Spielst du mit dem Gedanken, eine Surflehrerausbildung zu absolvieren? Dann suche dir unbedingt einen nationalen und staatlich anerkannten Surfverband unter dem Dach der International Surfing Association (ISA) und der European Surfing Association (ESF) wie Austrian Surfing oder den Deutschen Wellenreitverband aus! Zum einen wird dein Surflehrerschein damit oft weltweit akzeptiert, was deine Jobchancen maßgeblich erhöht. Und zum anderen kannst du dir so sicher sein, wirklich relevantes Wissen von A wie Anpaddeln bis Z wie Zubehör vermittelt zu bekommen – um deine Schüler später selbst umfassend und sicher auszubilden.
Hier beleuchten wir Inhalt und Ablauf einer soliden Surflehrerausbildung und haben zwei Insider zum Gespräch gebeten: Erst berichtet Surflehrerin Vero vom Ablauf ihrer Ausbildung bei Austrian Surfing. Und dann erzählt Johnny, Präsident von Austrian Surfing, was man darüber generell wissen muss.
1. Schülersicht: Vero erzählt, wie ihre Surflehrerausbildung ablief
Hi, ich bin Vero von Pina Collective und Surflehrerin! Vor ein paar Jahren rutschte ich zum ersten Mal eine Welle im Liegen auf einem 7'6 Softtop-Board ab und war von der ersten Sekunde an begeistert. Und das obwohl ich sehr langsam lerne. Seitdem versuche ich, in den Semesterferien am Meer zu arbeiten – als Fotografin, Grafik-Designerin oder eben als Surflehrerin. Denn jeder Surfer liebt doch diesen Stoke, der beim Ritt auf der Welle den ganzen Körper durchströmt. Und als Surflehrer kann man dieses unglaubliche Gefühl an andere weitergeben!
1.1 French Style: Vom Surf Assistent zum Surflehrer
Meistens verbringe ich die Sommer in einem Surfcamp in Frankreich, wo mich eher der Zufall hin verschlug. Dort habe ich zunächst 3 Saisons als Surf Assistent gearbeitet und die Surflehrer in ihren Aufgaben bei Anfängerkursen unterstützt. Das kann zum Beispiel das Aufwärmen der Schüler am Strand sein, Unterrichten von Teileinheiten oder das Korrigieren der Surftechnik im Wasser. Um als Surf Assistent zu arbeiten, benötigt man noch keine Surflehrerausbildung. Mindestens brauchst du aber einen Schein als Rettungsschwimmer und manchmal auch als Life Saver, um auf Gefahrensituationen im Meer vorbereitet zu sein. Als Surf Assistent ist man dem Surflehrer unterstellt, der die volle Verantwortung trägt, und kann eine ganze Menge lernen.
Während meiner Sommer in Frankreich lernte ich als Surf Assistent auch meinen „Surfpapa“ Mo kennen, der so etwas wie mein Vorbild wurde. Nicht nur wegen seines Surfstils, sondern auch weil er sein Wissen so gut vermittelt und super unterrichtet. Im Laufe der Zeit arbeitete ich noch mit anderen Surflehrern zusammen, um viel aufzuschnappen und verschiedene Methoden kennenzulernen: Zum Beispiel wie oft und viel Feedback man dem Schüler gibt oder wie man bestimmte Zusammenhänge visuell vermitteln kann. Jeder Surflehrer hat da seine Tricks! So fand ich heraus, dass mir Unterrichten wirklich Spaß macht.
1.2 Hard Facts: Was für die Surflehrerausbildung nötig war
Selber Surflehrerin wurde ich eher spontan. In dem Surfcamp in Frankreich, in dem ich arbeitete, gab es damals einen Generationswechsel: Fast alle Surflehrer wollten im Folgejahr „erwachsen werden“ und ernstere Jobs annehmen. Deshalb wurde mir nahegelegt, endlich meinen eigenen Surflehrerschein zu machen. Im Internet sammelte ich Infos und buchte schließlich online die Surflehrerausbildung bei Austrian Surfing. Sie fand praktischerweise direkt im Anschluss an die Sommersaison in Frankreich statt, kostete 869 Euro und dauerte 7 Tage inklusive Prüfung. Direkt danach absolvierte ich noch die 3-tägige Life Saver Ausbildung für etwa 350 Euro. Diese Kosten trägt man als angehender Surflehrer selbst, wobei manche Camps ihre Leute vielleicht sogar sponsorn. Sowas kommt bestimmt auch auf ein persönliches Verhandlungsgeschick an 😉
Für die Surflehrerausbildung gibt es – neben der Kursgebühr – ein paar Voraussetzungen. Zum einen solltest du eine gute körperliche Fitness haben und zum anderen ein solides Englisch, denn das ist Unterrichtssprache. Außerdem brauchst du je nach Schein ein Praktikum mit einer gewissen Stundenanzahl, um vor deinem ersten Surfkurs genügend praktische Erfahrung zu sammeln. Mir wurde zum Beispiel meine Zeit als Surf Assistent als Vorpraktikum bescheinigt und anerkannt.
1.3 So lief meine Surflehrerausbildung ab
Während der Surflehrerausbildung wohnt man mit den anderen Teilnehmern zusammen vor Ort in derselben Unterkunft. Wir waren insgesamt 11 Auszubildende: Ein bunter Haufen zwischen 18 und 44 Jahren aus unterschiedlichen Nationen. Die meisten hatten wie ich schon vorher in Surfcamps gearbeitet. Das hat immense Vorteile: Alles was ich während der Surflehrerausbildung lernte – wie den Ablauf und Aufbau eines Beginner Kurses – hatte ich während der drei Sommer in Frankreich mit meinem Surfpapa Mo bereits geübt. Dadurch wurde mir noch mehr klar, warum er eine Unterrichtseinheit immer auf eine bestimmte Art aufgebaut hat.
Während der siebentägigen Surflehrerausbildung hatten wir ein straffes Programm. Von früh morgens bis spät abends waren wir eingebunden. Ein typischer Tag begann um 6 Uhr mit einer morgendlichen Surfsession, bei der wir für den praktischen Prüfungsteil gefilmt wurden. Nach dem Frühstück hatten wir von 10 bis 17 Uhr unsere Theoriekurse zu Themen wie Didaktik und gaben einander Unterrichtseinheiten am Strand. Mit viel Feedback und Mittag zwischendurch. Ab 17 Uhr hielten die Kursteilnehmer Referate, bis es ein gemütliches Abendessen gab. Um 20 Uhr versammelten sich alle zur Videoanalyse und vielleicht noch dem ein oder anderen Theorievortrag, bevor man mit den Lehrmaterialien um 22 Uhr im Bett noch selbst ein bisschen weiterlernte.
Und nächsten Tag klingelte der Wecker schneller als man denkt! Das Programm hört sich vielleicht hart an, ist aber machbar. Genauso wie die Prüfung!
1.4 Trotz Prüfungsangst: Surflehrerausbildung bestanden!
Obwohl ich unglaublich an Prüfungsangst leide, fühlte ich mich immer wohl – was auch an der Art des Ausbilders und der positiven Gruppendynamik lag. Die Prüfung besteht bei der Surflehrerausbildung aus mehreren Blöcken. Ich kann mich unter anderem an diese gut erinnern:
- Ein Referat zu vielfältigen Themen, z.B. Wetter- und Wellenkunde oder Surfetikette. Mein Referat hat etwa 45 Minuten gedauert.
- Unterrichten der anderen Prüflinge in bestimmten Theorie- und Praxisthemen. Lustig: Um die Unterschiede kennenzulernen, mussten wir alle auch mal switch surfen – also von Regular zu Goofy wechseln oder umgekehrt.
- Beim Vorsurfen versuchte jeder, in der festgesetzten Zeit so viele Wellen wie möglich zu bekommen, und die verlangten Manöver zu zeigen. Der Ausbilder filmte dabei und wertete die Videos anschließend gemeinsam aus.
- Eine schriftliche Prüfung, eventuell zusätzlich mündlich.
Fällt man in bestimmten Teilen der Surflehrerausbildung durch, kann man diese nochmal vor Ort wiederholen. Falls man sich beispielsweise beim Vorsurfen verletzt oder es in den Bedingungen einfach nicht geschafft hat, kann man bis zu einem Jahr danach noch ein Video nachreichen, welches die nötigen Skills demonstriert.
Mit der bestandenen Surflehrerausbildung und dem Schein kann ich theoretisch überall arbeiten. In Frankreich benötige ich zusätzlich nur die Jeunesse Bescheinigung – erkundige dich daher immer nach landesspezifischen Zusatzprüfungen oder ergänzenden Qualifikationen.
Ansonsten muss ich nun meinen Life Saver alle 2 Jahre auffrischen. Das klingt im ersten Moment echt blöd, ist aber meiner Meinung nach super wichtig! Denn sofern man das Wissen nicht wirklich im Ernstfall anwenden muss, vergisst man alles sehr schnell – und nicht jedes Surfcamp legt regelmäßig Rettungsübungen ein.
2. Ausbildersicht: Infos zur Surflehrerausbildung von Austrian Surfing
Nach Surflehrerin Vero kommt nun ein Vertreter des Surfverbandes zu Wort, bei dem sie ihre Surflehrerausbildung absolviert hat: Johnny Nesslinger, Präsident von Austrian Surfing! Im folgenden Part erzählt er dir, was du noch über die Surflehrerausbildung wissen musst!
2.1 Wer, wie, was? Vorüberlegungen zur Surflehrerausbildung
Das Wichtigste vorab: Jeder kann mit Motivation und sportlichem Ehrgeiz Surflehrer werden. Das Mindestalter für die Surflehrerausbildung ist (mit elterlicher Einverständniserklärung) 16 Jahre, wobei eine Tätigkeit in vielen Ländern erst ab 18 möglich ist. In dem Fall arbeitet man bis zur Volljährigkeit mit älteren Instructors zusammen. Nach oben hin gibt es keine Altersgrenze und Austrian Surfing hatte schon 55-jährige Teilnehmer. Nun zu den Hard Facts: Die Surflehrerausbildung umfasst einen 7-tägigen Kurs und kostet inklusive Unterkunft 869 Euro. Nach bestandener Prüfung und allen erfüllten Voraussetzungen bekommst du deinen Surflehrerschein – also die Lizenz – ausgestellt.
Surflehrerschein: Level 1 oder Level 2?
Es werden generell zwei aufeinander aufbauende Surflehrerausbildungen unterschieden: Surf Instructor Level 1 und Level 2. Mit dem Level 1 Surflehrerschein darfst du Anfänger bis mäßig fortgeschrittene Surfer einzeln oder in Gruppen unterrichten und dem Head Coach assistieren. Inhalt dieser Surflehrerausbildung sind dementsprechend die grundlegende Surftheorie und -praxis. Hingegen berechtigt der Level 2 Surflehrerschein dazu, fortgeschrittenere Surfer zu unterrichten sowie selbst Head Coach oder Campleiter zu sein. Daher wird in dieser Surflehrerausbildung das Augenmerk auf tiefere Surftechnik und Themen wie Organisation, Personalfragen und Führungsqualitäten gelegt.
Welche Vorkenntnisse sind nötig?
Bei der Surflehrerausbildung für Level 1 und Level 2 verlangt Austrian Surfing – wie andere Surfverbände auch – den Nachweis bestimmter Vorkenntnisse.
(1) Eigenkönnen auf dem Surfboard
Je nach Level musst du kontrolliertes Surfen und Beherrschen bestimmter Manöver unter Beweis stellen. Beim Level 2 müssen z.B. fortgeschrittenere Techniken wie Cutback (siehe Surf-Pro Jonas Bachan im obigen Foto) und Floater in der Grundform sitzen, während bei Level 1 die Grundtechniken wie sauberer Top- und Bottom-Turn ausreichen. Mehr Details findest du unter dem Punkt Prüfung.
(2) Life Saver Schein
Im Gegensatz zu vielen Rettungsschwimmerlizenzen wird der Life Saver am Meer absolviert. Nur so kannst du dich als Surflehrer in Gefahrensituationen richtig verhalten, die es im Schwimmbecken nun mal nicht gibt. Bei Austrian Surfing kann man den dreitägigen Life Saver Schein direkt nach Surflehrerausbildung ablegen und mit beidem in 10 Tagen durch sein.
(3) Berufserfahrung
Gegenüber anderen Sportarten birgt Surfen im Ozean nun mal Gefahren, mit denen du nur durch Erfahrung umzugehen lernt. Daher ist bereits für den Level 1 Surflehrerschein ein vierwöchiges bzw. 80-stündiges Praktikum nachzuweisen, das vor oder nach der Surflehrerausbildung absolviert werden kann. In den meisten Surfcamps ist es als Teil der Einarbeitungszeit (Probephase) möglich, was der Campleiter oder Headcoach dem Surfverband lediglich per Mail bestätigen muss. Im Praktikum lernst du den Alltag und die Tätigkeiten der Surflehrer kennen und wirst so die Surflehrerausbildung leichter bestehen, da viele Inhalte und Abläufe schon bekannt sind.
Für den Level 2 Surflehrerschein muss man eine gültige Level 1 Lizenz besitzen und damit mindestens 2 Monate aktiv gearbeitet haben. Diese Zeit kann bei sehr guten Leistungen (z.B. Zusatzausbildungen, Studium, langjährige Erfahrung ohne Lizenz) in Ausnahmefällen erlassen werden.
2.2 Welcher Ausbildungsort ist der richtige?
Eine Surflehrerausbildung wird an verschiedenen Orten angeboten – bei Austrian Surfing derzeit in Frankreich, Portugal, Marokko und auf Fuerteventura. Abgesehen von den geographisch und saisonal gegebenen Bedingungen wie Temperaturen, Swell, Wind und Wellen macht die Ortswahl inhaltlich keinen Unterschied. Du kannst dich also ruhig für deinen „Homespot“ entscheiden, nach dem persönlichen Zeitplan gehen oder einfach den Ort wählen, wo noch Plätze frei sind. Denn die meisten Kurse sind ausgebucht!
3. Back to School: Der Ablauf der Surflehrerausbildung
Für ein gutes Betreuungsverhältnis hat man in den Kursen von Austrian Surfing maximal 14 Teilnehmer und einen Ausbilder. Dabei nehmen erfreulicherweise immer mehr Frauen teil, obwohl die Männer (noch) in der Überzahl sind. Neben der Sicherheit aller Teilnehmer sind Lernfortschritt und Spaß während der Surflehrerausbildung natürlich super wichtig! Das zeigt die Story von Surflehrerin Vero, die trotz Prüfungsangst ihren Schein beim ersten Anlauf bestand und eine gute Zeit hatte.
3.1 Kursinhalte bei der Surflehrerausbildung
Bei Level 1 lernst du die grundlegenden Themen, über die jeder Surfer informiert sein sollte. Also zum Beispiel Materiallehre, Wetter- und Wellenkunde, Gefahren und Risiken beim Surfen, Surfetikette, Surfbegriffe sowie erste Hilfe und Rettungstechniken mit dem Surfboard. Außerdem werden didaktische Kenntnisse und Surf Fitness vermittelt. Bei Level 2 wird das Wissen mit Themen wie Contest Surfen und Big Wave Surfen, Surfboard Shapes sowie Aufbau von Surfunterricht für Fortgeschrittene und Training für Wettkampfsurfer vertieft. Außerdem ist die Ausbildung als ISA Contest Judge mit enthalten. Genaueres kannst du bei Austrian Surfing nachlesen.
Wichtig zu wissen ist, dass alle Kurse aufgrund der Internationalität der Teilnehmer auf Englisch stattfinden. Aber spätestens nach zwei Tagen hat sich jeder an die Kurssprache gewöhnt. Selbst diejenigen, die ihre Englischkenntnisse selbst als schlecht einschätzen. Erfahrungsgemäß ist das Englischniveau vor allem bei den deutschsprachigen Teilnehmern mehr als ausreichend.
3.2 Prüfung bei der Surflehrerausbildung
Wie Surflehrerin Vero geschildert hat, besteht die Prüfung bei Austrian Surfing aus mehreren Blöcken. Während der Kurswoche arbeitet man schriftliche Themen aus, hält Vorträge, demonstriert sein Können auf dem Surfboard und gibt theoretischen sowie praktischen Unterricht. Und am letzten Kurstag schreibt man noch eine 60 bis 90-minütige Prüfung.
Das erste Mal Unterricht halten und vorm Ausbilder surfen…
Manche Prüfungsteile sind vielleicht etwas ungewohnt, weil man das Format noch nicht aus Schule oder Studium kennt. Wie der praktische Unterricht, den du – mangels genug „echten“ Schülern in der Vorsaison – meist anderen Kursteilnehmern gibst. So stehst du in geschützter Atmosphäre erstmals auf der Seite des Surflehrers. Bei der Level 1 Surflehrerausbildung sind z.B. Basistechniken wie Paddeln, Take-Off und Turtle Roll auf einem Anfängerbrett Bestandteil des praktischen Unterrichts.
Auch das Vorsurfen machst du nicht allein. Je nach Bedingungen (z.B. Swell, Crowds) gehen bis zu 7 Kursteilnehmer in einer abgegrenzten Zone ins Wasser und werden für ca. 30 Minuten gefilmt, um das geforderte Eigenkönnen auf dem Surfboard zu demonstrieren:
- Level 1: Kontrolliertes Surfen am Beachbreak bis 1,5m Face, Parallelfahrt auf der grünen Welle sowie Bottom- und Top-Turn auf Front- und Backside
- Level 2: Sicheres Surfen in verschiedensten Bedingungen, sicheres Durchführen von Basismanövern wie Bottom- und Topturns auf Front- und Backside, Floater etc.
Über die gesamte Kurswoche wird mehrstündiges Filmmaterial gesammelt und anschließend gemeinsam mit der Gruppe ausgewertet.
Kann man bei der Prüfung auch durchfallen?
Natürlich kann man wie bei jeder Prüfung durchfallen. Beim Halten vom Unterricht und den Referaten gibt es meistens keine Probleme. Auch für die schriftliche Prüfung wird die ganze Woche aktiv gepaukt, aber dennoch fallen manchmal 1 bis 2 Personen durch. Das liegt oft an Dingen wie Prüfungsangst oder Problemen beim schriftlichen Englisch. In dem Fall kann die Theorieprüfung kurz vor Kursende mündlich wiederholt werden, wobei meistens alle bestehen. Mit teils 1/3 der Teilnehmer ist die Durchfallquote beim Vorsurfen am höchsten. Dieser Teil kann ebenfalls nachgeholt werden, indem man binnen eines Jahres ein Video zur Demonstration des Eigenkönnens nachreicht.
4. On the Job: Was du mit deinem Surflehrerschein anstellen kannst
Mit der abgeschlossenen Surflehrerausbildung in der Tasche bist du bereit, als Surflehrer in Surfschulen und Surfcamps zu arbeiten. Ab nun musst du deinen Surflehrerschein nur jährlich verlängern, indem du den ISA-Jahresbeitrag zahlst, und regelmäßig den Life Saver auffrischst. Wie der Job als Surflehrer (Level 1) in der Praxis aussieht, kannst du hier nachlesen. Einige Surflehrer satteln noch Level 2 auf, weil sie z.B. eine besser bezahlte Tätigkeit als Campleiter oder Head Coach anstreben.
4.1 Wird dein Surflehrerschein weltweit anerkannt?
Mit einem Surflehrerschein von staatlich anerkannten und ISA-zertifizierten Surfverbänden wie Austrian Surfing hast du die besten Chancen, dass deine Qualifikation weltweit anerkannt wird. Natürlich kann es in Einzelfällen trotzdem Hürden geben, doch insgesamt ist die Akzeptanz in und außerhalb von Europa sehr hoch. Inhaber außereuropäischer Surflehrerscheine haben hingegen oft Probleme, wenn sie in Europa arbeiten wollen. Denn die Surflehrerausbildung dauert in manchen Ländern außerhalb Europas nur 2 bis 3 Tage. Das mag für einen lokalen Schnupperkurs ausreichen – für den in Europa üblichen, meist einwöchigen Surfcamp-Betrieb aber leider nicht.
4.2 Wie kommst du an die ersten Jobs?
Viele Teilnehmer haben vor der Surflehrerausbildung bereits Kontakte zu Surfcamps und Surfschulen, oder werden von diesen sogar hingeschickt. Falls dir dieses „Vitamin B“ noch fehlen sollte, kann dir Austrian Surfing auf die Sprünge helfen. Der Surfverband hat mit Surf School Alliance die international größte Surflehrer-Job-Datenbank als Partner und leitet Anfragen von Surfschulen, Surfcamps und der ISA an seine Surflehrer weiter! Sonst kann es sich lohnen, Anbieter rechtzeitig vor Saisonstart mit einer Initiativbewerbung anzuschreiben.
4.3 Welche Jobchancen man mit dem Surflehrerschein noch hat
Neben Surflehrern setzen auch Sportlehrer und Professoren auf die Surflehrerausbildung, um zum Beispiel Schulkurse zu organisieren und durchzuführen. Gleiches gilt für Vertreter von Sportvereinen und Jugendzentren. Wer besonders lange und aktiv als Surflehrer mit Level 2 gearbeitet hat, kann irgendwann – durch Auswahl vom Surfverband und der ISA – vielleicht sogar Ausbilder werden.
Übrigens kannst du bei Austrian Surfing als bisher einzigem Anbieter weltweit auch direkt eine Ausbildung zum River Surflehrer und Wake Surflehrer machen. Beide Varianten des Surfsports werden immer bedeutender und bringen das Wellenreiten in Flüsse und Seen. Vor allem beim Riversurfen ist davon auszugehen, dass die Nachfrage durch den Bau neuer künstlicher Wellen und öffentliche Betreiber, die Wert auf zertifizierte Surflehrer legen, weiter ansteigen wird.
Wir danken Surflehrerin Vero von Pina Collective und Johnny von Austrian Surfing für ihre großartige Unterstützung bei diesem Artikel! Bei weiteren Fragen zur Surflehrer Ausbildung darfst du Johnny gern anschreiben.