Stand Up Paddling: Wie mir der Wassersport neue Lebensfreude gab – und dir auch gefallen wird

by SU Meng-Sommerfeld
Stand Up Paddling - Stand Up Paddeln lernen

Hi, ich bin SU von Diagnose Leben – im Türkischen bedeutet mein Spitzname Wasser 😉 – und betreibe für mein Leben gerne Stand Up Paddling (SUP). Ich wohne bei Hamburg im schönen Schleswig-Holstein, bin aufgrund meiner Erkrankung berentet, und gebe über supwith.me nebenbei SUP-Kurse und viele Tipps.

Mit dem Stand Up Paddling fing ich 2018 an. Da mein Mann Kiter ist, verbrachten wir viel Zeit am Meer – um einfach dem Alltag zu entfliehen und eine schöne Zeit zu haben. Kurz bevor ich mit dem Stand Up Paddeln anfing, erhielt ich die Diagnose metastasierter Brustkrebs, verlor deshalb meinen Job, und aufgrund einiger Todesfällen veränderte sich mein Umfeld. Das alles setzte mir total zu und ich suchte irgendwie nach neuem Halt, nach neuer Freude.

Vorher beobachtete ich meinen Mann nur beim Kiten, aber dachte irgendwann, dass ich auch aufs Wasser will. Und so kam ich zum SUPn. Gereist bin ich schon immer gerne, früher eher mit dem Flugzeug, heute mit dem selbst ausgebauten Camper und alles an Wassersport-Equipment, was wir so haben.

Beim Stand Up Paddling passieren einem wirklich die tollsten Geschichten. Das Schönste ist, im Einklang mit der Natur zu sein und dabei Tiere wie Delphine, Seerobben oder Tausende von Quallen um sich herum zu sehen. Einmal ist mir bei einem Rennen sogar ein Aal ins SUP-Board geflogen!

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Oben in der Dokumentation von RTL Nord erfährst du mehr über mich und den Hintergrund von „Diagnose Leben“ – wie ich meine Krebsdiagnose erhielt und mir Stand Up Paddeln neuen Lebensmut gab. Schau gern auch auf Instagram bei mir vorbei – für Updates zu mir und aus meinem SUP-Alltag 🙂

In diesem Artikel will ich berichten, wie ich ein Hobby fand, das Spaß bringt, aber auch für einen Einklang mit mir selbst und mit der Natur sorgt. Stand Up Paddling bedeutete, etwas Neues auszuprobieren und über mich selbst hinauszuwachsen. Vielleicht bringen dich die folgenden Tipps dazu, es auch versuchen zu wollen 😉


 

1. Stand Up Paddling: Fakten, die dich überraschen werden

Anfangs ist es wichtig, viel zu testen. Also SUP-Boards und Paddel kennenzulernen, und für dich herauszufinden, wo der beste Spot zum Paddeln ist: Im Wildwasser, auf dem Meer, auf einem malerischen See oder auf einem Fluss? Richtig gehört – Stand Up Paddling ist super vielfältig. Und es gibt noch weitere Fakten, die dich vielleicht überraschen.

1.1 Mit dem SUP kannst du auch im Meer surfen

SUP-Surfen – auch Surf SUPn oder Wave SUPn genannt – wird immer beliebter, da es Surfen und Stand Up Paddling miteinander verbindet. Normale Surfer ohne Paddel verbringen im Wasser viel Zeit sitzend oder liegend auf dem Board, und warten auf die perfekte Welle. Beim SUP-Surfen kannst du öfters gute Wellen rocken:  

Der Stand Up Paddler steht bereits, und kann eher auf anrollende Wellen reagieren bzw. dank mehr Auftrieb und Paddel schneller angleiten. Auch das zurückpaddeln ins Line Up geht flotter.

Allerdings kann gerade das Zurückpaddeln beim Surf SUPn eine Herausforderung sein, da in die brechende Welle gefahren wird – die klein oder groß sein kann. Das will gelernt sein – sonst droht der Wipe Out, bevor das Surfen überhaupt losgeht.

Wave Stand Up Paddeln - SUP Surfen

Auf dem Weg ins Meer zum SUP Surfen

Übrigens kannst du mit oder ohne Paddel surfen. An manchen Tagen sind für mich die Wellen noch gut genug zum Surf-SUPn, während die Jungs mit ihren Surfboards aber irgendwie zu wenig Auftrieb haben. Wenn ich ihnen nach meiner Session mein Wave-SUP überlasse, können sie ganz urplötzlich doch Wellen reiten, die sie vorher mit ihrem Surfboard nicht einzufangen schienen – auch ohne Paddel.

1.2 SUP ist alles andere als langweilig

Ich finde, Stand Up Paddling ist ein komplettes Body Workout und schnell lernbar. Etwas Fahrgeschick und ein gutes Gleichgewicht sind aber schon gefragt, was viele nicht von vorn herein besitzen und erstmal lernen müssen. Das unterschätzt man zu Beginn, und genau das macht vielleicht auch den Kitzel der Sportart aus. Momentan erstelle ich z.B. auch einen SUP Fitness Kurs 🙂

Durch die verschiedenen SUP-Sparten (z.B. Freizeit- oder Fitnesspaddeln, Surf SUP, SUP Touring, SUP-Yoga) ist der Sport niemals langweilig und kann ganzjährig ausgeübt werden. Das macht SUP zur prima Ergänzung für andere Wassersportler wie Wellenreiter, Kiter oder Windsurfer: Selbst, wenn weder Wellen noch Wind vorhanden sind, paddeln kannst du immer. Egal ob im Meer oder auf Flüssen, Seen und Fjorden. Und egal bei welchem Wetter!

SUP Yoga

SUP-Yoga: Ja, das gibt es!

Bei SUP-Touren entdecken wir Landschaften ganz neu, die wir vorher nicht kannten. Oft passiert es mir in Hamburg, dass ich weiß, wo ich mich auf dem Wasser befinde, ich nicht, wie ich dort mit dem Auto über die Straßen hinkommen würde. Wirklich verrückt. Mittlerweile besteht mein Gehirn eher aus Wasserlandkarten als aus Autobahnen. 🙂

1.3 SUP ist geeignet zum Reisen

Ein SUP findet immer irgendwie Platz. Ich selbst habe mein kleines Surf SUP immer dabei. Es hat eine Größe von 8’’ und passt perfekt in meinen Bulli.

Die großen Race SUPs kommen aufs Dach. Innerhalb Deutschlands oder auf gelegentlichen Trips nach Dänemark ist das ok, aber für längere Strecken würde ich es bevorzugen, die Boards ins Auto zu legen. Nach Paris bin ich mit einem Freund gefahren, dessen Auto 6,70m lang ist und unsere Race SUPs haben da wunderbar reingepasst.

Ansonsten sind aufblasbare bzw. inflatable SUPs (iSUPs) auch total klasse. Mittlerweile gibt es viele tolle Boards, die leicht zu verstauen sind und die zugehörigen Rucksäcke haben mittlerweile auch Rollen für einen besseren Transport. So kann das SUP sogar auf Flugreisen mitgenommen werden.

Inflatable SUp - iSUP

Mein aufblasbares iSUP passt immer in den Van

1.4 Auch beim SUP gibt es Surfetikette

Beim Stand up paddeln nehmen wir Rücksicht auf uns, die Natur und andere Paddler. Wir verlassen einen Platz sauberer, als wir ihn vorgefunden haben, und hinterlassen keinen Müll. Sollte jemand in Gefahr geraten, so helfen wir uns gegenseitig und bieten Hilfe an. Deshalb ist es wichtig, die Umgebung zu kennen und auch sein eigenes Können einzuschätzen. Denn erst wenn es mir gut geht, kann ich auch andere retten.

1.5 SUP muss nicht teuer und aufwendig sein

Ich wusste anfangs nicht, welches Board ich kaufen sollte oder welcher Spot für mich der Beste ist. Anfangs habe ich mich viel an SUP-Stationen bzw. auf SUP-Festivals wie dem SUP & Wingfoil Festival Fehmarn oder dem Eckernförder Sprottenrennen durchgetestet und mich mit anderen Paddlern ausgetauscht. Auch die jährlich stattfindende Internationale Sportmesse (ISPO) in München ist eine gute Anlaufstelle.

Seit 2020 bin ich in einem Sportverein in Hamburg, wo ich am Race Training teilnehme – dort haben wir auch tolle Boards zum Ausleihen. Das Angebot an SUP-Boards wächst und es gibt immer jemanden, der ein Board „zu viel“ hat, welches genutzt werden kann. Anfangs empfehle ich dir, einfach Boards solange auszutesten und auszuleihen, bis dir irgendwann das Passende über den Weg läuft – dann heißt es zuschnappen.

Stand Up Paddling Verein

Stand Up Paddeln im Verein und auf Contests: Viel Support für einander

1.6 Beim SUP gibt es eine eingeschworene Szene wie beim Surfen

Ich lerne beim Stand Up paddeln viele Menschen kennen und stecke auch einige mit meinem SUP-Fieber an. Manche sind sogar Kiter und düsen nun mit mir auf dem SUP los! Mit einem SUP-Buddy bin ich sogar nach Paris gefahren, um mit 1.000 anderen Paddlern auf der Seine beim „Nautic Paddle“ 11km zu paddeln. Das war atemberaubend!

Manchmal dümpeln wir aber auch einfach nur so auf dem Wasser herum. Oder ich gehe in meinen Verein, wo es regelmäßig Race Trainings gibt, an denen ich wieder öfter teilnehmen möchte. Der Austausch untereinander ist klasse: wir verbringen viel Zeit draußen und tauschen Material untereinander. So bleibe ich immer am Ball, lerne weiterhin vieles übers Stand up paddeln, und treffe den ein oder anderen auf Wassersport-Events wieder. Das bringt ziemlich viel Spaß, hält mich mental fit und ich freue mich immer wieder, andere mit SUP-Leidenschaft zu treffen.

Stand Up Paddling Szene

Unser Trip zum „Nautic Paddle“ Rennen auf der Seine in Paris


 

2. SUP lernen: Wie und wo du es ausprobieren kannst

Stand Up Paddeln wird immer beliebter und ist eine Sportart für jeden. Daher wächst das Angebot rasant. Für eine schnelle Übersicht zu lokalen Anbietern kann man Dr. Google fragen. Wenn du Stand Up Paddling lernen willst, sind hier meine Tipps.

2.1 Mach‘ einen SUP-Kurs

In meinen SUP-Kursen gehe ich individuell auf die Teilnehmer ein: Es gibt Anfänger-Kurse für die Grundlagen sowie Aufsteiger-Kurse, in denen die Technik verbessert wird. Ich würde immer einen SUP-Kurs empfehlen, und zwar nicht nur, weil ich selbst welche anbiete. Sondern auch, damit der Spaß nicht auf der Strecke bleibt!

Oft wissen Neulinge nicht, wie das Paddel richtig gehalten wird oder wie man auf dem SUP-Board richtig aufsteht (hier gibt's ein Video dazu). Ich habe schon die dollsten Dinger gesehen: SUP-Anfänger, die sich beim Aufstehen an der Reling festhalten und verletzen. Große schwere Männer auf einem viel zu kleinen Paddelbrett, die selbst nach 45 Minuten nicht stehen konnten und immer wieder herunterfielen. Das frustriert natürlich! SUP-Kurse helfen, sicherer zu werden und schnell Erfolgserlebnisse zu erzielen.

Einmal sagte ein kleiner Junge zu seinem Papa nach meinem SUP-Kurs: „Papa, das war der schönste Urlaubstag seit langem, wo wir alle zusammen Spaß hatten.“ So was rührt mich und zeigt mir, dass dieser Sport genau die richtige Wahl war. Familien finden hier zusammen, Bräute haben den Spaß ihres Lebens mit ihren Mädels, Menschen werden sportlich, obwohl sie sich das nie getraut hätten und wachsen über sich hinaus.

Stand Up Paddling Kurs

Die Braut, die paddelt – JGA Teilnehmerinnen von einem meiner SUP-Kurse

Natürlich kommt es auch auf Revier und Bedingungen an: Manchmal sind wir auf dem offenen Meer an Nordsee oder Ostsee, dann wiederum auf einem Fluss mitten in der Stadt, wie die Alster in Hamburg. An einigen Tagen ist es recht windig – dann muss ich flexibel entscheiden, was wir machen und womit wir Spaß haben. Die Sicherheit aller steht an erster Stelle. Mittlerweile baue ich Sicherheitstraining mit ein, um als Stand Up Paddler zu wissen, wie ich z.B. bei einem Kenter-Vorfall reagiere und die gekenterte Person wieder aufs Board bekomme. Das bringt auch richtig viel Spaß.

2.2 Befasse dich mit der SUP-Technik

Hast du ein gutes Gleichgewicht? Dann wird Aufstehen auf dem SUP-Board für dich recht einfach sein. Für alle anderen gilt: erst hinknien, das Paddel vor sich legen, dann einen Fuß nach dem anderen hochziehen und sofort los paddeln. Letzteres ist wichtig: Sofortiges Los paddeln gibt einem Gleichgewicht und man fällt weniger ins Wasser.

Aber ich finde, einmal sollte jeder ins Wasser fallen. Das nimmt die Angst vorm Hinfallen und vorm kalten Nass. Danach geht alles viel leichter von der Hand, weil man merkt, dass hinfallen gar nicht so schlimm ist. Besonders iSUPs sind sehr verzeihend und tun nicht weh. Beim Hinfallen immer das Paddel loslassen und von dir werfen. Denn die Gesundheit geht vor – Material ist ersatzbar, Gesundheit nicht.

Und wie ist der Stand auf dem SUP-Board? Immer mittig und hüftbreit! Die Mitte des Boards ist der Griff. Das Paddel tauchst du so weit wie möglich vorne ein, und ziehst es nur bis zu den Füßen durch. Denn wie sagt man so schön: Hinterm Po ist für den… A… ähhh Po 🙂

Stand Up Paddeln - Aufstehen

Aufstehen auf dem SUP-Board ist mit der korrekten Technik gar nicht sooo wacklig

Beim Stand Up Paddeln gehst du am besten etwas in die Knie, damit Wellen leicht ausbalanciert werden können. Ich paddle manchmal 30 Minuten, manchmal 1 Stunde und manchmal den ganzen Tag. Das kommt ganz drauf an, ob ich eine Paddeltour mache, SUP-surfen gehe, auf Zeit paddle, Turns übe oder ein Intervalltraining absolviere.

2.3 Anstatt kaufen: Leih‘ dir zu Beginn SUPs aus

SUPs kann man mittlerweile überall ausleihen. In jeder Stadt, an jedem Ort. Es gibt unendlich viele Anbieter und jedes Wassersport-Center hat neben Kite- und Windsurf-Material auch SUP-Boards sowie Neoprenanzüge zum Ausleihen.

SUP-Stationen kannst du ganz eigenhändig nutzen. In Containern sind die Boards und Paddel hinter verschlossenen Türen – sie können mittels App gebucht werden. Anschließend erhältst du einen Code zum Öffnen der Tür und kannst loslegen. Extra-Tipp: Oft verkaufen SUP-Stationen auch ihre gebrauchten Boards am Ende der Saison!


 

3. Stand Up Paddling Equipment kaufen

Nach dem ein oder anderen SUP-Kurs kannst du mit Stand Up Paddling immer auf dem Wasser aktiv sein und dich austoben. Irgendwann wirst du dir daher sicher eigenes Equipment zulegen wollen – und je mehr Jahre (d)eine SUP-Leidenschaft anhält, desto mehr Equipment wird sich ansammeln. Ich hatte bisher 6 Boards (momentan noch 3 davon), sowie Paddel zum Racen und zum Wave-SUPn.

Zur Erstausrüstung gehören für mich SUP-Board und Paddel, Leash, Sicherheitsweste oder ein Restube. Es gibt oft gute Einsteigerangebote, bei denen vieles mit dabei ist.

Stand Up Paddling Board Paddel kaufen

SUP Equipment: Es gibt gute Einsteiger-Sets

3.1 Das SUP-Board

Anfangs hatte ich ein einfaches Allround-Board von STX, ein schmaleres Board von Naish zum Testen sowie ein recht gutes Paddel (was ich damals aber noch nicht wusste).

Ob du ein Hard-Board oder iSUP benutzen solltest, hängt stark davon ab, was genau du mit dem Board machen willst – dazu kannst du dich am besten im Fachhandel beraten lassen. Preislich gesehen gibt es alle Optionen, vom Billig-SUP ab 100 Euro bis zur superteuren Variante, die über 2.000 Euro kosten kann.

Das Wichtigste ist, die Boards nach der Nutzung immer mit Wasser abzuspülen und sie nicht ins direkte Sonnenlicht zu legen. Das könnte ihnen am meisten schaden.

Ist bei dir neben dem Preis auch der vorhandene Platz ein Thema? Neben den aufblasbaren iSUPs (bei denen eine gute Doppelhub-Pumpe nicht fehlen darf) gibt es auch Hardboards, die in der Mitte geteilt werden können. Ansonsten könntest du gerade anfangs SUP-Boards leihen: In Hamburg gehe ich dazu in meinen SUP-Verein. Privat habe ich meine Boards an der Ostsee gelagert, wo ich auf dem offenen Meer paddle. Mein Paddel habe ich jedoch stets bei mir.

Stand Up Paddling - SUP Board

Kleine SUP-Board Parade auf einem Contest

3.2 Das SUP-Paddel

Falls das Paddel separat gekauft werden muss, würde ich statt eines Alu-Paddels lieber ein leichteres Paddel kaufen. Es muss nicht gleich Vollcarbon sein – auch Paddel aus Fiberglas sind super und allemal leichter als schwere Alupaddel, die meist über 1,2 kg wiegen. Gerade bei langen Touren ist ein leichtes Paddel viel angenehmer! Mein leichtestes Paddel wiegt um die 400 Gramm und den Unterschied merke ich bei langen Touren.

Außerdem ist der Schaft bei Non-Alu-Paddeln meist schmaler und griffiger. Paddel einfach mal austesten und sich darüber mit anderen austauschen, denn Paddel sind ja auch so eine Wissenschaft für sich.

3.3 Weiteres SUP-Equipment

Neben dem eigentlichen Board und Paddel wird sich noch weiteres SUP-Equipment bei dir einfinden. Wichtig ist, dass du eine Leash (Hüftleash, Knieleash oder Fußleash) trägst.

Ebenfalls sein sollte Sicherheitszubehör, das dich vor dem Ertrinken schützt, z.B. eine Sicherheitsweste von Secumar oder ein Restube (aufblasbare Boje am Gürtel). Persönlich nenne ich beides mein Eigen.

Außerdem ist Kleidung ein Muss, die dich vor Kälte schützt. Bei mir sind es Lycras und am liebsten Neoprenleggings, sowie Neoprenhandschuhe und Neoprenschuhe, Neoprenbeanie und Neoprenschal. Ja, es gibt all das aus Neopren 😉 In der kälteren Zeit darf es auch ein dickerer Neoprenanzug sein.

Stand Up Paddeln - Kleidung

SUP-Kleidung sollte vor allem funktional sein

Ansonsten habe ich noch optionale Extras wie Sicherungen für meine Brille, schwimmende Caps eine GoPro für tolle Aufnahmen auf dem Wasser.


 

4. SUP Love: Warum ich mich ins Stand Up Paddling verliebte

Warum ich Stand Up Paddling liebe? Es gibt mir die Freiheit zurück, die mir meine Krebserkrankung genommen hat. Ich verarbeite auf dem Wasser vieles, was mir während der langjährigen Therapien widerfahren ist. Jeder Mensch ist einzigartig: Nur mein Paddel und mein Board, mein Gewicht, meine Kleidung und meine Sicherheitsmaßnahmen machen mich zu der individuellen Person auf dem Wasser, die ich genauso bei der Therapie bin.

Der Start beim SUP-Rennen ist wie ein Start einer neuen Therapieeinheit: Der Weg ist das Ziel. Drehe ich mich beim Stand Up Paddeln nach hinten um, verliere ich an Geschwindigkeit und Zeit, vergleiche mich mit anderen, gerate ins Wanken und falle ins Wasser. Genau so ergeht es mir bei der Therapie. Es ist wichtig, nach sich selbst zu schauen, jedoch respektvoll mit anderen um sich herum umzugehen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Stand Up Paddling lernen - Stand Up Paddeln - SUP
Stand Up Paddling Tour
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Eine SUP-Tour in drei Bildern (Fotos von Heiko Meng)

Manchmal fühlt sich die Strecke auf dem Wasser zäh an und zieht sich wie Kaugummi, genau wie bei meiner Krebstherapie. Am Strandufer warten alle anderen auf einen, endlich ins Ziel zu paddeln. Ich fahre allein diesen Parcours, kein anderer fährt diese Strecke so wie ich. Ich muss da allein durch, habe jedoch helfende Hände um mich herum, die mich auffangen. So wie mein Mann, der mich mit offenen Armen am Ziel erwartet. Genau wie bei meiner Krebstherapie.


 

5. Stand Up Paddling im Meer: Etwas Neues für Fortgeschrittene

Stand Up Paddeln auf dem Meer ist schon etwas wackeliger als auf einem Fluss oder See. Allerdings war es in Paris beim Rennen auf der Seine auch recht wackelig, als auf einmal 1000 Paddler anfingen los zu paddeln. Da sind dann schon einige reingefallen. Sobald du mit SUP-Surfen bzw. Wave SUPen, der Kombination aus Stand Up Paddling und Wellenreiten anfängst, ist es aber wirkliche eine andere Nummer.

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5.1 SUP-Surfen fordert mich heraus

Als wir 2022 bei einem Roadtrip bis an die südliche Spitze von Portugal fuhren, merkte ich im Wasser, wie stark doch der Ozean ist. Gar kein Vergleich mit der Ostsee oder Nordsee. Ich hatte einen Mordsrespekt und brauchte mental ein paar Tage, um mich an den Atlantik zu gewöhnen. Das Meer ist für mich irgendwie so unberechenbar, so tief und so magisch. Du weißt nie was passieren wird, wen du auf dem Meer treffen wirst, sei es ein Fischer oder ein Delphin.

Auf dem offenen Meer gelten andere Gesetze und ich habe immer wieder das Gefühl, über mich hinaus zu wachsen und meine Ängste durch die Zeit auf dem Meer besser bewältigen zu können.

5.2 SUP-Surfen: Wie und wo du dafür fit wirst

Fürs Stand Up Paddeln in der Welle sollte man schon sicher auf dem SUP-Board unterwegs sein und ein gutes Gleichgewicht besitzen. Zudem befindest du dich auf dem offenen Meer schnell in sehr tiefem Wasser und kannst nicht mehr stehen, falls du reinfällst – und das Wasser kann sehr kalt sein. Es gibt Strömungen, die dich aufs Meer ziehen, und Shorebreak, der einen leicht wie beim Schleuderwaschgang ans Ufer wirft.

SUP Training an Land

SUP Training an Land: Balance Board und Longboarden

Mir hilft es, auf meinen Balance Bords zuhause zu üben und mein Gleichgewicht zu trainieren. In die Welle zu fahren, mit der Welle zu fahren, gegen die Welle zu fahren. Das alles haben wir nun mal nicht auf dem Fluss in Hamburg, es sei denn ein Alsterdampfer kommt mal vorbeigeschippert.

Büsum an der Nordsee ist zum Beispiel ein schöner Spot zum SUP Lernen mit Wellen. Es gibt die Familienlagune, wo erst geübt werden kann, und danach kannst du aufs offene Meer paddeln.

Genauso wie in Dänemark: Auf dem Ringköbing Fjord lernst du paddeln, kannst lange Touren erleben. Sobald du mehr Herausforderung möchtest, gehst du einfach über die Dünen und schmeißt dich in Hvide Sand in die Wellen. Dort vergisst du alles um dich herum, sogar die Zeit, die auf dem Meer am schönsten ist.

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Besuche SU auf ihrem Blog Diagnose Leben – hier schreibt sie über Stand Up Paddeln und das Leben mit Brustkrebs – sowie auf Instagram! Spezielle SUP-Inhalte teilt sie ebenfalls auf SUPwith.me sowie auf ihrem SUPwith.me

Titelbild: Heiko Meng.

Editing: Dr. Heidi Günther / meerdavon.

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