Surf Film Guide: Die besten Streifen für deinen nächsten Movie Abend

by Heidi
Surf Film Guide

Surfer gehören ans Meer, haben sonnengebleichte Haare und schalten die Glotze nur an, falls ein Surf Film läuft. Ja, ist klar. Wir sind viel zu oft an Land gefangen, um Wellen und Sonnenstrahlen abzubekommen. Und Movies gibt es so viele, dass man nur schwer etwas für den eigenen Geschmack findet. Nun, ich kann dich zwar nicht so schnell an einen Surf Spot beamen, aber zumindest bei der Auswahl für den passenden Surf Film für die Flimmerkiste behilflich sein!

Hier stelle ich dir ausgewählte Surf Filme vor, die nachhaltig beeindrucken, berühren oder schocken – und eine ganze Weile im Gedächtnis bleiben. Mit der Sortierung in Hollywood Blockbuster, Independent Movies und Dokumentationen findest du schnell etwas Passendes für deinen Filmabend: Pro Subgenre stellen wir einen Vertreter genauer vor und listen danach weitere Favoriten. Und ist ein Surf Film mit Sternchen (*) markiert, kannst du ihn sogar komplett kostenlos anschauen!


1. Hollywood Blockbuster: Surf Filme aus der Traumfabrik

Hollywood steht für Mega-Produktionen: Ein Surf Film aus der Traumfabrik soll das große Publikum mit spannender Handlung, Überraschungsmomenten und liebens- oder hassenswerten Hauptdarstellern beeindrucken. Als Surfer schüttelt man durchaus gelegentlich den Kopf, da es nicht immer ganz realistisch zugeht: Die Akteure bekommen dank Doubles und genialem Filmschnitt scheinbar mühelos die krassesten Wellen und einige Dinge werden gnadenlos überdramatisiert, während andere viel zu kurz kommen. Unterhaltung ist trotzdem garantiert!

1.1 Feel Good Movies: The Tribes of Palos Verdes (2017)

Eine beliebte Strategie, um Surfen für das große Publikum spannend zu gestalten, sind Feel Good Movies. Man nehme sympathische Protagonisten, die persönliche Dramen überwinden müssen, besetze die Rollen mit prominenten Schauspielern und mixe ein bisschen Surf Lifestyle dazu. So sah das Rezept für  Blue Crush 1 aus, einer Cinderella Surf Story mit Kate Bosworth und Michelle Rodriguez, und Blue Crush 2 schlug in eine ähnlich Girlpower-Kerbe. Ganz nett, aber leider trieft diese Art von Surf Film vor Klischees: Das süße Surfergirl, der tolle Typ, der schönste Beach…

Nun könnte The Tribes of Palos Verdes neue Maßstäbe setzen. Jennifer Garner spielt darin eine Mutter, die mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Star-Chirurgen (brilliant: Justin Kirk aus „Weeds“) und den Kids Medina und Jim nach Kalifornien zieht. Dort kommt sie inmitten der Fake Bräune und hochgezüchteten Bodies gar nicht klar, und auch die Sprößlinge haben mit dem Neuanfang zu kämpfen. Tochter Medina beginnt mit dem Surfen, doch muss sich dabei mit den toughen Cali Beach Boys auseinandersetzen. Sohn Jim verfällt Drogen und Alkohol, und der Vater verliebt sich in eine andere Frau. Kann diese Familie wieder zusammenfinden?

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Uns spricht „The Tribes of Palos Verdes“ an, weil Surfen sinnvoll in eine spannende Story mit viel Witz, Drama und Herz eingebaut wird. Dieser Surf Film nennt sich gar nicht erst so, sondern nimmt den Sunshine State und die kalifornische Szene auf die Schippe, ohne mit allzu vielen Klischees zu arbeiten – und das ist hohe Kunst.

Weitere Feel Good Movies

Rip Tide (2017): Ein verwöhntes Model (gespielt von Newcomerin Debby Ryan) flüchtet aus New York und wagt den Surf-Neuanfang in der Einöde Australiens.

Soul Surfer (2011): Ein Must-See basierend auf der wahren Geschichte der Hawaiianerin Bethany Hamilton, die nach einem Haiangriff trotz ihres Handicaps die Profi-Surfkarriere schafft.

Cutback (2010): Ein Highschool Student und sein Leben zwischen Party, Liebe und dem Profisurfen.

Surfer Dude (2008): Matthew McConaughy als schräger Profi-Surfer, der sein geliebtes Malibu nach der World Tour nicht wieder erkennt – und aus Existenzangst eigenartige Jobs annehmen muss.


1.2 Surfer Dramen: Breath (2018)

Tim Wintons gleichnamiger Bestseller steht schon lange auf unserer Liste der liebsten Surf Books aller Zeiten. Nun hat sich der australische Regisseur Simon Baker an die Verfilmung des Coming-of-Age-Dramas „Breath“ herangewagt. Das macht Sinn, denn Schauplatz ist Australien in den 70er Jahren. Die beiden Freunde Pikelet und Loonie leben an der Westcoast und sind derart fasziniert vom Surfen, dass sie der mysteriöse Local Sando unter seine Fittiche nimmt. Der ehemalige Profi-Sportler wird zum Mentor der beiden Jungs, bringt ihnen die Surf Skills bei und spornt sie dazu an, sich ihre Ängsten zu stellen – und dabei immer größere Wellen zu nehmen. Diese werden ihr Leben verändern und ihnen buchstäblich den Atem rauben…

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„Breath“ ist ein Surf Film, der das nahezu Unmögliche schafft: Er fesselt nicht nur den Zuschauer, sondern überzeugt sogar die sonst mäkeligen Kritiker – mit der melancholischen Stimmung, einer überzeugenden Story und natürlich Wahnsinnsszenen von der einsamen Küste Westaustraliens. Bisher gibt's den Film leider noch nicht auf DVD, da er noch im Kino läuft. Aber wir halten die Augen offen!

Weitere Surfer Dramen

The Perfect Wave (2014): Ian, ein neuseeländischer Surfer, bereist die Welt auf der Suche nach seiner perfekten Welle. Bis ihn ein Unfall mit Würfelquallen aus der Bahn wirft…

Perfect Wave – mit dir auf einer Welle (2015): Tiaan schwört dem Surfen nach dem Tod seines besten Freundes ab, bis der es dessen Zwillingsschwester beibringen soll. Erster südafrikanische Surf Film!

Drift – Besiege die Welle (2003): Zwei Brüder zwischen dem Aufbau ihres eigenen Surf-Labels in Australien, endlosen Wellen und dem ganz falschen Umgang.

In Gods Hands (1998): Surf Buddies auf der Suche nach der ultimativen Welle an gefährlich-exotischen Spots in Madagaskar, Indonesien und Hawaii.

Big Wednesday (1978): Surf Film Epos im Kalifornien der 60er Jahre über drei Freunde, die sich selbst und die Wellen nach Schicksalsschlägen wiederfinden müssen.


1.3 Action Surf Filme: Point Break II (2015)

Harte Kerle, adrenalingeladene Action und ein doppeltes Spiel. In Point Break versetzt eine Bande krimineller Extremsportler das FBI in Aufregung: Sie sprengen ganze Gebirgsketten, rauben Transportjets aus und verteilen das Geld an die Armen. Um ihnen auf die Schliche zu kommen wird ein Agent in die Gang eingeschleust, der von nun an jeden Unfug mitmachen muss – vom Big Wave Surfen, Extremklettern bis hin zum Wingsuit-Fliegen. Er wird immer mehr in die Welt der Öko-Zen-Terroristen eingesogen, bis er richtig und falsch kaum noch unterscheiden kann.

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Bei Point Break II stehen waghalsige Stunts (z.B. mit Big Wave Surfer Laird Hamilton) im Vordergrund. Klar, so sollte der verwöhnte Kino-Gucker in die Säle gelockt werden. Nach der Premiere machten sich aber die Surfmedien lustig, wie Hollywood sich Wellenreiten so vorstellt:

Laird Hamilton is a kind of mythical creature akin to a unicorn, who appears instantly in the channel at Teahupoo if you whistle loudly and believe. Regardless of who you are, or your level of surfing experience, Laird will arrive on a jet ski to happily whip you into a monster tube. (Surfer Mag)

Unbestritten kommt das Remake an den Vorgänger Point Break I („Gefährliche Brandung“) mit Undercover-Agent Utah (Keanu Reeves) und Bandenchef Bodhi (Patrick Swayze) nicht heran. Der Klassiker bleibt das Maß aller Dinge in Sachen Action Surf Film. Sehenswert ist Point Break II trotzdem!

Weitere Action Surf Filme

Mavericks – Lebe deinen Traum (2012): Ein Teenie will mit seinem Mentor (Gerard Butler) Big Wave Spot Mavericks bezwingen. Ein Kampf zwischen Mensch und Natur, beruhend auf einer wahren Geschichte.

Lords of Dogtown (2005): Der Aufstieg und Fall der Z-Boys aus dem Viertel Dogtown in Venice (Kalifornien), die in den 70ern Surf- und Skateboard-Legenden waren.

Red Surf (1990): George Clooney und Doug Savant als surfenden Bandenbosse in Kalifornien, die sich mit frisierten Jetskis in den Drogenhandel einmischen.

North Shore (1987): Ein junger Träumer wagt sich vom Wave Pool an Hawaiis berüchtigte North Shore. 2011 erschien ein Remake dieser Story.


1.4 Surf Schocker: The Shallows – Gefahr aus der Tiefe (2016)

Ein Surf Film mit Horror-Elementen, passt das zusammen? Na sicher! Hollywood setzt dabei gern auf die Zurschaustellung blutrünstiger Hai-Angriffe – obwohl es statistisch gesehen für Surfer wahrscheinlicher ist, von einer Kokosnuss erschlagen zu werden. Trotzdem hat man an manchen Surf Spots, an denen die großzahnigen Flossentiere nun einmal leben, ein mulmiges Gefühl… Genau in diese Kerbe schlägt The Shallows. Die junge Surferin Nancy (Blake Lively) treibt sich an einem abgelegenen Spot in Mexiko herum und wird von einem weißen Hai gebissen, der immer wieder auftaucht. Sie kann sich mit einer klaffenden Wunde zwar auf einen herumtreibenden Walkadaver (!) retten, aber nun beginnt ihr Kampf, ans rettende Ufer zu kommen…

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Dieser Surf Film spaltet die Gemüter: Die Hauptdarstellerin glänzt, die Bilder sind atemberaubend und Nervenkitzel ist garantiert. Allerdings ist das Szenario vom hartnäckigen, fast mordlustigen Hai (zum Glück) wenig realitätsnah. Doch das ist auch nicht der Anspruch von einem Thriller dieses Kalibers. Du bekommst Gänsehaut, aber solltest nicht gerade am nächsten Tag surfen gehen…

Weitere Surf Schocker

Sharknado (2013 – 2018): Verrückte Reihe, die die irrationale Angst zum „Hai Tornado“ überspitzt. Hat wirklich nichts mit Surfen zu tun, doch ist auf schräge Art witzig!

Blood Surf (2010): Für eine TV-Dokumentation sind zwei Surfer auf einer Insel, um zwischen Haien zu surfen. Doch bald wird klar, dass in der Tiefe ein viel schlimmeres Monster lauert…

Psycho Beach Party (2000): „Girlie“ will sich im Malibu der 60er als Surferin der Macho-Strandclique anschließen und flirtet durch die Gegend. Bis sie wegen ihrer Persönlichkeitsstörung Verdächtige einer Mordserie wird… Überspitzter Horror auf Basis eines Broadway-Stücks.

Surf Nazis Must Die (1987): Surfende Killerkommandos übernehmen Kalifornien, und sollen von Samurai Surfern und Skate Rats gestoppt werden. Abgefahrener Oldie, nur schwer zu finden.


2. Independent Surf Filme: Mit kleinem Budget und viel Herz

Independent Movies kommen im Gegensatz zu Blockbustern mit einem kleinen Budget bzw. etwas Sponsorengeld aus, sind nah dran am „echten“ Wellenreiten und mit viel Liebe gedreht. Das Skript dahinter ist grob bis ausgeklügelt und es wird eine bestimmte Story erzählt. Manchmal sind die Grenzen zwischen Independent Movie und Dokumentation (siehe unten) fließend. Vielleicht hast du schon einige der folgenden Surf Filme bei einem Festival gesehen: Künstlerische Visuals von den besten Wellen, Geschichten von All Female Crews oder Wohlfühlfilme für die Seele.

2.1 Kaltwasser Streifen: Under an Arctic Sky (2017)

Kaum jemand schießt schönere Bilder als Surffotograf Chris Burkard, dem es vor allem Kaltwassergefilde und einsame Gegenden angetan haben. Dort kann er am besten einfangen, wie Mensch und Natur eins werden. Für Under an Arctic Sky hat er sechs Surfer (unter anderem Heidar Logi und Elli Thor) nach Island begleitet, als der größte Sturm seit 25 Jahren und die damit verbundenen Wellen erwartet wurden. Der Zuschauer ist hautnah dabei, wie sich die Truppe durch Dunkelheit, heftiges Wetter und verschneite Landschaften kämpft – und dabei einsame Spots, Nordlichter und das Abenteuer ihres Lebens findet. Dieser Surf Film lässt einen wirklich über wirklich dickes Neopren nachdenken… Und aktuell gibt es ihn sogar bei Netflix zu sehen!

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Falls du nach diesem Streifen richtig Bock auf Island bekommen hast, dann schaue dir unbedingt The Accord an. Islands Topsurfer Heiðar Logi trotzt darin einmal mehr dem Wetter seiner Heimat und vor allem dem gefürchteten Nord-Atlantikwind, der von einem grummeligen Bartträger ein Gesicht verliehen bekommt. Eine witzige Story mit Wellen, die die meisten nie live zu Gesicht bekommen werden – was vielleicht auch gut so ist 😉

Weitere Kaltwasser Streifen

The Seawolf (2018): Ben Gullivers Crew, mit Faible für Wellen und schneebedeckte Landschaften, entdeckt entlegene Orte in Kanada, Norwegen, Neuseeland, Schottland und auf den Faroern.

Headache (2015): Winterlicher Zauber in Nordeuropa von der deutschen Binsurfen Crew.

Cradle of Storms (2014): Eine Gruppe Surfer (u.a. Kanadas Profi Pete Devries) sucht auf den Aleuten bei Alaska, in der Wiege der Stürme, nach bisher ungesurften Wellen.

North of the Sun (2012): Inge und Jorn aus Norwegen verbringen neun Monate auf einer menschenleeren Insel im Polarkreis – und leben von Eiszapfen-Wellen, Treibgut und abgelaufenen Lebensmitteln. Schau dir unbedingt auch den Nachfolger Bear Island (2015) an!

Half Life Scotland (2008): Kaltwasserhelden zwischen leeren Line Ups und einem Atomkraftwerk.


2.2 Warmwasser Streifen: BEYOND – An African Surf Documentary (2017)

Sicher kennst du das deutsch-österreichische BEYOND Team von The Old, The Young and The Sea – einen Independent-Surf Film, in dem Menschen von der Atlantikküste Frankreichs, Spaniens und Portugals ihre Geschichte erzählen. Das war anders als das, was man sonst kennt: Statt hochgezüchteter Szenen von Profis gab es Alltagshelden zu sehen, die Surfen plötzlich wieder nahbar machten. Dem Publikum gefiel's, und so musste es ein zweites Projekt geben. In BEYOND – An African Surf Documentary flog das Team auf den schwarzen Kontinent und besuchte Marokko, Mauretanien, die West Sahara, den Senegal und Gambia. In diesem neuen Surf Film bekommst du bisher ungesehene Spots zu sehen, lernst gastfreundliche Menschen kennen und hörst abgefahrene Stories.

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Was BEYOND für uns so speziell macht, ist der fast schon intime Einblick, den wir in das Leben der Protagonisten bekommen. Wir lernen, dass es das eine „Afrika“ nicht gibt, Marokko mehr ist als Taghazout, und Entdecker auf dem schwarzen Kontinent ihr Paradies finden. Ebenfalls einzigartige Einblick verriet uns übrigens das BEYOND-Team selbst, als sie uns in diesem Artikel hinter die Kulissen von ihrem Surf Film blicken ließen.

Weitere Warmwasser Streifen

Church of the Open Sky (2017): Regisseur Nathan Oldfield ist bekannt für visuelle Leckerbissen. Hier zeigt er, wie der Stoke beim Surfen über viele Lebenskrisen wie Verlust, Krieg und Sucht hinweg hilft.

Proximity (2017): Taylor Steele begleitet Top-Surfer wie John John Florence und Stephanie Gilmore an die exotischsten Destinationen.

South to Sian (2016)*: Die Entdeckungstour zweier Surfer im ursprünglichen Indonesien – mit Jeep, Bikes, Surfboards und einem Billig-Zelt.

Smiling Bag (2016)*: Freesurfer Dion Agius hat unveröffentlichten Clips von sich und seinen Kumpels (z.B. Craig Anderson, Ozzie Wright und Chippa Wilson) mit heftigen visuellen Effekten und krassem Soundtrack unterlegt. Und diesen Surf Film kostenlos zum legalen Download bereitgestellt!

Strange Rumblings in Shangri-La (2014)*: Eine unglaubliche Surfreise quer über den Globus –  von Island nach Mozambique, über Europa bis nach Brasilien, und zu den Spotperlen Indonesiens.


2.3 Surf Filme von und für Frauen: It Ain’t Pretty (2016)

Ist dir auch schon aufgefallen, dass Frauen im Surf Film Genre meistens unterrepräsentiert sind? Das war wohl der Grund, warum seit Kurzem einige All Female Movies entstehen, Frauen wie Lauren Hill bewusst provozieren und es sogar eigene Events gibt, wie z.B. das NY Womens Surf Film Festival – hier werden Neuigkeiten zuerst vorgestellt. So auch der via Kickstarter finanzierte Film It Ain’t Pretty über Surferinnen in Kalifornien, der – wie der Titel schon sagt – die üblichen Klischees der Bikini Babes sprengt. Die Big Wave Damen zeigen, wie ihre Welt wirklich aussieht: Dunkel, eisiges Wasser und  mörderische Wellen. Die hart chargenden Ladies sagen der Diskriminierung den Kampf an und demonstrieren im dicksten Neopren, dass „Surf like a Girl“ ein echtes Kompliment ist!

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Ganz neu ist momentan Blue Road von der deutschen Surferin Alena Ehrenbold über drei Frauen, und wie sie ihr umgekrempelt haben – um mehr zu Surfen oder anderen Leidenschaften zu folgen.

Weitere Surf Filme von und für Frauen:

Glassy – A Basque Women Surf Film (2018): Das Baskenland aus weiblicher Perspektive (Spanisch).

Women and The Waves 2 (2016): Starke Frauen über Surfkultur sowie ihr Leben an und im Wasser.

Into The Sea (2014): Ein Surf Film über Athletinnen, die den Sport nach Iran bringen.

Leave a Message (2013)*: Aerials & fette Barrels mit Pro-Surferinnen wie Carissa Moore.

First Love (2012): Drei australische Mädels auf dem Weg zum Profi Surfen in Hawaii.


2.4 Pro-Surfer Filme: Andy Irons – Kissed by God (2018) 

Fast jeder professionelle Surfer hat mehrere eigene Surf Filme am Start. Doch manche wurden zu Legenden, weil sie ein bewegtes Leben führten, wie der Teufel surften, und viel zu früh gingen. So wie Andy Irons, dem besten Surfer der 2000er: Aufgewachsen an der Northshore von Hawaii eroberte er mit seiner Gang die Line Ups, schlug sogar Kelly Slater und war auf dem Olymp angekommen. Doch Drogen, Party und Selbstzweifel nagten an seiner Seele. Nach einer längeren Pause war Andy scheinbar wieder da, gewann 2010 den Tahiti Pro – und wurde wenig später im seinem Hotelzimmer tot aufgefunden. Was war passiert?

Jahrelang hüllten sich Sponsoren und Familie in Schweigen. Besonders bitter: Seine Frau Lyndie war damals hochschwanger, und Andy konnte seinen Sohn nie kennenlernen. Nun erzählt Andy Irons – Kissed by God die wahre und tragische Geschichte über das Leben und Sterben einer der Surflegenden unserer Zeit. Neben viele Szenen aus Andys wildem Leben kommen seine Vertrauten zu Wort – ein visueller Nachruf, der Gänsehaut bereitet.

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Weitere Pro-Surfer Filme

Trouble – The Lisa Anderson Story (2018): Die wahre Geschichte der 4-fachen Surf-Weltmeisterin, die sich im Männerzirkus nach oben kämpfte und zu einer Ikone des Frauensurfens wurde.

View from a Blue Moon (2014): Bildgewaltiger Surf Film über den dynamischen John John Florence.

Stephanie Gilmore – The Tempest (2016)*: Kurzfilm über Stephanies einzigartigen Style.

The Zone (2016): Eleganter geht's nicht! In diesem Surf Film von Jack Coleman brechen die größten Styler des Planeten (z.B. Alex Knost, Rob Machado, Dave Rastovich, Ozzie Wright und Bryce Young) alle Regeln des Surfens – mit Moves wie von einem anderen Stern.

Missing (2013)*: Ein entspannter Mick Fanning auf einem dreiwöchigen Überraschungs-Surftrip – mit Gorillas in Ruanda, Bullen in Spanien und Guiness in Irland.

The Drifter (2009): Rob Machado geht auf Entdeckungsreise in Indonesien.


3. Surf Dokumentationen über den besten Sport der Welt

Gute Dokumentationen haben zwar keine Special Effects oder festgelegte Handlungsstränge wie Blockbuster, sind ihnen in Sachen Authentizität aber haushoch überlegen. Sie zeigen ungeschminkte Geschichten aus dem wahren Leben, thematisieren relevante Fragen des Surfens oder visualisieren Surfreisen als Lebensstil. Jede Doku beleuchtet einen kleinen Ausschnitt aus der Realität, der im Gegensatz zu Independent Movies möglichst ohne Skript dargestellt und manchmal kommentiert wird. Diese Art von Surf Film unterhält und hinterlässt das Gefühl, etwas dazugelernt zu haben.

3.1 Dokus über den Surf Lifestyle: Given – The Movie (2016)

Welcher Surf Film stellt den Lifestyle am besten dar? Bis heute sind die Klassiker Endless Summer 1* (1966) und Endless Summer 2* (1994) ganz vorne mit dabei. Jahrzehnte später hat sich derselbe Regisseur erneut übertroffen und mit Step Into Liquid (2013) nach dem Motto „No Special effects, no stuntmen, no stereotypes“ eine weitere gefeierte Surf Doku geschaffen: Darin bezwingen Top-Surfer die berüchtigtsten Wellen der Welt und versuchen in Worte zu fassen, warum sich das Spiel mit dem unberechenbaren Element Wasser so fantastisch anfühlt.

Für uns einer der besten neuen Streifen, der eigentlich gar kein Surf Film sein will, ist Given – the Movie. Daran führt uns Given, der kleine blonde Knirps der Familie Goodwin, durch seine Geschichte: Wie er mit seinen surfenden Eltern dauerhaft reist, ein freies Leben in der Natur führt, und sein Wissen nicht in der Schule, sondern von fremden Kulturen lernt. Der 6-jährige öffnet dem Zuschauer die Augen, wie fantastisch unsere Welt eigentlich ist – weil er sich über die kleinen und fantastischen Dinge so freut.

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Weitere Dokus über Surf Lifestyle

Never Town (2018)*: Ein Surf Film von Patagonia, der die schönsten und gefährdetsten Ecken der Welt zeigt – und demonstriert, warum jeder Surfer ein Umweltschützer sein sollte.

Paradigm Lost (2017)*: Waterman Kai Lenny und seine Kollegen zeigen, was man auf Wellen mit einem Surfbrett, Kite, Segel und Foil so alles anstellen kann.

Surfers Blood (2016)*: Ein Surf Film über Menschen und ihre tiefe Verbundenheit zum Ozean, z.B. den ersten Shaper aus dem Baskenland und seinen Landsmann Kepa Acero, Aerial-Genie Shawn Barron und Darryl Virostko, der Mavericks genauso bezwang wie seine Drogensucht.

Splinters (2011)*: Ein australischer Surfer lässt in den 80ern in Papua-Neuguinea ein Surfbrett zurück – und löst damit einen Wandel bei den Einheimischen aus.

Single Fin Yellow (2010): Ein gelbes Longboard wird als Wanderpokal zwischen Freunden um die Welt geschickt. Hier siehst du, welche Wellen es auf der Reise erlebt hat.

Keep Surfing (2009): River Surfing brachte Wellenreiten in die Stadt, und keine ist dafür so bekannt wie München. Die Helden vom Eisbach berichten hier von der Seele ihres Sports.


3.2 Dokus zur Surfkultur: Gaza Surf Club (2017)

Surfen ist ein Jahrhunderte alter Sport, über den es viel zu erzählen gibt. Da wäre natürlich einerseits die lange Tradition, die mit den Königen in Hawaii und ihren Holzplanken beginnt, in Kalifornien neue Kapitel schreibt, und bis heute das Leben vieler Menschen verändert. Ein Surf Film, der einen umfassenden Abriss über die Geschichte des Surfens kurzweilig hinbekommt, ist A Deeper Shade of Blue (2011)*. Du lernst alles über die Evolution des Wellenreitens, des Surfboard Designs und lauschst den wichtigen Fürsprechern dieses Sports.

Andererseits ist Wellenreiten heute noch längst nicht für jeden selbstverständlich. In manchen Ländern fehlt das Equipment, weil sie isoliert und arm sind, in anderen passt der individuelle Sport nicht zur politischen oder gesellschaftlichen Doktrin – oder ist schlicht zu gefährlich, weil es andere Probleme gibt. Gaza Surf Club (2016) nimmt uns mit an den Gazastreifen zwischen Ägypten und Israel, wo die Jugend genug von Krieg, Besetzung und religiösem Fanatismus hat. Auf Surfbrettern wollen sie sich ein kleines Stück Freiheit im krisengeschüttelten Alltag zurückholen. Gaza Surf Club ist ein Surf Film, der nachhaltig berührt – weil er eine Region zeigt, die wir sonst nur aus den Nachrichten kennen, und Menschen, die uns in ihren Träumen und Wünschen sehr nah sind.

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Weitere Dokus zur Surfkultur

Biarritz Surf Gang (2017)*: Eine Serie über die Entwicklung der europäischen Surfkultur in Südfrankreich – aus den Zeiten, in denen alles noch Sex, Drugs & Rock'n Roll war. (Französisch)

Fish People (2017): Surf Doku über Menschen, die ihr Leben dem Meer und den Fischen – den Tieren als auch dem gleichnamigen Boardshape – widmen.

Bustin’ Down the Door (2008): Eine Reise zurück in die 70er zeigt, wie Australier & Südafrikaner das Surfen in Hawaii revolutionierten.

One California Day (2007): Eine Reise durch die verschiedenen Surfregionen Kaliforniens.


3.3 Dokus über Surf Personalities: Clay Marzo – Just Add Water (2009)*

Biographische Surf Filme sind extrem fesselnd, wenn die Personen im Mittelpunkt polarisieren oder berühren. Letzteres trifft auf die eher unbekannte Doku Clay Marzo – Just Add Water (2009) zu, die du hier kostenlos sehen kannst. Clay ist ein hawaiianischer Surfers mit dem Asperger Syndrom, eine Sonderform des Autismus, die die   Betroffenen ein stückweit von der Außenwelt abschneidet. Sie lenken ihre ganze Aufmerksamkeit auf eine Sache, in der sie dafür brillieren – und bei Clay ist es das Surfen. Unter Pro-Surfern gilt er als extrem begabt, weil seine Leidenschaft für den Sport so pur und einfach unnachahmbar ist. In der Doku lernst du einen echten Waterman kennen, der ohne Surfen tatsächlich nicht leben kann. Herzzerreissend schön!

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Willst du einen neuen Surf Film vom besten Freesurfer der Welt sehen? In Todays Harvest (2018) erntet Clay Dragon Fruits und Barrels auf Maui, in Clay is Clay (2016) knöpft er sich Westaustralien vor und danach ist er am Rippen in Indonesien. Und das, obwohl ihn seine Buchhalterin betrog und er all seinen Besitz verlor. Was Clay darauf entgegnete: „Well, she must have need the money.“ Und surfte weiter.

Weitere Dokus über Surfer Personalities

Shorebreak – The Clark Little Story (2016): Dokumentation über den Surffotografen Clark Little aus Hawaii, der sich für spektakuläre Bilder in die heftigsten Shorebreaks dieser Welt wirft.

Bruce Gold (2016)*: Kurzfilm über den letzten surfenden Hippie von der Jeffreys Bay, der mit über 70 Jahren sein Leben nach dem Motto „Mehr Surfen, weniger Arbeiten“ perfektioniert hat.

Wave Rider (2013): Wie ein unbekannten Surfer aus Fiji zufällig zu einem Profi-Contest kam.

Bra Boys (2011)*: Surf Film über Australiens berüchtigtste Bande, die gerne mal die Fäuste schwingt.


3.4 Big Wave Movies: Laird Hamilton – Take Every Wave (2017) 

Big Waves sind mindestens 10 Meter hoch und die bisher größte gesurfte Welle maß sogar fast 30 Meter. Es ist schon beeindruckend, wenn Menschen scheinbar furchtlos diese Monster bezwingen! Einer, der sich dem Big Wave Surfing verschrieben hat, ist der Amerikaner Laird Hamilton. Er ist alles andere als der fröhliche Surfer Dude, sondern ein ernster, fast schon obsessiver Sportler, der scheinbar nie altert, bis an die Schmerzgrenze trainiert und wahrscheinlich zum Lachen in den Keller geht. In dem biographischen Film Take Every Wave begleitest du den Ausnahmeathlet in die größten und gefährlichsten Wellen, und erfährst, welchen Preis dieser Sport an ihn stellt.

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Weitere Big Wave Movies

The Big Wave Project – A Band of Brothers (2017): Diese prämierte Action-Doku begleitet eine Gruppe Big Wave Surfer nach Portugal, Australien, Hawaii, Fiji und Tahiti. Sie paddeln, nehmen Jetskis, reflektieren ihren Wahnsinn  – und geben einzigartige Einblicke einen ganz eigenen Sport.

Distance Between Dreams (2016)*: Folge Big Wave Surfer Ian Walsh in seine Welt, in der er den El Niño Sturm jagt, immer wieder neu die Grenzen des Machbaren auslotet und unglaubliche Swells surft.

Storm Surfers (2012): Die Geschichte zweier Kumpels aus Australien, die sich immer wieder aus dem Alltag losreißen, um die größten Wellen zu surfen – trotz schiefem Haussegen und Lebensgefahr.

Riding Giants (2004): Ein Surf Film, der die Faszination und Gefahren des Big Wave Surfens dokumentiert, und mit der Surfgeschichte in Hawaii beginnt.


4. Stöbertipps: Wie findest du den neusten Surf Film?

Das waren meine liebsten Surf Filme und ich bin mir sicher, dass im Laufe der Zeit noch einige Neue dazukommen werden. Falls du dich fragst, wie du selbst schnell Nachschub finden kannst: Nichts leichter als das! Erstens lohnt sich ein Blick in meinen Artikel über die neusten Surf Filme, in dem weitere Tipps enthalten sind. Ansonsten kannst du dich auf Surf Film Festivals umsehen, auf denen neue Movies Premiere feiern. In Deutschland sind diese Events und Filmtouren besonders beliebt:

Außerdem bieten viele kleine Kinos in größeren Städten regelmäßige Surf Specials an, zum Beispiel die Blue Surf Film Nacht vom Blue Mag. Und auch bei den Surf Festivals in Europa darf neben guter Surfmusik und Boardkultur der ein oder andere Surf Film nicht fehlen.

Ansonsten hole ich gern persönliche Empfehlungen ein und frage in Surfcamps andere nach ihrem liebsten Surf Film. Auf Reisen empfiehlt es sich, in lokalen Surfshops die Augen nach Plakaten oder Flyern für Filmabende offen zu halten. So kam ich zum Beispiel in Montreal bei einem Mini-Shaper in den Genuss, einen Surf Thriller zur Weltpremiere zu sehen!

Ich hoffe, du planst nun deinen nächsten Movie Abend. Schreib mir, wie dir die vorgestellten Tipps gefallen haben! Und wenn dein Lieblings-Surf Film fehlen sollte, verrate ihn uns in den Kommentaren.

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4 comments

Alexandra 18. August 2016 - 9:57

Hammer Liste. Fast jeder Film den ich kenne ist vertreten und einige andere, von denen ich noch nie was gehört habe. Danke dafür!

Reply
Heidi 23. August 2016 - 20:44

Danke Alexandra, ich hatte auch sehr viel Spaß beim Aufstellen der Liste 🙂 Surf Filme sind einfach das Beste, und zum Glück kommen immer wieder tolle Neuerscheinungen dazu!

Reply
Adrian 15. Januar 2018 - 10:33

Wirklich eine super Auflistung! Als Ergänzung hier noch ein paar andere Surf-Filme: https://moverii.de/surfen/surf-filme/

Reply
Clemens Ratte-Polle 23. Oktober 2018 - 16:55

Der war damals schon witzig 😀
Surf Nazis Must Die – 1987
https://www.youtube.com/watch?v=Fg5IsQKBE4g

Der ist schön 🙂
Dear and Yonder
https://www.youtube.com/watch?v=kHc1MQ2wLog

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