Trip nach Bali buchen, damit du auch endlich rund um Uluwatu, Kuta oder Canggu surfen warst? Und die ganzen nicen Insta Shots fotografieren und stylishes Essen genießen? Go for it! Aber leg‘ am besten die Erwartungen vom puren Paradies ab: auf Bali sind die Strände nicht strahlend weiß und schön; mancherorts ist das Wasser braun statt türkis. Müllentsorgung ist ein Problem, die Straßen super busy mit vielen Abgasen, und es wimmelt überall vor Menschen – ruhig, relaxing und unberührt ist anders.
Trotzdem verlor ich vor 9 Jahren mein Herz an Bali: Her kam ich für ein Auslandssemester im Rahmen meines Bekleidungsingenieur-Studiums – und blieb für die Arbeit und die Wellen. Mit Anfang 20 baute ich ein Netzwerk an Stofflieferanten und Produzenten auf. Seitdem stelle ich Surf Bikinis, Klamotten und Silberschmuck mit meinem Label Zealous Clothing her, in Zusammenarbeit mit Locals. Anfangs hatte ich „nur“ mein Lager in meiner alten Heimat Hamburg, und verkaufte Surfwear in meinem Onlineshop sowie über unabhängige Surf Shops in Deutschland. Vor genau einem Jahr habe ich mir aber meinen größten Traum erfüllt: den eigenen Surf Shop – in Uluwatu!
Räumlich gab es für mich in all den Jahren auf Bali einige Veränderungen. Irgendwann fühlte ich mich im westlichen Canggu bzw. Berawa nicht mehr wohl, und zog an die Ostküste. Nun wohne ich in Sanur, wo alles ganz anders ist, und bin auch öfters auf der Bukit-Halbinsel rund um Uluwatu unterwegs.
Hier berichte ich, wieso ich aus der „Hipster Bubble“ ausbrechen musste, und wie ich aktuell lebe – mit vielen Tipps für deinen Trip. Außerdem verrate ich, wieso demnächst schon wieder etwas großes Neues ansteht…
1. Bali Bubble: Warum ich von der West- an die Südostküste zog
Meine allerersten Monate auf Bali habe ich in Kerobokan verbracht. Genau, da wo das berühmtberüchtigte „Hotel K“ aka das Gefängnis ist. Kerobokan liegt zwischen Seminyak und Denpasar, hat einen lokalen Vibe mit vielen Night Markets, und ist nur 10 bis 15 Minuten vom Double 6 Strand entfernt. Damals war es die perfekte Lage, um in die Universität nach Jimbaran zu fahren und in Seminyak zum Sunset surfen zu gehen.
1.1 Erstes Zuhause: Berawa & Canggu im Wandel
Ziemlich bald habe ich Berawa und Canggu entdeckt, die kleinen Fischerdörfer, die damals das Tor zum richtigen Bali waren. Fuhrst du aus dem trubeligen Seminyak und Petitenget in Richtung Berawa, wurden es immer weniger Gebäude und mehr Reisfelder: Du hattest das Gefühl, wieder atmen zu können. Bald darauf zog ich nach Berawa in ein kleines, inseltypisches Häuschen, mit Matratze auf dem Boden und Ventilator. Ich habe mir ein gebrauchtes 9‘0 Single Fin gekauft und war fast jeden Tag im Wasser. Life was good…
Für ganze 6 Jahre bin ich in Berawa geblieben und habe so viele schöne Erinnerungen gesammelt. Mit der Zeit wurde es aber immer voller. Die Ibu (Frau), die Kokosnüsse auf der Kuhwiese vorm Batu Bolong Surfspot verkauft hat, war bald nicht mehr da. Jeden Monat wurde ein weiteres Reisfeld trockengelegt und mit Geröll als Fundament gefüllt, um noch mehr neue Villen, Boutiquen und fancy Restaurants zu bauen.
Plötzlich gab es zweistöckige Clubs, Underground Discos und mittlerweile wird auf der ehemaligen Kuhwiese am Strand zu Techno getanzt. Ziemlich schnell fingen die Locals an, Canggu „Kampung Bule“ zu nennen. Das bedeutet so viel wie Ausländer-Dorf.
Unterkünfte wurden nicht nur für die Touristen immer teurer, sondern auch für die Locals. Viele zogen weg in Richtung Inselinneres. Als mein Mietvertrag in Berawa kurz vorm Auslaufen war, fand auch ich kein neues Haus mehr, das bezahlbar und in einem ordentlichen Zustand war.
1.2 Mein Umzug nach Sanur
Zu der Zeit, als Canggu und Berawa baulich wie preislich kippten und aus allen Touristen-Nähten platzen, war ich mit meinem damaligen Partner gelegentlich an der Ostküste surfen und ab und zu in Uluwatu. Er hatte damals schon 10 Jahre in Sanur gewohnt, etwa 1 Stunde südöstlich von Canggu entfernt. Warum wir uns nicht nach einem Haus dort umsehen würden, fragte er. Hahahah, Sanur! Oma-Paradies und Rentner-Enklave… keine 10 Pferde bekämen mich dort hin. Aber gut, nachdem der Immobilien-Markt in Canggu und Umgebung ein hoffnungsloses Unterfangen darstellte, und ich das klare, türkisfarbene Wasser beim Surfen an der Ostküste schon ziemlich schön fand, ließ ich mich darauf ein.
Das erste Haus, das wir uns in Sanur anschauten, wurde auch gleich unser neues Zuhause. Gelegen an einem riesigen Reisfeld mit Sunset Views, in einer ruhigen Straße, mit netten Nachbarn. Ciao Canggu, hello Sanur!
Sanur Home: (1) Bretter-Pool vom alten Haus, (2) Surf Feelings, (3) Fahrrad-Tour in der Hood, (4) Boote am Strand, (5) Ausblick auf die Reisfelder
Ob ich den Move jemals bereut habe? Kein Stück. Sanur ist für mich Bali, wie ich’s lieben gelernt habe. Down-to-Earth, ganz normale Leute und Familien. Kein hippes Getue und gemachte Brüste und Lippen, wohin du schaust. Keine halbnackten Menschen auf viel zu großen Motorbikes, die sich einen Dreck um lokale Bräuche scheren. Hier brauche ich mir keine Sorgen zu machen, ob ich zum Dinner schick genug angezogen bin oder nicht, und ob ich in die „Gesellschaft“ passe. Hier gibt’s nicht diesen „too-cool-for-school“ Vibe wie in Canggu. Ich habe in Sanur auch das erste Mal in meinen 9 Jahren auf Bali einen richtigen Freundschaftskreis aufgebaut und meine engsten Freundschaften geschlossen.
1.3 Uluwatu als neuer Hipsterort
Ich bin mit dem Umzug nicht allein: Viele Expats und digitale Nomaden, die früher in Canggu oder im spirituellen Ubud wohnten, entfliehen dem verrückten Trubel. Die meisten verschlägt es aber nicht nach Sanur, sondern weiter Richtung Nordwesten (z.B. Pererenan) oder nach Uluwatu im Süden (ca. eine Stunde von Canggu entfernt). Uluwatu ist genau wie Nusa Dua ein Part der Bukit Halbinsel. Dort habe ich anfangs schon gerne meine Wochenenden verbracht, am liebsten in Balangan, direkt am Strand in den local Bambushütten. Noch heute genieße ich die Aussicht, das schöne Riff und die tollen Strände. Doch auch Uluwatu ist momentan sehr im Wandel.
Uluwatu: (1) Bukit Beach, (2) Uluwatu Roads, (3) Blick auf Impossibles, (4) Sunset am Uluwatu Surf Spot, (5) Locals mit Blick auf pura luhur, (6) Onboard Surfshop Padang, (7) Bauwahn
Vor genau einem Jahr eröffnete ich den ersten Zealous Surfshop, 300 Meter vom Parkplatz der berühmten Single Fin Bar in Uluwatu entfernt. Alles begann mit einem alten, schrummeligen Minimarkt, den ich von einer balinesischen Familie gemietet und mit etwas Kreativität und viel weißer Farbe renoviert habe. Hier die Adresse, falls du uns besuchen magst: Jl. Labuansait, Pecatu, Kec. Kuta Sel., Kabupaten Badung, Bali 80361 – unsere Crew ist jeden Tag vor Ort. Du kannst aber auch einfach „Zealous Surfshop“ ins Navi eingeben, um uns in Uluwatu zu finden 🙂
Als wir hinzogen, gab es schon ein paar Cafés und Restaurants drum herum, mittlerweile geht der Shop aber fast unter. Ein Spa und Restaurant nach dem anderen werden gebaut und eröffnet. Ich bin gespannt, wie es in 2 Jahren dort aussehen wird… Uluwatu ist auf jeden Fall der neue Hotspot, was als Shop-Owner natürlich super ist.
Zealous Surfshop in Uluwatu: (1) Eröffnung, (2) Happy im Shop, (3) Kleiner Blick auf die Kollektion, (4) Testsurfen
2. Sanur & Uluwatu: Ursprüngliches Bali-Leben meets New Hipsters
Was machen die vielen Zuziehenden aus aller Welt mit dem Vibe in Uluwatu, da unten im Süden von Bali? Definitiv einen interessanten Mix und vor allem entsteht ein riesiger Bedarf an Infrastruktur, Unterkünften und Freizeitangebot. Ob dieser Bedarf gedeckt werden kann? Auf jeden Fall! Jede Woche, wenn ich auf die Bukit fahre, entdecke ich mindestens ein neues Bauprojekt und überall werden neue Villen errichtet. Es wird stylish, hip und – teuer. Ich bin meistens froh, nach einem Trip wieder in mein verschlafenes Häuschen nach Sanur zurückkehren zu können – aber am Ende macht es vielleicht genau dieser Mix.
2.1 Surfen rund um Sanur und Uluwatu
Um Canggu herum sind die meisten Spots ja eher mellow, semi Reefbreaks und sehr leicht zugänglich. Du fährst mit dem Motorbike zum Strand, parkst direkt am Spot und weißt, worauf du dich einlässt – du paddelst ein paar Meter raus und los geht’s. Hier an der Ostküste bei Sanur und rund um Uluwatu sieht das anders aus.
Sanur Surf: Shallow Outer Reefs & große Wellen
An vielen Spots musst du mit einem Captain per Boot zum Break fahren. Also kannst du vorher nicht sehen, auf welche Surf-Konditionen du dich einlässt und ob die Wellen clean sind. Die Gegend um Sanur bis Keramas bietet fast ausschließlich Reefbreaks, die oft ziemlich shallow und schnell sind. Obendrein gibt es viele Quallen und die Strömung hat es ebenfalls in sich.
Ehrlich gesagt hat es mich fast ein Jahr gekostet, um mich in Sanur surftechnisch so richtig einzugrooven. Anfangs dachte ich, das wird nichts mehr, aber mittlerweile liebe ich die Breaks hier! Sie funktionieren auch noch bei großem Swell und bieten wirklich Wellen in der Qualität der Mentawais.
Vor 2 Wochen erst hatte ich eine herrliche Session: Der Main-Peak hatte double overhead, der andere Peak overhead Wellen, und meine Freundin und ich waren allein draußen. Als irgendwann noch die Wolkendecke aufbrach und uns Sonnenstrahlen bescherte, wir durchs klare Wasser das Riff und die Fische sehen konnten, mussten wir uns angrinsen und konnten unser Glück kaum fassen. Blissed out!
East Coast Surf: (1) Keramas Surfer beim Aerial, (2) Keramas Surfer im Spray, (3) Keramas – Fette Welle, (4) – (5) „Meine“ Welle in Sanur, (6) Sanur Sunset
Bukit Surf: Uluwatu & Co. sind (anspruchs)voll!
Mittlerweile mag ich auch den ein oder anderen Spot wie etwa Bingin, Balangan oder die östlich exponierten Breaks auf der Bukit-Halbinsel. Aber dort kenne ich mich nicht allzu gut aus. Teils sind die Breaks noch anspruchsvoller als in Sanur: Extrem shallow und mit noch mehr Strömung. Schon mehrmals bin ich dort auf der Inside steckengeblieben, mit vom Reef zerschundenen offenen Füßen, und habe dann damit meine Session für beendet erklärt.
Den berühmten Uluwatu Spot bin ich nur einmal „gesurft“ – und zwar vor 8,5 Jahren, als ich noch ein kompletter Anfänger war. Größter Fail halt und ich hab’s seitdem auch nicht wieder probiert. Ich surfe lieber weniger perfekte Spots ohne Crowd als gehypte Breaks, an denen gepöbelt und mit Testosteron um sich geworfen wird. Einige meiner Freundinnen surfen aber z.B. Baby Padang oder Green Bowl an kleineren Tagen.
Bukit Surf: (1) Blick auf Impossibles, (2) Bingin Surfer, (3) Bingin Locals, (4) Bukit Klippen, (5) Nyang Nyang, (6) – (7) Uluwatu Sunset Surf
2.2 Ausgehen rund um Uluwatu und Sanur
Da ich mittlerweile mein bestes Grandma-Life in Sanur lebe, bin ich nicht der beste Party-Guide 😉 Trotzdem gibt es so viele schöne Spots hier, zum Essen oder für Sunset-Drinks. Und wenn ich mal mehr Trubel brauche – oder ohnehin in meinem Shop in der Gegend bin – ist Uluwatu nicht weit weg. Hier sind meine Tipps für dich!
Frühstück und Brunch Tipps
In Sanur starte ich meine Wochenenden am liebsten mit einem ausgiebigen Frühstück und Klönschnack mit meinen Girls im Dapur Deli bei uns im Dorf. Nach einer Surf Session am Morgen gibt's auch mal eine schnelle vegane Granola-Bowl, bevor es an den Schreibtisch geht.
Wenn ich unter der Woche im Zealous Shop in Uluwatu bin oder frühmorgens zum Photoshoot an einen der Bukit Strände fahre, dann gibt’s danach meistens Americano und Chia-Pudding bei Suka. Hier muss man, wie bei anderen „In Spots“ auf der Bukit, früh dort sein – ansonsten heißt es eventuell anstehen, weil es immer brechend voll wird.
In der Mittagspause geht es zu meinen liebsten lokalen Warungs für Nasi Campur: Reis mit diversen Beilagen, etwa gekochtem Gemüse (Gado-Gado), Wasserspinat, Tempeh, Ei, Chili- und Ernusssauce – alles hübsch drapiert. Hier sind meine Frühstücks- und Lunch-Tipps in der Übersicht:
- Dapur Deli (Sanur) – super Frühstück, z.B. Croissants, Toasties und Granola Bowls
- Drifter Café (Uluwatu) – gesunder Brekkie-Spot und Surfshop in einem
- La Bamba (Uluwatu) – Hipper Place für alles von der Smoothie Bowl bis zur Pizza
- Gelato Factory (Sanur & Uluwatu) – bestes Eis, auch vegan, gluten- und nussfrei
- Suka Espresso (Uluwatu)- super Kaffee und leckeres Essen
- The Bakery (Uluwatu) – Lieblings-Zimtschnecken auf Bali
- Warung Jawa Moro Seneng (Sanur) – scharfes, wirklich authentisches Nasi Campur
- Warung Kecil (Sanur) – eher nach „westliches“ Nasi Campur
- Warung Yeye’s (Bukit / Padang-Padang) – gemütlich und gutes Indo-Food
Brekkie & Lunch Spots: (1) Nasi Campur bei Yeye's, (2) Platz bei La Bamba, (3) Cinnamon Rolls @ The Bakery, (4) und (5) Drifters Café und Surfshop, (6) Happy Me in der Gelato Factory
Falls du etwas mehr Zeit für die Bukit mitgebracht hast, gibt es tolle Yoga Stunden inklusive irrer Kulisse an den Klippen im Istana. Dort unterrichtet Adam, bei dem ich vor Jahren meine allererste Yoga Stunde hatte. Pure Magic!
Dinner und Ausgeh-Tipps
Wenn du zum Dinner die feine, indonesische Küche probieren möchtest und in Sanur bist, empfehle ich dir, unbedingt Pepes Ikan zu bestellen: In Bananenblättern und traditioneller Yellow Sauce gegrillten Fisch. Dazu gibt’s Reis und Sambal Matah. Das Gericht schmeckt mir hier am besten:
- Tandjung Sari Hotel (Sanur) – ältestes Hotel der Gegend und richtig toll am Strand gelegen, von Palmen umringt und wunderschön im alten Kolonialstil eingerichtet
- Warung Blanjong – gehobener balinesischer Warung, bekannt für seine gute Küche
In Uluwatu bist du für westlichere Küche, Party und Drinks gut aufgehoben. Genieße den Sunset mit der spektakulären Aussicht – für ein krass teures, lokales Craft Beer gehe ich dafür z.B. gern in einen der Warungs an den Klippen. Ansonsten sind diese Spots in Uluwatu für den Abend super:
- Il Salotto (Uluwatu) – Gute Cocktails, und wenn dich nach dem Dinner die Tanzgeister packen, gibt's hier feinste Tunes von Resident-DJs auf die Ohren
- La Baracca (Uluwatu) – Italiener mit der wohl besten veganen Pizza der Insel. Mein Lieblingsplatz: hinten im Garten, mit einem Glas Wein!
- Mana (Uluwatu) – Restaurant in den Uluwatu Surf Villas, auch der Pool ist offen für Gäste
- Single Fin (Uluwatu) – der wohl bekannteste Beach Club der Bukit-Halbinsel
Uluwatu Moods: (1) Single Fin Crowd, (2) Sunset Surfer, (3) Ich beim Fotografieren, (4) Last Wave Surfed, (5) Ausblick vom Mana Restaurant
2.3 Wohnen in Uluwatu und Sanur
Ich persönlich bin ja Langzeit-Mieterin in Sanur. Aber wenn ich mal raus will oder Freunde zu Besuch nach Bali kommen, schau ich immer bei booking.com oder AirBnB nach schönen Unterkünften. In Sanur suchst du dir am besten eine Villa bzw. ein Home Stay auf der Strandseite, falls es kein Hotel sein soll. In Uluwatu und auf der Bukit-Halbinsel insgesamt solltest du aufpassen, dass die Unterkunft in einer Nebenstraße und nicht an der Hauptstraße liegt, ansonsten wird’s laut. Die folgenden Unterkünfte sind z.B. gute Anlaufstellen:
- Boho Bingin Beach (Bingin): Teureres, aber wirklich wunderschönes Bed & Breakfast mit eigener Bar im Ethno-Stil im Grünen. Idyllische Lage!
- Flower Bud Bungalow (Balangan): Typische Zimmer in Bambus- und Holzbauweise inklusive Outdoor-Badezimmer, mit Warung vor Ort, Pool und in Nähe zum Strand.
- Gunakaya Homestay (Sanur): Schöne, kleine und gepflegte Anlage mit grünem Garten und modernen Zimmern – ruhige Seitenstrasse in Strandnähe.
- Mule Malu Tropical Stay (Uluwatu): Betrieben von Bekannten, eine hübsch-luftige Anlage im mediterranen-balinesischen Stil. Bingin Beach ist sehr nah!
- Tandjung Sari Hotel (Sanur): Bestes Hotel in Sanur, schick eingerichtet im Kolonialstil, direkt am Strand und mit einem meiner Lieblingsrestaurants im Haus.
Unterkünfte: (1) Boho Bingin – Zimmer mit Ausblick, (2) Flower Bud – Bambus-Stil, (3) Gunakaya Homestay – Außenansicht, (4) Mule Malu – grüne Wohlfühl-Oase, (5) Tandjung Sari Hotel – Strandblick (Bilder: Booking.com)
2.4 Meine Lieblingsmenschen
Gianluca von @radyant.shapes, der kunstvolle Surfboards shaped, mit Goldblatt und kleinen Kunstwerken. Ich würde mich nicht trauen, diese Bretter mit ins Wasser zu nehmen – sie sind mehr Kunst als Mittel zum Zweck. Außerdem hat Gianluca vor ein paar Wochen sein neuestes Projekt „Son of a Baker“ eröffnet – ein kleines, italienisches Kaffeehaus.
Nathalie aka @nath.bali, born and raised in Seminyak, aber ein Ulu-Babe im Herzen. Ich kenne Nathalie seit 8 Jahren und haben schon so einige Wochenenden zusammen im kristallklaren Wasser der Bukit verbracht. Nathalie weiß immer was gerade wo abgeht, welcher Hotspot neu eröffnet und ist übrigens auch für einige meiner Produktfotos online verantwortlich. Wir haben außerdem erst vor ein paar Wochen unsere gemeinsame Skincare Linie @pulau.skincare auf den Markt gebracht – mit einem Launch Event im Zealous-Ship in Uluwatu natürlich 😉
3. Wer einmal nach Bali kommt, bleibt… nicht für immer
Ich wurde die letzten Jahre über so oft gefragt, ob ich denn nun für immer auf Bali bleiben würde. Meine Standard-Antwort war, dass ich das gar nicht weiß und ob die fragende Person denn wüsste, wo sie in 20 Jahren sei. Mittlerweile kann ich aber sagen, dass ich nicht für immer hierbleiben möchte. Um genau zu sein, nicht einmal mehr heute in einem Jahr. Ehrlich gesagt plane ich gerade meinen Umzug zurück nach Europa. Wohin genau es gehen wird, verrate ich noch nicht, dafür aber Folgendes:
Auf Bali habe ich fast 1/3 meines Lebens verbracht, so viele „Bitte kneif‘ mich mal“ Momente und Zeit in der wunderschönen Natur erlebt. Bali hat es mir ermöglicht, dass ich mit 31 Jahren sagen kann, mir alle meine Träume erfüllt zu haben.
Hä, warum will man dann nach Europa zurückgehen? Ganz einfach: Ich brauche mehr… mehr Kultur, mehr Konzerte, mehr Großstadtleben. Ich will nicht mehr die Ausländerin sein. Außerdem will ich mehr Zeit mit meinen Freunden verbringen, mit denen ich nach 9 Jahren immer noch „wie gestern“ befreundet bin – dafür bin ich unendlich dankbar. Denn solche Freundschaften sind sehr, sehr schwer auf einer mit Touristen überlaufenen Insel zu schließen. Die letzten Male, die ich in meine alte Heimat Hamburg gereist bin, kam immer wieder das Gefühl vom „nachhause kommen“ auf, obwohl ich nur zu Besuch war. Dazu habe ich diese Worte in mein Journal geschrieben:
„A harbour is not only there to set out into the world; a harbour is also there to return home.“
Aber nein, es wird nicht der Hamburger Hafen angesteuert, es wird ein anderer 😉 Einer, an dem es auch Surf gibt, und ich trotzdem nicht auf das bunte, aber zivilisierte Stadtleben verzichten muss. Und ja, auch hier werde ich nicht als Einheimische angesehen werden, aber immerhin sieht man mir und meiner Hautfarbe nicht direkt an, dass ich von woanders komme, dass ich „Expat“ oder „Tourist“ bin.
Dieses Privileg, die Möglichkeit zu haben, an einen Ort zu ziehen, an dem ich nicht als Außenstehende gelte, weiß ich übrigens sehr zu schätzen. Also, ich freue mich auf neue Challenges, auf Kunstausstellungen, darauf wieder mehr zu fotografieren und aufs Reconnecten mit meinen (europäischen) Wurzeln.
Titelbild: @aggygoodegg. Die Bilder im Text, sofern nicht anders benannt, stammen von @island__visuals – geschossen von Marie auf ihrer analogen Kamera. Schaut doch mal bei ihr auf Instagram vorbei!
Editing: Heidi Günther / meerdavon.