Hallo zusammen! Ich bin gerade auf Bali. Könnt ihr mir gute, nicht zu volle und am besten noch unbekannte Surfspots verraten? Vielen Dank 🙂
Solche Anfragen häufen sich in Surfgruppen auf Facebook, nur das gewünschte Reiseziel variiert gelegentlich. Nach Bali sind gefühlt Sri Lanka und Costa Rica weit vorn. Versteht mich nicht falsch, Schwarmintelligenz ist klasse. Doch was mich an solchen Fragen stört sind zwei Dinge. Erstens sind sie super-allgemein gehalten, denn je nach Surf Level und Reisezeit kommen ganz verschiedene Surfspots in Frage. Zweitens fehlt das gewisse Quäntchen Eigeninitiative: Surfspot Infos werden eingefordert, anstatt sich erstmal selbst auf die Suche zu begeben. Und meinen die Fragenden wirklich, dass halbwegs leere Surfspots online verraten werden, so dass ihr traumhafter Zustand schnell der Vergangenheit angehört?
Früher suchten passionierte Wellenreiter hartnäckig die verlassensten Ecken der Erde nach guten Wellen ab. Nicht immer waren sie erfolgreich und hatten trotzdem eine geile Zeit. Jetzt ist „The Search“ eher als Slogan der Surfmarke Rip Curl bekannt. Sind wir Surfer heute so effizienzgetrieben, dass wir des Suchens überdrüssig sind? Und erwarten, im knappen Urlaub sofort zur richtigen Zeit am richtigen Surfspot zu sein – den natürlich nur wir und ein paar andere (Social Media) „Insider“ kennen?
In diesem Beitrag gehe ich der Frage auf den Grund, was „gute“ Surfspots eigentlich ausmacht und wie sie zu finden sind. Dabei kommen Surfblogger-Kollegen zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen.
1. Ein Surfertraum: Warum sich die Suche nach Surfspots lohnt
Rückblick zu unserer Weltreise und zu Tagen, in denen (Fern)Reisen noch normaler waren: Abseits vom Trubel Balis fand ich einen Traum von einem Surfspot in West Java. Der Weg dorthin war alles andere als leicht: Vom Flughafen ruckelten wir im Auto 9 Stunden über die Insel. Es war stockdunkel, als uns der Fahrer am Dschungel absetzte: Den Rest des Weges könne er nicht befahren. Doch noch bevor ich verwundert schauen konnte, erschien der fröhlich gelaunte Vermieter mit einer hölzernen Sackkarre. Schwups waren Boardbag und Rucksäcke verstaut und er zog unser Gepäck wie ein menschgewordenes Pferd über einen Trampelpfad durch den Dschungel.
Erst am nächsten Morgen sah ich so richtig, in was für einem tropischen Paradies wir gelandet waren. Unsere Hütte stand zwischen Palmen und Reisfeldern, mit Blick auf einen milchig-blauen Fluss. Mit dem Roller eierten wir besagten Trampelpfad durch den Dschungel und standen binnen 5 Minuten an einem wunderschönen Riff, an dem es vor Wellen nur so krachte. Und im Wasser waren vielleicht 10 Leute… Direkt nebenan lockte ein Pointbreak und die freundlichen Locals raunten dir verstohlen ihre Secret Spots zu. Wellen wurden brüderlich-schwesterlich geteilt und einen Monat lebte ich dort glücklich wie die Made im Speck.
Update: Heute ist dieser tolle Surf Spot auch schon kein Geheimnis mehr. Aber unsere Suche geht weiter, und gerade im Norden Europas werden wir durchaus weiterhin fündig. Bleibt eine Frage: Wie haben wir (damals wie heute) den für uns nahezu perfekten Surfspot gefunden?
2. Der perfekte Surfspot… ist für jeden etwas anderes
Wer sucht, der findet? Das Sprichwort gilt in Bezug auf Surfspots nur bedingt. Zunächst muss klar sein, wonach du überhaupt Ausschau hältst und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Denn es gibt nicht den einen Surfspot, nach dem alle Surfer sich gleichermaßen die Finnen lecken.
2.1 Faktoren bei der Auswahl von Surfspots
Was ist für dich persönlich eigentlich das richtige „Spielfeld“ im Wasser? Diese Frage solltest du bei der Suche nach Surfspots voranstellen. Hier nur einige Faktoren:
- Anreise: Nimmst du für einen guten Surfspot eine lange und beschwerliche Anreise in Kauf? Oder muss dein Ziel schnell erreichbar sein, weil Geld oder Zeit knapp sind?
- Beschaffenheit: An Beach Breaks fühlen sich Anfänger wegen dem freundlicheren Untergrund meist wohler, an Reef Breaks und Points laufen die Wellen dafür verlässlicher.
- Crowds: Wenig los im Line Up = mehr Wellen für dich. Doch fühlst du dich an abgelegenen Spots, völlig allein im Meer, wohl? Oder brauchst du ein paar Leute um dich herum?
- Infrastruktur: Liebst du es völlig abgeschieden und kannst z.B. in den Tropen unter einfachen Bedingungen leben? Oder brauchst du westliche Standards und das tobende Leben?
- Reisezeit: Wann willst du losziehen? Und wo laufen zu dem Zeitpunkt überhaupt Wellen?
- Surf Level: Wie lange und gut surfst du schon? Kannst du mit schnellen, hohlen Wellen umgehen? Oder darf es lieber etwas langsamer und mellow sein?
- Wassertemperatur: Im kalten Wasser verlierst du schneller an Kraft und benötigst mehr Equipment, vor allem einen guten Neoprenanzug, evtl. Boots und Handschuhe. Trotzdem kann z.B. Surfen in Kanada fantastisch sein – aber: Völlig leer ist selbst in Kaltwasser-Mekkas wie z.B. Vancouver Island auch nicht mehr 😉
Das sind nur einige Faktoren, die bei der Auswahl von Surfspots eine Rolle spielen. Und je nach Person und Vorlieben werden verschiedene Menschen an verschiedenen Orten glücklich!
2.2 Surfblogger erzählen: So sieht mein liebster Spot aus
Wie sieht eigentlich dein liebster Surfspot aus? Diese Frage habe ich surfenden Blogger-Kollegen gestellt und die Antworten waren wunderbar vielfältig…
Clemens und Isa vom coldwatermag: Die Nord- und Ostsee-Surfer
„Einen dauerhaften Lieblingsspot haben wir nicht. Zuletzt war es eine kräftige Rechte an Dänemarks Westküste, die uns ein paar Monate mit wundervollen Wellen verwöhnt hat. Die Sandbänke an unseren Küsten verändern sich aber ständig und so gehen wir immer wieder aufs Neue auf die Suche.“
Markus von Teardropsurf: Der Sri Lanka-Experte
„Die Vielfalt an unterschiedlichen Spots macht doch den Reiz am Surfen aus. Trotzdem zieht es mich immer wieder nach Dalawella in Sri Lanka. Eigentlich ist die Welle dort gar nicht so toll, doch das Gesamtpaket stimmt: Ein Gästehaus mit Blick auf den Peak, Schatten spendende Palmen, Kokosnüsse zum Trinken und freundliche Locals. Dort fühle ich mich einfach wohl.“
Pana von Wave Wise: Die Exil-Neuseeländerin
„Meine Lieblings Surfspots sehen – nicht nur auf Neuseelands Nordinsel und Südinsel – meist so aus: Die Welle ist schön lang, bricht nicht zu hohl, lässt Zeit für Turns und ungefähr kopfhoch.“
Pascal von thefreesurfer.com: Der World Traveller
„Eine etwa überkopfgrosse und nicht allzu schnelle Welle mit Barrel-Section, lang genug für drei bis vier gute Manöver und offenem steilen Face für Turns. Dazu warmes klares Wasser. Also einfach einen perfekten Pointbreak. Solche Wellen gibt es, doch meist sind sie schon lange bekannt und dementsprechend crowded. Beispiele sind Hikkaduwa (Sri Lanka), Popoyo (Nicaragua), Victoria Bay (Südafrika) oder einer der Points von El Salvador.“
Dieselbe Frage nach dem liebsten Surfspot, vier verschiedene Antworten. Für einige spielt das Gesamtpaket die größte Rolle, bei anderen die Qualität der Welle – und manche sind quasi immer auf der Suche nach neuen Favoriten.
3. Suche nach den besten Surfspots: Is ‚The Search‘ still alive?
Du kennst es aus dem Alltag: Suchen ist mit Aufwand verbunden, doch der wird nicht immer belohnt. Genauso ist es bei der Suche nach Surfspots – und trotzdem schwingt beim Begriff „The Search“ immer etwas Abenteuerlust und Romantik mit. Ohne geht es einfach nicht!
3.1 Surfer 1×1: Wer nach Wellen sucht, wird nicht immer fündig
Früher schlugen sich Surf-Pioniere verrückt nach neuen Wellen durch unwegsames Gelände. Auf der Suche nach sagenumwobenen Surfspots, die irgendwer irgendwann mal irgendwo erwähnt hat. Sie kratzten sich die Beine beim Weg durch borstiges Gestrüpp blutig, schipperten in Nussschalen über den Ozean – geleitet von Landkarten, Glück und dem inneren Kompass. Am vermuteten Surfspot angekommen sahen sie meistens… nichts. Flaches Meer, schlechte Peaks, verdutzt schauende Fischer. Denn Suchen ist nicht immer erfolgreich. Trotzdem lohnt es sich: Für das Abenteuer, Dinge zu entdecken. Und die bestehende Chance, tatsächlich ein wellengewordenes Juwel zu finden.
3.2 Wie Rip Curl mit „The Search“ Marketing betreibt
Heute ist alles wesentlich einfacher, denn viele Surfspots sind online hübsch kartographiert und nur einen Klick entfernt. Für dich und Abertausende von anderen Surfern, die du früher oder später im Line Up triffst. Surfen ist Trendsport, ja sogar eine millionenschwere Industrie geworden. Rip Curl betreibt unter dem Slogan „The Search“ erfolgreiches Marketing und schickte schon den 90ern Top-Surfer an entfernte Ecken der Erde auf Entdeckungstour. Damien Hardman, Haudegen und 2-facher Surf-Worldchampion, erinnert sich:
While we all lived ‚The Search‘ in some form, Rip Curl formalized it. We started taking trips with the aim of exploring and discovering new waves, cultures and experiences. The Early Search trips were disorganized, rough and raw and many of the voyages were based on myth and legend, but no matter of the outcome – dream trip or disaster – they were all insane adventures.”
Mit den „The Search“ Trips von Rip Curl flossen Gelder an Orte, die sonst von großen Touren übergangen werden. Und dadurch entstehen immer noch anregende Surf Filme wie das folgende Juwel: Nach dem Motto „Du musst erst den Drachen töten, bevor du die Prinzessin bekommst“ entdeckt Louie Hynd seine königliche Left – nachdem er mit Owen und Tyler Wright die fauchende Wellen von Teahupo’o erlegt hat.
3.3 Warum Suchen zum Surfen einfach dazu gehört
Kehren wir kurz zum Opener dieses Artikels zurück: Max oder Maxima Mustermann, die über Social Media semi-anonym nach den „besten Surfspots“ fragen. Manchmal drängt sich das Gefühl auf, dass mit Zunahme des Surftourismus ebenfalls unsere Bequemlichkeit steigt und wir Surfspots finden wollen, ohne viel Aufwand für die Suche zu betreiben. Menschen, die wir nicht kennen, sollen uns online in ihre Geheimnisse einweihen. Leicht zugänglich soll der Surfspot sein, aber trotzdem noch ein kleines Paradies. Genau das ist doch paradox: Die letzten Surfparadiese sind solche, weil sie nicht jeder kennt. Sie wollen aktiv gesucht, und nicht mühelos von Hinz und Kunz gefunden werden.
Die Suche nach Wellen gehört zum Surfen wie Ebbe und Flut. Es gibt kaum etwas Besseres, als an einem neuen Spot auf die Düne zu klettern und perfekte, leere Wellen zu finden. Hin und wieder finden wir sogar Wellen, wo wir sie gar nicht vermutet hätten. Surfen an bekannten und vollen Spots gehört dazu, doch erst Suchen macht Surfen zum Abenteuer. (Clemens und Isa vom coldwatermag)
Daher mein Appell an dich: Sei ein Abenteurer, der nach Surfspots stöbert und Lust hat, Dinge zu entdecken! Vielleicht wird eine schon bekannte Welle deine große Liebe? Oder du findest über acht Ecken einen dir völlig neuen Spot? Suchen lohnt sich!
4. Die besten Surfspots finden: Kniffe von Surfbloggern
Die Suche nach Surfspots ist lohnenswert. Nun soll es darum gehen, mit welchen Mitteln du tatsächlich fündig werden kannst. Ich bin bisher durch hartnäckige Recherche, an der Küste entlang schnüffeln (= Kilometer herumwandern, teils in strömendem Regen und teils ergebnislos) oder Tipps von Locals auf meine Spot-Favoriten gestoßen. Bei meinen Surfblogger-Kollegen lief es ähnlich. Auf die Frage, wie sie ihre liebsten Surfspots fanden, kamen folgende Antworten:
Clemens und Isa (coldwatermag): Checke Landkarten und Forecasts
„Neue Spots finden wir, indem wir Forecasts beobachten und mit Blick auf die Küstenlinie anwenden. Auch im direkten Gespräch mit anderen Surfern und Locals lässt sich viel erfahren, was online nicht zu finden ist.“
Markus (Teardropsurf): Etwas Glück gehört dazu
„Zufall und Glück. Auf meiner ersten Reise nach Sri Lanka gab es im Internet noch nicht viele Informationen. Mein Gästehaus mit dem Surfspot vor der Tür entpuppte sich als Glücksgriff. Mittlerweile habe ich die nette Familie dort schon zum fünften Mal besucht!“
Pana (Wave Wise): Locals haben die besten Tipps
„Meine Lieblingsspots entdecke ich oft durch die Kenntnis von Locals. Die haben ihre Spots schon bei fast allen Bedingungen gesehen und können dir genau sagen, was es zu beachten gibt. Und meist hast du dadurch schon ein paar Buddies mehr im Wasser.“
Pascal (thefreesurfer.com): Schau, ob an Gerüchten etwas dran ist
„Das Finden einer Welle bzw. der Weg dorthin sind für mich Teil des Surfens. Oft beginnt alles mit einer Geschichte oder Gerüchten. Ich stöbere dann, ob und was ich im Internet darüber finde und wie es auf Google Maps aussieht. Nun muss nur noch Swell und ein Gefährt her, und ich schaue es mir selber an.“
Du siehst also, dass du ganz einfach ein moderner Entdecker sein kannst – ohne dich wie auf „Mission Ungewiss“ zu begeben. Denn es gibt so viele Möglichkeiten, auf die Suche nach Surf Spots zu gehen!
5. The Search goes on: So findest du selbst die besten Surfspots
Die Suche nach Surfspots ist heute einfacher denn je. Du musst dich nicht mehr wie die Surf-Urväter auf gut Glück mit der Machete durch den Dschungel schlagen oder mit Holzbooten den letzten Winkel des Ozeans erkunden. Mit dieser kleinen Such-Hierarchie kommst du von der ersten Idee vielleicht an deinen neuen Traumspot!
5.1 Surfmagazine und Surf Filme: Inspirationen finden
Du hast noch gar keine Ahnung, wohin deine nächste Surfreise gehen soll? Dann können zum Beispiel die guten alten Surfmagazine wertvolle Anregungen liefern und dir die Zeit an Land vertreiben. Einige gibt es ebenfalls online, wobei nichts über das Schmöker-Gefühl einer Printausgabe geht. Ich stecke meine Nase am liebsten in diese Mags, die in der Regel auch eine große Online-Auswahl an Artikeln haben:
- 3Sesenta – größtes spanischsprachiges Surf Mag
- Blue Mag – Alles über Surfen & Surf Lifestyle
- Carve Mag – Super Artikel und Inspiration made in Cornwall
- Monster Children – Surf, Skate und herrlich viel Exzentrik
- Nordic Surfers Mag – Made in Sweden, top Scandi Surf Magazin!
- Prime Surfing – Klassiker über alles was das Surferherz begehrt
- Real Surfing UK – Klein, fein, auch mal kritisch, immer herzlich
- Surfers Journal – Fast schon ein Surf Coffee Table Book (USA)
- Surfgirl – eines der größten Surf Mags für Frauen aus UK
- Smorgasboarder – Kostenlos, viele Infos über Australien & Neuseeland
- Wavelength – weitere Qualitätspublikation aus UK
- Waves & Woods – Outdoor-Freuden, Surfen und Reisen
Für alle, die sich lieber von bewegten Bildern beflügeln lassen, sind Surf Filme super. Eine breite Auswahl findest du z.B. in meinem Surf Film Guide.
5.2 Spot Guides für eine grobe Übersicht
Du hast dein nächstes Reiseziel eingegrenzt und bist nun auf der Suche nach geeigneten Surfspots? Dann lohnt sich ein Blick Spot Guides. Sie gehen auf die wichtigen Faktoren bei der Spotauswahl ein, so dass du etwas Passendes findest. Die größten Online Surfspot Guides sind beispielsweise:
- Low Pressure: Surftrip Planner mit besonders guten Infos zur besten Reisezeit, von den Machern des Stormrider Surfguide (siehe unten).
- Magic Seaweed: Moderne Surfspot-Übersicht und sehr gut nachvollziehbares Surf Forecast Tool; toll für unterwegs ist die MSW App.
- Surf Forecast: Die Surf Forecast-Seite mit besonders umfangreichen Kriterien wie z.B. Wellenenergie enthält ebenfalls Spotbeschreibungen.
- Surfline: Eine gute Surfspot-Übersicht v.a. für Nordamerika und Australien, mit Forecast und integrierten Webcams.
- Wannasurf: Dank des Community-Ansatzes die wohl umfassendste Surfspot-Übersicht der Welt, mit Fotos und zum Teil sehr unterhaltsamen Kommentaren.
Nach wie vor bei der Suche nach Surfspots nicht wegzudenken sind die Stormrider Guides. Mittlerweile gibt es neben dem Stormrider Guide World auch Editionen für spezielle Regionen wie z.B. Indonesien, Europa oder Tropical Islands. Je spezialisierter ein Spotguide ist, um so detailliertere Infos findest du.
Ein besonders tolles Projekt, das euch bei der Spotauswahl je nach Reisezeit hilft, ist die Surfspot-Map von Get Wet Soon. Ein schöner Eyecatcher in der Bude, und du kannst morgens schon mit Zahnbürste im Mund nachschauen, wo sich gerade ein Trip hin lohnen wurde 😉
5.3 Surfblogs: Erfahrungsberichte von Surfern
Auf Surf Blogs liest du authentische Erfahrungsberichte von anderen Surfern. Sie beschreiben ihre Erlebnisse in bestimmten Regionen, geben Tipps zum An- und Umherreisen und empfehlen Surfspots. Schau doch z.B. mal bei den von mir befragten Surfbloggern vorbei:
- coldwatermag: Die Kaltwasserfreunde Clemens und Isa lieben dickes Neopren und nordische Landschaften. Bei ihnen liest du z.B. über Surfen an Nord- und Ostsee, in Norwegen, Island oder Alaska. Schau dir doch mal den Artikel über die Wellen in Bundoran (Irland) an!
- thefreesurfer.com: Pascal ist ein abenteuerlustiger Surfer, der viel herumkommt und über seine Surfreisen rund um den Globus schreibt. Richtig cool war z.B. sein Artikel über Mentawais und wie du selbst mit schmalem Budget hinreisen kannst!
- Wave Wise: Pana hat sich nach ihrer Surf Weltreise bei den Kiwis niedergelassen und lange einen Surfblog betrieben, bevor sie sich dem Social Surf Projekt Wave Wise gewidmet hat. Falls dich Neuseeland interessiert, schau dir doch unseren Guide zur Nordinsel an!
- Teadropsurf: Sri Lanka ist mittlerweile fast das zweite Zuhause von Markus und keiner weiß mehr über das Surfen auf der tränenförmigen Insel! Er schrieb über Kultur und Menschen, Reiseplanung und natürlich 1a Surfspots. Leider hat Markus seinen Blog eingestampft. Wenn dich aber gerade Sri Lanka interessiert, schau mal dir mal diesen und jenen Artikel von uns an, in denen einige Bilder von Markus dabei sind.
5.4 Locals: Surfspot Tipps jenseits vom Mainstream
Reiseplanung hin oder her. Erst vor Ort wirst du erkennen, welche Surfspots es gibt und ob sie zu dir passen. Nutze die Zeit und sprich mit anderen Surfern über ihre Erfahrungen! Zum einen bietet sich der Austausch mit anderen Reisenden an, die du z.B. in Surfcamps oder im Line Up triffst. Macht Spaß, du knüpfst neue Kontakte und erfährst vielleicht mehr über gute Wellen für dein Surf-Kaliber. Bist du zeitlich flexibel und spontan, dann fahr doch zusammen mit den neuen Buddies hin!
Wirkliche Insider-Tipps kennen natürlich nur die Locals. Und sie werden einen Teufel tun, sie jedem dahergelaufenen Touristen zu verraten. Was man durchaus verstehen kann! Demut zeigen ist die Devise und nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Du verrätst deine liebsten Plätze doch auch nur Leuten, die dir sympathisch sind – oder? Genieße es, mit Locals über ihr Leben und ihre Kultur zu quatschen. Irgendwann wird Surfen vielleicht ein Thema und mit etwas Glück zeigt man dir einen weniger bekannten Surfspot. Wenn nicht, dann nicht!
5.5 Roadtrips: Dem eigenen Gespür trauen
Was schreit mehr nach Abenteuer als ein Roadtrip? Du kannst anhalten wo du willst und dabei die Surfspots auf Wellen checken. Nutze dafür Landkarten oder Google Maps: Wie ist die Küste zum Meer ausgerichtet? Ist sie offen oder z.B. als Bucht windgeschützt? An welchen Spot kann man gut ranfahren? Ergänze diese Infos mit Surf Forecasts, die z.B. bei den oben genannten Online Surfspot Guides angegliedert sind. Dort siehst du, ob Wind- und Swellrichtung für den jeweiligen Break stimmen. Ebenfalls nützliche Tools sind Windguru und Windfinder.
Wichtig: Wenn du im Auto oder im Van zum Surfen unterwegs bist, parke verantwortungsvoll – also ohne Locals in die Quere zu kommen und Müll bzw. andere „Dinge“ zu hinterlassen. Und wer nachts wild stehen will, sollte sich über die lokalen Regeln und Sitten im Klaren sein – zur Not immer lieber auf den Campingplatz ausweichen!
Für einen Bulli-Trip an der Nordsee oder Ostsee musst du dafür noch nicht mal weit reisen. Doch natürlich ist so etwas in den Tropen ebenfalls eine feine Sache – und Fahren selbst kann schon ein Erlebnis sein. Beim Roadtrip an die Westküste von Bali konnte z.B. selbst ein schrottreifes Auto unsere Laune und Spaß an den Wellen nicht trüben. Denn wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort 🙂
6. Just surf: Wann mit dem Suchen Schluss sein sollte
Bevor du nun losziehst, lass mich noch zwei kleine Weisheiten mit dir teilen. Denn jede Suche muss einmal ein Ende haben, auch wenn es um Surfspots geht!
Laufe nie von einer guten Welle weg.
Du hast einen guten Surfspot für dich gefunden und die Wellen laufen gerade? Dann geh sofort ins Wasser! Denn Wellen sind launische Wesen und einen noch besseren Spot wirst du vielleicht nicht finden. Also nutze die Gunst der Stunde!
Lieber ein Surfspot genießen als von einem Ort zum nächsten rennen.
Viele Surfer wollen möglichst alle Spots an ihrem Reiseziel sehen. Doch was soll der Stress? Wenn ein Surfspot gut läuft und dich glücklich macht, dann bleibe dort und lerne ihn kennen! So kannst du dich aufs Surfen konzentrieren und die größten Fortschritte machen.
Hast du einen Lieblings-Surfspot? Oder einen Traum-Spot auf der Bucketlist? Schreib uns einen Kommentar 🙂
9 comments
danke für deine guten Tips 🙂 mich wird es diesen Sommer wahrscheinlich erst einmal nach Frankreich oder Gran Canaria verschlagen, um dort in einem Surfcamp richtig Wellenreiten zu lernen und hoffentlich ein bisschen über das Anfängerlevel hinauszukommen. Warum Frankreich? Mit dem Auto komme ich gut hin, die Preise sind als Student zahlbar . Auf Gran Canaria war ich schon einmal für ein paar Tage (Anfänger-)Surfen und die Wellen waren dafür spitze, das Team auch 🙂 Diesen Urlaub kommt es mir deshalb vor allem auch auf den guten Unterricht an und darauf, etwas zu lernen
liebe Grüße,
Kati
Hallo Kati,
Das klingt doch nach einem guten Plan mit Frankreich!
Ich hoffe du wirst dort tolle Wellen und ein schönes Camp finden 🙂
Wir werden im August auch in der Gegend mit dem Bulli vorbeikommen.
Liebe Grüße
Heidi
Hey Heidei,
der Artikel ist toll und schön umfangreich geworden. Mit am besten gefällt mir der allerletzte Abschnitt: „Lieber einen Surfspot genießen…“ Das trifft so auch genau auf mich zu!
Natürlich habe ich auch gesehen, dass es bei einem Kommentar was zu gewinnen gibt. Leider habe ich das neue BLUEmag durch meine Reisen knapp verpasst. Vielleicht gibt es nun ja aber eine kleine Überraschung bei meinem nächsten Heimatbesuch.
Hahaha, darf ich überhaupt teilnehmen, wenn wir uns kennen? Naja, ist eigentlich auch egal! Auf jeden Fall danke, dass ich im Artikel dabei sein durfte!
Grüße,
Markus
Hallo Markus,
Danke für dein Lob 🙂
Ich hoffe dass ich bzw. wir in Europa auch bald einen wunderschönen Spot finden, den wir lange genießen können!
Am Gewinnspiel teilnehmen darfst du natürlich – dazu musst du mir aber noch verraten, wo du als nächstes gern hin willst 😉
Liebe Grüße und danke für deinen tollen Input im Artikel!
Heidi
…aaach sooo! Bei mir geht es als nächstes nach Nicaragua. Ich war vor ein paar Jahren schon mal dort und bin gespannt, was es dieses Mal für mich bereit hält.
Und dann vielleicht Europa 😉
Grüße und Pura Vida aus Costa Rica,
MArkus
Hallo Heidi,
ein toller Artikel 🙂 Mein Lieblingssurfspot ist ein Strand bei Port Elizabeth in Südafrika. Ich habe an der Uni dort ein Auslandssemester verbracht. Die Stadt und besonders die Strände drumherum sind mir sehr ans Herz gewachsen. Im Oktober/November, wenn der südafrikanische Sommer beginnt, gibt es dort oft sanfte Wellen mit klarem türkisblauen Wasser, die mein Surferherz als Anfängerin höher schlagen ließen! Wenn dann noch eine Gruppe Delfine vorbeigeschaut hat, war die Surfsession perfekt. Während ich jetzt zurück in Deutschland an meinem Unikram sitze träume ich mich oft wieder dorthin zurück.
Viele Grüße
Lorena
Hallo Lorena,
Mit deiner wunderschönen Beschreibung hast du bei mir wieder das Fernweh geweckt! In Südafrika war ich noch nie Surfen, aber so wie du es schilderst klingt es fantastisch! Und falls du Lust hast, darüber z.B. einen Gastbeitrag zu schreiben, dann melde dich sehr gerne bei mir. Das hilft vielleicht auch dabei, dich vom Uni-Kram etwas abzulenken 🙂
Liebe Grüße
Heidi
Ich fand nach langem Rumreisen die surfspots rund um Jamba in Australien ab schönsten,entspanntesten und erholsamsten
Hi Albi,
Das klingt super! Jamba muss ich mir beim nächsten Australien-Trip wohl mal anschauen 🙂
Liebe Grüße
Heidi