In Europa surfen bedeutet mehr als Portugal, Frankreich und Spanien. Wie wäre es zum Beispiel mit dem United Kingdom? Ich selbst bin seit vielen Jahren ein Fan von England und Schottland, und zwar nicht nur wegen dem Surfen. Speziell Newquay an der Küste Cornwalls, dem südwestlichsten Zipfel Englands, hat ein ganz besonderes Flair. Lies im Gastbeitrag von Dennis vom Surftechnik-Blog landratten.org, warum sich kältere Gewässer und ein Surftrip nach Newquay unbedingt lohnen!
Großbritannien ist bekannt für die Queen, Tea Time und britischen Humor. Aber in England surfen? Hawaii, Bali, Australien – das sind doch die Orte, die den meisten spontan in den Kopf kommen, wenn man übers Wellenreiten spricht. Denkt man ans Surfen, so reicht die Assoziationskette oft über Meer und Strand zur Sonne. Wer aber letztere als Muss ansieht und danach die Ziele für seine Surf-Trips aussucht, dem bleibt eine ganz eigene Surf-Welt verschlossen. Denn im Norden Europas sind ebenso unbekannte wie wellensichere Destinationen versteckt. Vor allem die britischen Inseln und die Gegend im Cornwall bieten ein ganz besonderes Revier. In diesem Beitrag verrate ich dir, wie die britischen Wellen sind und warum Newquay in Cornwall ein gutes Ziel für Surfer ist!
1. Surfen in England: Wie kälteresistent muss man sein?
In Newquay, der unter Surfern bekanntesten Kleinstadt der Grafschaft Cornwall, ist es im Sommer am wärmsten. Im August hat es dort etwa 18 °C Luft und 16 °C Wassertemperatur. Aber die Summer-Swells haben leider auch in Cornwall das europaweite Manko, dass sie eher inkonsistent sind und volle Line Ups mit Surfschulen mit sich bringen. Wie in vielen EU-Ländern ist daher auch in England der swellreiche Herbst und Winter die Surf-Hauptsaison: Dann erwachen die Wellen in Cornwall und am Surf-Hotspot Newquay erst richtig zum Leben. Doch es ist eben auch deutlich kühler. Der Frühling kann auch keine schlechte Idee sein – das Meer birgt die restliche Power und Kälte vom Winter, heizt sich aber langsam auf. Und die Touristen sind noch nicht da! Noch mehr Details zum Klima (von der durchschnittlichen Wassertemperatur Cornwalls über Regen und Temperaturen pro Reisemonat) findest du hier.
Cornwall im Sommer (The island, Newquay, Cornwall, United Kingdom by Giuseppe Milo, used under CC BY 2.0)
Doch wenn Surfer überlegen, wo sie zwischen September und April gerne mal ins Wasser springen möchten, denken die wenigsten an das vereinigte Königreich. Dass man dort 1A Surfreviere findet, haben wir schon in unserem Cornwall Guide berichtet, und das Epizentrum der Cornish Coast ist Newquay. Zugegeben ist in England surfen nichts für Warmduscher, denn die Temperatur- und Wetterbedingungen wirken zunächst einmal abschreckend: Wasser und Luft sind teilweise kälter als z.B. in Portugal und es regnet überdurchschnittlich viel. Im Herbst kann das Barometer im Meer noch 13 °C anzeigen, im Winter rutscht es auf 8 °C ab. Und an Land ist es nicht viel gemütlicher.
Man muss nun aber kein der Kälte trotzender Seebär oder hartgesottener Brite sein, um in England surfen zu können. Mit guter Neopren-Ausrüstung ist es trotzdem warm genug. Außerdem fühlt sich nach einer Session im kühlen Wasser nichts so gut an, wie das wohlverdiente Aufwärmen im Pub nach der Surfsession! Wer auf sein Budget achten muss, ist mit einem 4/3er Neoprenanzug in Newquay meistens gut beraten – im Sommer ist es damit vielleicht etwas zu warm, und im Frühling und Herbst genau richtig. Vielleicht noch mit ein paar Neoprenschuhen und Handschuhen, je nach Wetter. Im Winter muss es aber dann das ganz dicke Neopren mit Haube sein.

Im richtigen Neoprenanzug ist Surfen in Newquay ein Fest (Foto: Adam Gibbard für Visit Cornwall)
2. Newquay: Paradies mit tollen Wellen und Gentleman-Surfern
Du warst noch nie in England surfen und musst dich mit den britischen Luft- und Wassertemperaturen noch anfreunden? Dann ist ein Surf-Trip nach Cornwall eine gute Idee, und zwar zum Zentrum des englischen Surfsports: In die Stadt Newquay. Dafür sprechen einige Argumente!
Was für Newquay spricht: Temperaturen, Infrastruktur & Ausblick
Im Südwesten Englands sind die Elemente deutlich sanfter mit uns als etwa in Schottland oder im Norden Irlands. Und dank des Nordatlantik-Stroms sind die Temperaturen erstaunlich mild. Insbesondere im Herbst, wenn das Meer noch einige Restwärme vom Sommer gespeichert hat, ist die Wassertemperatur Cornwalls recht erträglich. Wer dann in Newquay surfen geht, wird angenehm überrascht sein. Ich habe mich Mitte September bei einer Wassertemperatur von ungefähr 14°bis 16°C in die Fluten gestürzt. Mit einem 4.3er Neoprenanzug und Booties war das absolut kein Problem.
Und falls du doch wider Erwarten frierst, weil der Neoprenanzug zu dünn ist? Oder dein Brett für die Wellen ungeeignet ist? Dann spiel Newquay eine weitere Stärke aus – seine sehr gute Infrastruktur. Denn als bekannteste Surferstadt Englands wartet Newquay mit Surfschulen, Surfshops und Leihmöglichkeiten auf. Und auch alles andere, was das Herz begehrt, ist in Laufreichweite: Campingplätze, Hostels, Pubs, Restaurants und Feiermöglichkeiten. Trotzdem kannst du dich zurückziehen und einsame Landschaften genießen – wenn du nur ein kleines Stückchen fährst.

Das Cape Cornwall ist nicht weit weg von Newquay (Foto: Adam Gibbard / Visit Cornwall)
Ein letztes, starkes Argument für Newquay ist die einzigartige Umgebung. Mit den grünen Hügeln, alten Anwesen und Burgen im Hintergrund kann man mancherorts fast denken, man sei in der Zeit zurückgereist! Es gibt dieses Bilderbuch-England, mit alten Pubs und verwitterten Häuschen, wirklich – wenn man danach sucht. Newquay selbst hat z.B. einen wunderschönen Hafen und bietet z.B. oberhalb vom Fistral Beach oder an der Watergate Bay einzigartige Ausblicke über die Küste. Und vom Line Up aus ist der Anblick auch nicht gerade schlecht…
Wie sieht es mit den Crowds in Newquay aus?
Natürlich sind die Vorzüge von Newquay auch den Engländern nicht entgangen. Deshalb gibt es gerade dort eine riesige Surf-Szene mit zahlreichen hartgesottenen Ganzjahres-Surfern – und leider selten leeren Line Ups. Die gute Nachricht ist aber, dass man vielerorts ganz dem englischen Klischee entspricht, sich immer ordentlich in die Schlange zu stellen. Es wird eine extrem gute Surf-Etikette gepflegt und wenn man sich Spots aussucht, die seinem Können entsprechen, gibt es selten Stress. Ich habe sonst noch nirgendwo so volle Line Ups erlebt, wo man trotzdem so rücksichtsvoll miteinander umgeht. Vorausgesetzt natürlich, man benimmt sich selbst nicht daneben…

Es gibt einige Surfer in Newquay, doch die meisten sind entspannt (Foto: Adam Gibbard / Visit Cornwall)
3. In Newquay surfen: Beliebte Surf Spots in der Gegend
Newquay ist ein wirklich guter Ausgangspunkt, um das erste Mal in Cornwall zu surfen und die Gegend zu entdecken. Hier hat man eine Menge Surfspots direkt vor der Tür, erreicht aber mit dem Auto auch schnell einsamere Wellen im Norden und Westen. Aufgrund ihrer Beschaffenheit bekommt die Cornish Coast von diversen Richtungen Swell ab. So finden sich einerseits anspruchsvollere Peaks, aber auch geschütztere Spots mit nicht zu hohen Wellen, die für Anfänger geeignet sind. Für sie sind außerdem die kleineren Summer-Swells eine gute Option. Hier eine Auswahl der bekanntesten Spots.
Fistral Beach
Der wohl bekannteste Surfstrand in Newquay bzw. ganz Cornwall! Hier gibt es im Prinzip drei Bereiche, genannt Fistral South, Fistral North und Little Fistral, welcher noch ein Stück nördlicher liegt. Auf der Höhe von Fistral North gibt es einen großen Parkplatz (gegen Parkgebühr). Außerhalb der Sommermonate ist es in der Regel kein Problem, einen Platz zu finden. Von hier aus kann man auch über den Strand nach Fistral South laufen. Bei Low Tide können bei North und South die Wellen recht hohl brechen – wer noch nicht so schnell beim Take-Off ist, sollte deshalb eher bei Mid-Tide oder High-Tide ins Wasser gehen. Little Fistral ist eine sehr schnelle Welle mit jeder Menge guten Surfern. Wer hier Spaß haben will, sollte schon ein gewisses Surf Level haben.
Fistral Beach Gallerie: (1) Kräftiger Whitewash, (2) Eher flache Wellen im Sommer, (3) Surfer im Sonnenuntergang (Fotos: Dune Dreams Fotography via Visit Cornwall)
Towan Beach
Einer der Stadtstrände von Newquay, der manchmal fälschlicherweise als „Town Beach“ bezeichnet wird. Immer Sommer planschen hier viele Familien und bei kleinen Wellen ist es richtig voll hier. Doch wenn es anderswo richtig groß wird, kann Towan aufgrund seiner sehr geschützten Lage die einzige Option zum Surfen sein. Wegen der Lage direkt am Ort ist Parken teils problematisch – am besten vom deiner Pension aus hinlaufen.
Schöne Lines (Foto „Towan Beach“ by chokingsun used under CC BY 2.0)
Tolcarne Beach
Der nordöstlicher Nachbar von Towan ist der meistens ziemlich voll. An diesem breiten Beachbreak können die Wellen sehr kraftvoll werden! Bei Lowtide schließt er sich quasi mit den benachbarten Stränden (Lusty Glaze und Great Western) zusammen. Parken muss man irgendwo an der Straße, die Parkplatzsuche kann daher besonders im Sommer nervig werden.
Watergate Bay
Auch als „Tregurrian Beach“ bekannt liegt die Watergate Bay ca. 15 Autominuten nördlich von Newquay. An diesem weitläufigen Beach Break mit verschiedenen Peaks ist für jeden etwas dabei. Doch insbesondere Intermediates haben dort Spaß. Es gibt einen großen bezahlten Parkplatz, der aber z.B. nicht für höhere Campervans geeignet ist. Ich habe schon öfters oberhalb des Spots an einer Einbuchtung geparkt, um die Parkgebühr zu sparen. Das ist eigentlich verboten, hat aber niemanden gestört – inklusive der vorbeifahrenden Polizei. Ansonsten kann man auf der Wiese oberhalb der Watergate Bay parken und gleich noch ein wahnsinniges Panorama genießen.

Newquay surfen – Watergate Bay
Crantock Beach
Crantock ist ein Beachbreak im Süden von Newquay, der von einem Rivermouth von der Stadt getrennt wird. Hier kann man meistens etwas mehr Ruhe finden, da den meisten Leuten der Weg hierhin zu weit ist. Aufgrund der Flussmündung kann man sich aber auf stärkere Strömungen einstellen. Und in der Regel ist dieser Beach nicht überwacht und daher nur fortgeschrittenen Surfern zu empfehlen.

Der Crantock Beach im Winter (Foto: Dune Dreams Fotography / Visit Cornwall)
Neben diesen Breaks gibt es in der Gegend noch eine riesige Anzahl an weiteren Spots. Lass dich doch zum Beispiel von unserem Cornwall Artikel inspirieren, wo du noch hinfahren kannst. Wer mehr als Newquay sehen will, sollte die Gegend auf eigene Faust entdecken. So kann man noch den ein oder anderen (Semi) Secret Spot finden.
4. Surferleben in Newquay: Unterkünfte, Schulen und Ausgehen
In den Sommermonaten ist Newquay eines der touristischen Zentren Englands, das tausende Urlauber an seine schönen Strände lockt. Deshalb bietet der Ort eine sehr gute Infrastruktur und alles was das Surferherz begehrt! In der kälteren Nebensaison kann man nicht nur die besseren Wellen, sondern auch einige Schnäppchen fangen. Vielleicht sogar im The Headland Hotel & Spa, dass auf einer Klippe am Fistral Beach thront (siehe Bild). Hier haben wir noch ein paar erschwinglichere Tipps für dich, wo du am besten wohnen und feiern kannst – und welche Surfschulen dich aufs Brett bringen.

Low Tide: Fistral Beach und The Headland Hotel (Foto: Adam Gibbard / Visit Cornwall)
Unterkünfte in Newquay: Schöner Wohnen
Eine gute Anlaufstelle für Unterkünfte in Newquay von Privatpersonen ist AirBnB, wo du für dasselbe Geld wie für ein Hotelzimmer kleine Apartments finden kannst. Ansonsten ist die Zimmersuche über Booking.com eine gute Idee, da man meistens sogar erst mal nur unverbindlich reservieren kann. Hier findest du viele kleine Pensionen, welche teils nur 2 oder 3 Zimmer anbieten. Empfehlenswert sind zum Beispiel diese beiden:
- Siren's Sunset – gemütliches kleines Bed & Breakfast mit Panorama-Blick und in Laufreichweite zum nächsten Strand
- Penwyth House – stylishes Bed & Breakfast im Strandhaus-Stil mit Garten und super Frühstück
- Long Beach Hotel – Preiswertes Hotel in Newquay mit Blick aufs Meer, nahe dem Fistral Beach. Es können auch Apartments gebucht werden.
Da sich die Touristenströme auf den Sommer konzentrieren, hat der Surf-Urlauber den Rest des Jahres die volle Auswahl an Unterkünften. Meiner Erfahrung nach sind die aber auch in der Nebensaison nicht ganz so günstig, insbesondere beim derzeit sehr schwachen Euro. Es macht daher auf jedem Fall Sinn, schon vor der Anreise zu recherchieren, wo man zu einem guten Preis unterkommen kann.

Newquay bietet lauschige Plätzchen zum Wohnen (Foto: Dune Dreams Photography / Visit Cornwall)
Surfschulen & Surfshops in Newquay: Alles was das Herz begehrt
Was Infrastruktur wie Surfschulen angeht, bietet Newquay alles, was man als Surfer benötigt. Du musst also nicht zwangsläufig fortgeschrittener Surfer sein oder mit dem eigenen Brett anreisen, um für die lokalen Wellen gewappnet zu sein. Am Fistral Beach ist z.B. die Escape Surf School sehr bekannt und beliebt. Und an der Watergate Bay bringt dir die Extreme Academy von Bodyboarden über Kiten bis zum Wellenreiten alles bei, was man im Wasser so tun kann. Meistens haben die Surfschulen in Newquay einen kleinen Shop mit integriert, wo man z.B. Wachs oder andere Essentials kaufen kann.

Surfschulbretter am Beach (Foto: Adam Gibbard / Visit Cornwall)
Sofern du eine größere Auswahl suchst oder einfach bummeln willst, schau dich doch in Newquay mal in den speziellen Surfshops um. Davon gibts hier einige – und ich rede nicht von den Stores der großen Surfmarken, sondern kleinen Läden mit viel Herz! Neben spezialisierten lokalen Shapern ist z.B. der Custard Point Surfshop sehr gut, wo seit Jahrzehnten eigene Surfboards gefertigt werden und Surf-Zubehör vertrieben wird. Und wenn du mal eine Schramme in dein Board gehauen hast, bist du im Karma Surfshop – wo übrigens auch das geniale Real Surfing UK Mag herkommt – in den besten Händen.
Von den vielen kleinen Surfshops ist Watershed einer der speziellsten, weil es neben Brettern richtig guten Kaffee gibt und abends gelegentlich Jam Sessions stattfinden. Außerdem findest du dort hippe Klamotten vom eigenen Label, das ebenfalls „Watershed“ heißt. Generell lohnt es sich, in England mal nach neuen Brands wie Finisterre & Co. Ausschau zu halten, an die du Zuhause nicht ran kommst. Das geht z.B. auch sehr gut beim MMW Store.

Ein gemütlicher Sonntagnachmitag mit Musik (Foto: Watershed)
Ausgehen in Newquay: Leibliches Wohl und Entertainment
Lecker essen gehen kann man in Newquay das ganze Jahr. Einen Besuch wert ist z.B. das Beach Hut mit seinen guten Steaks und Burgern oder der Great Western Beach Complex, wo man nach einem anstrengenden Surf-Tag ausgiebig sündigen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit frischem Seafood, Fish & Chips, Sticky Pudding oder Scones mit Cream Tea? Die kleinen Gebäckstücke schmecken am besten mit Schlagsahne („Clotted Cream“) und etwas Marmelade oben drauf.
Und wenn es dir nach etwas ganz Besonderem ist, dann kannst du in Newquay sogar richtig ausgefallen essen. Zum Beispiel beim unprätentiösen Fine Dining bei der lokalen Chef-Köchin und Autorin Emily Scott, im bei Locals besonders beliebtem Pub The Smuggler's Den Inn, oder bei Box & Barber für ein fancy Breakfast oder einen leckeren Lunch.
Unbedingt probieren: (1) Scones, (2) Fish & Chips & Mushy Peas, (3) Frisches Seafood
Pubs für das Bierchen am Abend findet man in Newquay definitiv in ausreichender Stückzahl. Das schickere Fort Inn thront über dem Meer und bietet zum frischgezapften Bier einen super Ausblick. Und mit Abstand eine der besten Bars in Newquay ist das Whiskers, wo es gute Drinks und regelmäßig Live Musik gibt. Achtung: Wer zu lange festhängt, riskiert vielleicht den Morgen-Surf zu verschlafen 😉
Insgesamt floriert das Nachtleben in Newquay natürlich vor allem in der Hauptsaison, in der auch regelmäßig größere Events stattfinden. Allen voran das legendäre Boardmasters Festival im August! Es ist eines der größten Surf Festivals in Europa, und davon weiß inzwischen jeder – denn es bietet großartige Musik, Surf Action, Party und das alles mit Blick auf die Watergate Bay. Im September toben sich die Cornish Guys and Girls noch auf dem Beer Festival aus, doch danach kehrt langsam Ruhe ein. Das kommt natürlich deinem Surfpensum zugute 😉

Das Festival in Newquay mit Blick auf die Watergate Bay (Foto: Tim Borrow / Boardmasters)
5. Reiseinfos: So kommst du nach Newquay
Wer im Nordwesten Deutschlands lebt, kommt bequem mit dem Auto nach Newquay. Mit der Autofähre geht’s von Calais oder Dünnkirchen nach Dover (ca. 50 bis 150 Euro), von da aus fährt man nochmal ca. 520 km durch britische Landschaften. Durch das Tempolimit von 70Mph (ca. 110km/h) ist das Fahren relativ entspannt und die überschaubare Geschwindigkeit hilft beim Eingewöhnen an den Linksverkehr. Natürlich kannst du auch mit dem Campervan anreisen und dir so die Unterkunft sparen. Falls du Lust auf Vanlife, aber keinen Van hast, dann miete dir doch einen bei Paul Camper.
Newquay hat auch einen kleinen Flughafen, den von Deutschland aus diverse Airlines (z.B. Germanwings) anfliegen. Das allerdings nicht ganzjährig! Alternativ kannst du über die Flughäfen Bristol oder London nach Newquay anreisen. Von diesen Airports aus sind es nochmal 250 bzw. 450 Kilometer mit dem Mietwagen oder dem Bus bis in die Surfstadt.
Fazit: In Newquay surfen lohnt sich!
Wellenreiten in Cornwalls Surfepizentrum Newquay ist sicher nichts für jeden, aber definitiv eine Erfahrung wert! Wenn man sich jeden Morgen im Halbschlaf in den vom Vortag noch nassen Neoprenanzug pellt um als erster am Spot zu sein, hat das durchaus charakterformende Wirkung. Der Lohn dafür, nämlich teilweise völlig alleine am superkonstanten Watergate Beach zu surfen, ist die Mühe aber durchaus Wert! Für mich gehört der Ort definitiv auf jede Surfer-Landkarte. Hier mein Fazit, wenn du überlegst in Newquay surfen zu gehen:
- Wunderschöne Spots
- Konsistenter Swell, vor allem von Herbst bis Frühling
- Gute Infrastruktur (Surfshops, Unterkünfte, Geschäfte…)
- Sicheres Reisen in wunderschöner Natur, die zum Entdecken einlädt
- Wenige Touristen während der Surfsaison (Herbst bis Frühling)
- Trotz Kälte relativ volle Line Ups, vor allem in der Badesaison im Sommer
- Etwas teurer als andere Orte, insbesondere wegen des zurzeit schwachen Euros
Die Wellen Englands sollte man auf jeden Fall mal probiert haben. Wenn du in Newquay surfen gehst empfängt dich ein netter Ort, um die Bedingungen in Großbritannien kennen und lieben zu lernen. Warm ist sicherlich schön, aber es muss ja nicht jedes Mal Wasser mit Badewannen-Temperatur sein. Also ran an die Reiseplanung, damit es kein weißer Fleck auf eurer Surf-Landkarte bleibt!
(Title Foto: Crantock Beach near Newquay by Adam Gibbard / Visit Cornwall)
1 comment
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