Im Wasser sieht man sie meist überhaupt nicht – die Surfboard Finnen. Und doch ist es lohnenswert, sich mit der Wahl der richtigen Finnen auseinanderzusetzen, da sie das Fahrverhalten deines Boards stark beeinflussen. Bei der schieren Auswahl unterschiedlicher Größen, Shapes und Systeme ist es jedoch leicht, den Überblick zu verlieren. Daher haben wir, Anna vom nachhaltigen Finnen-Hersteller SIEVE und Heidi von meerdavon, dir diesen Basic Guide über die wichtigsten Fakten rund um Surfboard Finnen zusammengestellt. Erfahre Grundlegendes zur Geometrie von Finnen, Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Finnen Set Ups und Systeme, und hol dir ein paar Finnen Hacks.
When you’re up and planing on the wave, your fins are nearly 50% of your wetted surface area. Why do people care so much about their surfboards and so little about their fins?
SURFER
Ganz im Sinne vom obigen Zitat ist es ein Fakt, dass Finnen mehr Beachtung verdienen. Und ja, nun wird etwas technisch, aber mit dem folgenden Wissen bist du beim nächsten Finnen Kauf bestens gewappnet 😉
1. Geometrie: Wie Surfboard Finnen die Fahrweise beeinflussen
Surfboard Finnen steuern dein Surfbrett, so wie das Ruder am Boot. Durch den Widerstand, den sie im Wasser erzeugen, bekommt dein Surfboard Halt auf der Welle, dreht im Wasser und hält die Spur. Logisch also, dass Größe und Shape der Finnen das Fahrverhalten deines Boards stark beeinflussen. Die wichtigsten Parameter und welchen Einfluss sie haben, erklären wir im Folgenden.
1.1 Fin Size (Finnengröße)
Die Größe der Surfboard Finne beeinflusst ihren Widerstand im Wasser. Allgemein gilt: Eine größere Finne bietet mehr Halt und Kontrolle, besitzt aber auch mehr “Drag” im Wasser (Schleppwiderstand bzw. Bremswirkung). Kleine Finnen sind hingegen wendiger, bieten dafür aber weniger Drive und Halt in größeren Wellen.
Bei der Größenwahl deiner Surfboard Finnen gibt es zwei Empfehlungen. Erstens: Orientiere dich an der Länge deines Surfboards (in feet) und wähle etwa dieselbe Größe der Finne (in inch). Ein 9ft Longboard bedeutet also eine 9’’ Finne. Zweitens: Beachte dein Körpergewicht – je leichter du bist, desto kleiner darf die Finne sein. Darum geben Finnen-Hersteller wie FCS auch Größentabellen an!
Doch auch die Art des Surfboards hat Einfluss auf die Wahl der Finnengröße, da schmalere Bretter aggressiver gefahren werden und kleinere Finnen mögen, während breitere Bretter mit dickem Tail (z.B. Fish, Longboard) besser zu größeren Finnen passen. Selbst der gewünschte Fahrstil (zackige kleine Turns vs. behäbige smoothe Turns) spielen eine Rolle bei der Auswahl. Insgesamt ist es schlau, keine größere Finne als nötig zu wählen, um den “Lift” (Auftrieb) des Brettes zu unterstützen und den “Drag” (Schleppwiderstand) zu reduzieren.
1.2 Fin Base (Finnenbasis)
Die Base (Basis) der Finne wird von ihrem untersten vorderen Punkt bis zum hintersten Punkt gemessen. Sie beschreibt also die gesamte Fläche, mit der die Finne auf dem Surfboard steht. Die Länge der Base wirkt sich auf den Drive im Wasser aus. Eine längere Base bietet mehr Fläche und dadurch mehr Geschwindigkeit / Drive, aber weniger Wendigkeit. Eine längere Base eignet sich daher für langgezogene Turns, eine kürzere Base dagegen bietet weniger Geschwindigkeit aber lässt das Board einfacher im Wasser drehen.
1.3 Fin Height (Finnenhöhe)
Height beschreibt die Höhe der Surfboard Finnen. Diese wird von der Base bis zum höchsten Punkt der Finne gemessen. Größere Finnen bieten mehr Halt im Wasser, umso höher also die Finne, desto weniger wendig verhält sie sich im Wasser. Kürzere Finnen bieten weniger Halt im Wasser und dadurch eine bessere Wendigkeit bzw. mehr Release. Daher sind die relativ großen bzw. hohen Single Fins auch für langgezogene, smoothe Turns ausgelegt, während die kleineren Finnen (wie z.B. beim Thruster) für schnelle, enge Turns designt sind. Teils spricht man im Surf Fachjargon statt von Height” auch von “Depth” bzw. Tiefe der Finnen.
1.4 Fin Flex (Flexibilität der Finne)
Auch der Flex einer Surfboard Finne hat große Auswirkungen auf das Verhalten des Bretts. Flex meint das Ausmaß, in dem sich die Finne zur Seite (nach rechts und links) biegen kann. Je flexibler die Finne, desto länger dauert es, bis sie ihren maximalen Biegungspunkt erreicht (bevor sie zurück zur Mitte “schnappt”) – und desto „verspielter“ verhält sie sich im Wasser. Der Flex einer Finne ist von ihrem Material und ihrem Shape abhängig.
Weichere Finnen federn nach einem Turn schneller wieder zurück; sie geben diese Energie also in deinen Turn ab. Das bedeutet weniger Kontrolle, dafür mehr Drive und Freiheit. Das Fahrgefühl kommt einem „Skate Feeling“ näher; und du kannst das Brett lockerer turnen. Somit unterstützt viel Flex Intermediates und Advanced Surfer – bzw. ein schnelles, progressives Surfen und Surfboard Shapes wie z.B. Shortboards und Twin Fins.
Im Gegensatz dazu bieten steifere Finnen mehr Stabilität, da sie weniger “schwingen” (dadurch allerdings auch schneller Geschwindigkeit aufbauen) bzw. einfach rigider sind. Allgemein gilt, dass sich steifere Finnen für alle Surflevel eignen – Surfanfänger schätzen die fehlerverzeihende Stabilität, und Fortgeschrittene den besonderen Halt, der sie in hohen, steilen Wellen geeigneter macht.
1.5 Fin Foil (Finnenprofil bzw. -wölbung)
Je nach Finne (Single Fin, Twin Fin, Thrusters etc.) unterscheiden sich Foil bzw. Finnenprofil. Wenn man sich die Tragflächen eines Flugzeugs anschaut, sind diese nicht von der Spitze bis zur Verankerung am Rumpf gleich dick bzw. gerade geformt, sondern haben eine aerodynamische Form, die für Auftrieb sorgt. Genauso verhält es sich beim Foil der Surfboard Finnen. Normalerweise wird eine Finne zur Mitte hin dicker und läuft zu den Kanten hin flacher aus. Sie besitzt also eine bauchige Wölbung (“Foil”) nach innen (konkav) und / oder außen (konvex), die den Waterflow maßgeblich bestimmt.
Es gibt verschiedene Arten Finnenprofile mit vielen Variationen. Side Fins (bei Twins, Thrustern und Quads) sind in der Regel auf der Innenseite flach bzw. minimal nach innen gewölbt und besitzen ein Foil auf der Außenseite (flat foils vs. inner foils). Center Fins haben meist auf beiden Seiten den gleichen konvexen Foil, dieser wird als symmetrisch oder 50/50 bezeichnet. Als Trailer Fins (kleine, innere Finnen bei Quads oder 2+1s) werden gern 80/20 Foils verwendet, die auf der einen Seite deutlich kurviger sind als auf der anderen.
1.6 Fin Cant (Finnenaußenwinkel)
Cant bezeichnet den Winkel, mit dem die Finne auf dem Board steht bzw. nach außen geneigt ist. Steht die Finne gerade auf dem Surfboard (0 Grad Cant bzw. Winkel), unterstützt dies ein schnelles Geradeausfahren. Allerdings verhält sich die Finne weniger responsive in Turns. Ein größerer Winkel (Cant) dagegen sorgt dafür, dass das Board auch in Turns mehr Drive behält, da es in Turns nicht flach auf dem Wasser liegt.
1.7 Fin Sweep / Rake (Vorderkantenlänge / Basiswinkel)
Nun wird es extrem nerdig. Rake bezeichnet die Länge der Vorderkante der Finne und bestimmt, wie weit sich die Finnenspitze im Vergleich zur Base nach hinten neigt. Hierbei spielt auch der Sweep eine Rolle – als der Winkel von der Mitte der Base bis zum höchsten Punkt der Finne.
Mit kleiner Rake (d.h. kürzere Vorderkante) und wenig Sweep (d.h. einem sehr geraden Winkel) sieht die Finne aufgerichtet und gerade aus. Das sorgt für ein sehr stabiles Fahrgefühl, aber weniger Pivot – was aussagt, wie gut sich das Brett auf einem Punkt drehen bzw. turnen lässt. Hingegen sorgt eine größere Rake (d.h. längere Vorderkante) und mehr Sweep (d.h. weiterer Winkel) für ein looseres Fahrgefühl im Wasser und weitere Turns.
Zur Geometrie von Surf-Finnen und der Auswirkung unterschiedlicher Größen auf das Verhalten im Wasser ließen sich wahrscheinlich ganze Romane schreiben. Grundsätzlich ist das Ziel immer, dass die Finnen-Geometrie das spezifische Surfboard und den individuellen Fahrstil optimal ergänzen und unterstützen. So haben sich über Jahrzehnte einige Finnen Shapes herauskristallisiert, die gut funktionieren. Daher sehen viele Finnen Modelle unterschiedlicher Hersteller recht ähnlich aus.
2. Finnen Set Ups: Die Anzahl an Finnen
Dir ist sicherlich schon einmal aufgefallen, dass nicht alle Surfboards über die gleiche Anzahl an Surfboard Finnen verfügen. Je nach Surfboard Shape (z.B. Longboard, Shortboard, Fish) kommen sie mit unterschiedlichen Finnen Boxen und Set Ups. Die geläufigsten sind:
- Thruster: Das klassische Thruster Set Up besteht aus drei fast gleichen (kleinen bis mittelgroßen) Finnen. Es ist zwar nicht das älteste, aber dennoch das geläufigste Finnen Set Up. Die beiden äußeren Finnen sind meist gleich groß, die mittlere evtl. minimal kleiner. Es gilt als Allrounder und sorgt für Stabilität, Kontrolle & Wendigkeit. Ein Thruster wird bei Shortboards, Mini Malibus und Fun Shapes eingesetzt, und eignet sich für die meisten Bedingungen.
- Single Fin: Das Single Fin Set Up kommt mit einer einzigen großen Mittelfinne (Center Fin) und wird meist an Longboards und Oldschool Boards (Retro Shapes) genutzt. Durch die einzelne große Finne bietet es sehr viel Drive und ist optimal für schnelles, geradliniges Surfen. Turns fallen beim Single Fin durch das begrenzte Drehverhalten weicher aus, und machen Single Fin Surfen zu einem ganz eigenen Stil. Wird die Mittelfinne weiter hinten in der Finnen-Box angebracht, sorgt das für mehr Kontrolle; sitzt sie weiter vorne in der Finnen-Box, fühlt sich das Fahren lockerer bzw. responsiver an. Manchmal werden zusätzlich zur Mittelfinne zwei kleine Stützfinnen verwendet, dann spricht man vom 2+1 Finnen Set Up.
- Twin Fin: Das Twin Fin Set Up wird mit zwei größeren Seitenfinnen gesurft. Dadurch gewinnst du sehr viel Drive, büßt allerdings etwas an Kontrolle gegenüber dem Thruster ein. Mit Twin Fins kann man gut weichere, langgezogene Turns fahren und bekommt ein loseres, Skateboard-ähnliches Fahrgefühl.
- Quad: Beim Quad Set Up wird das Surfboard mit vier Finnen gesurft. Dadurch wird mehr Speed generiert. Dieses Set Up eignet sich also für kleinere, schwache Wellen. Allerdings wird das Board durch die höhere Anzahl der Finnen etwas weniger wendig.
3. Finnen Systeme: Die Art der Befestigung am Brett
Oft bei Retro Shapes und Custom Surfboards zu finden sind Glassed-In Finnen. Das heißt, die Finnen sind fest am Surfboard angebracht und können nicht einfach ausgetauscht werden, falls du sie beschädigst oder einfach mal andere ausprobieren willst. Ebenfalls nicht ganz so praktisch sind Glassed In Finnen beim Reisen, da du sie während des Transports in der Boardbag nicht einfach abmontieren kannst – das macht sie z.B. beim Fliegen anfällig für Blessuren.
Heute viel gängiger sind abnehmbare Finnen, die einfach an- bzw. abgebaut und getauscht werden. In jenem Fall ist das Surfboard mit Finnenboxen (Fin Boxes) ausgestattet, in die die passenden Finnen eingesetzt werden müssen. Dabei gibt es verschiedene Systeme, die von unterschiedlichen Herstellern entwickelt wurden. Es ist wichtig, dass du weißt, von welchem Hersteller die Finnenboxen in deinem Surfboard sind, denn Finnen passen jeweils nur für ein System.
- FCS I & FCS II (Fin Control System): sind die führenden Systeme. Ersteres wurde 1995 von FCS patentiert. FCS I Finnen haben zwei füßchen-ähnliche Plugs am unteren Rand, die in die Fin Box eingesteckt und dann mit kleinen Schräubchen unter Zuhilfenahme eines Finnenschlüssels (Fin Key) festgezogen werden. FCS II Finnen wurde 2013 eingeführt und funktionieren mittels Clip In, sodass kein Werkzeug zur Montage am Surfbrett benötigt wird. Viele Finnen-Hersteller verwenden jedoch weiterhin das FCS I System.
- Futures: ist nach FCS der zweitgrößte Hersteller. Hier weist die Finne unten einen durchgehenden Steg auf. Sie wird über die gesamte Länge der Fin Box eingesetzt, und ebenfalls mit einer Stellschraube, die vor der Finbox sitzt, befestigt.
- US Box: ist das geläufige System für Single Fins. Die einzelne große Finne wird mittig am Surfboard ausgerichtet. Indem sie weiter hinten oder weiter vorne positioniert wird, lässt sich die Manövrierfähigkeit beeinflussen. Auch hier wird die Finne mithilfe einer Schraube in der gewünschten Position befestigt.
Letztlich ist die Entscheidung zwischen den Finnen Systemen reine Geschmacksache. Einige Surfer und Shaper schwören auf FCS, andere auf Futures Fin Boxen.
4. Finnen Material und die Frage der Nachhaltigkeit
Nicht nur der Shape der Finnen, ihre Anzahl und Größe beeinflussen das Fahrverhalten deines Boards, sondern auch das Material, aus dem die Finnen hergestellt sind. Die Materialien unterscheiden sich vor allem bezüglich ihrer Flexibilität bzw. Steifigkeit und ihres Gewichts, aber auch hinsichtlich des Preises und der Herstellungsweise der Finnen.
4.1 Herkömmliche Materialien für Surfboard Finnen
Die wohl aufwändigste Art, Surfboard Finnen herzustellen, ist sie aus Glasfaser / Fiberglas zu shapen. Dazu werden nacheinander mehrere Schichten aus Glasfaser und Harz aufgetragen. Anschließend wird die Form der Finne aus dem Material geschliffen. Ein sehr zeitintensiver Prozess, bei dem viel feiner Glasfaserstaub entsteht. Dafür sind Finnen aus Glasfaser meist sehr robust und haben nur wenig Flex. Sie eignen sich besonders für Longboard Finnen und große Twin Fin Templates. Allerdings sind Finnen aus Glasfaser auch vergleichsweise schwer. Für Shortboard Finnen kommen daher meist andere Materialien zum Einsatz.
Composite Finnen bestehen aus mehr als einem Material. Das heißt, dass zum „Basismaterial“ der Finnen, wie z.B. Kunststoff, noch Glasfaser oder Carbonfaser hinzugefügt wird. Je nach Mischung des Materials unterscheiden sich die Finnen in Härte und Gewicht. Dabei kann die Finne entweder komplett aus dem gemischten Material bestehen, oder einen Kern aus bspw. Carbon besitzen, der dann von dem zweiten Material umschlossen wird. Dieses Material wird für viele Shortboard Finnen, d.h. Thruster oder Quad, aber auch Twin Fin Sets genutzt.
Übrigens: Es gibt nicht nur Holz-Surfbretter, sondern auch Surfboard Finnen aus Holz. Dazu wird das Template / der Shape der Finne aus Holz gefräst. Anschließend wird sie mit Glasfaser laminiert, um sie wasserfest zu machen. Ähnlich wie Glasfaser Finnen sind Holzfinnen aber relativ schwer und werden vor allem für Longboard Fins oder Glassed-On Fins verwendet.
Die wahrscheinlich einfachste Art der Herstellung ist, Surfboard Finnen aus reinem Kunststoff herzustellen. Daher sind sie auch häufig die günstigsten Finnen. Da Kunststoff im Vergleich zu den anderen Materialien aber relativ „weich“ ist, haben sie mehr Flex als Finnen aus anderen Materialien. Das macht sie vor allem für Anfänger zu beliebten Alternativen, da man sich an den weichen Finnen nicht so schnell verletzen kann.
4.2 SIEVE: Nachhaltige Surfboard Finnen
Surfsport ist meist alles andere als nachhaltig. Eigentlich ist es eine ordentliche Materialschlacht mit weiten Transportwegen und Materialien, die nicht besonders umweltfreundlich und häufig sogar giftig sind. Da wären z.B. Flugreisen zu weit entfernten Surfspots, Surfboards mit einem Kern aus PU-Schaum, oder Neoprenanzüge, die nur einige Saisons halten. Zum Glück entdecken viele Surfer heute nachhaltiges Reisen und Mikroabenteuer neu; und industrieseitig versuchen immer mehr Hersteller und gerade kleinere Unternehmen, umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Surf-Produkten zu entwickeln. Gute Beispiele sind etwa Yulex-Neoprenzüge aus natürlichem Gummi oder Holz-Surfboards. Und auch beim Thema Finnen hat sich einiges getan!
SIEVE bietet nachhaltigere Alternativen zu herkömmlichen Surfboard Finnen. Sie wurden mit Strömungsexperten entwickelt, sind lokal in Deutschland produziert und nutzen recycelte Materialien. Zudem wird bei der Herstellung darauf geachtet, Produktionsabfall und auch die Verpackung auf ein Minimum zu reduzieren. Selbst die recycelten Materialien werden lokal und ressourcenschonend aufbereitet.
Im Unterschied dazu produzieren die meisten großen Finnen-Hersteller in Übersee und mit Neumaterial. Herkömmliche Finnen als „Umweltsünder“ zu betiteln, wäre jedoch übertrieben. Schließlich macht die Wahl deiner Finnen nur einen sehr, sehr kleinen Teil deines ökologischen Fußabdrucks als Surfer und Konsument aus. Surfboard Finnen aus recyceltem Plastik werden unser Plastikproblem alleine zwar nicht lösen, sind aber dennoch ein kleiner Anfang: Ein Produkt, das zeigt, wie lokal, mit minimalen Transportwegen und recycelten Materialien produziert werden kann. Und eine attraktive Alternative, um nachhaltige und innovative Ideen zu unterstützen und einen Dialog über Ressourcen, Recycling und lokale Produktion anzustoßen.
5. Surfboard Finnen: Ein paar extra Tipps
Nachdem wir die wichtigsten Grundlagen zu Surf-Finnen beschrieben haben, wollen wir dir noch ein zwei Finnen Hacks oder Tipps zu häufigen Fragen an die Hand geben.
Ersatz Finnen: Was wenn mir nur eine Finne vom Set kaputt oder verloren geht?
Mit kleinen Blessuren lassen sich Finnen ohne Probleme weiter nutzen. Aber es ist ärgerlich, wenn eine Finne stark zerstört wird oder verloren geht – musst du dir dann gleich ein ganzes Set neu kaufen? Nicht unbedingt! Frag in dem Fall doch einfach mal im lokalen Surf Shop nach oder schau dich auf Online-Surfbörsen (z.B. Second Surf) nach Ersatz um. Manche Hersteller wie SIEVE bieten beispielsweise auch den Verkauf einzelner Ersatzfinnen an, um kunden- bzw. kostenfreundlich zu sein und Ressourcen zu schonen.
FCS 1 Finnen in FCS 2 Boxen nutzen – funktioniert das?
Tatsächlich kannst du auch in den neuen FCS 2 Boxen weiterhin alte FCS 1 Finnen nutzen. Dazu gibt es einen Adapter von FCS. Doch auch ohne ihn passen die alten Finnen in die neuen Boxen, und du kannst so deine alten Finnen einfach weiter nutzen. Umgekehrt funktioniert es leider nicht: FCS 2 Finnen lassen sich nicht in FCS 1 Boxen verwenden.
Finnen tauschen und ausprobieren!
Bist du mit Freunden unterwegs und ihr fahrt unterschiedliche Boards und Finnen? Dann tauscht doch mal untereinander. Es ist super interessant, das eigene Surfbrett mit einem anderen Finnen Set Up oder anderen Finnen zu fahren. Dies hilft dir auch zu verstehen, wie sich unterschiedliche Finnen auf dein Board und das Fahrgefühl auswirken können.
Fazit – Finnen Testen lohnt sich
Surfboard Finnen sind ein sehr technisches Thema und einige Surfer können stundenlang über ihre Wahl reden. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich damit auseinanderzusetzen und die Finnen auf den eigenen Fahrstil, das Board und das eigene Gewicht abzustimmen. Und sich auch mit nachhaltigen Alternativen und kleineren Marken auseinanderzusetzen.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Basic Finnen Guide einen guten Einblick in die Auswirkung der Surf-Finnen auf das Verhalten des Boards im Wasser geben konnten, und wünschen dir viel Freude beim Ausprobieren und Testen. Sollte dir dazu die passende Surfboard Finne noch fehlen, schau doch mal bei SIEVE vorbei.
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Alle Bilder und Grafiken, sofern nicht anderweitig gekennzeichnet, stammen zum Großteil von SIEVE und meerdavon.
Editorin / Zweitautorin: Heidi Günther / meerdavon.