Hamburg vor zwei Jahren. Ich führte ein Otto-Normal-Leben von A wie Angestellt bis Z wie Zuhause der City. Nach der Arbeit ging ich zum Sport, traf Freunde und träumte vom nächsten Surfurlaub. Sehnsuchtsvolle Blicke aus dem Fenster fielen auf ein Häusermeer, oft grauen Himmel und viel zu viel trockenes Land. Ein kleines Strandhaus am Ozean war lange mein Traum: Einfach eingerichtet, in Laufreichweite zu den Wellen, und angestrahlt von der Sonne…
Heute ist das meine neue Realität, denn ich bin öfters unterwegs ans Meer. Mit meinem Mann Chris, Surfboards, Online Jobs und viel Neugier im Gepäck. Seitdem verbringen wir so viel Zeit wie möglich am Ozean, allerdings in einer extremen Form: Statt immer nur in derselben Hamburger Wohnung zu sitzen, gab es auf unserer Weltreise immer wieder ein neues Strandhaus, um viele schöne Orte kennenzulernen. Mittlerweile fühlen wir uns in der Welt zu Hause. Heute erzähle ich, ob und wie so ein Leben für uns funktioniert – und welchen „Preis“ es hat.
1. Am Meer leben: Über den Weg dorthin und viele Vorurteile
Unsere Logik war eigentlich ganz einfach: Warum in Deutschland eine kleine teure Wohnung in der Stadt mieten, wenn wir für dasselbe Geld ein Strandhaus bekommen? Ins Fitnessstudio mit Betonwänden gehen, wo Surfen und Yoga am Strand uns doch viel lieber sind? Und wieso in einem Büro sitzen, obwohl wir als digitale Nomaden unseren Job überall ausführen können? Darauf fielen uns keine guten Antworten ein. Also haben wir es angepackt. Kündigten die Wohnung in Hamburg, verkauften den Großteil unseres Besitzes und arbeiten und surfen seitdem in der Welt. Geändert hat sich eigentlich nur unser Standort und dass wir häufiger als früher zu Surfreisen aufbrechen.

An diesen Anblick kann man sich gewöhnen…
1.1 Voraussetzungen für ein Leben am Meer
Nein, ich will dich nicht bekehren, dir meinen Traum verkaufen oder ein E-Book mit oberkrassen Tipps andrehen. Sondern einfach mal aussprechen, wovon ich überzeugt bin: Jeder kann sich für ein Leben am Meer und mehr Zeit zum Surfen entscheiden. Doch Jammern allein nützt nix. Eigentlich sind nur drei Dinge nötig:
(1) Eine stabile finanzielle Basis
Ohne Knete gibt’s weder eine Mietwohnung in Deutschland noch ein Strandhaus unter Palmen. Ob die Kohle vom Job, Sparkonto, Sugar Daddy oder Big Mama kommt, ist erstmal egal. Doch finanzielle Reserven haut man irgendwann auf den Kopf und Dritte sind nicht ewig spendierfreudig. Wer dauerhaft weg will, muss auf eigenen Beinen stehen.
(2) Ein geeigneter Job
Viele Jobs sind meerestauglich oder können es werden. Unser Weg sind digitale Geschäftsmodelle: Chris war damals Mitgründer und Marketer beim Fintech-Startup FastBill, zusammen haben wir einen Online Kaffeehandel und mit unseren Seiten wie lsww.de generieren wir Werbe- und Affiliate-Einnahmen. Falls dir Online Business suspekt ist, gibt’s viele andere Jobs, die sich in der Nähe vom Ozean erledigen lassen und dir dein Strandhaus finanzieren:
- Work & Travel Visa oder Auslandspraktika führen dich zeitweise an schöne Surforte, um das Leben dort einfach mal auszuprobieren. Über eine deutsche Firma ging ich mit Mitte 20 für ein halbes Jahr nach Japan und sah dort das erste Mal richtige Wellenreiter. Seitdem wollte ich noch viel mehr von der Welt sehen.
- Angestelltenjobs am Meer. Lass dich in deinem Traumland anstellen und erhöhe so deine Wellenausbeute. Eine Bekannte von mir ist z.B. Sprachlehrerin in Kantabrien und geht am Feierabend surfen. Und diese beiden Neu-Kiwis üben ihre Jobs in Neuseeland aus und haben das Strandhaus ihrer Träume gefunden! So was braucht natürlich Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Commitment zu einem Ort – sowie genug Vorlaufzeit.
- Gründen wo andere Urlaub machen. Meine Freundin Marie hat mit Anfang 20 ihr Surf Bikini Label in Indonesien gegründet. Auf der Surferinsel Bali war sie nah an der Zielgruppe, konnte ihre Skills als Textilingenieurin nutzen und kam selbst viel ins Wasser. Inzwischen wohnt sie in Portugal – wieder da, wo andere nur Ferien erleben.
- Analoge Saison-Jobs. Ein halbes Jahr hier, ein halbes Jahr dort. So machen es z.B. Ela und Paddy, die beiden surfenden Yogis von SurfmySoul. Im Sommer geben sie Yoga-Unterricht in Frankreich, den Rest des Jahres in Deutschland. Besonders abgefahren war die Story eines Kunsthandwerkers, der teure Schwerter für Fantasy-Rollenspieler schmiedet. Nach wenigen Monaten und ein paar Aufträgen hat er immer genug Geld zusammen, um sich wieder an seine geliebten indonesischen Surfspots zurückzuziehen.

Nicht nur Spazierengehen unter Wölfen in Kanada erfordert Mut…
(3) Abenteuerlust
Mut ist für den Absprung aus der gewohnten Umgebung am allerwichtigsten, denn Abenteuer ohne Risiko funktioniert nicht. Trotzdem war für mich war der Absprung aus dem geregelten Leben in Deutschland sehr schwer. Es hat sich aber gelohnt und ich habe den Schritt nicht bereut! Doch er wird nicht für jeden richtig sein.
1.2 Ja spinnen die denn?! Vorurteile zum Leben am Meer
Ich finde mein Leben meistens richtig super! Unsere Online Jobs laufen gut, wir haben schon so manches tolle Strandhaus gemietet und mittlerweile sogar eins für länger gefunden. Dennoch haben Personen aus meinem Umfeld manchmal Vorurteile, dass das was ich mache so ja nicht richtig sein kann… Hier meine Hitliste der Irrtümer über ein Leben am Meer.
„Ein Strandhaus doch viel zu teuer!“
Ja, ein Surfcamp oder ein Hotelzimmer sind für ein paar Tage echt preisintensiv. Doch für einen Monat in einem Strandhaus zum Selbstversorgen zahle ich z.B. bei AirBnB oder Booking.com im Durchschnitt genauso viel Miete wie damals in Hamburg! In manchen Ländern sind Miete und Lebenshaltungskosten sogar noch deutlich geringer. Das kompensiert dann wiederum Destinationen, die etwas teurer sind. Wer sich dauerhaft in günstigen Ländern aufhält, kann sogar sparen.
„Urlaub kannst du dir ja nicht mehr leisten.“
Im Gegenteil! Als ich früher in den Urlaub gefahren bin, stand meine Wohnung in der Zeit immer leer. Also habe ich Miete gezahlt, obwohl ich gar nicht da war. Heute fallen solche „Opportunitätskosten“ nicht mehr an und das Geld ist dann z.B. für einen Flug da. Außerdem liegen plötzlich viele Orte für einen Kurzurlaub vor der Haustür. Von meinem Strandhaus in Portugal aus kann ich z.B. schnell mal nach Galizien, Frankreich oder an die Algarve zum surfen fahren!
„Ein Leben am Meer ist verrückt und nur etwas für Faule.“
Verrückt ist ein Leben am Meer vielleicht, weil es (noch) von der Norm abweicht. Doch der Vorwurf, man sei ja nur faul, kommt in der Regel von denen, die Arbeiten mit Leid und Gehalt mit Schmerzensgeld gleichsetzen. Unsere Generation weiß, dass Arbeiten Spaß machen darf und eine gute Lage dabei nur förderlich ist. Mit einem Büro zu Hause, Coworking-Spaces und Disziplin sind wir auf Bali genauso produktiv wie in Buxtehude – aber kommen eben mehr zum Surfen.

Outdoor Offices rocken, so lange Wifi da ist
„Dir muss doch etwas fehlen.“
Viel Besitz ist verzichtbar, wenn es dafür ein gemietetes und voll ausgestattetes Strandhaus mit Zugang zu Wellen gibt. Persönliche Habseligkeiten passen dann in einen Koffer, um jederzeit weiterzuziehen. Insofern fehlen mir die alten vier Wände gar nicht, Freunde und Familie dafür umso mehr. Doch schon früher haben uns Hunderte Kilometer getrennt, und Besuche waren meistens nur an Wochenenden möglich. Heute bin ich so frei, auch mal länger zu bleiben und z.B. von irgendeinem Küchentisch aus zu arbeiten. Was mir als Bauernhofkind früher in der Stadt gefehlt hat, waren Tiere. Seit ich in der Welt wohne, treffe ich erstaunlicherweise viel mehr neue Freunde auf vier Pfoten.
2. Unsere schönsten Beach Homes
Während unserer Weltreise und Tour durch Europa suchen wir – meistens über AirBnB – an jedem Ort ein Strandhaus in der Nähe von Surfspots. Meistens für einen Monat oder länger, um im neuen Zuhause auf Zeit anzukommen und Routinen zu entwickeln. Im Urlaub darf es auch mal kürzer sein. Insgesamt haben wir so schon in 25 Beach Homes gewohnt! Wie das so aussah, siehst du nun in meiner Strandhaus Top 8 aus aller Welt.
Platz 1: Die Dschungel Villa in Westjava (Indonesien)
In Westjava lag unser Strandhaus verborgen im Dschungel und doch nur eine kurze Scooterfahrt von den Surf Spots entfernt. Das lauschige Plätzchen war umgeben von Palmen und bot Flußblick, an dem man immer genau den Tidenstand ablesen konnte. Ein „Spot Check Light“ sozusagen! Der Alltag in unserer Dschungel-Villa war sehr ruhig: Morgens um 6 Uhr surfen, arbeiten bis zum Abend, dann nochmal ins Wasser. Essen gab’s vom Warung um die Ecke oder wir kochten, was der lokale Markt gerade hergab. An fast keinem Ort waren wir – dank günstigem und flotten 3G Internet – so produktiv, so viel surfen und gleichzeitig so entspannt!
West Java: (1) Garten mit Flußblick, (2) Dschungel Villa, (3) Home Spot, (4) After Work
Platz 2: Die kleine Cabin in Tofino (Kanada)
Kalte Wellen, dichte Wälder, mystischer Nebel und Indianerkultur. Noch dazu wilde Tiere wie Bären, Wölfe und Wale. Tofino auf Vancouver Island ist atemberaubend, und falls ich jemals auswandere, dann hierher. In das kleine Dörfchen, wo so viele Menschen ihr Leben dem Meer widmen. Unser Strandhaus war eine typisch kanadische Holzhütte im Wald, mit Kamin und plüschiger Hauskatze. Unsere Vermieter wohnten nebenan und liehen mir sogar Kleidung, als die Airline meinen Koffer verlor. So herzlich sind die meisten Kanadier. Cool sind eigentlich nur die Wellen, die selbst im Sommer 13 Grad nicht überschritten. Doch da erst 21 Uhr die Sonne untergeht, ist jeden Tag ein Feierabend-Surf drin!
Tofino: (1) Cabin Fever, (2) Holzhütte von Außen, (3) Weg zum Spot, (4) Wilder Wickanninnish Beach
Platz 3: Das luftige Häuschen in Byron Bay (Australien)
Byron Bay ist der Stoff, aus dem Legenden entstehen: Die besten Point Breaks, dauergrinsende Hippies (nicht nur wegen der Sonne) und ein entspannter Vibe. Relaxt waren wir angesichts der Miete, die in den Hinterlands durchaus bezahlbar ist. Unser luftiges Strandhaus lag etwa 20 Minuten von Byron Bay entfernt in Mullumbimby, einem verschlafenen Dörfchen. Der surfende Vermieter lebte nebenan mit einer Boa auf dem Dach und war bereit, alles zu teilen: Spot Tipps, Surfboards und sein Säckchen mit Zauberkraut. Und wenn in der Abenddämmerung wilde Papageie dein Haus umkreisen, wird dir Deutschland garantiert nicht fehlen…
Byron Bay: (1) Luftiges Häuschen, (2) Schicker Aussie Style, (3) Lieblingsspot, (4) Sundowner zu Hause
Platz 4: Das Greenhouse auf Siargao Island (Philippinen)
Okay, genau genommen ist das Greenhouse auf Siargao Island ein Surfcamp und einen Monat dort könnte ich mir nicht leisten. Für einen kürzeren Urlaub in einem Strandhaus mit eigenem Boardrack, Veranda und allen Schikanen hat es aber gereicht. In dem grünen Palmengarten ist eine Handvoll solcher Hütten versteckt, und vom Duschgel bis zur Solaranlage ist alles öko. Eine eigene Küche gibt’s zwar nicht, dafür aber eine begnadete Küchencrew. Jedes Häuschen hat Meerblick und Zugang zum eigenen Boot, mit dem man zu den Reefbreaks vor der Tür hinausfährt. Falls du deine Surfer Flitterwochen planen solltest – hier ist der Platz dafür!
Siargao: (1) Community Wohnzimmer, (2) Häuschen im Grünen, (3) Boot vor der Tür, (4) Cloud 9 (Foto: TearDrop Surf)
Platz 5: Ein Bungalow auf Bali (Indonesien)
Auf Bali fand ich mein Strandhaus über Booking.com im Hipsterort Canggu. Wir wohnten in einem von drei Bungalows, die neben einem Gebäude mit ein paar normalen Zimmern in einem Garten mit Pool standen. Gerade weit genug weg vom ganzen Trubel und doch nah am Geschehen. Es war günstig und schön, nur eine Küche gab es nicht. Was aber kein Problem ist, da es nirgendwo sonst so leckeres und gesundes Essen gibt wie auf Bali! Morgens eine Smoothie-Bowl, mittags Bliss Balls und frische Kokosnuss, abends das beste Sushi der Welt. Neben solchen aus Australien importierten Gerichten gibt's natürlich auch traditionelles Warung-Essen für etwa 2 Euro. Foodie Heaven!
Bali: (1) Bungalow mit Pool, (2) Smoothie Bowls zum Frühstück, (3) Spotcheck, (4) Sundowner Bierchen
Platz 6: Leben im Kiwi-Style in Raglan (Neuseeland)
Ja, die Lebenshaltungskosten sind in Neuseeland hoch. Umso wichtiger ist es, eine halbwegs bezahlbare Wohnung zu finden und rechtzeitig zu buchen. Im Surfort Raglan blieben wir je zwei Wochen in zwei verschiedenen AirBnBs, mit Annehmlichkeiten wie Parkplatz und Veranda zum Aufhängen der dauernassen Wetsuits. Im ersten Strandhaus gab es einen Wahnsinnsmeerblick und die Vermieterin steckte mir sogar ein kleines Geburtstagsgeschenk zu. In der zweiten Unterkunft war alles knallbunt und genauso bequem wie im alten Zuhause in Deutschland. Wir kochten meistens selbst, um ab und an noch Kohle zum Ausgehen und für ein (teures) Bierchen übrig zu haben.
Raglan: (1) Kiwi and Proud, (2) Knallbunte Einrichtung, (3) Ausblick aufs Meer, (3) Manu Bay
Platz 7: Das Penthouse in Santander (Spanien)
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Nach unserer Weltreise wollten wir noch mehr von Europa sehen. Nach einem Surftrip im Campervan durch England und Irland sollten es wieder vier Wände sein. Auf Entdeckungstour in Nordspanien fanden wir ein cooles Strandhaus in Santander – wobei es sich eher um ein Penthouse handelte, das strategisch günstig zwischen allen wesentlichen Surfspots lag. Der Panorama-Blick über den Hafen und die Bucht von Somo war zum Augenreiben schön! Und wenn es mal keine Wellen gab, konnte man prima an der Wasserfront Skateboard fahren oder sich den Bauch mit Tapas vollschlagen.
Santander: (1) Penthouse View, (2) Bucht bei Langre, (3) Somo Skater, (4) Tapas
Platz 8: Eine Bambushütte in Ost Java
Zum Schluß hat es nochmal mein geliebtes Indonesien auf die Liste geschafft. In Ost-Java ist das Leben sehr einfach: Gegessen wird fast immer Mie Goreng oder Nasi Goreng, manchmal mit Huhn oder Fisch. Shops oder Cafés sind Mangelware, genauso wie schicke Hotels. Ein Strandhaus ist hier eine einfache, recht dunkle Bambushütte mit Bett und Ventilator – und wenn es raschelt, ist gerade ein Hund darunter oder ein Nager darauf geklettert. Dafür ist es super günstig und nichts lenkt dich von den Wellen ab. Falls ich nicht gerade versucht habe, mit dem Pocket Wifi produktiv zu sein, war ich eigentlich immer am Strand. Zum surfen oder Sundowner gucken!
Ost Java: (1) Einfache Bambushütte, (2) Unergonomische Arbeitshaltung, (3) Einsame Wellen, (4) Abendhimmel
3. Ein geniales Strandhaus finden: Unsere Tipps
Sofern es sich nicht um einen seltenen Urlaub im Surfcamp handelt, finden wir Zuhause auf Zeit gelegentlich über Booking.com, doch meistens bei AirBnB. Auf dieser Vermittlungsplattform für private Unterkünfte kann man wirklich leicht ein hübsches und voll ausgestattetes Strandhaus finden. Das sage ich als Heavy User und nicht etwa, weil ich für diesen Betrag bezahlt werde – schön wär's! Bisher war fast jede Unterkunft top, und dafür haben wir ein paar Tricks.
Flexibel sein.
Suche zunächst ohne Angabe von konkreten Reiseterminen nach einer Unterkunft, indem du nur qualitative Filter (z.B. Anzahl der Zimmer, Ausstattung wie WiFi und Küche, Maximalpreis pro Nacht) angibst. Such dir das schönste Strandhaus aus und schau dann in den Kalender, ob für dich passenden Zeiträume noch frei sind. So filterst du nicht aus Versehen die versteckten „Juwelen“ heraus, die meistens belegt sind. Die besten Chancen hat man generell in der Nebensaison und wenn man sich rechtzeitig umsieht.
Durch Langzeitmieten sparen.
Bei AirBnB kostet ein Strandhaus manchmal bis zu 50% weniger, sobald man es für einen Monat bucht. Nach solchen Schnäppchen halten wir Ausschau. Teilweise sind aber auch Wochenrabatte mit bis zu 20% ganz ordentlich. Ebenfalls wichtig können die Stornierungsbedingungen sein, falls deine Reise noch unsicher ist. In dem Fall ist man bei Booking.com gut beraten, da hier viele Unterkünfte noch bis 48 Stunden vor Anreise abgesagt werden können. Bei AirBnB variieren die Storno-Möglichkeiten sehr stark je nach Vermieter, und die bereits bezahlte AirBnB-Gebühr bekommt man nicht wieder.

So wurden wir in Neuseeland empfangen
Nach liebevoll eingerichteten vier Wänden suchen.
Mittlerweile tummeln sich selbst auf AirBnB gewerbliche Vermieter, die nicht selbst in ihrem Strandhaus wohnen. Das erkennt man auf den Bildern daran, dass die Einrichtung einfach zu kahl und lieblos aussieht. Klassischen Ferienwohnungen fehlt es oft an Gemütlichkeit und an der normalen Grundausstattung – z.B. einer Waschmaschine, gutem Geschirr oder Kochbedarf. Das sorgt schnell für Mehrkosten. In einer belebten Wohnung, idealerweise von anderen Surfern, sind sogar Dinge wie Surfboard Racks oder ein Schreibtisch drin! Und man bekommt nette Kontakte und vielleicht sogar Tipps zum Entdecken der Umgebung obendrauf.
Die Lupe fürs Kleingedruckte rausholen.
Ein wenig Detektiv spielen kann vor dem Buchen nicht schaden! Lies dir die Bewertungen des Vermieters durch: Neigt er bei AirBnB dazu, kurz vor Reisezeitpunkt noch abzusagen? Werden bei seinem Strandhaus Dreck oder Mängel beschrieben? Dann lieber Finger weg! Ebenfalls ein No Go für uns sind Unterkünfte, in denen man rauchen darf (der Gestank hängt noch Wochen später in der Luft) oder in denen Haustiere erlaubt sind, da Chris starker Allergiker ist. Außerdem schauen wir uns das Strandhaus gern vorher bei Google Street View an. So erkennt man zum Beispiel, ob es neben einer Schnellstraße liegt.
Den Vermieter vorm Buchen anschreiben.
Ich mag an AirBnB, dass man den Vermieter vor dem Buchenanschreiben kann. Das mache ich immer! Dabei stelle ich mich vor und frage, ob für uns wichtige Dinge vorhanden sind: Zum Beispiel eine Klimaanlage in heißen Ländern wie Australien oder eine Heizung an kalten Orten, z.B. in Portugal im Winter. Denn so etwas ist keine Selbstverständlichkeit. Außerdem bringe ich durch den persönlichen Kontakt in Erfahrung, ob das WiFi schnell und unlimitiert ist, denn ohne wären wir mit unseren Online Jobs aufgeschmissen.

Unsere Reise geht weiter, doch wir bleiben ab nun länger an einem Ort
4. So geht es mit uns weiter
Insgesamt haben wir schon in über 25 AirBnBs oder vergleichbaren Unterkünften gewohnt. Wir haben viel gesehen, aber noch mehr organisiert, eingepackt und wieder ausgepackt. In letzter Zeit haben wir uns immer mehr danach gesehnt, wieder länger an einem Ort zu verweilen und unseren Reisemodus umgestellt. Seit 2018 haben wir ein eigenes Strandhaus in Portugal gemietet, das wir einerseits selbst besuchen und andererseits als AirBnB Gastgeber vermieten. Ab sofort ist das der Ort, an den wir regelmäßig zurückkehren können.
Wo steht das Strandhaus deiner Träume? Hast du es schon gefunden, oder träumst du noch von einem Leben am Meer? Teile deine Gedanken mit mir – denn zusammen kann man noch besser Pläne schmieden 😉
4 comments
Aloha Heidi und Christian!
Erstmal: Starker Artikel! Ich arbeite selbst zu 100% Remote und möchte zusammen mit meiner Frau wieder ein wenig durch die Welt ziehen. Allerdings sind die Vorzeichen bei uns ein bisschen anders. Wir sind bereits Eltern unserer 1,5 Jahre alten Tochter, was die „Reiserei“ etwas komplizierter macht. Habt ihr euch schon mal Gedanken gemacht, ob ihr euren Lebensstil mit einem Kind fortsetzen könnt? Ich fange gerade an zu recherchieren und bin um jede Meinung/Tipp dankbar.
Vg
– Hias
Hallo Hias,
danke für deinen Kommentar. Wir treffen unterwegs viele Menschen, die auch mit Kind reisen. Viele scheinen es einfach ohne Probleme zu machen. Kinder gibt es ja auf der ganzen Welt und in den meisten Ecken gibt es damit auch z.B. Kindernahrung oder Windeln.
Wo es herausfordernder wird, ist das Schulalter, und damit die Schulpflicht in Deutschland. Wenn ihr dann immer noch reisen wollt, wäre nach meinem aktuellem Wissensstand wäre die einzige Lösung euch in einem Land anzumelden, in dem auch Homeschooling erlaubt ist (z.B. Kanada). Ob man das will, muss jeder selbst entscheiden. Sicher ist es spannend für Kinder viel zu sehen. Ein soziales Umfeld aufzubauen ist aber ebenso wichtig. Sorry, da kann ich dir leider keine Weisheiten weitergeben. Hoffe das hilft dennoch.
Viele Grüße
Christian
Hi,
vielen Dank für die Einblicke der unterschiedlichen Beachhouses. Welche portugiesische Wohnungsplattform könnt ihr empfehlen? Vielen Dank schon mal für die Antwort!
Hallo Mona,
wenn du eine Bude suchst, die du buchen kannst, kann ich eigentlich immer Airbnb empfehlen…nahezu überall auf der Welt. Wenn du etwas für länger suchst und selbst ein Airbnb Business machen möchtest, wir haben unser Haus bei idealista.pt gefunden. Mehr Infos zum Airbnb Business findest du auch in diesem Beitrag: https://letsseewhatworks.com/airbnb-business-vermieter-werden/ oder hier im Podcast: https://letsseewhatworks.com/bastian-barami-podcast-airbnb/
Viel Erfolg!