In Peru reisen und surfen: Unser Trip zu den besten Point-Breaks des Landes

by Ela
Peru Reisen und Surfen

Du willst nach Peru reisen und surfen, oder spielst noch mit dem Gedanken? Prima Idee! Denn die peruanischen Pointbreaks wie Chicama sind mit ihren endlos langen Wellen wirklich legendär. Doch im Land der Inka gibt’s noch so einiges mehr zu entdecken! Die lateinamerikanischen Vibes sind Balsam für die Seele, wenn du dem europäischen Winter entfliehen willst.

Mein damaliger Freund Paddy und ich ließen die kalten Temperaturen in Deutschland zurück, um uns Peru einmal in Ruhe anzuschauen. In diesem Artikel erfährst du, welche Surf Spots uns am meisten beeindruckt haben und was du über Peru Reisen allgemein so alles wissen musst.

Ela und Paddy in Cusco bei den Routinen von Pisaq

Ela und Paddy zum Start ihrer Peru-Reise in Cusco, bei den Routinen von Pisaq


1. Peru: Ein vielfältiges Land für echte Entdecker

Die Kultur und Natur von Peru sind so vielfältig wie nirgendwo sonst in Südamerika. Auf Peru Reisen entdeckst du ein Land der Gegensätze: Während der Norden komplett vom dichtem tropischen Regenwald (Selva) bedeckt ist, wird der Westen von der endlos langen Küste (Costa) mit unzähligen Surf Spots geprägt. Weiter östlich entfaltet sich das Hochland (Sierra), das irgendwann in den Anden mit hohen Bergen wie dem Huascaran (6,768m) und Gletschern endet.

Etwa 47 % der peruanischen Bevölkerung gehören zur indigenen Bevölkerung (Quechua und Aymará) und ca. 37 % zu den Mestizen. Im nördlichen Dschungel von Peru, an der Grenze zu Ecuador, leben sogar noch einige von der Außenwelt abgeschottete Indianergruppen!

Auf Peru Reisen gibt es daher nicht nur gute Wellen, sondern auch kulturell einiges zu entdecken. Touristische Highlights sind z.B. die historischen Inkaruinen von Machu Picchu, das heilige Tal der Inka (Valle Sagrado) und die belebte Andenstadt Cusco. Auch die Rainbow Mountains oder der dichte Dschungel sind immer eine Reise wert. Bei seayousoon findest du weitere Infos zu Peru und was man außer Surfen dort noch so erleben kann.

(1) Machu Picchu (skeeze), (2) Indigene Locals (lauraelatimer) (3) Rainbow Mountains (jerzykwpodrozy) – via Pixabay

2. In Lima auf Surfboard Mission

Lima hat als Hauptstadt von Peru sowohl kulturell als auch kulinarisch einiges zu bieten. Am besten wohnt man in der Touri-Gegend Miraflores oder im Bohemian Viertel Barranco mit seinem künstlerischen Hippieflair. Am Plaza de Barranco triffst du viele nette Artesanos, Musiker oder Straßenkünstler. Wir buchten uns in Lima ein Zimmer über AirBnB, wo wir spät nachts ankamen.

Direkt am nächsten Morgen organisierten wir uns vor Ort Surfboards für den bevorstehenden Trip, denn eigene hatten wir absichtlich nicht dabei. Sofern du keine Airline findest, die dein Brett umsonst mitnimmt, macht der Kauf eines gebrauchten Surfboards auf Peru Reisen wirklich Sinn. Über eine Facebook-Gruppe fand ich in Lima ein kaum gesurftes 5'11 Shortboard für knapp 200 US-$, das ich zum Reisende in Ecuador fast wieder zum selben Preis verkaufte. Doch auch beim Surfshop Klimax in Miraflores findest du eine große Auswahl gebrauchter Boards. Mein Freund holte sich dort ein 5'6 Shortboard mit viel Volumen an der Nose für knapp 220 US-$. Damit konnte unser Peru-Surftrip endgültig losgehen!

Peru Reisen und Surfen: LimaFoto „Miraflores Lima“ by Christian Haugen, used under CC BY 2.0 with foto filter & cropped size

3. Punta Hermosa: Viele Wellen für jedes Surf Level

Im europäischen Winter werden die Surf Spots südlich von Lima mit kraftvollen Südwest Swells versorgt, während im europäischen Sommer die nördlich gelegenen Strände feuern. Uns hatte es auf der Flucht vor den winterlichen Temperaturen Deutschlands nach Peru verschlagen. Daher sahen wir uns zunächst die Surf Spots bei Punta Hermosa im Süden von Lima an. Dort finden Intermediates die perfekten Wellen, um sich warm zu surfen.  Surfanfänger werden hingegen in den softeren Breaks von Lima – siehe Foto oben –  mehr Spaß haben.

Punta Hermosa ist ein gut ausgestattetes Surferdorf mit allem was man als Reisender braucht: Unterkünfte (Hotels, Apartments, Hostels und Homestays), kleine Läden und Surf Shops, Apotheken und Drogerien sowie zwei ATMs. Für das leibliche Wohl sorgen die vielen Ceviche-Läden, Minimärkte, Pizzerien und sogar ein Sushi-Restaurant. Selbst angesagte Nightclubs finden sich in 5-Minuten-Laufreichweite – die wir aber alle nicht ausgecheckt haben. Am Wochenende zieht es viele Leute aus Lima nach Punta Hermosa, um sich von der Großstadt zu erholen oder partymäßig völlig auszurasten.

Peru Reise - Punta Hermosa

Beach Views in Punta Hermosa

3.1 Wohnen & Essen: Insider Tipps für Punta Hermosa

Wer Low-Budget in Peru reisen und wirklich Teil einer peruanischen Familie sein will, der sollte unbedingt ein familiäres Surfcamp bzw. Hostel wählen. Wir sind damals bei Pakichay unterkommen: Der 65-Jährige Soulsurfer und seine Familie waren der Hammer! Fast jeden Tag ging es mit Pakichay oder Sohn Roberto surfen, und wir wurden von dessen Frau Kathi mit den leckersten Gerichten versorgt. Für nur ein bisschen Spritgeld nahmen sie uns überall mit hin und zeigten die besten Wellen ihrer Gegend! Wir sind uns unsicher, ob Pakichay sein Hostel noch immer betreibt. Ähnlich gute Unterkunftsoptionen könnten diese hier sein:

  • Waves Surfcamp: Modern, sauber, herzlich und kinderfreundlich. Diverse Zimmeroptionen, vom Bett im Schlafsaal bis zum Doppelzimmer, mit Terrasse. Super Lage bei La Isla / Playa do Norte, Surfstunden und Verleih auf Wunsch, und ein engagierter Besitzer, der bei allen Fragen hilft.
  • Bravo Surfcamp: Gehobene Kategorie, schicke Zimmer, Küche für die Gäste, eigenes Restaurant und Terrasse. Nahe am Strand von Caballeros. Surfstunden und Material zum Ausleihen vor Ort.

Das leckerste und gesündeste Essen gab es bei Octavio und seiner Freundin im Cosecha, einem echten Soul Business mit liebevoller vegan-vegetarischer Küche. Neben Quinoa-Salat, Linsenburger, selbstgebrautem Bier, Pasta und unglaublichen Desserts überzeugte uns vor allem das „deutsche“ Brot! Einen zweiten Laden gibt’s inzwischen auch ein paar Kilometer weiter südlich von Punta Hermosa in San Bartolo.

(1) Ausblick vom Bravo Surfcamp via booking.com, (2) Ela und Paddy mit Pakichay und Sohn Roberto, (3) Selbstgebrautes Bier und die besten Linsenburger in ganz Peru 

3.2 Surf Spots in und um Punta Hermosa

Hier ein kleiner Überblick zu den zahlreichen Wellen in und um Punta Hermosa. Bis auf La Isla sind alle genannten Surf Spots eher etwas für Intermediate bis Advanced Surfer! In dieser Map findest du alle Surf Spots (genauso wie unsere Ausflugs-Tipps) nochmal als Übersicht.

La Isla: Sections für jedes Surf-Level

Rechter Pointbreak für fortgeschrittene Anfänger bis Advanced, Lowtide – Midtide und 2 – 8 ft.

Sofern du als fortgeschrittener Anfänger nach Peru reisen und dich langsam an Riff-Wellen herantasten willst, ist La Isla ein guter Spot dafür. Am Badestrand steigst du eine Steintreppe herunter und paddelst etwa 150m in Richtung des rechtsbrechenden Points. Die massive Welle schiebt dich kraftvoll nach vorne und hat 3 Sektionen: Die erste Sektion bildet eine dicke Schulter für Cutbacks und lange Manöver. In der zweiten Sektion wird sie schneller, steiler und erinnert ein wenig an die französischen Beachbreaks. Die dritte Sektion ist wieder entspannter und gut, um auszusteigen – oder um als Anfänger einzusteigen. Nimm ein Board mit mehr Volumen, wenn du die Wahl hast. So kommst du schneller in die Wellen, gerade wenn sie zur Mid- und Hightide hin etwas runder werden.


Playa El Norte: Top Wellen am Muschelfelsen

Rechter Pointbreak für Intermediates bis Advanced, Lowtide – Hightide und 3 – 5 ft.

In der Setpause kann man entspannt in wenigen Minuten zu dem kleinen, rechtsbrechenden Point paddeln. Während die Welle bei Lowtide steil bricht und teilweise barrelt, wird sie mit auflaufender Gezeit etwas entspannter und runder – wobei der Backwash die Endsection wieder etwas steiler macht. Take-Offs sollten hier definitiv sitzen, da der Point aus mehreren großen und mit Muscheln bedeckten Felsen besteht. Wir haben diese Welle oft gesurft, weil hier kaum Leute waren und sie in unseren zwei Wochen richtig gut lief.

Peru Reisen und Surfen: MuschelfelsenFoto „Rock Hoping“ by Al Tassano, used under CC BY 2.0 with foto filter & cropped size

Senoritas & Caballeros: Lange Lefts und Rights

Linker und rechter Pointbreak für Intermediates bis Advanced, Lowtide – Midtide und 3 – 6 ft.

Senoritas ist ein Lefthander am nördlichen Ende von Punta Hermosa und Caballeros ein Righthander mit mehreren Peaks. Hier musst du wirklich weit (200 bis 400 Meter) ins Line Up paddeln. So richtig gut haben wir die Wellen nie laufen gesehen. Während Senoritas nur einen sehr überlaufenden Peak hat und zwischendurch größere Felsen herausschauen, scheint Caballeros etwas entspannter zu sein. Bei guten Bedingungen formen sich mehrere hundert Meter lange Wellen. Bei den richtigen Bedingungen kann es hier ziemlich abgehen, sagten uns die Locals. Also auf Peru Reisen definitiv mal checken!


Punta Rocas: Massiver Point mit vielen Bubbles

Rechter Pointbreak für Intermediates bis Advanced, Lowtide – Midtide und 2 – 7 ft.

Auf den langen und fetten rechten Wellen von Punta Rocas sind Rides von 300 bis 500 m keine Seltenheit. Mit einem etwas längeren Brett surfen zu gehen ist sinnvoll, um früh in die Welle zu kommen und die flacheren Sections zu umfahren. Punta Rocas bricht massiv und schiebt sich kraftvoll über das Riff. Das Weißwasser erinnert ein wenig an einen Geröllhaufen, der über dir abgeladen wird. Absolut empfehlenswert. An Mini-Tagen gibt es etwas weiter südlich vom Point einen kleinen barrelnden Shorebreak. Laut Locals geht in Punta Rocas immer was!

Peru Reisen und Surfen - Punta Rocas

Pakichays Sohn in Punta Rocas


Playa Arica: Beach an dem es immer knallt

Beachbreak für Intermediates bis Advanced, Lowtide – Midtide und 4 – 5 ft.

Wenn bei kleinem Swell in Punta Hermosa gar nichts mehr geht, dann gibt es hier immer noch hüft- bis schulterhohe Wellen. Im Süden von Playa Arica findest du einige gut geformte Sandbänke mit längeren Lefts & Rights. Und circa 250 Meter nördlich davon gibt es einige schnelle und teilweise barrelnde Wellen im French Style!

Peru Reisen und Surfen: Playa Arica

Surftrip nach Playa Arica: Der Fourwheeler fährt uns direkt bis zur Wasserkante


4. Lobitos: Das Indonesien der Peruaner

Eine ganz andere Nummer als in Punta Hermosa sind die Wellen im Norden. Etwa in Lobitos – auf Peru Reisen darf diese Ecke nicht fehlen. Aufgrund der fantastischen, kraftvollen Tubes gilt Lobitos als das Indonesien der Peruaner! Schnelle und steile Take Offs sollten hier auf jeden Fall sitzen, denn die Wucht dieser Wellen ist nicht zu unterschätzen. Mit einem Faible für etwas Nervenkitzel und ein paar dicken „Cojones“ kannst du hier aber die Wellen deines Lebens scoren.

Die meisten lokalen Surfer sind entspannt und hilfsbereit. In der wellenreichen Hauptsaison kann das durchaus anders sein, denn Lobitos ist für heftige Tubes und gute Surfer bekannt.

Als einer der schönsten Strände des Landes zaubert Lobitos mit seinen riesengroßen Felsen eine romantische Atmosphäre – das Bild wird von vielen kleinen Erdölpumpen nur ein wenig getrübt. Fast abgeschottet von der Außenwelt kann man hier so richtig zur Ruhe kommen. Die nächstgrößere Stadt Talara ist etwa 25 bis 45 Minuten entfernt.

Peru Reisen und Surfen: Lobitos

Gute Aussichten in Lobitos

4.1 Wohnen & Essen: Insider Tipps für Lobitos

Nur relativ wenige Hostels und Hospedajes zieren die Strandpromenade von Lobitos und bieten die Möglichkeit, für 7 bis 11 Euro (etwa 25 bis 40 Soles) pro Person und Nacht unterzukommen. Zumindest, als wir vor ein paar Jahren dort waren. Im Relejate hatten wir ein kleines schönes Zimmer mit Terrasse und Meerblick für 30 Soles. Ein wenig teurere, aber wirklich wunderschöne und surffreundliche Unterkünfte am Strand sind diese hier:

  • Mahalo Lobitos: Wunderschön luftig und mit viel Holz gebaute Unterkunft. Toller Ausblick auf zwei Surfspots, alle Annehmlichkeiten wie Netflix und Surfverleih, engagierter Besitzer (ca. 34 Euro / Nacht).
  • Wayra: Einfache, saubere und günstige Zimmer in Strandnähe. Entspanntes Besitzerehepaar. Surfboards müssen aber extern in der Nähe geliehen werden (ca. 23 Euro / Nacht).
  •  Buena Vista Lobitos: Mit Liebe und schönem Garten angelegte Unterkunft, nah am Strand und an Einkaufsmöglichkeiten. Surf-Verleih direkt vor Ort (ca. 53 Euro / Nacht).
(1) Ausblick vom Mahalo, (2) Surf Views am Wayra Hostel, (3) Buena Vista Lobitos mit Pool (Bilder: booking.com)

Das beste Restaurant mit veganen und vegetarischen Optionen ist das Tallaki Hostel Café Lobitos. Aber auch in den diversen anderen Hostels wie La Casona bekamen wir bereits für 2 bis 3 Euro ein Frühstück, Mittagsmenü oder Abendessen angeboten.


4.2 Die besten Surf Spots in und um Lobitos

Von Lobitos aus liegen fünf verschiedene Breaks in Laufdistanz. Die besten Wellen gibt’s im September und Oktober, doch selbst in der Surfnebensaison lässt sich das Potenzial der einzelnen Spots erkennen. Die Wellen sind unglaublich kraftvoll! Wer gerne weniger zum Surfen trägt, braucht auf Peru Reisen spätestens bei Lobitos einen Surfbikini, der richtig festsitzt. Hier die Spots von Süden nach Norden, von denen wir nicht alle tatsächlich gesurft haben.

El Hueco: Barrelndes Loch

Linker Pointbreak für Advanced Surfer und Verrückte, Lowtide – Midtide und 5 – 8 ft.

Wer Barrels sucht und im Wasser genau weiß was er macht, der surft El Hueco (übersetzt „das Loch“). Wir sind diese Welle nicht gesurft, denn das überlassen wir lieber den Pros und Locos. Ich habe mir sagen lassen, dass die Take-off-Zone bei High-Tide zu nah an den Felsen liegt und daher nicht zu empfehlen sei. Aber schaut selbst…

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Baterias: Weltklasse Swellmagnet

Linker Pointbreak für Advanced Surfer, Midtide – Hightide und 5 – 8 ft.

Baterias wurde nach den Offshore-Ölplattformen in der Nähe benannt. Der über Riff brechende Lefthander sah aus der Ferne betrachtet sehr vielversprechend aus. Hier knallt immer am meisten Swell auf die Küste. Kommt er aus dem Südwesten, kann es in Baterias doppelt so groß sein wie an den nördlicheren Points. Auch wenn Baterias mit der richtigen Swellrichtung Weltklasse sein soll, so haben wir zumindest hier nie jemanden surfen gesehen.


Lobitos: Für Surfer mit guten Nerven

Linker Pointbreak für Beginner bis Intermediates, Midtide – Hightide und 3 – 6 ft.

Lobitos ist ein kraftvoller linker Pointbreak, der über Stein bricht. Die Welle saugt – je nachdem wo man beim Take-Off sitzt – eine gute Portion Wasser vom Riff, so dass man auf die frei gelegte Steinkante schauen kann. Für meinen Geschmack eine Nummer too much, aber die Locals sitzen meistens tief und gehen richtig ab. Nach dem Takeoff liegt eine kraftvoll saugende Schulter vor dir, die langsam abflacht und in einige Beginner Peaks ausläuft. Das Riff hat auf jeden Fall das Potenzial, barrelnde Wellen zu produzieren.

Lobitos surfen

Lobitos – ein felsiges Vergnügen (Foto: Evelyn Céspedes / Unsplash)


Piscinas: Kurzes, aber heftiges Vergnügen

Linker Pointbreak für Intermediates bis Advanced, Lowtide – Midtide und 3 – 6 ft.

Piscinas ist ein weiterer linker Pointbreak und für peruanische Verhältnisse eine eher kurze Welle. Der Takeoff ist umso heftiger, je tiefer du sitzt. Die Wellenwand hat zwar Zug, aber wird trotzdem meist etwas fett und zieht erst unmittelbar vorm Strand zum Close-Out wieder an. Der Einstieg erfolgt entweder über die Steine oder durch den Shorebreak.


Punta Panama: Entspanntes Riff

Reefbreak für Intermediates, Lowtide – Midtide und 3 – 6 ft.

Punta Panama ist ein Reefbreak 5 Minuten nördlich von Piscinas, der längere Rights und kürzere Lefts verspricht. Der Take-Off ist für Lobitos eher nice and easy, die Welle hat eine schöne Wand und trotz der Crowds war die Stimmung hier entspannt. Mit ansteigender Tide lief es hier am besten, aber bei zu viel Wasser versackt die Welle wieder.

Peru Reisen und Surfen: MancoraFoto „Movistar Peru Mancora Classic“ by surfglassy, used under CC BY-SA 2.0 with foto filter & cropped size

Mancora: Die peruanische Party-Metropole

Obwohl wir gern positive Reiseempfehlungen geben, so können wir von einem Ort wirklich nur abraten: Mancora. Falls du als Surfer verträumte Hippie Beaches bevorzugst, dann setz dich in den Bus und reise lieber nach Montanita in Ecuador weiter. Oder wenn du auf der Suche nach Barrels bist, dann geh nach Cabo Blanco, der wohl besten Welle in Peru. Uns hat eine Stunde in Mancora gereicht um zu wissen, dass wir hier nicht mal für eine Nacht sein wollen. Allerdings war gerade Karneval und gefühlt ganz Ecuador in Mancora. Vielleicht gibt man dieser Partymetropole später doch nochmal eine Chance?


5. Weitere Surf Areas in Peru

Falls du mehr Zeit hast, um in Peru reisen und surfen zu gehen, dann schau dir noch weitere berüchtigte Spots an. Die Küste ist lang, und die Möglichkeiten fast endlos. Bekannt zum Surfen sind vor allem die folgenden Gegenden.

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5.1 Huanchaco

Eine der Top-Surfdestinationen un Peru. Huanchaco liegt relativ weit im Norden von Peru, fast an der Grenze zu Ecuador. Darum kannst du hier im europäischen Sommer (Mai bis Oktober) die besten Wellen finden – also genau dann, wenn es in Punta Hermosa & Lobitos eher etwas inkonsistenter wird.

Es gibt hier mehrere Spots für verschiedene Surf Level, und auch sonst ist Huanchaco eine nette (aber auch trubelige) Ecke zu Verweilen. Hier liest du weitere Tipps vom Atma Hostel vor Ort; weitere beliebte Unterkünfte sind das Surf Hostel My Friends oder das Urica Surf House (ab ca. 20 Euro pro Nacht). Wenn du Zeit hast, reise nach Trujillo – nach Lima die zweitwichtigste Stadt Perus – und schau dir die Ruinen an.

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5.2 Chicama

Sicherlich hast du schon einmal von der längsten linken Welle der Welt gehört oder auf Social Media Bilder gesehen, wie sich Wellen wie am Schnürchen um einen Point fädeln. Willkommen in Chicama, Peru – einer Gegend, die noch etwas weiter nördlich als Huanchaco zu finden ist. Der Spot liegt im kleinen Ort Puerto Malabrigo, wobei es nebenan in Pacasmayo noch eine weitere Welle gibt. Wie es sich hier so surft, erzählt Precious Ocean.

Wenn du in Chicama Unterkünfte suchst, ist das Angebot nicht ganz so groß wie anderswo in Peru. Gute Optionen sind z.B. das für Peru Reisen etwas teurere Surf House Chicama, nur wenige Schritte vom Strand entfernt, oder das Village Surf Hostel in Pacasmayo (ca. 30 Euro pro Nacht).


6. Allgemeine Dos für noch bessere Peru Reisen

Mit einfachen Verhaltensempfehlungen holst du auf Peru Reisen mehr heraus. Und zwar diesen hier…

6.1 Lerne Spanisch!

Falls du kein Spanisch sprichst und trotzdem nach Peru reisen willst, lerne vorher noch ein paar Floskeln oder besuche vor Ort einen Sprachkurs. Denn die wenigsten Peruaner sprechen fließend Englisch. Mit etwas Spanisch kommst du mit den Locals in Kontakt, erfährst wo und bei welchen Bedingungen sie surfen gehen, wo sie am liebsten essen oder wie sie günstig von A nach B kommen. Wir haben so wunderbare Menschen getroffen und uns an vielen Orten fast wie Zuhause gefühlt.

Miniwörterbücher wie z.B. von Kauderwelsch beinhalten viele nützliche Informationen für Peru Reisen. Ein paar Smalltalk-Sätze parat zu haben ist immer gut. In 95% der Fälle fragten mich die Peruaner als erstes: „De donde eres?“ also „Woher kommst du?“

Wer weiß, was diese Damen zu erzählen haben… (Foto: Yolanda via Pixabay)

6.2 Probiere die lokale Küche!

Versuche auf Peru Reisen möglichst lokale und saisonale Lebensmittel einzukaufen! Wenn du zum Beispiel Fisch magst, dann probiere Ceviche. Wo sollte man sonst Fisch essen, wenn nicht am Meer? Morgens kannst du deinen Fisch direkt fangfrisch vom Fischer kaufen und mittags braten. Aber verzichte vielleicht auf gegrillte Meerschweinchen! Probiere lieber Früchte- und Gemüsesorten aus, die du noch nicht kennst.

Peru Reisen und Surfen - AvocadoDie Avocados bzw. „paltas“ waren die besten, die ich je gegessen habe (Foto: Nur Afni Setiyaningrum via Unsplash)

Schau wo die Locals immer essen gehen. Manchmal sind die preiswerten, von einer Tia („Tante“) betriebenen Restaurants qualitativ am besten. Falls du wie ich vegan/vegetarisch lebst, frag nach einem „Plato vegetariano“. Viele Restaurants sind sehr flexibel und zaubern dir etwas Simples aus Reis, Gemüse, Choclo (Inkamais) und Hülsenfrüchten. Al gusto de cliente, also ganz nach dem Geschmack des Gastes!

6.3 Teile deine Talente und dein Wissen!

Warum die Globalisierung nicht kulturell sinnvoll nutzen? Teile deine Skills mit Menschen, denen du auf Peru Reisen begegnest und die sie gebrauchen könnten. In Punta Hermosa massierte ich meinen Gastgeber Pakichay – er reparierte uns dafür gleich am nächsten Tag Paddys Surfboard. Und seine Tochter lud uns zum leckersten veganen Sushi ein! Du kannst total gut malen? Vielleicht verewigst du dich in einem Hostel mit einem Bild! Du bist Grafikdesigner? Hilf jemandem, einen Flyer zu gestalten! Du bist Yogalehrer? Zeig den Locals ein paar gute Übungen gegen Rückenschmerzen! Sharing is caring und es kommt häufig von allen Seiten zu dir zurück!

Diese beiden Mädels haben mit ihren Künsten ein Hostel verschönert

6.4 Minimiere deinen Plastikkonsum!

Versuche so wenig Plastiktüten und Plastikflaschen wie möglich zu nutzen. Wasser in wiederverwertbaren 20-Liter-Behältern ist viel günstiger als die üblichen Wasserflaschen. Es mag vielleicht übertrieben klingen, aber je mehr Müll wir als Touristen vermeiden können, umso besser. Als Surfer versuchen wir sogar den Strand sauberer zu verlassen, als wir ihn vorgefunden haben.

Generell sind Plastik und Müll in Südamerika ein heikles Thema. Die moderne Welt hat zwar Verpackungen eingeführt, aber Recycling und Müllbeseitigung ist immer noch kompliziert. Viele Leute verbrennen ihren Müll oder schmeißen ihn ins Meer. Einerseits mangelt es an Aufklärung, aber andererseits sind kulturelle Unterschiede schuld: Früher verpackte man sein Essen in biologisch abbaubare Bananen- oder Maisblätter, die weggeworfen werden konnten.

6.5 Sei offen und schlagfertig

Wie in jeder Kultur stößt man auf Peru Reisen auf Dinge, die anders sind als in Deutschland. Obwohl sich immer mehr Frauen emanzipieren, so gibt es ganz klare Rollenverteilungen und dementsprechendes Verhalten. Mit meinen Spanischkenntnissen war ich diejenige, die Deals mit den Locals aushandelte, und trotzdem bekam mein Freund immer den abschließenden Handschlag. Irgendwann mussten wir darüber lachen.

Peru Reisen und Surfen: Respekt

Respekt vor fremden Kulturen – auf Peru Reisen kann man das prima üben

Nimm es den Latinos nicht übel, wenn sie dich „Mamacita“ nennen oder dir hinterherpfeifen. Passt dir das nicht, dann sei auf nette Art schlagfertig und drück ihnen lächelnd einen Spruch.

An der Grenze zu Ecuador fragte mich der peruanische Busticket-Verkäufer tatsächlich auf Spanisch, ob ich noch einen zweiten peruanischen Freund wollen würde. Mein Freund stand neben mir, verstand das in dem Moment aber nicht. Ich musste lachen und fragte meinen Verehrer, ob er denn seine eigene Frau bereits finanzieren und zufrieden stellen könne? Damit hatte er nicht gerechnet und ihm fehlten die Worte. Er sah wohl ein, dass es unangebracht war, vor meinem Freund so offensiv zu flirten. Danach waren wir beste Freunde. Er fuhr uns zum ATM und besorgte uns sogar ein Zimmer, weil wir in der Nacht nicht mehr rechtzeitig über die Grenze nach Ecuador kamen.

6.6 Lebe im Augenblick

Stress dich nicht! Wenn es dir irgendwo gefällt, dann bleibe. Manchmal meint man, möglichst viele Eindrücke und Orte mitnehmen zu müssen. In meiner Erfahrung machen mich gerade Orte nostalgisch, an denen ich eine Weile gelebt habe und so Dorf und Leute kennenlernen konnte. Slow Travel ist auch viel günstiger – man bekommt bessere Deals, weiß wo es den besten Burger gibt, knüpft Freundschaften und macht intensivere Erfahrungen.

Peru Reisen und Surfen: Offline

Analog genießen: In den Rainbow Mountains staunst du ohne WiFi

6.7 Verbringe deine Zeit offline!

Seit einer Weile bloggen wir auf SurfMySoul und haben uns in Peru dennoch bevorzugt in der realen Welt aufgehalten. Es tut gut, sich aus dem Social Media Wahn zurückzuziehen und intensive Augenblicke mit allen Sinnen live zu genießen. Schöne Momente erschaffen wir, indem Körper, Seele und Geist dort sind, wo wir uns gerade aufhalten – ohne Angst, digital gerade etwas zu verpassen.

Du schaffst es so schnell nicht nach Peru, hast aber trotzdem Lust auf eine gute Zeit, Surfen und Yoga? Dann könnten unsere SurfmySoul Surf & Yoga Retreats etwas für dich sein! Sie finden immer im Sommer in Frankreich sowie im September in Andalusien statt. Dynamisches Hatha Vinyasa Yoga und Surfen – besser gehts nicht!

Warst du schon in Peru reisen und surfen? Und hast noch Surf- und Reise-Insider Tipps? Oder sind vor deinem ersten Peru Trip noch Fragen offen? Dann hinterlasse einen Kommentar.

Editorin: Heidi Günther / meerdavon.

Title Foto courtesy of Pakichay Surfcamp.

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5 comments

Ursina 9. Oktober 2017 - 13:13

Hallo Ela! wow, was für ne steile Reisevorlage 🙂 toller Bericht von euch. Ich habe einen 2 monatigen Surftrip vor mir… in 2 Wochen gehts los. Ich überlege ob ich bei Pakichay Surfcamp beginnen soll. Wie ist denn die Wasserqualität rund um Lima? und lohnt es sich crowdtechisch rasch gen Norden zu reisen? Bin Intermediate und surfe kein Shortboard… mein eigenes ist 6.3 mit relativ viel Volumen und diesen Sommer hab ich nochmal ein schmaleres 7.0 benutzt um einfach mehr Wellen zu kriegen. Ich denke mal in Lima,an den von dir vorgeschlagenen Orten lässt sich bestimmt so was finden in dem Range?
Schöne Grüsse Ursina

Reply
Ela 9. Oktober 2017 - 23:24

Liebe Ursina,
danke für deinen lieben Kommentar und wie cool, dass es bald für dich nach Südamerika geht! Ich kann dir Pakichays Family nur ans Herz legen!!! Super ist es natürlich wenn du ein bisschen Spanisch sprichst, dann hat man mit Pakichay einfach die beste Zeit, vorallem weil er mit seinen 65 Jahren auch lieber sanfte Wellen surft und dich mitnimmt. Und deine Reise auch im Süden um Lima herum zu beginnen ist auch eine gute Idee. Gerade im September/Oktober sind die Wellen im Norden sehr groß und kraftvoll. Um reinzukommen mag ich die Region um Punta Hermosa total, so viele Spots und auch Ausweichmöglichkeiten gibt’s dort und einfach etwas mädchenfreudlichere Wellen und es ist nur eine Stunde von Lima entfernt. Das Wasser in Lima ist super dreckig. Und so richtig guten Surf hatten wir dort tatsächlich nicht. Wenn du sensible Ohren hast kann ich dir die Seals Ohrenstöpsel empfehlen. Ich surfe nur mit denen, egal wo wir sind. Seitdem hatte ich kein surfers ear mehr. Lima hat eher Longboardwellen oder eben perfekte Anfängerbedingungen für die ersten Weißwasserwellen/grünen Wellen. Aber definitiv solltest du vorher mal die Forecast für die verschiedene Orte checken. Trujillo und die Gegend hat auch ein paar schöne Spots die nicht ganz so heftig sind wie Lobitos zum Beispiel, dort findest du einige der besten Lefthander Pointbreaks. Wir hatten leider kein Glück mit dem Swell und sind daher direkt nach Lobitos gefahren. Schreib mir gerne mal wie deine Reise so verläuft und wo es dich am Ende hin verschlägt. Liebe Grüße und Grüß mir Pachamama, la tierra latina

Reply
ursina 23. Oktober 2017 - 14:50

Hallo Ela! danke für deine liebe Antwort! ich gehe tatsächlich zu Pakichay und bin schon super gespannt 🙂 danach whs in den Norden mit Trujilloregion…Chicama, Huanchaco, Pacasmayo. evtl Lobitos und im Dezember noch ein bisschen Ecuador.
Die Grüsse nehm ich gerne mit!
darf ich noch eine Frage bzgl Geld stellen? wie hast du das gemacht? Soles und Dollars in Lima getauscht? whs ist es clever nicht mit viel Geld dort rumzurennen… kann man unterwegs Geld abheben oder mit Kreditkarte bezahlen?
Liebe Grüsse

Reply
Garcia Kaletta 21. Oktober 2019 - 12:58

Hey, im Winter möchte ich mir endlich mal die Zeit nehmen für 2-3 Monate Südamerika zum Surfen zu suchen. Geplante Reisezeit Februar-April. Ich war bereits in Spanien, Frankreich und Indonesien surfen. Die einfachen Basismanöver sitzen also, schätze mich daher eher als Intermediate anstatt Anfänger ein.
Welche Regionen könntest du mir in Hinsicht auf die Reisezeit und meinen Könnenstand empfehlen? Dazu mit relativ kleinem Reisebudget, plane keinen 5 Sterne Hotel in Costa Rica oder so…
Vielen Dank schon mal 🙂

Reply
Yan 5. September 2021 - 22:28

Hi ,
Danke für den tollen Beitrag.
Ich überlege über die Wintermonate nach Punta hermosa zu reisen .bin mir aber unsicher ob die Spots im Winter nicht ein wenig zu krass für mich sind (intermediate) . Gibt es in der Umgebung auch noch andere gut erreichbare Spots für den Fall das 4-6 Fuß mir für den Anfang zu groß sind .
Wie lange surft Ihr schon und was waren eure Erfahrungen?
LG Yan

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