Alter Falter, ist das grün hier! Aber wo zum Teufel ist die Landebahn? Diese Gedanken schossen mir beim Anflug auf Siargao Island in den Kopf, als ich vor lauter Dschungel selbst auf Bodenhöhe den Mini-Flughafen nicht erkennen konnte. Hier ist alles kleiner und die Uhren ticken gemütlich langsam. Versteckt im Herzen der Philippinen gilt Siargao als Surfer Paradies, nicht zuletzt wegen Cloud 9, dem berühmt-berüchtigten Pro Surf-Spot. Aber auch die restlichen Riffe auf diesem kleinen Eiland sind nicht von schlechten Eltern!
Mit Vollbremsung kam der Flieger auf einer Minipiste zum Stehen und ich berührte ausgehungert nach guten Wellen erstmals philippinischen Boden. Nach längerer Zeit im Hipster-Ort Canggu auf Bali hatte meine Surferseele etwas gelitten, da die Line Ups und auch alles andere dort ziemlich voll waren. Tatsächlich fand ich auf Siargao mein Surferglück wieder: Glassy waves, traumhafte Beaches, saftige Palmenwälder. Dazu freundliche Locals, kuriose Bräuche und fremde Speisen. Kurzum: Mein Paradies! Willst du wissen, wie du dort hinkommst, und alles über den Siargao Vibe und die besten Surf Spots erfahren? Dann lies unbedingt weiter!
1. Anreise nach Siargao: Das Abenteuer beginnt!
Der naheliegende Weg nach Siargao ist die Anreise per Flugzeug. Einfach einen Flug nach Manila oder Cebu buchen; von dort geht es dann mit Cebu Pacific weiter. Bisher flog nur diese Airline Siargao an, und nicht immer geht dabei alles glatt: Flüge werden manchmal wegen Unwetter oder starkem Wind gestrichen, und man hängt für ein paar Tage in Manila oder Cebu fest. Oder das Gepäck kommt im Cargo-Raum der kleinen Maschinen nicht unter und muss nachgeschickt werden. Enttäuschte Passagiere schimpfen über „Cebu Pathetic“ und werden sich freuen, dass auch Skyjet Airlines ab dem 24.02.2017 von Manila einen Flug nach Siargao anbietet.
Auf meinen Flügen mit Cebu Pacific ging alles gut. Obwohl ich unsere Double Surfboard Bag bei der Online-Flugbuchung nicht anmelden konnte, wurde sie gegen einen kleinen Aufpreis zum normal gebuchten Gepäck anstandslos mitgenommen und mir auf Siargao direkt aus dem Flugzeug in die Hände gedrückt.

Aus dem Flugzeug direkt zu mir: Come to mama!
Eine Alternative ist von Cebu aus die Anreise per Fähre. Sie ist preislich wesentlich günstiger, dauert aber auch deutlich länger. Von Cebu erreicht man mit Cokaliong Shipping Lines je nach Schiff und Seegang in 10 bis 13 Stunden die Insel Surigao. Falls man spät abends ankommt, steht eine kurze Übernachtung an. Am frühen Morgen fahren dich diverse Bootsanbieter binnen 2,5 bis 4 Stunden nach Siargao weiter.
2. Fifty Shades of Blue: Der Vibe auf Siargao Island
Du setzt deine Füße auf den Boden von Siargao, atmest den Duft von Dschungel und Meer und spürst sofort: Alles richtig gemacht! Siargao hat einen ganz speziellen Vibe, der mit keinem anderen Ort auf der Welt vergleichbar ist. Der dich einsaugt, entspannt und zum Teil der kleinen Surfer Community dieser Insel macht. Schon nach einer Woche gehörst du dazu und triffst selbst auf einer kleinen Strecke mit dem Roller viele „alte“ Bekannte.

Siargao, mein Paradies: So ein Anblick versüßt jeden Morgen
2.1 No Power, no problem: Siargaos kleine Eigenheiten
Siargao ist eine ursprüngliche Insel und wird zum Glück noch nicht komplett von Touristen überrannt. Vielleicht liegt es daran, dass andere Surfdestinationen leichter erreichbar sind und mit wesentlich mehr westlichen Annehmlichkeiten aufwarten. Auf Siargao musst du mit längeren Stromausfällen rechnen und das Internet ist bestenfalls langsam. An manchen Tagen musst du komplett ohne WiFi auskommen, was online arbeiten schwierig macht.
Ebenfalls abenteuerlich ist der Straßenverkehr auf Siargao: Hauptstraßen sind asphaltiert, aber kleinere Wege gleichen bei Regen schlammigen Tümpeln. Anstelle von Autos knattern Motorräder, Roller und Habal Habals – verlängerte Taxi-Mopeds mit Dach – durch die Gegend. Mangels Helmpflicht fährt jeder „oben ohne“ und nachts leuchten nur die Sterne den Weg. Unfälle kommen vor und treffen manchmal auch Fußgänger. Also Augen auf!

Abenteuerliche Gefährte bevölkern die Strassen von Siargao
Trotz alledem kannst du auf Siargao im Paradies leben: Inmitten dichter Palmenwälder und an Traumstränden, die du sonst nur von kitschigen Postkarten kennst. Das Wasser schillert in unzähligen Blautönen, die Wellen sind großartig und halbwegs leer, und der Rum fließt in Strömen. Kein Witz: Eine riesige Flasche Rum kostet umgerechnet 3 Euro und ist damit billiger als Cola! Schau lieber trotzdem nicht zu tief ins Glas, damit du sicher von A nach B kommst und beim Morning Surf nicht ins Wasser kotzt. Keine erfundene Story!
2.2 Siargao Locals: Spanische Lebenslust und ein Liedchen auf den Lippen
Filipinos sind die wahrscheinlich feurigsten Locals, die ich in Asien je getroffen habe: Sie sind lebenslustig, fröhlich und tragen ihr Herz auf der Zunge. Vielleicht stammt ihr Temperament vom spanischen Erbe, das mit der Kolonialisierung im 16. Jahrhundert begann. Noch heute tragen viele Filipinos spanische Namen, sind gläubige Christen und verwenden in ihrer Landessprache das ein oder andere spanische Wort. Wundere dich also nicht, wenn sich dein Surf Coach herzlich als „Juan“ vorstellt, dich „gwapa“ (schön) findet und dir von seinem Dorf „Libertad“ vorschwärmt.

Hey, du auch hier? Siargao Locals sind freundliche Zeitgenossen
Grundsätzlich wirst du auf Siargao schnell Freunde finden, denn mit den Locals kommt man schnell ins Gespräch. Sie plauschen wahnsinnig gern und helfen dir garantiert aus der Patsche, wenn Not am Mann ist. Roller von der Polizei konfisziert? Kleine Wunde zu versorgen? Keine Wellen am Home Spot? Nooo worries. Dein Local Buddy kennt alle Tipps und Tricks! Und er singt alle Kandidaten von renommierten Casting Shows unter den Tisch.
Kein Wunder, denn Karaoke ist philippinischer Volkssport und wird sehr ernst genommen. In der Schule, auf Arbeit, in der Freizeit und selbst im Line Up: Siargao Locals sind den ganzen Tag freudestrahlend am Singen. Selbst in der kleinsten Bambushütte hat ein Fernseher mit Karaoke-Set Platz und lockt die ganze Familie an. Und in Karaoke Bars singen kleine Mädchen so wahnsinnig gut, dass Alicia Keys und Adele vor Scham im Boden versinken. Trau dich trotzdem ans Mikro – deinen philippinischen Buddies wollen Commitment sehen!
Allein die von Locals geliebten Tierkämpfe sollte man sich schenken. School Kids sammeln Spinnen, um sie gegeneinander antreten zu lassen – und Erwachsene werfen Wettgelder beim Hahnenkampf (Cock Fight) hinaus. Ich träumte eher davon, all die Gockel in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu befreien… Naja, andere Länder, andere Sitten!
3. Oh my wow: Surfen auf Siargao und was du wissen musst
Wer auf den Philippinen surfen will, der landet unweigerlich bei Siargao! Perfekte Surfbedingungen sind dort vielleicht nicht so häufig wie in Indonesien. Aber wenn es mal läuft, dann in Perfektion: Mindestens kopfhohe, glassy und wunderbar abrollende Wellen. Die man ganz im Style der Locals nur noch entzückt mit „Oh my wow“ zerfetzen kann.
3.1 Surfsaison auf Siargao Island
Auf den Philippinen surfen kann man laut Locals am besten in der Taifun-Saison von September bis November. Dann werden die Surf Spots auf Siargao, die hauptsächlich auf der Ostseite der Insel liegen, von ordentlich Swell und Offshore-Wind befeuert. Nicht ohne Grund findet im September der internationale WSL Surf Contest statt. In der Regenzeit von Dezember bis Februar kannst du trotz wechselhafter Winde am passenden Surf Spot ebenfalls Glück haben. Von März bis Mai werden die Wellen klein und inkonsistent; und in den Sommermonaten von Juni bis August ist es am ehesten flach.

Surf Ritual auf Siargao: Mit dem Holzboot gehts zum Spot
3.2 Warum Siargao Island für Surf-Anfänger eher ungeeignet ist
Siargao ist ein Surfer-Paradies für Intermediates und Advanced Surfer, aber für komplette Surfanfänger leider ungeeignet. Diese Ansicht teilen andere und ich aus folgenden Gründen:
Erstens sind alle Surf Spots auf der Insel Reef Breaks, wo die Wellen teilweise in flachem Wasser brechen. Der Take Off sowie Fahren nach rechts und links müssen hier sitzen! An manchen Orten – z.B. an den Reef Pools beim Cloud 9 Boardwalk oder nebenan beim Spot Jacking Horse – sieht man zwar Beginner. Doch selbst hier ist das Wasser flach und die dortigen „Mini-Wellen“ sind ungeeignet, um Surftechniken wie z.B. Durchtauchmanöver zu üben. Manchmal werden Surf Newbies an Intermediate Spots in die Wellen geschoben, ohne zu wissen was sie tun – und gefährden so das gesamte Line Up. Als Surf-Anfänger wirst du an Beach Breaks wie z.B. in Portugal oder Frankreich besser Surfen lernen.
Zweitens fehlt auf Siargao bisher die nötige Infrastruktur für Surf Anfänger. Im Gegensatz zu europäischen Surf Hochburgen oder surftechnisch perfekt erschlossenen Inseln wie Bali gibt es hier noch keine zertifizierten Surfschulen. Stattdessen bieten lokale Surf Guides ihre Dienste an. Viele sind sehr bemüht und zeigen dir die besten Surf Spots. Sie kennen sie sich aber nicht unbedingt mit für Surfanfängern wichtigen Basics wie Wellenkunde und Surf Etiquette aus. Einige Surfcamps wollen diese Ausbildungslücke aktuell schließen und eine Organisation zur Zertifizierung von Surflehrern nach internationalem Vorbild ins Leben rufen.
3.3 Ausgewählte Surf Spots für Intermediate & Advanced Surfer
General Luna ist ein guter Ausgangspunkt zum Surfen in Siargao. Nimm dir zumindest am Anfang einen Surf Guide; er weiß genau, wann es wo läuft. Die gängigen Surf Forecasts wie Magic Seaweed und Surf Forecast.com liefern für Siargao ohnehin nur grobe Erkenntnisse.
Spicy but nice: Surf Spots für Intermediate Surfer
Die folgenden Spots kann ich Intermediates aus eigener Erfahrung empfehlen, wenn die Bedingungen stimmen. Du erreichst sie mit kleinen Holzbooten, die am Hafen oder an diversen Orten an der Küste ablegen. Für Hin- und Rückfahrt fallen je nach Strecke und Anzahl an Mitfahrern nur wenige Euro an.
Daku Island: Reef Break kurz vor der gleichnamigen Insel mit hauptsächlich rechten Wellen. Da es die sanfteste Welle in der Umgebung und nicht super shallow ist, wird es hier manchmal etwas voller. Läuft am besten bei Mid bis High Tide.
Geewan (G1 / Guiuan / Paradise): Righthander in der Nähe von Daku Island, der zwar meistens soft bricht, aber in relativ flachem Wasser. Kurze Spaßwelle, die nur bei sehr großem Swell anfängt zu laufen und dann viele Leute anzieht.
Cemetery (Pesangan): Schnell per Boot erreichbares Outer Reef gegenüber vom Friedhof. Fette rechte und linke Wellen mit viel Power. Surfbar bei allen Tides, bei Low Tide aber lieber mit Booties. Meistens leer, kann sehr groß werden.
Rock Island: Schneller Righthander an einer Felseninsel, teils hohl und mit Barrel Sections. Surfbar bevorzugt bei Mid bis Low Tide. Tiefes Wasser, bei niedriger Tide aber Booties einpacken. Kann sehr groß werden, dann kommen die Experten.
Stimpys: Schnellerer Lefthander gegenüber vom Rock Island. Bricht in tiefem Wasser und macht an kleineren Tagen Spaß. Surfbar bevorzugt bei Mid bis Low Tide. Bei großem Swell Big Waves, Barrels und jede Menge sehr gute Surfer.
Salvacion: Von General Luna eine halbe Stunde Fahrt durch den Dschungel entfernt. Riesiger Rivermouth mit fetten rechten Wellen und langen Rides. Läuft am besten bei Mid Tide und wenn die Spots bei General Luna zu verblasen sind.
Galerie: (1) Boot zum Spot, (2) Salvacion an einem kleinen Tag, (3) Daku Island bei Schlechtwetter, (4) Secret Point.
Fast and hollow: Surf Spots für Advanced Surfer
Ich habe an manchem der folgenden Surf Spots nur Prügel kassiert. Sie sind eher etwas für sehr gute Surfer, die sich über hohle und große Wellen in wettbewerbsorientierten Line Ups freuen. Mit Ausnahme von Hawaiian Jack benötigt man für sie kein Boot, sondern kann selbst hinpaddeln.
Cloud 9: Weltbekannter Contest Spot rechts vom Boardwalk. Kurzer, schneller und barrelnder Righthander, der im flachen Wasser aufs Riff knallt. Zieht bei Mid- und Hightide krasse Locals und die internationalen Surf Elite an, bei Low Tide nur Verrückte.
Quiksilver: Mid- bis High Tide Spot links von Cloud 9. Schnelle und kraftvolle Wellen, die aus dem Nichts kommen und hohl über dem flachen Riff brechen. Meist etwas kleiner als Cloud 9, aber ebenfalls nicht ohne.
Tuason: Einsamer und leerer Reefbreak rechts von Cloud 9. Lefthander, der selten gut läuft, aber an guten Tagen furchteinflößende hohle Wellen über flachem Riff raushaut. Am besten vom Beach beim Harana Surfcamp aus erreichbar.
Hawaiian Jack: Outer Reef neben dem ebenfalls per Holzboot erreichbaren Spot Cemetery. Schnelle Welle, die auf flachem Riff bricht, und schon bei mittelgroßem Swell barrelt. Und bei High Tide wird der Channel sehr dünn…
Pacifico: Einsamer, etwa eine Stunde mit dem Roller von General Luna entfernter Left Hander. Schnelle und große Wellen, die in der Qualität mit Cloud 9 verglichen werden. Läuft selten richtig gut. Achtung: Gefährliche Strömung!
Galerie: (1) Von außen sieht Cloud 9 idyllisch aus, aber… (2) das Riff liegt näher als man denkt! (3) Die Cloud 9 Welle barrelt und (4) das Surf-Niveau ist ziemlich hoch! (alle Bilder von Tear Drop Surf)
Diese Surf Spots sind nur eine kleine Auswahl an dem, was dich auf Siargao erwartet. Secret Spots verrate ich an dieser Stelle nicht – aus Respekt vor den Locals und purem Eigeninteresse an ein paar leeren Peaks. Geh selbst auf Entdeckungsreise und lade deinen Surf Guide mal auf ein Bierchen ein, dann wird er dir vielleicht mehr verraten 🙂
4. Tipps an Land: Wohnen, Ausgehen und Schlemmen auf Siargao
Nicht nur die tollen Surf Spots von Siargao haben mich begeistert, sondern auch Land und Leute sowie philippinische Art zu leben. Die kleine Insel ist ursprünglich und authentisch, bietet aber trotzdem die wesentlichen Annehmlichkeiten für einen längeren Aufenthalt. Zum Beispiel tolle Surf Camps, genügend Ausgehmöglichkeiten und kulinarische Köstlichkeiten!
4.1 Die besten Surf Camps auf Siargao
In General Luna haben sich einige Surf Camps angesiedelt und man hat die Qual der Wahl. Denn je nach persönlichem Geschmack ist wirklich für jeden etwas dabei!
Kermit Surf Camp: Der Rundum-Sorglos-Klassiker auf Siargao
Welche Unterkunft für Surfer ist auf Siargao empfehlenswert? Viele werden auf diese Frage hin das Kermit Surfcamp nennen. Kein Wunder, denn es bietet das Rundum-Sorglos-Paket: Erschwingliche Doppelzimmer und Bungalows, Ausflüge rund um die Insel, Yoga-Stunden sowie Surfboardverleih und Surf Guiding mit motivierten Locals. Außerdem ist das Kermit Restaurant für seine leckere Pizza und Happy Hour Specials (17:00 – 19:00 Uhr) bekannt!
Kermit Galerie: (1) Der geniale Pizza-Bäcker, (2) Chill Out Area und (3) versteckte Bungalows im Grünen.
Lux Resort: Romantischer Rückzugsort für Surfer-Paare und digitale Nomaden
Die private Villa mit wenigen Zimmern ist etwas für den größeren Geldbeutel und verführt mit privatem Garten, Hängematten und Pool zum Entspannen. Sie liegt etwas außerhalb von General Luna, dafür aber direkt am Meer. Von hier aus erreichst du mit dem privaten Boot schnell die beliebten Surf Spots Stimpys und Rock Island. Unschlagbares Argument für digitale Nomaden: Im Lux Resort fanden wir das schnellste und stabilste WiFi auf Siargao!

Lux Resort: Entspannung, Ruhe und schnelles Wifi
Green House: Dschungel-Feeling direkt am Meer
Das Green House ist ein lauschig-grünes, kleines Camp für selbstbestimmte Surfer. Schöner und noch näher am Meer wohnen geht nicht! Die kleinen Strandhäuschen liegen versteckt in einem tropischen Garten und sind wenige Schritte vom Wasser entfernt. Hier wachst du mit Meeresrauschen auf, fährst mit dem privaten Boot zum Spot und kannst fantastisch essen. Yoga ist für Gäste inklusive. Weiteres Plus: Ein ökologisches Konzept und ein extrem gut ausgestatteter Surf Shop!
Green House Galerie: (1) Schönstes Beach House aller Zeiten, (2) Lounge im Haupthaus, (3) privater Bootsableger.
Das war nur eine kleine Auswahl an Unterkünften. Es gibt noch jede Menge mehr, sowohl für Backpacker als auch in der Luxusklasse.
4.2 Shopping auf Siargao… fällt minimalistisch aus
Abgesehen von frischen Kokosbrötchen und Rum wird sich deine Shopping-Ausbeute auf Siargao in Grenzen halten. Denn du hast wahrscheinlich weder genügend Scheinchen noch die große Auswahl!
Bargeld ist auf Siargao Luxus, da es in General Luna keine Geldautomaten gibt. Du kannst entweder probieren, mit der Kreditkarte größere Beträge zu zahlen oder dir in Hotels Bares auszahlen zu lassen – dafür fallen aber Gebühren von 5 bis 10% an. Oder du fährst nach Dapa, wo es Geldautomaten gibt, die aber oft nicht funktionieren. Die sicherste Variante ist, sich schon auf der Hinreise am Airport mit genügend Bargeld einzudecken.
Bring alles mit, was du für deinen Surf Trip benötigst – inklusive Surfkleidung, Surfboard und Surfzubehör. Ersatzfinnen sowie eine Extra Leash im Gepäck schaden nicht, da Riff und kraftvolle Wellen schon mal Opfer fordern. Ding Repairs gibt es ebenfalls wie Leihbretter an jeder Ecke, aber sie sind oft stark geflickt und abgeliebt. Falls du doch shoppen willst oder musst, stell dich auf ein begrenztes Angebot ein: Für meine kaputten Flip Flops fand ich genau ein passendes Ersatz-Paar. Auf der Suche nach Beach & Surf Goodies wirst du am ehesten im Fat Lips Surfshop oder Greenhouse Surfshop fündig.

Tante Emma: So sieht der typische Shop auf Siargao aus
4.3 Ausgehen und kulinarische Köstlichkeiten auf Siargao
Siargaos Köstlichkeiten entdeckt man erst auf den zweiten Blick, will sie nach dem ersten Bissen aber nicht mehr missen. Unbedingt probieren:
- Adobo: Ein herzhaftes Pfannengericht mit in Sojasauce und Essig mariniertem Hühnchen, Rind oder Fisch.
- Calamansi: Kleine Zitrus-Frucht, erinnert an eine Mischung aus Orange und Limette. Super als Saft, in Ceviche oder als Mittel gegen Reef Cuts!
- Halo Halo: Süße, farbenfrohe Dessert-Bombe aus Frucht-Gelee, Sirup, Kondensmilch und Ube Eis (siehe unten).
- Pan de Coco: Mit Kokos-Marmelade gefüllte Milchbrötchen, frisch von Straßenverkäufern zubereitet. Quasi das philippinische Stockbrot.
- Ube: Lila Yams-Wurzel, aus der farbiges Eis und Kuchen hergestellt werden. Schmeckt wie eine Kreuzung aus Süßkartoffel und weißer Schokolade.
Günstig essen kann man in General Luna an jeder Ecke. Besonders zu empfehlen sind die Warungs am Hafen und Catangan Fied Chicken (CFC Restobar). Etwas teurer, aber sehr gut sind die Tapas im Bravo sowie die Restaurants vom Harana und Kermit, wo du in der Hauptsaison reservieren solltest. Zum Frühstück sind der Chia Pudding vom Pleasure Point Café und die Smoothie Bowls vom Shaka eine Sünde wert. Und im Barrel bekommst du selbst um mitten in der Nacht noch leckeres Grillhähnchen, wenn du z.B. einen Party Snack brauchst…
Denn kein Besuch auf Siargao ist perfekt ohne die Bars und Ausgehklassiker! Locals und Touristen feiern feucht-fröhlich in der kleinen Jungle Disco und die Rum Bar lockt mit dem Nationalgetränk. Im Baile schmettern unentdeckte Stimmwunder Karaoke-Hits in die Nacht – zu völlig unpassenden Musikvideos, was den Spaßfaktor erhöht. Wer lieber nur Musik hören und tanzen will, der genießt die Acoustic Night im Buddhas oder die Partys im modernen Viento del Mar.

Shaka Liebling: Smoothie Bowl mit Acai, frischer Mango und Kokos Granola
5. Und was geht sonst noch so auf Siargao?
Ganz ehrlich: Nicht sehr viel! Und das ist auch gut so. An einem Lay Day kannst du zum Beispiel die Sugba Lagoon besuchen und auf dem Stand Up Paddle Bord erforschen, in den Rocks Pools im Norden planschen oder beim Island Hopping weitere kleine Trauminseln besuchen. Insgesamt ist Surfen auf Siargao und der Insel-Alltag aber so toll, dass du damit wunderbar mehrere Wochen verbringen kannst. Noch mehr Eindrücke von der Insel bekommst du im folgenden Video von Pro-Surferin Josie Prendergast, die dir ihr zu Hause mit der Kamera zeigt.
Auf den Philippinen surfen geht übrigens noch auf weiteren Inseln, aber an Siargao führt kein Weg vorbei. Konnte ich dich für mein neues Surfer Paradies begeistern? Melde ich, wenn du weitere Fragen oder Anregungen für Siargao hast!
Titelbild mit freundlicher Genehmigung von Tear Drop Surf.
6 comments
Wuhhhaaa…das ist gemein von dir, meine Sehnsucht so anzustacheln. Super informativer Artikel mit vielen guten Tipps – besonders das mit dem Bargeld ist immer wieder so ein Punkt auf der Insel. Ich habe sämtliche Übernachtungen mit KK bezahlt, so bleibt an wenigstens etwas flüssig. Vielen Dank übrigens an Christian, der mich diesen Artikel für mein Blogfenster Aufmerksam machte. Hang Loose, Urs
Hi Urs,
Danke für dein Feedback – ich freue mich dass dir der Beitrag gefällt!
Bei Kreditkartenzahlungen fiel bei uns immer eine kleine Extragebühr an. Aber irgendwas ist ja immer 😉
Wir werden auf jeden Fall wieder auf die Philippinen reisen. Vielleicht sieht man sich mal vor Ort!
Liebe Grüße
Heidi
super guter Artikel. sind euch auf Siargao Kitesurfer begegnet und wenn ja, macht das Sinn? Ich selbst suche Wellen, aber mein Partner bevorzugt Wind. Nun suchen wir einen Ort, wo beide glücklich werden 🙂 Reisezeit wäre November
Hi Franziska,
Also Kitesurfer habe ich in dem Monat auf Siargao leider keinen einzigen gesehen und ebenfalls keine Leihmöglichkeiten von Kite-Stuff. Da bezog sich alles stark aufs Surfen, was vielleicht auch daran liegt dass es so viele Outer Reefs gibt.
Check doch mal diesen Artikel bei uns, da werdet ihr bei den Spottipps bestimmt fündig: https://meerdavon.com/kitesurfen-lernen-spots/
Liebe Grüße
Heidi
Hi. Ich plane eine längere Reise und bin den Juli und August auf den Philipinen. Und will evtl nach Siargao zum Surfen. Ist die Zeit wirklich nicht zu empfehlen oder gibts idR genügend Wellen? Bin weder Profi noch Anfänger, lerne derzeit Paralell-Fahren…. So vom Knowhow her. Kannst du mir zu Siargao raten oder eher weniger ? Hätte genügend Zeit im Gepäck. Danke & LG Mike
Hallo Mike,
Im Hochsommer kannst du auf Siargao wirklich Pech haben und komplett flache Tage erwischen. August kann schon wieder ein bisschen was gehen. Letztlich ist es aber immer Glückssache, und die gängigen Empfehlungen zur Surf Saison laut Magic Seaweed & Co. kommt in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels immer mehr durcheinander. Auf Siargao kann es die besten Wellen geben, oder auch Flat Days oder Sturmtage, an denen jeder lieber an Land bleibt. Ein wenig Glück muss immer dabei sein.
Vom Level her gibt es Spots, die passen können. Sei dir aber bewusst, dass es alles (mehr oder weniger flache) Reef Breaks sind, Booties im Gepäck sein sollten und es dennoch immer mal Schrammen geben kann. Falls du also auch mal Beach Breaks möchtest, wäre Indonesien (z.B. Bali oder Lombok) vielleicht die Bessere Wahl. Von den Crowds her nimmt es sich mittlerweile fast nichts mehr.
Liebe Grüße und viel Spaß
Heidi