The Good Stuff: Das salzige Glück zweier Longboarder in der Bretagne

by Daniela
Bretagne surfen

Daniela und Paddy von The Good Stuff sind leidenschaftliche Surfer, leben seit 11 Jahren in wilder Ehe und haben ihren Happy Place in der Bretagne gefunden. Der nordwestlichste Zipfel Frankreichs begeistert sie mit dem rauen Klima, den versteckten Buchten und bizarren Küstenformationen immer wieder aufs Neue. Denn sie liefern der Strategin aus der Werbeagentur und dem freiberuflichen Tischler nicht nur klasse Wellen, sondern auch jede Menge Inspiration. Und so kam es, dass aus einem Surftrip in die Bretagne die Idee für eine eigene Pflegemarke geboren wurde. Dies ist Danielas Geschichte. 

Salty Love: Wie unsere Surfliebe begann…

Mein dreißigster Geburtstag und zwei Wochen Urlaub standen an. Ich war damals Single, hatte einen tollen Job, verdiente mein eigenes Geld und war völlig unabhängig. Sport trieb ich schon immer gern und ich liebte das Meer. Logisch, dass ich mich irgendwann in ein Surfcamp in Portugal einbuchte – Wellenreiten ist ja bekanntlich der Inbegriff von Freiheit und Unabhängigkeit.

Im Surfcamp stellte ich mich ganz gut an und mochte es so sehr, dass ich mehrere Jahre in Folge meine Urlaube dort verbrachte. Mit der Zeit surfte ich immer besser und wollte irgendwann ungebunden sein, mich noch mehr im Rhythmus der Tiden und der Wellen bewegen. Und dann kam Paddy. Wir lernten uns über Freunde am Strand kennen. Er hatte einen VW-Bus und lebte bereits seit Jahren das Surferleben. Es gab allerdings einen Knackpunkt: Paddy war Kitesurfer. Mist!

Bretagne Bulli

Von Paddy (Titelbild) und seinem Bulli war Daniela hin und weg

Trotz verschiedener Bretter verliebten wir uns Hals über Kopf und versuchten, Surfen und Kiten unter einen Hut zu bekommen. Fast jedes Wochenende fuhren wir nach Dänemark: Raus aus Hamburg, der Enge und der Jeans. Rein ins Meer, in die Weite und in den Neo. Ein tolles Leben! Paddy merkte schnell, wie toll diese Einfachheit beim Wellenreiten ist. Einfach den Wetsuit anziehen, das Board schnappen und los geht’s. Nicht erst lange den Wind messen und den Kite aufbauen. So wurde er schließlich zum Longboarder (yeah!) und wir konnten endlich zusammen im Wasser sein. Ab sofort widmeten wir wirklich jeden gemeinsamen Urlaub dem Surfen und nannten Dänemark fast unser zweites Zuhause.

Heute verbindet uns die gemeinsame Surfleidenschaft schon seit 11 Jahren und macht vieles einfacher. Keine vorwurfsvollen Blicke, wenn einer länger im Wasser bleiben möchte, keine Diskussionen bei der Urlaubsplanung, keine festen Essenszeiten, keine Kompromisse in der Freizeit. Jeder kann frei sein!

The Good Stuff - Amy

Auch Danielas Golden Retriever Hündin Amy genießt die Freiheit am Meer

Pssst, fahrt doch mal in die Bretagne!

Hätte man uns früher nach dem perfekten Surf Spot gefragt, wären uns wahrscheinlich Wellen in Australien, Kalifornien oder auf Bali in den Kopf gekommen. Klar, wir kannten Dänemarks kühlen Surf wie unsere Westentasche. Doch zogen paradiesische Temperaturen, Palmen und warmes Wasser zum Surfen in Bikini oder Boardshorts eindeutig vor. Klischee-Bilder eben! Doch ein Surftrip in Norwegen änderte alles. Beim After-Surf-Bierchen gerieten wir mit anderen Surfern ins Schwärmen und plauderten über neue Ziele. Sie hatten einen Tipp parat:

„Fahrt doch mal in die Bretagne! Das wird euch gefallen. Feinste Longboardwellen, Beachbreaks, nichts Gefährliches im Wasser.“ Erst waren wir skeptisch: Frankreich? Eigentlich nicht so unser Ding. Zu voll, zu viel Attitude im Wasser, zu viel Klauerei, zu warm für unsere Golden Retrieverin Amy. Trotzdem vertrauten wir den Longboardern, die genau wie wir eher auf Cruisen statt auf Cutbacks standen.

Deshalb zückten wir die Landkarte und warfen ein Blick drauf: Die Bretagne war von Hamburg aus gut zu erreichen und schien eine vielversprechende Küstenformation zu haben, die schon einiges über die Bedingungen verriet. Bilder von bizarren Felsformationen, wie man sie von Portugal kennt, machten uns neugierig – das Abenteuer Bretagne war besiegelt.

Bretagne Beach

Longboardwellen in der Bretagne

Warum die Bretagne unser Lieblingsziel geworden ist

Die Bretagne entspricht dem Gegenteil vom exotischen Surfertraum, denn ohne einen 4.3er Neoprenanzug halte ich es im Wasser selbst im Sommer nicht lange aus. Kälte empfindet natürlich jeder anders, aber bei nächtlichen Außentemperaturen von teilweise 8°C ist Frösteln angesagt. Wenn man, so wie wir, gerne im Campervan unterwegs ist, sollte eine Standheizung nicht fehlen. Was fällt mir sonst zur Bretagne ein? Palmen sieht man nicht an jeder Ecke, stattdessen Heide und viele Laubbäume. Und überhaupt sieht es hier häufig aus wie Herbst.

Trotzdem: Wir sind Fans! Der super Tipp unseren norwegischen Surf Buddies ist jetzt 9 Jahre her und wir haben die Bretagne inzwischen von all ihren Seiten kennengelernt: Dicke Winterswells mit viel Strandmüll, den wir Tag für Tag aufsammelten. Feine Longboard Waves, die ein großes Lächeln aus unsere Gesichter zauberten. Viel Regen, wenig Sonne. Viel Sonne, wenig Regen. Und atemberaubende Küsten-Wanderungen!

Bretonische Träume: (1) Sonnenuntergang, (2) Daniela mit dem Single Fin, (3) Winterswells

Ein großer Vorteil an der Bretagne sind die vielen verschiedenen Surfspots, die man ansteuern kann. So findet man bei jeder Wind-und Swellrichtung immer Wellen zum Surfen und sitzt nicht wochenlang auf dem Trockenen. Im Winter hatten wir schon solche riesigen Swells, dass wir sogar in einem kleinen geschützten Yachthafen surfen konnten.

Morgat: Unser bretonischer Ausgangspunkt zum Surfen und Schwärmen

Ein guter Ausgangspunkt zum Surfen in der Bretagne ist die Provinz Finistère, die am weitesten ins Meer hineinragt und Frankreichs westlichster Zipfel ist. Wir steuern gern die Crozon-Halbinsel mit ihren Felsformationen, Klippen und versteckten Stränden an. Einer der bekanntesten Orte dort heißt Morgat und ist ein altes Seebad. Entsprechend schön sind die dessen Architektur und die Aussicht. Und wenn Surfen wirklich mal nicht geht, gibt es viele Küsten-Trails zum Wandern – mit Blick auf Grotten und malerische Buchte. In Morgat gibt es sogar einen englischen Teeladen mit den besten Scones außerhalb Englands! Überhaupt erinnert vieles in der Bretagne an Cornwall und Umgebung.

Was viele Menschen leider vergessen: Auf der Crozon-Halbinsel befindet man sich mitten im großen Naturpark Amorique, der unter Naturschutz steht. Viele Leute denken, man könne hier einfach am Meer übernachten, Lagerfeuer machen und in der Wildnis campen. Doch das ist verboten! Mit der zunehmenden Beliebtheit von Finistère bei Campingtouristen gibt’s es daher immer mehr Parkverbote und Höhenbeschränkungen auf Parkplätzen. Daher mein Appell: Fahrt Camping-Plätze an. Nehmt euren Müll mit. Und breitet euch nicht zu sehr aus. Sonst ist es mit dem Paradies Bretagne bald vorbei!

Bretagne - Naturpark

Viel grün: Die Crozon-Halbinsel umfasst den Naturpark Amorique

Savoir Vivre: Süßes Nichtstun und Surfen machen den Kopf frei

Eines hatten alle Surfurlaube in der Bretagne gemeinsam: Wir bewegten uns im Rhythmus der Natur. Oder anders gesagt: Wir übten uns im Müßiggang, den ich schon als Kind so liebte. Vielleicht ist es genau das, was mit dem französischen Savoir Vivre gemeint ist. Wir Deutschen würden das süße Nichtstun vielleicht eher Langeweile nennen. Aber für mich sind es die kreativsten Momente überhaupt! Und so ist die Bretagne ein fester Bestandteil in unserem Leben geworden. Einer dieser Orte, der mich erdet, zu mir kommen lässt und Kraft für Neues gibt. Statt „ich muss dies oder jenes“ lasse ich die Gedanken schweifen und gebe ihnen Raum.

Die Bretagne ist das Gegenteil von Fast-Forward und modernem Lifestyle. Hier gab es schon immer Foodtrucks. Nämlich den Crepe-Wagen. Mit dieser Bilderbuch-Französin, dem Bilderbuch-Hündchen und dem billigen leckeren Wein, der um 14 Uhr schon hervorragend schmeckt. Ohne kommentieren zu müssen, woher er kommt und aus welcher Traube er stammt.

Savoir Vivre: (1) Crepes essen, (2) Surfpause, (3) Lieblingsbaum besuchen

Crozon erscheint jedes Jahr gleich. Am Strand steht kein neues Hotel, sondern derselbe Baum, nur ein Jahr älter. Mittags haben die Geschäfte zu, es gibt wie immer kein Internet und erneut parkt dieser Crepe-Wagen – ähem Foodtruck – an selben Ort. Da kann man fast schon von Traditionen sprechen, und sie sind die beste Voraussetzung für echte Kreativität. Damit sind keine Ideen gemeint, die an jeder Straßenecke lauern und nur kopiert werden. Sondern die Art von Kreativität, die in einem selbst schlummert. Die Bretagne ist mein Ort der Inspiration, wo Gedanken endlich ausspuckt werden – die man im Wirrwarr-Leben nicht hätte formulieren können. Mittlerweile treffen wir in der Bretagne jedes Jahr unsere Freunde aus Holland. Kreative und Künstler, die hier genau dasselbe wie wir finden: Surf, Müßiggang und kreative Pausen.

Bretagne - Kreative Pausen

Surfen macht den Kopf frei

Vom Moment des Loslassens zur neuen Geschäftsidee

Im Berufsleben bin ich sonst getrieben von Deadlines. Hopse von einem Projekt zum nächsten, ohne das erste verarbeitet zu haben. Schiebe Präsentationen auf meine innere Festplatte oder sitze in Meeting-Marathons. Nicht falsch verstehen, ich liebe meinen Agentur-Job! Und Digital Detox – „Entgiftung“ durch völliges Lossagen von der digitalen Welt – ist nichts für mich. Doch heute weiß ich, dass das eine das andere braucht. Anstrengung braucht Loslassen. Loslassen braucht Anstrengung. Bekanntlich entstehen die besten Ideen nicht, wenn man stur auf den Rechner starrt. Sondern mal etwas völlig Anderes macht, dabei gar nicht denkt und die Gedanken frei fließen lässt. Aus diesem Moment des Loslassens ist auch unsere neue Pflegemarke entstanden.

Bretagne - Flow

Flow: Wenn die Gedanken so frei fließen wie das Meer

Natürliche Essenzen und die eigene Pflegemarke

Die Liebe zur Natur weckte mein Interesse für das Thema Hautpflege. Ich ertappte mich, wie ich alle Produkte in der Drogerie immer umdrehte, um ihre Inhaltsstoffe zu prüfen. Nicht wegen einer Allergie, sondern weil ich einfach verstehen wollte, was genau ich mir auf die Haut schmiere. Die meisten Inhaltsstoffe verstand ich gar nicht und sie lasen sich wie aus einem Chemiebaukasten. Und noch etwas war mir unverständlich: Warum bestehen die meisten teuren Cremes – neben fiesen Zutaten wie z.B. Mikroplastik – zu 80% aus Wasser? Das machte keinen Sinn für mich. Wasser hat keinerlei pflegende Eigenschaften für die Haut. Es ist nur Füllmaterial, um wichtige Rohstoffe zu sparen.

Beim Studieren der Inhaltsstoffe stieß ich schnell auf Bücher, die sich mit Aromatherapie beschäftigen. Eine völlig neue Welt tat sich auf. Ich zog los und kaufte mir gleich ein Anfängerset von Ölen. Die Kraft der Pflanzenessenzen überzeugte mich so sehr, dass ich auf ihrer Basis Gesichtspflegeprodukte entwickeln wollte. Das überzeugendste Argument: Pflanzenöle und ätherische Öle sind in ihrer Grundstruktur so konzipiert, dass sie tief in die Haut eindringen. Dadurch können Reparaturmaßnahmen effektiver greifen und die Haut wird mit Nährstoffen und Vitaminen versorgt.

Bretagne - Daniela - The Good Stuff

Daniela beim Tüfteln in der Bretagne

Nachdem ich jahrelang experimentierte, standen die Rezeptur und das Packaging für ein Gesichtsöl. Und unsere Idee, neben einer Glasflasche das in Tischlereien weggeworfene Holz für den Deckel zu verwenden, kam im Freundeskreis super an. Fehlte nur noch ein Markenname und ein Logo.

Good Stuff in und aus der Bretagne

Wie sollte der Name für unser Gesichtsöl klingen? Modern statt abgehoben-innovativ. Leicht anstelle schwer, denn Öle werden irrtümlich immer als fettig und zu reichhaltig wahrgenommen. Weder zu traditionell noch zu „heilpraktikermässig“ (no offense). Bio und nachhaltig, doch nicht öko. Gleichzeitig sollte Freude mitschwingen, die im ach-so-ernsten Pflegemarkt oft fehlt. Die Anforderungsliste an den Namen wurde immer länger und ein dicker, unlösbarer Knoten hatte sich in unseren Köpfen breitgemacht. Klarer Kreativkiller: Der Druck, das Rätsel unbedingt zu knacken!

Ich brauchte Abstand von dem Ganzen. Zum Glück stand ein Surfurlaub in der Bretagne mit unseren holländischen Freunden an. Wir hatten tolle Surftage, entspannten in der Hängematte und verbrachten lustige Abende am Feuer. Jeder wusste, dass wir diesen einen Namen suchen. Eines Morgens sprang unser Freund Bart hektisch aus der Hängematte und kam zu uns in den Bus. Er sagte „Daniela, ich glaube ich hab’s! Es ist völlig anders, dabei so einfach. Der Name ist umgangssprachlich, für jeden verständlich und transportiert alles!“ Tada: Der Name stand. The good stuff!

The Good Stuff - Citrus-Breeze-PalmMit dieser Geschichte hinter dem Namen stand auch unsere Philosophie: The good stuff ist geboren auf einem Surftrip mit Freunden. Als Surfer und Reisende bewegen wir uns am liebsten im Rhythmus der Natur. Sie schützt, heilt und nährt uns. Diesen natürlichen Treibstoff und viel Happiness haben wir in Flaschen gefüllt. Jeder von uns ist ein Teil der Natur. Wir sorgen dafür, dass das auch so bleibt.

Die Bretagne ist und bleibt unser Happy Place

Für uns ist die Bretagne zu einem wichtigen Ort geworden: Ein Treffpunkt mit Freunden, für Momente der Kreativität und natürlich zum Surfen. Hier kommt alles zusammen, was uns erfüllt und glücklich macht: Die Essenz zu Glück. Manche Flecken auf der Erde sind eben nicht nur Surfspots, sondern geben uns viel mehr als nur Wellen.

Hast du Lust, deiner Haut etwas Gutes zu tun und dir ein Stück Bretagne nach Hause zu holen? Dann schau doch mal bei The Good Stuff vorbei. Wir haben das Gesichtsöl schon im regen Gebrauch, seit wir probieren auf plastikfreie Produkte im Badezimmer umzustellen. Und sind schwer begeistert!

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