Lombok Lovers: 9 Gründe, warum Surfen auf Balis Nachbarinsel rockt

by Heidi
Lombok surfen - Foto by Jeremy Bishop

Lombok ist eines der Surfer-Ziele in Indonesien, bei dem sich die Geister scheiden. Die einen sagen, Lombok sei so schön wie Bali vor 20 Jahren und hätte einen ganz eigenen Charme. Andere meinen, dass es dort mittlerweile genauso voll und chaotisch ist. Natur und authentisches Indonesien oder Bali 2.0 – was stimmt denn nun? Kleiner Spoiler: Nach meiner Lombok-Reise wurde ich zum Fan und kann (fast) alle Negativ-Urteile entkräften. Doch dazu später mehr!

Für viele ist Bali das Maß aller Dinge in Indonesien. Eine Weile war ich selbst komplett auf Bali fixiert, da es dort neben vielen guten Surf Spots alles gibt, was das Surfer-Herz begehrt: Den Hipster-Ort Canggu, tolles Essen und eine perfekte Infrastruktur mit schnellem Wifi für digitale Nomaden. Doch mittlerweile explodiert der Tourismus dort so sehr, dass grüne Reisfelder riesigen Hotelbunkern weichen müssen und Hunderte Surfer pro Spot um eine Welle kämpfen. Ruhesuchende Indonesien-Fans sind darum gut beraten, sich noch andere Ecken des wunderschönen Landes anzusehen.

Genau das war für mich der Auslöser, über Balis Tellerrand zu schauen. Ich entdeckte kleine authentische Surfer-Orte wie Red Island in Ost-Java, wo man sich fast wie ein Local fühlt. Und Lombok stand ebenfalls auf meiner Liste, denn ich wollte mir ungeachtet von allem, was ich bereits von anderen Leuten gehört hatte, selbst ein Bild verschaffen. Long Story Short: Lombok ist zwar ebenfalls kein Geheimnis mehr, und auch hier gibt es viel Surftourismus. Aber trotzdem ist die Insel ganz anders als Bali! In diesem Beitrag erfährst du, warum ich ab sofort ein Lombok Lover bin.


Nichts ist wie Lombok: Was die Insel einzigartig macht

Lombok ist von der Fläche her fast genauso groß wie Bali und beide Inseln sind nur wenige Seemeilen voneinander entfernt. Darum kannst du sogar mit der Fähre von Bali nach Lombok reisen – was länger dauert, dir aber z.B. die Mitnahme eines Rollers ermöglicht. Trotzdem ist Lombok komplett anders als seine wesentlich beliebtere Schwesterninsel: Beide liegen auf unterschiedlichen Seiten der „Wallace Line“, die Asien und Australien ökologisch voneinander trennt. Und Lombok befindet sich auf der australischen Seite mit einer völlig anderen Flora und Fauna! An den Küstenregionen erinnert die Vegetation an eine tropische Savanne und saftige Regenwälder gibt es nur im vulkanischen Hochland. Das Klima ist tropisch-warm, aber mit einer im Vergleich zu Bali geringeren Luftfeuchtigkeit.

Erste Eindrücke von Lombok: (1) Sasak-Zeremonie, (2) Blick über Berge und Reisfelder, (3) Strandleben

Doch auch sonst ist Lombok einzigartig! Im Gegensatz zu Bali ist die Kultur muslimisch geprägt und 85% der Bevölkerung gehören den Sasak an. Diese Ureinwohner haben völlig eigene Bräuche und sind bekannt für ihre Handwerkskunst. Früher oder später werden dir Sasak-Frauen begegnen, die selbstgewebte Ikat-Sarongs auf der Straße verkaufen. Touristen fallen motivierten Verkäufern hier gerade in der Nebensaison stärker auf, da es davon wesentlich weniger gibt als auf Bali. Zum Glück kann von Massentourismus auf Lombok noch keine Rede sein – wirtschaftliche Haupteinnahmequelle sind die Landwirtschaft und der Bergbau. Auf einem Roller-Trip über die Insel kommst du zum Beispiel an Reisfeldern und Goldgräberstädten vorbei!


9 Gründe, warum ein Surftrip nach Lombok einfach rockt

Ob du dich an einem Ort wohl fühlst, hängt immer von deinen Erwartungen ab. Als Surfer stehen gute Wellen, ein angenehmer Beach Vibe und viel Natur zumindest bei mir ganz oben auf der Wunschliste. Geht es dir genauso? Dann könnte Lombok etwas für dich sein. Und zwar aus den folgenden Gründen!

1. Du kannst auf Lombok ganzjährig surfen

Das wichtigste Argument zuerst: Lombok ist eine der wenigen indonesischen Inseln, wo du wirklich das gesamte Jahr über bei ziemlich konsistenten Bedingungen surfen kannst! So läuft z.B. Balis beliebte Westküste im Winter meistens gar nicht und du musst auf die Ostküste ausweichen (oder umgekehrt), was die ohnehin großen Surftouristenströme noch mehr ballt. Anders auf Lombok, wo die Surfspots südlicher exponiert sind und sich über viele geschützte Buchten erstrecken – hier läuft immer irgendwo etwas! Natürlich sind die Wellen je nach Reisezeit aber unterschiedlich groß, konsistent und voll.

Lombok surfen (Foto by Wes Grant)Schlaue Füchse kommen trotzdem in der Nebensaison von November bis März nach Lombok. Dann ist zwar Regenzeit, aber sie fällt weitaus weniger üppig aus als beispielsweise auf Bali. Ab und an ein Schauer, und keine riesigen Müllfluten, wie man sie im Winter leider auf der Nachbarinsel und auf Java beobachten muss. In der Zeit sind die Wellen auf Lombok mit „nur“ durchschnittlich 3 bis 6 Fuß kleiner, dafür aber cleaner – weil der Swell meist aus Süden kommt und die Chancen für Offshore-Wind steigen. Die perfekte Zeit für Surfanfänger, Intermediates und Leute, die kleinere Wellen zugunsten eines geringeren Crowd-Levels mögen.

Als Haupt-Saison wird auf Lombok aber oft die Trockenzeit von April bis Oktober empfohlen, weil die Wellen dann besonders pumpen. In diesen Monaten knallen Süd- bzw. Südwest-Swells mit 6 Fuß aufwärts und langen Perioden auf die Küste. Frühaufsteher finden dann die besten Bedingungen vor, bevor der Wind zu späterer Stunde zunimmt und teils auf Onshore dreht. In dieser Zeit werden vor allem Fortgeschrittene und Advanced Surfer mit Faible für größere Wellen auf Lombok ihren Spaß haben. Dann läuft auch der legendäre Desert Point – etwa so wie auf dem folgenden Bild.

Big Wave Lombok - Jeremy Bishop2. Kuta Lombok ist das bessere Kuta!

Die Hauptstadt Kuta auf Bali ist ein Touristen-Moloch aus Hotels, verstopften Straßen, hektischen Shopping-Meilen und vermüllten Stränden. Im direkten Vergleich ist Kuta Lombok wesentlich angenehmer und hat mit seinem Namensvetter kaum etwas gemeinsam: Nach Senggigi ist der Ort das zweitgrößte Touristenziel auf der Insel und trotzdem relativ klein. Mit dem Roller bist du in maximal 10 Minuten durchgefahren, hast unterwegs ein paar Pferdewagen überholt und nur wegen einer Kuhherde kurz im „Stau“ gestanden.

Unsere Ausgehtipps für Kuta Lombok

Kuta Lombok ist ein Mix aus modern und authentisch: Funky Restaurants und Bars sind genauso zu finden wie der Warung in Familienbesitz, und kurz nach der traditionellen Sasak-Zeremonie jagt die Jugend-Gang die Hauptstraße am weißen Sandstrand mit ihren Scootern hinunter. Ein wenig erinnert das Ganze an das hippe Canggu auf Bali, nur eben mit viel mehr Platz, viel mehr Locals statt Expats und einer geringeren Dichte an Places to Be. So kann man viel besser entspannen und hat dennoch alles, was das Surfer- und Foodieherz begehrt. Wir mögen zum Beispiel diese Orte:

  • El Bazaar: Stylischer Laden mit orientalische Leckerbissen
  • Krnk: Soul Food meets Industrial Chic mit Blick auf die Hauptstrasse
  • Milk Espresso: Bester Kaffee auf Lombok und Abende mit Cocktails und Live Music
  • Nugget Corner: Einer von vielen Warungs mit Indonesien Food
Modern meets Authentic: (1) Milk Espresso, (2) Krnk, (3) Obst-Händlerin vom Markt, (2´4) Kleinste KFC-Filiale der Welt

Die genannten Orte sind nur ein paar Beispiele, wo man in Kuta Lombok ausgehen kann. Sicher wirst du noch viel mehr finden! Aufmerksame Beobachter entdecken auch kleine Überraschungen – wie regelmäßig stattfindende Märkte oder die kleinste KFC-Filiale der Welt.

Kuta Lombok als Ausgangspunkt für Free Surfer

Kuta Lombok ist ebenfalls der perfekte Ort für Free Surfer, die von hier aus auf eigene Faust die Insel erkunden. Er liegt strategisch zwischen den besten Surf Spots (siehe nächster Punkt) und wartet mit der nötigen Infrastruktur auf: Hier kannst du easy einen Roller leihen, jegliches Surfzubehör kaufen oder sogar verkaufen. Das haben wir mit unseren alten Surfboards so gemacht, die uns eine Surfschule bzw. ein Surf Stay in Kuta Lombok für faires Geld abnahmen. Generell ist es hier leicht, an gebrauchte Surfboards zu kommen, oder auch einen Surf Guide zu finden. Ungeachtet deines Surflevels macht das selbst an Spots für Fortgeschrittene und Advanced Surfer Sinn, weil du im Line Up von den Locals einfach besser „aufgenommen“ wirst. So war zumindest unsere Erfahrung.

Surfshops & Co: (1) Banyu Surfboards, (2) Nalua Surfshop, (3) Monkey Surf School, (4) Surfguide bei Gerupuk

Besonders gut haben mir an Kuta Lombok die individuellen Surfshops mit ihren angenehmen Dimensionen gefallen: Anstelle riesiger Flagship Stores bekannter Surfmarken findest du kleine Läden wie Nalua mit viel Persönlichkeit und handverlesenen Labels. Auch die Surfschulen wie Monkey Surf sind hier keine Massenbetriebe, sondern klein, fein und in lokaler Hand. Ein Extra-Tipp außerhalb von Kuta Lombok: In Gerupuk findest du mit Banyu Surboards einen genialen Shaper, der tolle Surfboards in Regenbogenfarben herstellt. Allerdings musst du für Board mindestens zwei Wochen bis zur Fertigstellung einplanen – also am besten zu Beginn des Surfurlaubs bestellen.

3. Lombok hat Beach- und Reef-Breaks für jedes Surf Level

Ich liebe Reef Breaks! Die Wellen brechen schön kalkulierbar an derselben Stelle, haben Power und halten größeren Swells stand. Lombok wartet mit einer großen Auswahl an tollen Riffen auf. Egal ob du sanftere Wellen oder hohle Barrels suchst, hier wirst du garantiert fündig.

Surf Spots auf Lombok für Anfänger

Wer Surfen lernen will und noch nie im Leben auf einem Surfbrett stand, ist in Selong Belanak am besten aufgehoben. Hier fahren Surfschulen gerne hin, denn es ist der einzige echte Beachbreak der Insel. Selong Belanak liegt etwa 35 Minuten westlich von Kuta Lombok. An diesem Anfänger-Spot kannst du an vielen Buden Soft-Tops leihen und dich in den kleinen Wellen der windgeschützten Bucht bei sicheren Bedingungen ausprobieren. Und nach dem Surfen lädt der schöne weiße Sandstrand zum Entspannen mit einem kühlen Drink ein.

Selong Belanak: (1) Strandleben, (2) Kleine Wellen, (3) Vater und Sohn bei der Foamie-Session

Surf Spots auf Lombok für Fortgeschrittene

Gerupuk ist bekannt bei Anfängern, die erste grüne Wellen bekommen, sowie bei Intermediates. In der windgeschützten Bucht in der Nähe von Kuta Lombok warten verschiedene und hauptsächlich nach rechts laufenden Reefbreaks, die mit kleinen Booten vom Hafen aus angesteuert werden. Don-Don ist ein schöner A-Frame, der nur bei größerem Swell läuft. Beliebt und oft etwas voller sind die relativ soften Wellen der Gerupuk Inside, die über flaches Riff laufen. Wesentlich heftiger knallt es auf der Gerupuk Outside mit größeren Drops und hohlen Sections. Und lass sich beim Kids Point nicht vom Namen täuschen: Er läuft nur bei fettem Swell, überrascht dann aber mit schnellen kleinen Barrels!

Ekas gilt ebenfalls als eine der freundlicheren Wellen auf Lombok, die allerdings eine gute Stunde östlich von Kuta Lombok entfernt liegt. Ekas Outside läuft erst ab einem größeren Swell und produziert sehr kräftige linke Wellen für Fortgeschrittene. Ekas Inside ist der „freundlichere kleine Bruder“ mit einer softeren Left und einer anspruchsvolleren Right.

Seger Reef ist ein flacher Reefbreak zwischen Kuta Lombok und Gerupuk vor einer wunderschönen Bergkulisse. Die vornehmlich rechten Wellen laden erfahrenere Surfer mit Walls und Tubes zu allerlei Manövern ein. Ein kleines Reef Tattoo ist meistens inklusive. Plus: Seger ist ohne Boot erreichbar!

Tanjung Aan ist ein weiterer malerischer Spot bei Gerupuk, der sowohl zum Chillen als auch zum Surfen gut ist. Der eher inkonsistente Righthander erfordert größeren Swell und das Korallenriff ist bei Hightide leichter verdaubar. Hier haben Shortboarder, aber auch Longboarder Spaß. Wegen dem längeren Paddle Out ist Tanjung Aan aber eher nichts für Beginner!

Surfspots für Fortgeschrittene: (1) Boote nach Gerupuk, (2) Surfer auf Gerupuk Inside, (3) Tanjung Aan bei Sunset

Surf Spots auf Lombok für Experten

Are Guling ist ein kleines Goldgräber-Dorf westlich von Kuta Lombok mit ebenso glänzenden Wellen. Manche nennen den Righthander sogar den besten der Insel! Mit etwas Paddelpower ist er ohne Boot erreichbar, aber die gewaltigen hohlen Wellen erfordern viel Surfexpertise. An kleinere Tagen ist zusätzlich ein Lefthander surfbar.

In Mawi brauchst du große Eier(stöcke)! Schon die Anfahrt über die Schotterpiste ist – gerade in der Regenzeit – abenteuerlich und genauso geht’s dann auch im Wasser weiter. Dich erwarten hohl brechende und teils extrem große Wellen, krasse Strömung, heftige Drops und lange Hold Downs. Nur etwas für Experten!

Der berüchtigte Desert Point (Bangko-Bangko) ist Lomboks heiliger Gral. Der lange Lefthander läuft eher in der Trockenzeit, wenn Mega-Swells aus Westen anrücken. Dann rückt die internationale Surfelite an, um sich furchtlos in haushohe Barrels zu stürzen – in denen du deinen Van parken könntest. Kein Channel, reißende Strömung und ein fieser Exit über flachem Riff. Wie sich das anfühlt, kannst du hier nachlesen… Oder in diesem Video ansehen!

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4. Lombok hat die Traumstrände, die du gesucht hast

Hast du dich jemals gefragt, wo Indonesiens Traumstrände eigentlich versteckt sind? Nun, eines ist klar: Auf Bali sind sie jedenfalls nicht. Deswegen sind viele Menschen, die das erste Mal hierhin kommen, auch etwas enttäuscht. Wer hingegen auf die Nachbarinsel Lombok reist, wird definitiv fündig werden – hier liegen die Orte, die jeder Instagrammer sofort auf ein Foto bannen, ins World Wide Web laden und mit dem Hastag #dreambeach versehen würde. Und das Beste daran: Traumstrand und Surfspot sind meistens ein- und dasselbe!

Beim Surfen auf Lombok reibt man sich deshalb öfters die Augen, weil die Kulisse einfach wunderschön ist. Feiner weißer Sand, türkisfarbenes Wasser und grüne Palmenhaine…. Nimm dir nach den Surf Sessions also unbedingt Zeit, um die fantastischen Strände wie Tanjung Aan oder den Seger Beach beim Relaxen zu genießen. Am besten mit einem guten Buch oder zum Sonnenuntergang, mit einem einer frischen Kokosnuss oder einem Bintang-Bier in der Hand! Ebenfalls schön: Der Mawun Beach, ein Spot zum Chillen und Surfen, sowie der etwas abgelegene Pink Beach, der durch rosa Korallenpartikel im Sand einen besonderen Glow hat.

Traumstrände: (1) Seger Beach bei Tag, (2) Tanjung Aan zum Sunset, (3) Spielbuddies in Selong Belanak

5. Die Surfcamps auf Lombok sind kleine Oasen

Hast du die Nase voll von Massen-Surfcamps, in denen du nur eine Nummer von vielen bist, und man sich eigentlich nicht wirklich im deine Surffortschritte schert? Und wo vor lauter Zimmer von der Natur nicht mehr viel zu spüren ist? Dann komm nach Lombok! Hier warten die kleinen, feinen und individuellen Surfcamps auf dich! Eines davon haben wir sogar selbst getestet und für exzellent befunden.

Das Drop in Surfcamp bei Gerupuk

Stell dir ein kleines buntes Boutique-Hotel für Surfer vor, mit einer Handvoll Holz-Bungalows in einem tropischen Garten. Am Pool stehen kleine Himmelbetten zum Chillen, die Lounge ist eine bunte Kissenburg und jeden Morgen wabert der Duft von frisch gebackenem Kuchen aus der Küche… Und Surfen gehst du nur mit deinem Buddy und einem Guide. Eine Fata Morgana? Nö, das Drop In Surfcamp in Lombok! Eine Oase, in der wir während unseres letzten Lombok-Trips unterkamen, und wo wir uns wie Zuhause fühlten – denn statt Party gibt's hier Wohlfühlatmosphäre!

Das kleine Surfcamp liegt in der Nähe von Gerupuk in einer ruhigen Gegend und wurde von drei Mädels aus Deutschland und der Schweiz gegründet. Das erkennt man sowohl an der liebevollen Deko als auch an den Bungalows, die ein wenig Alpen-Romantik nach Indonesien bringen. Camp-Chefin Solli tut alles für ihre Gäste. Rücken verrenkt? Der Sasak-Wunderheiler eilt herbei und richtet es wieder. Romantischer Ausflugstipp gefällig? Sie weiß Rat. Altes Surfboard zu verkaufen? Solli ebnet bei den lokalen Shops den Weg. Das Drop In ist auch beim Surfen familiär, da auf einen Lehrer maximal 2 Schüler kommen – beim Anfänger-Intensiv-Kurs oder beim Free Surfing an täglich neuen Spots.

Drop In Surfcamp: (1) Bungalows, (2) Garten, (3) Surf-Schedule, (4) Café und Frühstück

Weitere Surfcamps in Lombok

Noch ein kleines und familiäres Surfcamp, das wir empfehlen können, ist das Ola Ola Lombok: Es liegt in idyllischer Ruhe am Selong Belanak Beach, der vor allem für Surfanfänger und Ruhesuchende geeignet ist. Falls du also deinen ersten Surfkurs aller Zeiten absolvieren willst, bist du hier genau richtig! Aber auch Intermediate Spots wie Mawi sind von hier nicht weit entfernt. Noch nicht von uns selbst getestet, aber im Bekanntenkreis für gut befunden wurde ebenfalls das Surfcamp Lombok – ein sehr einfaches Haus, bei dem dafür aber das Surf Coaching im Mittelpunkt steht und sehr gut sein soll.

Ola Ola Lombok: (1) Außenansicht, (2) Zimmer, (3) Bootstour zum Riff

6. Beim Yoga ist der Blick auf den Ozean inklusive

Yoga und Surfen sind ein bisschen wie Zucker und Zimt: Sie ergänzen sich verdammt gut! Beim Yoga kannst du vom Wellenreiten verspannte Muskeln lockern sowie Kraft und Flexibilität aufbauen, die deinen Wave Count erhöhen. Auf Lombok wartet mit dem Ashtari eine ganz spezielle Yoga-Shala auf dich: Open Air, hoch oben auf dem Berg und mit einem Wahnsinns-Panoramablick über die Kuta Lombok Bay! Während der Hatha, Vinyasa, Yin oder Power Yoga Sessions genießt du den Blick über den Ozean und lauschst den Geräuschen der Natur. Zum Ashtari gehört ebenfalls ein Restaurant, wo du super Seafood Mie Goreng und andere Leckereien bekommst!

Wir sind übrigens auf das Ashtari aufmerksam geworden, weil wir online arbeiten wollten und kein stabiles WiFi bekommen haben. Also fuhren wir hoch auf den Berg… Und die Rechnung ging auf: Hier, über den Wolken, ist nicht nur die Freiheit grenzenlos – sondern scheinbar auch das Funksignal 😉

Asanas mit Ausblick: Die Ashtari Yoga-Shala in luftiger Höhe

Asanas mit Ausblick: Die Ashtari Yoga-Shala in luftiger Höhe

7. In der Nebensaison ist es zauberhaft ruhig

Wir waren im Dezember auf Lombok und wunderten uns. Wo waren denn bitte all die Touristen? Warum blieben die hippsten Läden halb leer? Und wieso bekamen wir in einer Surf Session plötzlich 3 Mal so viele Wellen wie sonst? Ganz einfach: Wir hatten den Charme der Neben-Saison auf unserer Seite! Ein Wort, dass man auf Bali inzwischen leider gar nicht mehr kennt, da ständig und vor allem zum Jahreswechsel extrem viel los ist. Ganz anders auf Lombok.

Auf Lombok wird es zwischen November und März angenehm ruhig. Natürlich nicht so mucksmäuschenstill wie vielleicht zur selben Jahreszeit in Irland, aber dennoch ruhiger als in der Hauptsaison. Die Surf Spots lichten sich, das Leben wird entspannter und Kuta Lombok wirkt wie ein noch aufstrebender Surfer-Ort. Denn noch nicht jeder Hinz und Kunz kennt. Selbst die verkaufswütigen Armband-Kids („Wanna buy bracelet mister? But you said maybe later!“) und Sarong-Händlerinnen sind gechillt drauf und wollen manchmal einfach nur schnacken. Oder einen Saft mit dir trinken.

Zauberhafte Nebensaison: Im Dezember muss man Spots wie Gerupuk mit weniger Leuten teilen

Zauberhafte Nebensaison: Im Dezember muss man Spots wie Gerupuk mit weniger Leuten teilen

Wer im Februar (immer noch Nebensaison) nach Lombok kommt, erlebt außerdem das Bau Nyale Festival. Begleitet von bunten Zeremonien werden leuchtende Sandwürmer gefangen, die nach einer Sasak-Legende die Reinkarnation der im Meer verschollenen Prinzessin Mandalika sein sollen.

8. Lomboks Natur ist atemberaubend

Auf Lombok kann man viel entdecken, ohne wirklich ein festes Ziel vor Augen zu haben. Setz dich einfach auf den gemieteten Roller (bitte mit Helm) und fahre los! Jenseits von Kuta Lombok passierst du verlassene Straßen, vorbei an Bauern auf dem Reisfeld und schnatternden Gänsen. Du durchquerst verschlafene Dörfer, in denen dir Kinder neugierig zuwinken, und staunst über die stoische Gelassenheit der Kuhherden, die scheinbar allein den Verkehr regeln. Auf solchen Touren ist der Weg bereits das Ziel. Denn Lomboks Natur ist atemberaubend und wird dich in ihren Bann ziehen.

Übrigens ziehen auf Lombok nicht nur die tollen Surf Spots und malerischen Strände die Touristen an. Viele Besucher fahren beispielsweise zum Trekking auf den Mount Rinjani, den zweithöchsten Vulkan in Indonesien. Er ist so massiv, dass eine Eruption selbst das Wetter in Europa beeinflussen kann. Das letzte Mal ist der hochaktive Rinjani übrigens 2018 ausgebrochen, also informiere dich vor einer Tour über das Gefahrenlevel. Eine Vulkanwanderung ist ganz schön anstrengend, aber es lohnt sich. In der Nähe liegen schöne Wasserfälle, die zum Abkühlen einladen, z.B. der Sendang Gile und der Tiu Kelep.

Natur auf Lombok: (1) Rollertour, (2) Reisfelder, (3) Wasserbüffel, (4) Mount Rinjani, (5) Wasserfälle

9. Nach Flores & auf die Gilis ist es ein Katzensprung

Bestimmt hast du schon einmal von den Gilis gehört. „Gili“ bedeutet in der Sprache der Sasak nichts Anderes als „kleine Insel“, von denen man im Süden von Lombok ein ganzes Dutzend findet. Bekannt und schon recht überlaufen sind Gili Trawangan, Gili Meno und Gili Air. Warum also nicht mal ihre weniger bekannten, aber ebenso wunderschönen und einsamen Schwestern besuchen? Zu diesen „Secret Gilis“ gehört z.B. Gili Nanggu, ein Schnorchel-Paradies.

Lombok - Gilis

Auf Gili Trawagan versteht man Spaß

Ebenfalls schnell von Lombok aus erreichbar sind die Inseln Flores und Komodo. Dort findest du verwunschene Bergdörfer, eindrucksvolle Unterwasserwelten zum Tauchen und sogar Mini-Drachen – falls man die dort lebenden Kommodo-Warane so bezeichnen mag. Alles Wissenswerte über diese beiden Inseln kannst du hier nachlesen!


Los geht’s: Letzte Tipps für deinen Surf Trip nach Lombok

In dieser interaktiven Karte habe ich dir alle Surf Spots, wesentlichen Orte und Ausflugsziele von Lombok noch einmal zur Übersicht zusammengestellt. Die Anreise mit dem Flugzeug zum Airport Mataram ist übrigens super easy. Falls du schon in Indonesien bist und eine kleinere Airline wählst: Achte bei der Buchung darauf, ob und was für Boardbags akzeptiert werden. Meine kam zunächst nicht mit und wurde ein paar Tage später nachgesendet. Eine günstigere Alternative ist die Anreise per Fähre. Ab Pandang Bai (Bali) braucht man je nach Wetterlage mit dem Boot um die 4 Stunden bis nach Lombok, aber in der Regenzeit ist die See sehr turbulent und das Flugzeug definitiv vorzuziehen!

Lombok Anreise

Unsere Anreise nach Lombok erfolgte mit einem kleineren Flugzeug

Viele Lombok-Reisende machen sich unnötige Gedanken um das Thema Sicherheit. In den letzten Jahren hat die Polizei in Lombok aufgerüstet und patrouilliert regelmäßig, um Kriminelle abzuschrecken und den Tourismus zu schützen. Trotzdem sollte man nach Einbruch der Dunkelheit nicht allein mit dem Roller in abgelegenen Gegenden herumfahren. In Kuta Lombok und Umgebung ist das aber kein Problem! Zahl beim Parken am Strand unbedingt ein paar Rupien an den Wächter oder beim Warung, damit auf deinen Roller aufgepasst wird!

Beim Surfen auf Lombok empfiehlt sich ein Surflehrer oder Surf Guide, um die teils anspruchsvollen Spots kennenzulernen. Hole dir vorher Tipps für Schulen oder Camps ein, um nicht bei selbsternannten Surf-Gurus ohne Plan zu landen. An manchen Spots wie Are Guling wirst du im Line Up besser aufgenommen, wenn du mit einem Local auftauchst. Und Reef Booties im Gepäck sind wegen der vielen Riffe definitiv eine gute Idee!

Lombok ist eine Reise wert und hat mich nicht zum letzten Mal gesehen. Warst du dort auch schon surfen und hast weitere Tipps? Oder noch ergänzende Fragen, bevor du das erste Mal hinreist? Schreib mir eine Mail oder einen Kommentar!

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11 comments

Christiane 5. März 2017 - 13:32

Liebe Heidi,

vielen Dank für den wertvollen Input zu Lombok. Ich habe für Ende April Bali gebucht und überlege mir jetzt einfach weiterzureisen. Ich hoffe die Wellen sind nicht zu hoch, da ich Intermediate bin. Wirklich sehnsuchtserzeugender Artikel!

Aloha&liebe Grüße,
Chris

Reply
Heidi 6. März 2017 - 7:22

Hallo Christiane,
Vielen Dank für dein Lob, ich freue mich dass dir der Beitrag gefällt!
Ich bin ebenfalls Intermediate und kam recht gut klar auf Lombok, wobei die Wellen natürlich jeden Tag anders ausfallen. Aber das ist auf Bali ja nicht anders. Einige schöne Spots in Lombok funktionieren sogar erst bei großem Swell, z.B. Don Don oder Kids Point in Gerupuk. Dort sind wir hin, wenn es anderswo zu groß war. Dasselbe gilt für Tanjung Aan.
April ist die Übergangszeit zur Hauptsaison und sollte ganz gut passen.
Aber vielleicht kannst du auch Bali und Lombok besuchen, je nachdem wie viel Zeit du mitbringst. Ein Flug von Denpasar (Bali) nach Mataram (Lombok) kostet weniger als 50 Euro und dauert keine Stunde 😉
Viel Spaß und liebe Grüße
Heidi

Reply
Sarah 10. August 2017 - 22:56

Hi Heidi,
ich finde deinen Blog wirklich klasse und wollte dich fragen, ob du mir vielleicht weiterhelfen könntest! Ich möchte unbedingt surfen und fahre im September auf Bali und Lombok. Was würdest du denn eher empfehle, es gibt so viele Surfcamps auf Bali, aber ich weiß nicht welches das Richtige ist oder eben doch Lombok besser ist 🙂 Ich weiß ist wahrscheinlich schwer zu beantworten. Ich war bis jetzt in Australien in einem Surfcamp (1 Woche und dann ein paar mal allein mit ausgeliehenem Board)
Ganz liebe Grüße,
Sarah

Reply
Heidi 13. August 2017 - 11:11

Liebe Sarah,
Danke für dein Lob 🙂 Natürlich helfe ich dir gern weiter! Neben dem Drop In Surfcamp auf Lombok fallen mir noch weitere Tipps ein. Ich schreibe dir gern noch eine etwas ausführlichere Mail.
Liebe Grüße
Heidi

Reply
Sarah 16. August 2017 - 12:29

Hi Heidi,
das wäre wunderbar! Vielen Dank 🙂 Kann meinen Urlaub gar nicht mehr erwarten!
Liebe Grüße,
Sarah

Reply
Theresa 13. Mai 2018 - 21:01

Hi Heidi, klasse Artikel. Ich habe eine ähnlich Frage wie Sarah oben. Eventuell kannst Du mir auch ein paar Surfcamp Tipps für Bali und Lombok zukommen lassen. Wir fliegen in 2 Wochen und wollen unsere Surfing skills unbedingt verbessern. Da wir in Bali ankommen, war ich bisher auf Surfcamps dort fokussiert, aber nach Deinem Artikel bin ich eher für Lombok. Ich war bisher 6 Wochen surfen in Portugal, bin also noch nicht richtig Fortgeschritten. Gibt es noch andere Camps auf Lombok, die Du empfehlen kannst? Und auf Bali?

Lieben Dank!
Theresa

Reply
Basti 7. Juni 2018 - 20:36

Hey Heidi, das ist eine super schöne Seite! Ich flieg im Sommer ebenfalls mit meiner Freundin nach Bali/ Lombok und wollen viel surfen. Kannst du mir bitte auch ein paar Tips zu Surfcamp, Unterkunft, etc. schicke? Freu mich von dir zu hören 🙂
Viele Grüße
Basti

Reply
Tina 15. April 2019 - 18:26

Hallo
Tollen Artikel habt ihr da hinterlassen.
Lombok sieht sehr schön aus
Wollte fragen wie das Wetter bei euch so war im Dezember?
Schnorcheln möglich?
Möchten Ende Dezember Anfang jänner diese schöne Insel besuchen.
Danke schon mal Liebe Grüße

Reply
Heidi 4. Juni 2019 - 13:47

Hi Tina,
Wir hatten feinstes Wetter im Dezember und nur ab und an einen sporadischen Regenguss. Das kann aber natürlich jedes Jahr ein wenig anders aussehen 😉 Generell ist es eine gute Reisezeit.
Schnorcheln waren wir selbst leider nicht, doch das kannst du auf den nahen Gili Islands bestimmt gut.
Liebe Grüße
Heidi

Reply
Stephan 24. Februar 2023 - 10:54

Hallo Heidi, einen sehr schönen bloq hast Du. Eigentlich hatten meine Frau und ich 4 Wochen Bali (Ende Mai-Mitte Juni) eingeplant, und da Medewi. Eine Freundin war aber gerade dort (Februar) und meinte, dass das Wasser voll Plastikmüll war und der Spot mittlerweile ebenso extrem voller Surfer. Ich bin Intermediat, meine Frau so zwischen Anfänger und Intermediate.
Nach deiner Beschreibung hört sich Lombok fast besser an.
Ist Medewi im Mai Okay (weniger Müll durch Trockenzeit), kann man als Anfänger da bei hohem Swell überhaupt surfen?
Was kostet denn ein Leihboard auf Lombok? Nach Medewi würde ich eigene boards mitnehmen, aber mit dem zusätzlichen Transport nach Lombok ist mir das evtl. zu kompliziert. Gibt es da stabiles Wifi, da wir ab und zu arbeiten müssten?
Schönen Gruß wo immer Du auch gerade bist, Stephan

Reply
Heidi 5. März 2023 - 14:43

Hallo Stephan,

Meinen folgenden Infos muss ich voraus schicken, dass ich schon eine Weile nicht mehr in Indo war.
Aber tatsächlich ist das Müll-Problem an der Westküste besonders im Winter stark wahrnehmbar, im Sommer hingegen deutlich weniger.
Medewi war tatsächlich vor ein paar Jahren schon sehr beliebt, und ich finde, es ist keine gute Anfänger-Welle. Zudem gibt es netter Gegenden, wo drum herum ein wenig mehr zu erleben ist. (Nicht mehr Canggu, leider viiiel zu busy).
Wir arbeiten gerade an einem Gastbeitrag zur Bukit-Penisula, da gibt’s ja auch Wellen wie Baby Pandang und Spots, die an kleineren Tagen für Beginner gehen. Vielleicht checkt ihr die Ecke auch mal? Ansonsten fand ich Lombok wirklich schön, auch landschaftlich, und die Spot-Auswahl ist sehr groß. Was Leihbretter aktuell kosten kann ich dir allerdings leider nicht sagen.

Viele Grüße und viel Spaß bei der Planung
Heidi

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